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Pforzheim, 28. Dezember.

Landbutter, V, Kilo.-4L 0.95 1.05

Süßrahmbutter.-4L 1.101.20

Landeier 2 Stück.1416 ^

Kisteneicr, 2 Stück.1214 ^

Stuttgart, 28. Dezember.

Saure Butter, V, Kilo. ^ 1.

Süße Butter, V, Kilo .... -4L 1.101.20

Frische Eier 10 Stück . 70

Kalkeier, 10 Stück. 60 ^

Ausland.

Wien. 28. Dez. Die hiesigen Morgen» blätter begrüßen den deutschen Reichskanzles Fürsten 'Hohenlohe als den Kanzler der verbündeten deutschen Reiches in sympathischer Weise. DerPester Lloyd" bespricht den Besuch des deutschen Reichskanzlers Fürsten Hohenlohe in Wien und führt aus: Wenn der Besuch auch schwerlich mit irgend einem besonderen politischen Zwecke in Verbindung gebracht werden kann, so wird man ihm jeden­falls den politischen Charakter insofern zuer­kennen müssen, als er aufs neue das innige Freundschaftsverhältnis zwischen dem deutschen Reiche und unserer Monarchie darthut. Der PesterLloyd" hebt sodann die auf die posi. tive Thatjache gestützte Ueberzeugung hervor, daß zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn von Anfang an durch alle Stadien der Orient­krisis hindurch volle Harmonie bezüglich der Ziele und Mittel bestand und fährt sodann fort: Gewiß wird Oesterreich-Ungarn niemals eine Politik befolgen. durch welche es den Bundes­genossen ungebührlich belastet oder ihn für Zwecke tributpflichtig macht, die dessen eigenen Bedürfnissen gänzlich fern liegen; wie sich denn unsere Monarchie niemals in Unternehmungen einläßt. durch welche sie mit den Absichten des anderen Bundesgenossen in Widerspruch gerät oder denen sie nicht ganz aus eigenen Kräften gewachsen ist. Anderseits aber ist auch nicht anzunehmen, daß das deutsche Reich sich kalt und teilnahmlos solcher Entwicklung gegenüber verhalten könnte, welche eine abwehrende Stell­ungnahme der Monarchie direkt herausfordert. Heute übrigens weniger denn je kann eine ab­schlägige Auslegung der deutschen Auffassung aujkommen. Die Politik des Fürsten Hohenlohe ist getreu den Absichten seines Herrschers.

Zum englisch-amerikanischen Zwist liegen folgende Nachrichten vor: Die Regierung der Vereinigten Staaten soll in Petersburg sondiert haben, welche Stellung Rußland zu dem venezolanischen Konflikt einnehme. Die Antwort Rußlands habe äußerst günst'g gelautet; es sei der gleichen Ansicht wie Präsident Cleveland und habe beschlossen, diesen Standpunkt zum Mindesten auf diplomatischem Wege nachdrück lichst zu unterstützen. Im Repräsentantenhause in Washington wurde von den Mitgliedern ver­schiedener Parteien eine gemeinsame Resolution eingebracht, wonach der Präsident der Union ermächtigt werden soll, zum Zweck? der Regel­ung von Grenzstreitigkeiten eine Konferenz aller Nationen, die Gebiete in Amerika besitzen, ein­zuberufen. Die Konferenz solle im Jahre 1896 in Washington zusammenlreten.

Washington. 28. Dez. Im Senate reichte Hawley von Connecticut eine Bill ein, die die Versorgung der gesamten Staats-Milizen mit neu angefertigien Springfield-Gewehren vorschreibt. Damit jedoch diese Bill in keiner Weise Anlaß geben könne, die kriegerische Stim­mung zu beeinflussen, fügte Hawley die Angabe hinzu, daß die ganze Angelegenheit rein geschäft­licher Natur sei und in keiner Weise eine feind­selige Tendenz habe.

