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Sedanbuchlein, Gedenk- und Festgabe für das deutsche Volk von D. Bern- hard Rogge, königlicher Hosprediger, betitelt sich ein kleines Werk (Verlag von Eduard Thiele, Dresden), welches im Jubiläumsjahre des denkwürdigen deutsch- französischen Krieges just zur rechten Zeit erscheint.
Das Büchlein enthält nicht nur eine knappe, lichtvoll gehaltene Darstellung des Krieges, sondern es bringt auch die Porträts und Lebensbilder von 28 der obersten Führer und Leiter des Krieges, ferner eine Gedenktafel von weiteren 74 hervorragenden Generalen aus der Zeit des Krieges und die wichtigsten Kriegsdepeschen. Das Sedanbüchlein wurde nicht nur vom deutschen Kaiser, sondern von fast sämtlichen regierenden deutschen Fürsten dankend angenommen.
Besonders die Jugend kann aus dem mit warmem Herzen geschriebenen Werke eine Fülle vaterländischer Anregungen schöpfen.
Erwähnt sei, daß die Verlagsbuchhandlung das Büchlein zum Zwecke der Verteilung in den Schulen anläßlich der Sedanfeier zu außergewöhnlich niedrigen Preisen ausgiebt.
Kriegschronik 1870/71.
21. August 187«.
Berlin. Heute nachmittag wurde der erste erbeutete Adler in der Hauptstadt eingebracht. Ein Offizier und ein Soldat fuhren im offenem Wagen durch das Brandenburger Thor, begleitet von einer jubelnden Volksmenge, nach dem königlichen Palais und übergaben der Königin die Trophäe.
Aus Courcelles wird geschrieben: „Ein hier eingetroffener Transport von etwa 150 Verwundeten aller deutschen Armeen, welche bis dahin in Metz gefangen gehalten, dann aber von dort behufs Schonung, der Lebensmittel entlassen waren, klagten himmelschreiend über die ihnen in Metz widerfahrene Behandlung. Beim Transport durch die Straßen, beteuerten sie, sei ihnen von Weibern ms Gesicht gespuckt, von den Zuaven seien sie gepeitscht, ihres Geldes, ihrer Uhren beraubt worden. Ein Zuaven-Ossizier selbst habe einem eine Uhr genommen; das Alles unter den Augen des Kommandos."
Paris. Der Kaiser und Mac Mahon verlassen heute Chalons.
Die Armee wird vollständig nach Reims geführt.
Der Marschall und der Kaiser haben ihr Hauptquartier in Courcelles, einem Weiler der Gemeinde Samte Brice, auf dem rechten Ufer des Baches Vesle, genommen.
Mac Mahon, bei dem sich auch der Kaiser Napolon befindet, bricht von Chalons auf und mar- > schiert auf Rheims, wendet sich jedoch auf Befehl der Pariser Regierung nach Metz, um Bazaine zu entsetzen.
22. August 187«.
Paris. Das heutige „llournal otüeisl" schreibt:
„Die Regierung hat, da die Telegraphenverbindung unterbrochen ist, keine Depeschen von der Rhemarmee erhalten. Man darf annehmen, daß der Plän Bazaines noch nicht zur Ausführung gelangt ist. Die heldenhafte Haltung unserer Soldaten, die zu verschiedenen Malen eme sehr überlegene Zahl des Feindes angreifen mußten, läßt hoffen, daß die ferneren Operationen glücken werden. Feindliche Plänkler sind bei Saint Dizier erschienen.
Der Kriegsminister: Graf Palikao".
An den Kriegsminister, Paris.
Metz, 22. August, 1 Uhr 7 Min.
Wir stehen unter den Mauern von Metz. Wir versehen uns mit Lebensmitteln und Munition. Der Feind verstärkt sich beständig nud scheint uns einschließen zu wollen. Ich schreibe an den Kaiser, der Ihnen meine Depesche übermitteln wird. Ich habe die Depesche Mac Mahons erhalten und ihm mitgeteilt, was ich in einigen Tagen für möglich halte. Bazaine.
An den Kaiser in Rheims.
Paris, 22. Aug. 1870, 1 Uhr 5 Min.
Die Gesinnung des Konseils, angesichts der Nachrichten vom Marschall Bazaine, ist energischer als je. Die gestern abend gefaßten Beschlüsse mußten für ungültig erklärt werden. Kein Dekret, kein Brief, keine Proklamation darf veröffentlicht werden. Paris wird im Stande sein, sich gegen die Armee des Kronprinzen von Preußen zu halten. Die Arbeiten werden ungesäumt fortgesetzt; eine neue Armee bildet sich in Paris. Wir erwarten telegraphische Antwort.
Der Kriegs mini st er.
23. August 187«.
Das Bombardement von Straßburg nimmt seinen Anfang. — In der französischen Kammer, in
der noch am 22. Graf Palikao erklärt hatte, daß die Nachrichten von Bazaine gute seien, schleudert Gambett a heftige Angriffe gegen das Vertuschungssystem der Regierung.
