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ir. Abg. Werner >er Gerichtskosten, Zuständigkeit der benfalls die Ent- ig Untersuchungs- Festsetzung eines ind spricht sich für surfes an eine 28- ie Novelle wurde Kommission ver- der Reichstag bis ratung der Zoll­les Zentrums hat 'ahre, eine Mehr- eze Beratung ist ß der Zenlrums- ls von der Ver- es Jesaitengesetzrs s Jesuitenordens s sprach. 1 das Jesuiten- tsburger, welche Ls verbietet nur ordens, d h. die n und -Schulen Missionen. Jeder rigkeit kann in n dieser Freiheit ssen es freiwillig. >aft Jesu Amts- m Orden unter- ufenlhalt an br­auch angewiesen können sie nicht ist also keines- deutscher Erde." c der ehemalige t, was die Herr- gegen den llm- geleistet hat.

0 Mönche und meisten Sozial­ist abscheulich." ich mit dem Ge» tische und anar- ree einzubringen, e zu thun, was lößten Deutsch- s ist uns das noch bedeutend

rtschaftliche Ver» endgiltigen Be­rn Kanitz betr. idemonopols auf den.

n Empfangs­ohe im Reichs- b. Post" außer n kurzen Notiz waren auch die ein Heer von is reichhaltiges fern, und von indiger Staats- en wesentlichen und dem neue« s hier, vermag e zu schaffen!" ier und diesem man hier wohl le leider ost so Erfüllung ihrer chlußunfähigkeit , Und in der wenn man den ,ung auch im daß die Herren e gesagt, alle Ausnahme der nicht dazu ent- n Reichskanzler hr lebhaft und izösische Krisis, and, der Ver- hlte auch nicht enen in Paris llte. Wie ge« enn es fanden

sich immer gut unterrichtete Leute, die es sich angelegen sein ließen, den aufflatternden Enten die Flügel abzuschneiden. Sehr umringt war Graf Münster, der mit Urlaub Paris verlassen hatte und hier die Nachricht von dem Rücktritt Casimir-Periers vorfand. Die öffentliche Mein­ung begegnete sich in dem Urteil, daß kein ge­nügender Grund für ihn Vorgelegen habe, die Flinte so jäh ins Korn zu werfen. Ueber der französischen Krisis vergaß man aber auch die inneren Verhältnisse nicht, und mancher Minister bemühte sich eifrig, einzelne Reichsboten von der Vortrefflichkeit der von ihm eingcbrachten Vor­lagen zu überzeugen. Bei Speise und Trank schien das auch ganz gut zu gelingen, aber solche gute Vorsätze dauern meistens nicht sehr lange! Die Abendgesellschaft zog sich recht lange hin. und unermüdlich widmete sich der Fürst seinen Gästen, die Pflichten des Wirtes mit einer Geduld und Aufopferung übend, die manchmal über alles Lob erhaben war. Nun, in Straß- bürg sind ja wohl die parlamentarischen Abende beim Statthalter noch in bester Erinnerung, und man braucht daher eigentlich nur zu sagen, daß der Reichskanzler die vortrefflichen Traditionen des Hohenlohc'schen Hauses von Paris und Straßburg mits nach Berlin genommen hat.

Berlin, 19. Jan. Der Oberbürgermeister von Magdeburg, Bötticher, Mitglied des Herrenhauses, ist heute früh hier an einem Schloganfall gestorben. Kurz vor seinem Tode hatte Oberbürgermeister Bötticher noch den Schmerz gehabt, seinen Sohn, stuck, für. in Freiburg, durch einen Unglücksfall zu verlieren. Der unglückliche Student erlag, wie man sich erinnern wird, den Folgen einer Vergiftung, die durch Verwechslung von Medikamenten in einer Apotheke erzeugt war.

Regensburg. Bei einer Hochzeit, welche am Samstag in einem Gasthause in der Nähe von Regensburg stattfand, kam der gewiß äußerste seltene Fall vor, daß die Großmutter, die Ur- und Ururgroßmutter der Braut anwesend waren.

Mannheim, 18. Jan. Die Fernsprech­verbindung zwischen Mannheim und München wird nach Mitteilung der kaiserlichen Oberpost- direktion an die hiesige Handelskammer nunmehr am 20. d. M. ins Leben treten.

Der Hauptgewinn der letzten Ulmer Münsterdaulotterie von 75000 vtL, welcher, wie gemeldet, auf das bei I. Stürmer hier ge­kaufte Los Nr. 72072 fiel, erhielten 2 Damen aus Straßburg, welche sich das Los von einem Gewinn der bayerischen roten Krcuzlotteric kauften.