Nero-Jork, 28. Dez. Aus Caracas wird telegraphisch gemeldet: In offiziellen Kreisen wird mit Bestimmtheit versichert, daß Columbia sich im Kriegsfälle mit Venezuela gegen England vereinigen werde. Columbia soll in diesem Falle der Regierung von Vene­zuela 80000 Truppen, Brasilien sogar 100000 Mann zur Verfügung gestellt haben.

Zur türkischen Frage. Nach einer von der armenischen Liga cingegangenen Mit­teilung ist eine an den Zaren nach Petersburg entsandte armenische Deputation von dem russi­schen Minister kühl ausgenommen worden. Die Mitteilung besagt, der Minister des Aeußeren

Fürst Lobanoss habe geäußert, Rußland habe schon große Opfer für die christlichen Unterthanen der Pforte gebracht. Wenn wenigstens drei Mächte, darunter Großbritannien, Rußland dazu auffordern würden, sei es bereit, in den von den Unruhen heimgesuchten Provinzen von Ana- tolien die Ruhe wiederherzustellen und die Ver­waltung zu übernehmen. Aber der Zar müsse der Unterstützung Europas bei einem Werke ver­sichert sein, das er lediglich im Interesse des Friedens und der Humanität übernehmen würde.

K o n sta n tin opel, 29. Hez. Das Reuter- sche Bureau meldet: Zahlreiche Verhaftungen von Türken sind gestern in der Hauptstadt er­folgt. Unter den Verhafteten befinden sich zwei Zivilbeamte des Kriegsministeriums, ein Beamter des Ministeriums des Innern und ein Adjutant. Die Maßregeln sollen in Zusammenhang stehen mit einer gestern geplanten, gegen das jetzige Regierungssystem gerichteten Demonstration, welche während des Sclamlik statifinden sollte. Ein Zwischenfall hat sich nicht ereignet. Das Gerücht, daß die Armenier für die nächste Zeit eine Demonstration in der Hauptstadt beab> sichtigen, erhält sich hartnäckig. Die vom Sultan dem Kaiser von Rußland gesandten Ge­schenke bestehen in einem Paar prächtiger Pferde und in türkischem Tabak Bei Zeitun haben in den letzten Tagen zahlreiche blutige Gefechte stattgefunden. Der dort eingetretene Schncefall behindert die Operationen der türkischen Truppen, von denen kleineAbteilungen bedeutende Schlappen erlitten.

Io kohama, 28. Dezbr. Heute wurde das japanische Parlament eröffnet. Die Thron­rede spricht die Freude des Kaisers aus über die ruhmreiche Beendigung des chinesischen Krieges und erklärt, daß die Ordnung auf der Insel Formosa wiederhergestellt sei, sowie daß die Beziehungen zu den auswärtigen Mächten sich freundlicher gestalten. Ferner betont die Thronrede den hervorragenden Kultursortschritt des Reiches; dieses habe jedoch noch eine lange und schwierige Aufgabe vor sich. Schließlich wird eine Vorlage zur Vermehrung der Ver­teidigungswerke des Landes angekündigt.

Odessa, 29. Dez. Einem hies. Speditions­geschäft wurden von einem gewissen Nadrelschny 84 Kolli Haare übergeben, welche er mit 2300 Rubeln versicherte und mit einer Nachnahme von 16 000 Ruheln belegte. Da die Sendung verdächtig erschien, wurden die Ballen geöffnet., Bei der Untersuchung fand man nur wertlose Wollabfälle und ein mit Brennstoff gefülltes Gepäckstück, welches durch eine daran befindliche Zündschnur nach 24 Stunden in Brand gesteckt werden sollte.

Jeik, 29. Dez. Etwa 800 Fischer nebst ihren mit 100 Pferden bespannten Schlitten wurden auf einer Eisscholle in das Asow'jche Meer getrieben. Von den Personen sind bereits mehr als die Hälfte gerettet. Die Rettungs­arbeiten dauern noch fort.

