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Neuenbürg, Donnerstag den 16. September 1897.
Württemberg.
Ulm, 14. Sepi. Der am Sonntag dahier abgehaltene Berbandstag des württ. Genossen, schaftsverbandes beschloß die Gründung einer nach Art der preußischen Zentralgenosscnschafts. lasse zu bildenden, jedoch nicht staatlichen Zen- tralgenossenschaftskasse. Die Geschäftsführung wird zunächst dem Vorstand der Gewerbebank Ulm übertragen.
U l m. 13. Sept. Der vermißte Käjehändler Kaufmann Gustav Bub von hier ist, wie sich jetzt herausstellt, schon am 30. Juli als Leiche bei Au a. Rhein, Bezirksamts Rastatt, gelandet und daselbst am 2. August beerdigt worden. Dieser Tage erst wurden die bei der Leiche gefundenen Wertgegenstände, der Ehering und eine goldene Brille, hieher geschickt und von der Witwe als ihrem Mann zugehörig erkannt. Da die Leiche keine Beinkleider mehr anhatte, auch Portemonnaie und Uhr fehlten, so wird jetzt wegen der Möglichkeit, Bub könnte das Opfer eines Verbrechens geworden sein, noch weiter recherchiert.
Ulm, 13. Septbr. Mit Eröffnung der elektrischen Straßenbahn war von der hiesigen Polizei ein Verbot ergangen, wonach in den von dieser Bahn befahrenen Straßen hin- füro nicht mehr nach Urväter Sitte Holz und Torf außen an den Straßenseiten der Häuser per Korb und Seil auf die Bühne hinaufgezogen werden dürfen. Ein Hausbesitzer kehrte sich nicht an dieses Verbot, das überhaupt in der Stadt viel böses Blut machte, und wurde wegen Ueber- tretung in eine Polizeistrafe von 3 vkL genommen. Er rekurrierte an das Amtsgericht, das ihn freisprach und als der Staatsanwalt dann an das Landgericht Berufung einlegte, sprach auch dieses in einer vorgestrigen Verhandlung den Haus- besitzer von der Strafe frei, indem das Urteil aussührte: Behinderungen in der hergebrachten Benutzung einer Straße dürfen von der Polizei nur auf ganz kurze Zeit, bei Festen rc. verfügt werden, wenn cs sich um mehr als vorüber- gehende Verbote handle, habe der Gemeinderat zuvor darüber zu beschließen und das K. Oberamt den Beschluß zu bestätigen. Darob herrscht nun große Freude bei den Ulmer Hausfrauen, die jetzt bei dem rasch hereinbrechcnden Winter das „Eintorfen" wieder nach dem althergebrachten Verfahren durch tagelanges Hinaufseilen vom Trottoir zum Bühnenbodcn bewerkstelligen können.
Ulm, 14. April. Der hölzerne Glocken stuhl des Münsterturmes, der aus den Jahren 1622 und 1644 stammt, wird gegenwärtig herabgenommen und durch einen eisernen ersetzt. Die riesigen hölzernen Balken sind ziemlich gut erhalten und kommen diiser Tage auf dem Münsterplatz zur Versteigerung. — Mit dem Abbruch des früher Wechsler'schen Hauses am nördlichen Münsterplotz, das vom evang. Kirchen- gemeinderat angekauft worden ist, wird im Laufe des Herbstes begonnen und dann im Frühjahr der Neubau des Münsterverwaltungsgebäudes, das an diese Stelle kommt, in Angriff genommen. Mit diesem Neubau wird bekanntlich auch die Heizanlage für das Münster verbunden und werden voraussichtlich schon nächsten Winter die großen Heizkanäle unter der Straße durch zum Münster und in den Seitenschiffen des Münsters gegraben werden.
Blaubeuren, 14 Sept. Trotz aller Warnungen beim Gebrauch von Futterschneid- maschinen vorsichtig zu sein, kommen doch immer wieder Berichte über dabei geschehene Unglücksfälle. So ereignete sich gestern nachmittag in Bermaringen ein schreckliches Unglück, indem ein Bauernknccht einer im Gang befindlichen Futter- schneidmaschine so nahe kam, daß ihm von den Messern derselben die Hirnschale vom Hinterkopf vollständig weggeschnitten wurde. Der Verunglückte, welcher merkwürdiger Weise noch lebt, wird seine Unvorsichtigkeit nach Aussage der Aerzte binnen wenigen Stunden mit dem Leben bezahlen müssen.
