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von einer völligen Begriffsverwirrung zeugenden Aufruf nicht in die Arme gefallen wären, würden wir wahrscheinlich zu normalen Verhältnissen schon wieder zurückgekehrt sein."

Gewerb-gerichtliches. Ein kleinerer Schuhmacherweister in Frankfurt a. M. hat seinem Gesellen ein Paar Stiefel, die einem Kunden nicht patzten, für einen niedrigen Preis zu 14 50 verkauft unter der Bedingung, den Betrag nach und nach vom Lohn abziehen zu dürfen. Der Abzug wurde, weil der Geselle immer andere Zahlungsverpflichtungen hatte, fort und fort verschoben und das Ende war, daß der Meister dem Arbeiter, als dieser aus trat, den Restlohn von 9 abziehen wollte. Der Geselle war damit nicht einverstanden; er sei ohne Arbeit und brauche sein Geld. Er klagte beim Gewerbegericht und der Meister wurde zur Zahlung des eingeklagten Betrags verurteilt und zwar mit Berufung auf den Z 115 der Ge- Werbeordnung, der das Kreditgeben an den Ar beiter untersagt und dem Arbeitgeber nicht ge stattet, seine Forderung vom Arbeitslohn abzu ziehen. Das Gericht ließ dahingestellt, ob der Geselle wirklich etwas schuldig sei, aber selbst wenn dieses der Fall wäre, müsse der Arbeit» geber den schuldigen Lohn zahlen.

Im Badischen kursieren seit einiger Zeit falsche Ein-Mark stücke, welche die Jahreszahl 1866 tragen und sich daran er- kenne» laßen, daß sie leichter an Gewicht find, sich fettig anfühlen, eine bleiartige Farbe und einen schlechteren Klang haben als echte.

Württemberg.

Stuttgart. Die volkswirtschaftliche Kommission hat ihre Schlußsitzung am 27. d. M. gehalten. Es wurden der Regierung nachstehende Bahnen zur Berücksichtigung empfohlen: 1. Blaufelden Gerabronn Laugen bürg, 2 Freudenstadt Baiersbronn, 3. Ochsen- Hausen-Bwerach, 4. Stichbahn Laichingen, 5. Aalen Unterkochen-Neresheim, 6. Böblingen

Renningen, 7. Kirchheim u. T -Oberlennigen, 8. Welzheim Schorndorf bezw Lorch, 9. Bretten- Knitklingen und Güglingen Zaberfeld. 10. Möckmühl Dörzbach, II. Umstellen Gerstetten« Herbrechtingen. Die übrigen Eisenbahn- wünsche wurden der Regierung zur Kenntnis empfohlen; teilweise ging die Kommission zur Tagesordnung über. Die Reihenfolge der zu bauenden Bahnen hat dre Kommission der Regierung anheitngestellt. Ferner wurde der Regierung die Verstaatlichung der Ermsthalbahn, ebenso die einleitenden Schritte zum Ankauf der Kirchheimer Bahn zur Berücksichtigung empfohlen. Es soll weiter der Regierung Vorbehalten bleiben, bei der weiteren Bearbeitung des Ge­genstandes auch andere bauwürdige Plane, die nach der Natur ihrer gestellten Aufgabe nicht Gegenstände der Beratung der Kommission gewesen sind, zu berücksichtigen. Schließlich wurde noch der Bericht des Abg. Stockmayer wegen Besteuerung der Kunstweinfabrikation mit Rücksicht auf die bevorstehenden Vcrhand lungen des Reichstags über denselben Gegen stand vertagt. (Mitglied obiger Kommission ist bekanntlich auch Abg. Commerell)

Stuttgart. 30. Jan. Der Ausschuß zur Feier des 100. Geburtstags des Kaisers Wilhelm I. hat sich heute vormittag im großen Rathaussaale unter Vorsitz von Oberbürgermeister Rümelin gebildet. Es ist ein Banket mit einer größeren Rede, Borträgen des Liederkcanzes und Mitwirkung einer Militärkapelle vorgesehen. Zu der Feier werden die Einwohner Stuttgarts mit ihren Familien geladen Das Banket, bei dem Oberbürgermeister Rümelin den Vorsitz führt, wird am Abend des 22. März im Festsaal der Licderhalle stattfinden.