Paris, 26. Dez. Im Milirärkrankenhaus zu Amolie les-Bains starb vorgestern der Train- soldat und LOfache Millionär Max Lobaudy So viel und vielleicht nicht ganz ungerechl- fertigten Unwillen der junge Millionär durch seine Geldprotzenstreiche bei Lebzeiten herrorge- rufen sein Schicksal, das ein wirklich trag­isches ist. muß mit Teilnahme erfüllen, denn er ist ein Opfer der immer mehr überhandnehmen­den Verwilderung des öffentlichen Geistes in Frankreich. Vor einem halben Jahre waren bei Lobaudy, der in Fontainebleau in Garnison lag, Symptome der Lungenschwindsucht aufgetreten; er sollte aus dem Militärdienst entlassen werden, als die bekannte Madame Severine, deren Haß Lobaudy, namentlich durch die von ihm veran­stalteten Stierkämpfe auf sich geladen hatte, unter allerhand Anspielungen auf bestochene Offiziere u. Militärärzte in verschiedenen Blättern leidenschaftlich dagegen Einsprache erhob. daß der junge Millionär irgend einerProtektion" teilhaftig werde. Lobaudy wurde nun durch Monate von Spital zu Spital geschleppt, und obwohl sämtliche Militärärzte zur Ueberzeugung gelangten, daß er in der Thal lungenkrank sei. hatten die Militärbehörden angesichts der von Madame Severine und Genossen geführten Cam­

pagne nicht den Mut, das zu thun, was sie gegenüber dem ärmsten Taglöhner ohne Be­denken gethan hätten und anstatt Lodaudy nach Hause zu schicken, wurde dieser nach dem Militär» krankenhaus von Amolie-les-Bains transportiert» um dort eine klimatische Kur durchzumachen. In diesem Krankenhaus lag er mit den aus Madagaskar zurückgekehrten Soldaten zusammen, von denen viele mit Sumpfsieber und Typhus behaftet waren. Bald wurde er selbst vom Typhus befallen und einige Tage darauf starb er ein Opfer der Schreier und Hetzer!

Für den Uerrjahrstag.

Es giebt keine Zeit, in der sich so viele fröhliche Gesichter zeigen, wie am Neujahrsmorgen. Weihnachten freilich hat an sich mehr Freude, doch diese kehrt sich noch innen, bleibt im Hause, in der Familie; am Neujahrstage aber geht der Frohsinn auf die Straße und man kann kaum 10 Schritte gehen, ohne daß ein Paar lachende Augen uns anschauen und eine warme Hand die unsere drückt. Nicht zu gedenken aller der Karten und Kärtchen die die Post uns bringt. Und woher kommt das? Der Tag steht unter dem Zeichen der Hoffnung wie kein anderer. Wer ein bißchen ernster denkt, der hat am Sylvester­abend nicht nur das alte Jahr mit Bowlengläsern zu Grabe geläutet, sondern auch aus den ver­gangenen zwölf Monaten ein General-Focit ge­zogen und sich einmal gefragt. woher komme ich und wohin gehe ich mit meinem Geldbeutel, mit meiner Arbeit und mit meinem Herzen? Wenn er aber das beantwortet hat und manches andere dazu, und damit das alte Jahr mit seinem mannigfachen Leid zum Abschluß brachte, dann macht er's wie ein Ballonschiffer, der Balast geworfen hat: er führt aufwärts in die Lüfte. Nun, in Gottes Namen! Wer will's dem Menschen übelnehmen, wenn er Hoffnung hat; ja, bedauernswert der, dem sie fehlt Dis»Hoff- nung ist schöne Aussicht auf ein lachendes Land und wenn's mit Dir über Stock und Stein geht, daß Du Dir die Füße blutig reißt. Da sagt sie Dir:Mein Freund, sei getrost, bald wird's anders!" Aber sic nimmt Dich darum noch nicht auf die Schultern und erspart Dir nicht das Ausschreiten. Nein, wenn der liebe Gott uns die Gabe der Füße gegeben hat, dann hat er unS auch die Aufgabe gegeben, sie zu ge­brauchen. Ich meine darum, wir dürfen, wenn uns etwas mißlungen ist im alten Jahre, nicht in den Tag hinein hoffen,es werde schon anders werden", sondern es ist geschcidter, an die Wahrheit des Dichteiwortes zu glauben:Laßt uns besser werden gleich wird's besser sein" oder auch an die Weisheit der Alten,daß die Götter den Schweiß vor die Tugend gestellt haben." Denn alle Gaben, die uns, wie man zu sagen pflegt, der Zufall in den Schooß wirft, die haben keinen Wert. Der Mann, der am 1. Januar 1000 Thaler in der Lotterie gewinnt, ist am 31. Dezember meist just so arm oder so reich als am Sylvesterabend vorher. Nur woran ehrlicher Schweiß klebt, das bleibt und macht uns glücklich. Darum meine ich. Arbeit sei die beste Lotterie und in Sparsamkeit und häuslichem Sinn die beste Anwartschaft auf Glück. Nur wer diese Dinge bei einander hat, der mag immer» hin hoffen und harren, ohne darüber zum Narren zu werden.