Lautenburg. 18. Jan. Gestern Nacht kehrte der bayerische Forstmeister Foetsch von Lauterburg nach seinem Forsthaus Scheibenhardt. Pfalz, zurück, als ihm vier Burschen begegneten, welche im Begriff waren, gestohlenes Holz fort­zutransportieren. Da Foetsch versuchte, die Frevler anzuhalten, erhielt derselbe mehrere Axt- Hiebe an den Kopf, wobei ein nicht unbedeuten­der Blutverlust erfolgte. Die Thäter ergriffen die Flucht. Der Dunkelheit wegen konnte der Beamte dieselben nicht erkennen. Der Polizei ist es bereits gelungen, die Unholde dingfest zu machen. Die Verhaftung brachte allgemeine, namentlich in den umliegenden pfälzischen Ge- , meinden, großezGenugthung.

Württemberg.

Stuttgart, 18. Jan. Die Kandidaten­aufstellung für den Landtag ist jetzt im wesent­lichen abgeschlossen, gestern Abend hat endlich auch die deutsche Partei Stuttgarts in dem Rechtsanwalt Dr. Schall, dem Vorstand des Landcsausschusses, ihren Bewerber proklamiert. Was zunächst bei einem Ueberblick über die Liste der Kandidaten auffällt, das ist die ganz außerordentliche Zersplitterung. Ihren Haupt- grund hat diese Erscheinung einmal in dem selbständigen Auftreten des Zentrums, das. wie früher berichtet, zum erstenmal als organisierte Partei in den Landtagswahlkampf eintritt. In einer Reihe von Bezirken, wo früher Demokraten und Ultramontane in ungeschiedener Masse einen Kandidaten wählten, stehen sich jetzt 2 Bewerber aus diesen Lagern gegenüber. Dazu kommt das natürliche Bestreben des jungen Zentrums, durch

Aufstellung auch aussichtsloserer Kandidaturen und erklärter Zählkandidaturen eine möglichst glanzvolle Gesamtzahl von Stimmen zu erzielen. Demselben Bestreben folgend haben auch die Sozialdemokraten in jedem Bezirk ihren eigenen Mann. Was aber das Wichtigste ist: Wir haben neben den bisher vertretenen Parteien und dem Zentrum auch noch ganz deutliche An­sätze einer fünften Partei, die man kurz als agrarisch bezeichnen kann. Hierher durfte man schon in der alten Kammer den Abgeordneten Essich rechnen, der sich durch seine Thätigkeit für die Ansiedelung von Schwaben in Posen einen Namen gemacht hat; diesmal treten noch in drei weiteren Bezirken Kandidaten von spezifisch agrarischer Färbung auf und machen alteinge­sessenen Parteien die Mandate streitig. In allen Wahlkreisen aber, die sieben guten Städte abge­rechnet, haben sich und darin äußert sich die Macht der neuen Stömung am schärfsten die Kandidaten vorwiegend mit den agrarischen For­derungen auscinanderzusetzen; unsere Landtags­wahl steht zu einem guten Teil unter dem Zeichen der Handelsverträge und ihrer Wirkungen.

Nachdem der Jpf in Nr. 1 die Ausübung des Wahlrechts als eine religiöse Pflicht bezeichnet hat, beantwortet er in seiner Nr. 4 die Frage: Wem giebt der kathol. Mann am 1. Febr. seine Stimme? Er sagt:Der Katholik hat die heilige Pflicht, seine Religion in der Politik zu befragen und mirsprechcn zu lassen; nur dadurch wird er zeigen, daß er ein kath. Mann ist und auf der hohen Warte einer christlichen Gesinnung steht. Thut er dieses nicht, so begeht er einen Verrat an dem Glauben seiner Väter. Daß Politik und Glauben unzertrennlich sind, daS zeigt und lehrt uns zur Genüge die eine That- sache, daß eine Zentrumsfabrikation existiert. Was von Politik und Glauben bei den Katho­liken gilt, das gilt von Polikik und Unglauben bei den anderen Parteien. Um den Gegensatz zwischen Christentum und Atheismus dreht sich dieses Mal der Wahlkampf ganz besonders. Bei den kommenden Wahlen muß der kath. Mann entschieden und offen Farbe bekennen, er muß furchtlos zeigen, daß er ein entschiedener Freund der Religion ist. In dieser Gesinnung muß er zur Wahl gehen. Mutig muß er dem Gegner zurufen: Achtung! die Katholiken sind auch noch da! Wem soll der kath. Mann am 1. Februar seine Stimme geben? Antwort bloß einem Kandidaten des Zentrums!" Es ist gewiß sehr bedauerlich, sagt derSchw. M.", daß das kath. Volk auf diese Weise in den Wahlkampf hinein getrieben asird. Auf cv. Seite werden derartige unerhörte Auslassungen ihre Früchte tragen. Man muß diese deshalb dem ev. Volke zugänglich machen, damit es erfährt, wie man es auf der andern Seite treibt.