Schlath, 28. Jan. Im Staatswald Heiligenberg ober Rommenthal wurde zu Ende d. I. eine stattliche Eiche gefällt, deren Stamm den respektablen Meßinhalt von 7,34 Festmetcrn hat und deren Gipfel und Aeste noch 19 Rm Holz ergaben. Der mittlere Durchmesser des Stammes beträgt über 1 Metern Die Eiche, deren Alter auf etwa 200 Jahre geschätzt wird, repräsentiert einen Gesamtwert von 500 »ft

In nächster Nähe davon, im Staatswald unterer Tiergarten, steht noch eine Eiche, deren Stamm zu 12 Festmetern taxiert wird.

Aus Franken schreibt der «Fränkische Grenzbotc": Der Holzarbeiter Seitz von Oberhochstadt war mit dem Fällen von Fichten beschäftigt. Trotz aller Vorsichtsmaßregeln wurde er von einem Stamm getroffen und ihm der Schädel zermalmt.

Dürrmenz-Mühlacker, 29. Jan. Masern und Diphterie sind hier heftig auige« treten und haben raich um sich gegriffen. Der heutige Tag hat 4 Opfer im Alter von '/» bis 7 Jahren gefordert. Durch strenge Absonderung der Seuchenherde hoffi man weiteren Ansteckungen vorzubeugen. Die untern Schulklassen sind ge schlossen; die Schließung der oberen wird wohl auch noch erfolgen müssen.

Anstand.

England und Rußland.

Die internationale Lage erhält ihr eigen iümliches Gepräge durch den Gegensatz der rus fischen und der englischen Interessen. Wie einst Rom und Karthago um die Weltherrschaft stritten, so wird früher oder später zwischen Rußland und England ein Kampf entbrennen um die Vor- Herrschaft in Asten. Um sich für diesen unver­meidlichen Streit in die möglichst günstige Lage zu bringen, geht die russische Politik planmäßig vor. Für uns Deutsche bringen die russischen Pläne keine Gefahr; im Gegenteil können wir darin eine verstärkte Bürgschaft für den Frieden erblicken. Rußland hat alle Ursache, die gegen­wärtige auf der Grundlage des Frankfurter Friedens beruhende Verteilung der internationalen Machtverhältnisse aufrecht zu halten, denn diese Weltlage befreit cs von allen Sorgen und gibt ihm volle Freiheit, seine ganze Kraft den astati scheu Plänen zuzuwenden, wobei es nicht nur von Frankreich, sondern unter Umständen auch von Deutschland unterstützt wird.

Wenn England nur einigermaßen den Bück für die Wirklichkeit bewahrt hätte, so müßte es einsehen, daß seine Lage außerordentlich gefährdet ist. Allein die Selbstüberschätzung ist in Eng- land zu groß Die Ansichten über die Macht und Sicherheit Englands und seiner Besitzungen sind auf dem Festland anders als in England. Wer die Weltstellung dieses Landes nicht mit englischen Augen ansiehl, kann sie unmöglich ge festigt nennen. Englands Landbesitz ist io aller Welt zerstreut; die neu von ihm in Besitz ge­nommenen Länder befinden sich noch in der ersten Entwicklung; überall sind ihm Herrschaften gefährdet und Ansprüche bestritten; zahlreiche Kohlenstationen und Schifffahrtslinien bieten ebenso viele verwundbare Stellen, und die Er« nährung des Mutterlandes muß zu 70 bis 80 Proz. von außerhalb gedeckt werden.

Es ist schwer ersichtlich, wie England im Kriegsfälle sich und seine Interessen genügend sichern könnte, zumal da auch die Flotte nicht mehr (z. B. der vereinigten russisch-französischen gegenüber) das Uebergewicht hat und England im Laufe der Zeit zugleich eine Landmacht, aber ohne dir einer solchen unentbehrlichen Streit- kräfte geworden ist. Mit Recht wird England der «Polyp mit dem Zwergenleib und den riesigen Fangarmen" genannt, und weder der Leib noch die Fangarme sind unverwundbar. In der ge­waltigen Ausdehnung dieses Reiches beruht auch seine Schwäche, denn seit den ältesten Zeiten findet man die Ursache des Verfalles von Welt reichen in dem Uebermaß von Herrschsucht und in der allzugroben Ausdehnung. England hat nicht mehr die Unangreifbarkeit, die es ehedem seiner Jnsellage, seiner Seeherrschaft und der Entfernung seiner Kdlonien von den europäischen Staaten verdankte.