Aber gewisse Dinge giebt es doch, für die auch die Arbeit nicht ausreicht.

Ob Einer gesund bleibt oder krank wird, ob Einer lebt oder stirbt, darüber zu entscheiden, liegt nicht in unserer Macht, und wenn wir auch ordentlich und mäßig lebten, und wenn auch hundert Menschen uns heute Morgengute Gesundheit" gewünscht hätten, so kann's doch ein Krankheits- oder Sterbejahr werden. Wer sagt's uns vorher, wie oft die Todtenglocke droben läuten wird und für Wen? Kurz, bei all unsrer Weisheit und Kunst müssen wir Menschen doch schon den Nacken beugen, wir mögen wollen oder nicht, und bekennen, daß wir weder etwas Rechtes können noch wissen, sondern in eine höhere Gewalt gegeben sind, die den Einen hebt und den Andern nicderdrückt. Glücklich der Mensch, der in dieser Gewalt auch die höchste Weisheit sieht und glaubt, daß sie

es gut mit uns i glücklich aber Der. in der man mit jcn Wesen verkehren k immer gefunden: l zagen auch nicht, wie ein Packträger seiner Last, aber i die beten können, t Tode auf sich hat i Darum soll de an Dich, lieber Les mehren, die es he ankommen lassen, i den vielen süßen S anbictet, ein weni dazk^ mit auf den Jahr geben, indei spreche:

Bete und ar

Hlnterl

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Und wieder ist Ein Jahr ins Und was wir Und was wir Dahinter liegt

Was auch im In Land und Was bald ersr Getreulich Dir' Verehrter Lese

Wie viele unbi Stehn für das Bald reiht sich Und mitten Steht der gepl

Was wird das Auf allen Lips Die Frage, do Die Zukunft, r Weil Niemand

Nur Mut im ! Auf Gott verv Drum wünsche Dem Leser Gl Und Segen

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Im engen Do «acht einsam ein runde Brille auf Händchen ein vcih war ein trauriges stand; es klagte vw und Niewiederseher fünfzig Jahre vcrg lein einst dieses Studenten erhielt. Spaziergange kenne er ihr gefallen, ot Jüngling war; abe hatten doch ihr Hc noch sehr jung; es Ihre Mutter kehr, obwohl sie ei ihrer Tochter und d nicht wünschte, bei zum Gesang und k Konservatorium bei Tüchtiges. Bald ! sängerin, und ihr Verehrer zu.

Nun ward sie Studenten, und > dem blaffen Jüngli einer Neujahrsnack Antwort darauf e sie in den Händen jung und schön wo Verlassenen, denn vollen Zügen; nui sich war, ward cs das dauerte nie lai und ihre Verehrer hielten, fiel ihr di, auf's Herz.

Jetzt war sie lassen, denn sie wc