24. August 187«.
Beschießung von Verdun.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Se. Maj, der König hat Allergnädigst zu verfügen geruht: Roth, Oberstlieutenant z. D., von der Stellung als Kommandeur des Landwehrbezirks Calw, mit Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 4 Infanterie-Regiments Nr. 122 Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn und unter Verleihung des Ritterkreuzes des Ordens der Württemberglschen Krone, enthoben; v. Schraishuon-Seubert, Major und Bataillons-Kommandeur im Grena- dievRegiment KöniginOlga Nr. 119, mit Pension zur Disposition gestellt und zum Kommandeur des Landwehrbezirks Calw ernannt.
Engelsbrand. Am vergangenen Montag feierte das Altschultheiß Michael Burkhard- sche Ehepaar hier das Fest der goldenen Hochzeit. Anläßlich dieser Feier brachte der hiesige „Liedcrkranz" dem Jubelpaar ein Ständchen.
Deutsches Weich.
Kassel, 21. Aug. Das Kaiserpaar besuchte gestern den Botschafter a. D. von Schweidnitz und General v. Witt ich. Am Nachmittag wurde der Kaiser auf Schloß Wilhelmshöhe im Namen der Stadt Kassel von einer Abordnung begrüßt. Er dankte herzlich für die Bewillkommung. Heute Morgen zwischen 4 und 5 Uhr wurde die Garnison alarmiert und eine große Felddienstübung der 22. Division bei Niederzwehren vorgenommen. Das Manöver ist bei prächtigstem Wetter glanzvoll verlaufen. Die Kaiserin war anwesend. Den Schluß machte ein großer Parademarsch. Die Kritik des Kaisers dauerte länger als eine Stunde.
Letzten Sonntag fand in Berlin in Anwesenheit des deutschen Kaisers und mehrerer deutscher Fürsten die feierliche Grundsteinlegung zu dem großen nationalen Denkmal für Kaiser Wilhelm I. statt. Bei herrlichem Wetter verlief die Feier in erhebendster Weise. Die in den Grundstein eingeschlosscnen Aktenstücke, welche den Lesern bereits bekannt sind, zeigen wie ein Volk seine großen Toten ehren kann und ehren muß, ohne daß dabei irgend jemand mit Recht sich verletzt fühlen kann. Nachdem der Kaiser England verlassen hatte, ist auch in der „Nordd. Allg. Ztg." ein offiziöser Artikel über die bekannten Anzapfungen des Londoner „Standard"
erschienen und dabei der jetzigen englischen Regierung klar gemacht worden, daß Deutschland die englische Politik und Englands Interessen nur dann schützen und fördern könne, wenn die Engländer Gegenseitigkeit walten lassen. In der großen Politik herrscht zur Zeit ebenso Ruhe, wie in der gesetzgeberischen Thätigkeit der Ministerien. Die meisten preuß. Minister befinden sich im Urlaub, den sie nur zum Zweck ihrer Anwesenheit bei der Grundsteinlegungsseier vom letzten Sonntag unterbrochen haben. Die unmittelbaren Reichseinnahmen zeigen eine erfreuliche Zunahme, was den Oppositionsblättern insofern erwünscht kommt, als sie damit ihre ablehnende Haltung gegenüber der Reichssteuer- Reform einigermaßen rechtfertigen können. Da aber den fetten Jahren bekanntlich auch magere zu folgen pflegen, so ist gerade eine Steuer- Reform umso wünschenswerter, als sie bei schlechten Zeiten äußerst peinlich empfunden wird.
München, 21. Aug. Die „N. Nachr." melden aus guter Quelle aus Berlin, daß die Reichsregierung in der nächsten Reichstagssession keine Steuervorlage einbringen werde, sondern bei sehr sparsamer Verwaltung mit den vorhandenen Mitteln auszukommen suchen werde.
Paderborn, 18. Aug. Die Offiziere des 13. Ulanen-Regiments (Königsulanen) überreichten ihrem Stabstrompeter am Gedenktage der Schlacht von Mars-la Tour eine Ehrengabe von 6000 ^ Der Kaiser verlieh ihm den Hohenzollern'schen Hausorden.
Aachen, 21. Aug. Auf Einladung des württ. Bezirksvereins deutscher Ingenieure, die der Vorstand, Prof. I. Zeman, überbrachte, wählte die 36. Hauptversammlung des Vereins deutscher Ingenieure einstimmig Stuttgart als Versammlungsort für 1896.
Württemberg.
Stuttgart, 22. Aug. In der heutigen Sitzung des Gemeinderats machte Oberbürgermeister Rümelin die Mitteilung, daß er sich Se. Majestät den König zum Veteranenfestmahl einzuladen erlaubt und auf die Einladung ein Antwortschreiben aus dem Kabinet Sr. Maj. erhalten des Inhalts, daß Se. Maj. der König unter anderen Umständen sehr gerne die Einladung angenommen hätte, er habe sich aber bereits versagt zu den Festlichkeiten in Berlin. Der Vorsitzende erinnert daran, daß bis heute früh bereits 1285 Einladungen, darunter von über 60 Offizieren, angenommen worden. Die Herren Gemeinderäte mögen sich möglichst zahlreich einfindcn, um den Oberbürgermeister in der Handhabung der Tischordnung