Das gilt in erster Linie für Indien, die Quelle seines Reichtums und seiner Macht. Auf die große Lücke im Nordwesten des Himalaya, durch welche alle Eroberer Indiens von Alexander dem Großen bis auf Timur und Nadir Schah eingedrungen find, geht seit Jahren Englands gefährlichster Feind zielbewußt und mit großen Schritten los. Seit dem Krimkriege hat Ruß (and seine Operationsbasis gegen Asien weiter

nach Osten verlegt. Seine Hauptaktion richte^ sich heute nicht gegen die Türkei, sondern gegen England an dessen verwundbarster Stelle: Indien.

Nikolaus II. wendet sich gegen das eine der beiden Reiche, welches die Pläne Nikolaus I. scheitern machten und bedient sich dabei de- andern. nämlich Frankreichs, dessen Interessen heute überall den englischen entgegengesetzt sind, als Bundesgenossen, damit dieser Englands Kräfte an möglichst vielen Punkten in Anspruch nimmt, während der Zar dem englischen Welt­reich den Lebensnerv abschneidet.

Aus der Schweiz, 28. Jan. Bon einer Tanne des Urwaldes wird dem «Freien Rhätier- aus Schiers berichtet: Auf einem hiesigen Holzplatz liegt eine Partie Nutzholz, welches aus dem Urwald im Schleifer Tobel stammt. Darunter befinden sich sieben Blöcke von 18 Fuß Länge, alle von einer Tanne, die als eine Seltenheit betrachtet w:rden dürfte. Die Höhe derselben kann ungefähr auf 130 bis 140 Fuß berechnet werden. Es ist schönes» frisches Holz. Nach den Jahrgängen gezählt, wird diese Tanne etwa 300 Jahre alt ge­worden sein.

Das nordamerikanische Repräsentantenhaus hat den von einem Ausschüsse beider Häuser des Kongresses vereinbarten Bericht über vaS Einwanderungsgesetz angenommen. Durch das G.setz würde, wie mau annimmt, der dritte Teil der gegenwärtigen Einwanderer ausge­schlossen; namentlich sollen davon die Personen betroffen sein» die des Lesens und Schreibens unkundig sind.

New-Aork, 27. Jan. Die hiesigen Zeitungen veröffentlichen furchtbare Berichte über die im Lande infolge der schlechten Zeiten herrschende Not. DieWorld" meldet, daß in Chicago 50 000 Menschen am Hunger- tuche nagen Der Wärmemesser zeigt dort 21 Grad Fahrenheit Kälte an. Nicht nur die Polizeistalionen, sondern auch die Kirchen und Missionshallen sind allmählich voller Obdachlosen. Es giedt in Chicago zur Zeit 75000 Arbeits­lose. Aehnlich steht es rn St. Louis, Cleoeland» Omaha, Milwaukee und anderen westlichen Städten aus. DaS dort herrschende bitterlich kalte Wetter macht die Lage noch schlimmer. Um Ruhestörungen und Aufruhr zu vermeiden, hat der Bürgermeister von Chicago öffentliche Versammlungen ausgeschrieben, um Sammlungen zum Besten der Notleidenden zu veranstalten.' Nach allen eingehenden Meldungen wird die Not in New-Jork fast ebenso groß. DasNew Jork Journal" meint, daß Reklame juchende L-ute lieber den Hungernden im eigenen Lande helfen sollten, statt Nahrungs­mittel nach Indien zu schicken.

Unterhaltender Heil.

Herzog Bogislav.

Von E. Escherich.

Es war im siebzehnten Jahrhundert. Die Well stolzierte damals im Kostüme ä la Watteau, im Reisrock mit gepuderter Perrücke am Ost- seestcand in Hinlerpommern wußte man nichts davon. Kein Hauch der all herrschenden und beherrschenden Mode war hierher gedrungen. Im kurzen engen Wollrock, mit gleichem Spenser, aus dem das grobe, aber blanke weiße Hemd gebauscht hervorquoll, bestand der ganze Festtags- putz der dortigen Frauen, während die Männer in schlichten baumwollenen Seemannskleidern steckten.

Eine Stunde landeinwärts stand die Herzogs­burg zu Cöslin, dorthin waren sie zinspflichtlg, wenn sie vom dortigen Jahrmarkt ein rot oder blau baumwollen Tüchlem mit brachten, warS ein Hausschmuck auf Jahre hinaus.

In der Cösliner Burg führte der junge Herzog Bogislav damals ein trübselig Leben. Schon seit seiner frühesten Kindheit hatte der Pommersche Landadel, der seil seines VaterS frühem Tode die Regentschaft übernommen, ihn verurteilt in dem einsamen, freudlosen Gebäude zu wohnen und einsam und freudlos war auch sein ganzes bisheriges Leben gewesen.