Kirchheim u. T.. 12. Septbr. Der Kirchheimer Privatbahn ist nunmehr von Seiten der Generaldirektion auf 31. Dez. 1898 unwiderruflich gekündigt. Auf jenen Termin wird die Bahn in den staatlichen Betrieb übergehen.
Enzweihingen, 12 Sept. Samstag nacht brannte in Vaihingen a. d. E. das wohlgefüllte Mehlmagazin in der dortigen Walzenmühle, ein daran anstoßendes Wohnhaus, ein Gesindehäuschen samt einer gefüllten Scheuer vollständig nieder. Es ist dies der fünfte Brand innerhalb 1'/, Jahren.
Eßlingen, 13. Sept. Eine eigenartige Pfändung hatte dieser Tage in einem Filialort der Gerichtsvollzieher vorzunehmen, nämlich den in Aussicht gestellten Herbstertrag von 3 Weinbergen. Ob sich die Staren rc. an dem ange- brachten Amtssiegel kehren, dürfte wohl nicht zutreffen.
In Neckarsulm erkrankte ein Mann an Milzbrand, ein gewiß seltener Fall. Der Betreffende verletzte sich beim Begraben einer an Milzbrand verendeten Kuh durch Kratzen am Halse, schenkte der Verletzung keine Aufmerksamkeit und liegt nun schwer krank darnieder.
Vom untern Neckar. (Herbstaus- sichten.) Die Wirkung der seit 26 Tage ununterbrochenen anhaltend nassen und nun auch kühlen Witterung zeigt sich bereits: in manchen Lagen beginnt das Laub des Weinstocks gelb zu werden. Die warme Witterung des Sommers berechtigte den Winzer zu den besten Hoffnungen, er gab sich bereits dem angenehmen Gedanken hin. einen Ausstichwein zu erhalten. Nun aber ist die Witterung im höchsten Grade bedenklich; mit banger Besorgnis ist der Weingärtnerstand erfüllt: , die halbreifen Frühsorten beginnen zu faulen, die späteren sind in ihrer Entwicklung gehemmt. Wenn wärmere und trockenere Witterung bald eintreten würde, so ließe sich manches erhoffen, obgleich die Aussicht auf einen 95er infolge der Durchnässung des Bodens geschwunden ist. Das auf den Wiesen noch lagernde Oehmd geht in Fäulnis über, das Kartoffel- kraut stirbt ab, die Knollen beginnen zu faulen.
Stuttgarl. (Landesproduktenbörse. Bericht vom 13. Sept. von dem Vorstand Fritz Krealinger.s Die feste Tendenz im Getreidegeschäft hat auch in der vergangenen Woche angehalten. Die Offerten vom Auslande sind spärlich und teuer. Die süddeutschen Märkte sind wieder gut befahren und die Preise fest behauptet. — Mehlpreise pr. 100 Kilogr. inkl. Sack: Mehl Nr. 0 : 35 «k — bis 38 Nr. 1 : 33 ^ bis 34 Nr. 2 : 31
SO ^ bis 32 SO Nr. 3: 29 50 ^ bis
30 — 4 ,, Nr. 4: 25 «kt — bis 26 ^
Suppengries 35 50 bis 36 ^ 50 Kleie 8
Stuttgart, 14. Sept. Kartoffelmarkt am Leonhardsplatz., Zufuhr 300 Ztr., Preis per Ztr. 3 »k —- ^ bis 3 50 «f. — Krautmarkt am Marktplatz.
Zufuhr 1800 Stück Filderkraut, 18 bis 20 ^ per 100 Stück.
Anstand.
Totis (Ungarn), 11. Sept. Bei den heutigen Manövern zwischen Kocs und Tö- mörd wurde eine glänzende Kavallerieattacke ausgesührt, über die der Kaiser seine besondere Befriedigung aussprach. Auch die Haltung der Honved-Jnfantcrie, welche die Kavallerie unter stützte, war vorzüglich, und der Kaiser ritt an die Honveds heran, um sie zu loben.
Toledo, 14. Sept. Die hiesige Gegend ist durch Hochwasser und Uebeschwemmungen schwer geschädigt worden. Der Eisenbahnverkehr ist teilweise unterbrochen.
Bayonne, 14. Sept. Das Holz- schneidewerkvonLeglise, bei dem Orte Le Boucau gelegen, ist niedergebrannt. Der Schaden beträgt eine Million Franken.
Unterh altend er Teil.
Herzens-Adel.
Von R. B e y e r.
(Fortsetzung)
III.
Sechs Wochen ungefähr waren seit den im letzten Teil erzählten Begebenheiten vergangen.
Im Herrenhaus des Gutes Steinthal hatte während dieser Zeit eine gedrückte, trübe Stimmung geherrscht; ein finsterer Geist, den Niemand zu bannen wußte, hielt jede Regung der Freude und alle lauten Aeußerungen des Frohsinns darnieder.
Schwer verletzt hatte man den Baron eines abends spät nach Hause gebracht, und wenn derselbe auch bereits nach vierzehn Tagen als Genesener wieder zum Vorschein kam, so trug dieser Umstand keineswegs etwas dazu bei, dem Leben auf dem Gute sein ehemaliges sonnig, heiteres Gepräge zu verleihen.
Finster in sich gekehrt, ging der Hausherr einher, und sein Wesen, ehedem von einem warmen, seelenvollen Gemüt durchpulst, äußerte sich jetzt nur zu oft in Worten und Handlungen, die sich als der Ausfluß einer üblen Laune, ja tiefer Verbitterung dokumentierten.
Ja den letzten drei Wochen hatte der Baron vielfach Reisen gemacht und war bisweilen tagelang ausgeblieben; auch glaubte man wahrgenommen zu haben, daß in dieser Zeit sein postalisch-telegraphischer Geschäftsverkehr bedeutend umfangreicher gewesen war als sonst.
Unter dem Eindruck dieser Erscheinung vermochten selbst fernstehende Angehörige des Gutes sich eines beklemmenden Gefühls nicht zu erwehren, und man glaubte allgemein, am Vorabend wichtiger Ereignisse, die sich im Stillen vorbereiteten, zu stehen.
Es war eines morgens in der neunten Stunde, als der Baron, der schon frühzeitig sorgfältige Toilette gemacht hatte, in seinem Arbeitszimmer unruhig auf- und nieder wandelte.
Sein Gang, seine Bewegungen waren hastig und sein ganzes Wesen drückte eine Erregung aus, die zu bemeistern es ihm mit dem Aufgebot seiner ganzen Willenskraft nicht gelang.
Bisweilen blieb er vor einem der nach dem Garten führenden Fenster stehen und drückte die glühende Stirn gegen die kalten Scheiben.
Dann flog wohl auch sein Blick hinaus in die sonnige Weile, aber das von glühenden Farben erstrahlende Bild sommerlicher Herrlichkeit bot keine erquickende Ruhefläche dem Auge, darin eine in Verzweiflungs Qualen ringende Seele brütete.
So hatte der unglückliche Mann etwa eine halbe Stunde lang im stummen einsamen Wehe gerungen, dann brach er wie unter einer unsichtbaren Last zusammen.
„Arme, arme Schwester!" stöhnte er, während er in einen Sessel sank.
Wenige Minuten erst waren vergangen, da pochte cs an die Thür, und ein Diener trat ein.
„Der Herr Graf ist soeben eingetroffen."
Der Baron nickte. „Führe meinen Neffen nach dem grünen Eckzimmer," befahl er.
Graf Richard von Stolzenberg zeigte sich als ein kräftig entwickelter junger Mann von etwa fünfundzwanzig Jahren.
Groß, breitschultrig und von regelmäßigem Gliedcrbau, hätte dieser Sproß eines alten Adelsgeschlechts als ein Bild männlicher Schönheit gelten dürfen, wenn nicht irk seinen edel geformten Zügen an Stelle geistiger Lebendigkeit und Frische eine gewisse seelische Abspannung sich bemerkbar gemacht haben würde.
Der junge Graf eilte mit weit geöffneten Armen auf den Baron zu, der ihm aber auswich und nach dem Hintergrund des Gemaches schritt.
„Nun, guten Morgen, lieber Onkel!" rief der „Bruder Studio" jetzt kordial. „Aber was