Stuttgart, 16. Jan. Für die Aufführ- ungen des Gustav-Adolss-Festspiels im Fcstsaale der Liederhalle, wozu bekanntlich gegen 170 Mitwirkende erforderlich sind, haben sich infolge des von dem Komile ergangenen Aufrufs mehr als die doppelte Zahl gemeldet. Am Montag abend wird das Bühnenkomite mit Dr. Baffer­mannHeerschau" über die zur Mitwirkung angemeldetcn Personen abhalten und alsdann I die Rollen verteilen.

Von de» Geld- und Warenbörse».

Stuttgart, 17. Jan. Zwischen der Wiener und der Berliner Börse wird seit Monaten ein finanzieller Ringkampf aufgeführt, der immer interessanter wird, aber nachgerade zu einer Entscheidung kommen dürste. Die Wiener Börse treibt den Kurs der österreichischen Kreditaktien immer noch weiter in die Höhe, während Berlin den Kurs dieses Hauptspekulationspapieres durch Blankoverkäufe immer wieder zu drücken sucht, mit der ganz begründet erscheinenden Motivierung, daß die Durchführung der Valutaregulierung in Oesterreich- Ungarn der österreichischen Kreditanstalt unmöglich so enorme Gewinne zuführen könne, daß eine derartige Kurstreiberei gerechtfertigt erschiene. Bis jetzt sind die Wiener Sieger geblieben und die Berliner haben schwere Kursdifferenzen nach Wien zahlen müssen, wo­durch die dortige Börse erst recht gekräftigt wurde. Während der österreichische und der ungarische Finanz­minister Maßregeln gegen das unsinnige Börsenspiel durch Erschwerung der Prolongation trafen, sollen große Berliner Kreditinstitute infolge des äußerst flüs­sigen Geldstandes zum Nachteil der Berliner Börse den Wiener Spekulanten immer wieder die nötigen Pro­longationsgelder vorgestreckt haben. Eine einzige Ham­

burger Maklerbank hatte 14 000 Stück Kreditaktien in Berlin blanko verkauft und mußte Deckung suchen. Ueber kurz oder lang muß aber dieses Wiener Finanz­kunstgebäude doch einstürzen und das deutsche Kapita- listenpublikum kann nicht dringend genug duvor ge­warnt werden, sich an Transaktionen in Kreditaktien zu beteiligen. Ohnehin ist die allgemeine Stimmung der Börse durchaus nicht haussefreudig, wozu die Vor­gänge in Paris einerseits und die schlechten Berichte über die Lage des Kohlenmarktes, bei welchem die Verkäufe bedeutend nachgelassen haben, wesentlich bei­tragen. Die Getreidemärkte verkehrten in schwacher Haltung bei sinkenden Preisen. Roggen Pr. Mai fiel in Berlin von 119.25 auf 118.50, jpr. Juni von 120 auf 119 und pr. Juli von 120.30 aus 119.20. Weizen pr. Mai von 143 auf 140.50 und pr. Juni von 143.50 auf 141. Hafer pr. Mai von 116.20 auf 115 und pr. Juni von 117.50 auf 115.50.

Ausland.

Wien, 19. Jan. Nach derPol. Corr." war der Papst acht Tage so erkältet, daß er meistens das Bett hüten mußte, und selbst den Staatssekretär nicht empfangen konnte. Der Rücktritt Casimir Periers, heißt es dort, habe im Vatican den übelsten Eindruck gemacht. Der Mangel an Festigkeit in Frankreich wirke neuerdings sehr adkühtend aus die Beziehungen.

Der zucückgetretene Präsident der französi­schen Republik, Casimir Perier, und Familie haben schon gestern Abend den Elyssepalast ver­lassen und ihre Privatwohnung in der Rue Nitot wieder bezogen. Niemand wird dort zu­gelassen und auch für die vertrauten Freunde gilt keine Ausnahme. Der bisherige Präsident soll durch die Zeitungsstimmen, die bis zu ihm gelangt sind, und durch die herben Urteile, die man in den Kammern über ihn gefällt har, in große Aufregung, eine noch hochgradigere Ner­vosität als sonst, versetzt worden sein.

In derCocarde" wird erzählt, daß der Senatspräsident Challemel-Lacour dem ihn befragenden Casimir Perier die Kammerauf- lösung angeraken habe. Als dann Casimir Perier den Kriegsminister General Mercier be­fragt habe, ob ec in diesem Falle bei etwanigen Unruhen auf das Heer rechnen könne» habe Mercier erwidert:Um an die Grenze zu mar­schieren, wann sie wollen; sonst nicht!"

Die Russen haben letzten Sonntag ihr Neujahrsfest gefeiert. Bei diesem Anlaß hat der Zar einer größeren Anzahl bisheriger Minister hohe Ordensauszeichnuugen verliehen und in dem diesbezüglichen Schreiben an den Kriegsminister Wannowski hervorgehoben, daß auch sein höchstes Ziel die Erhaltung des Friedens sei wie dies das Bestreben seines Vaters gewesen sei; eine starke Armee aber sei die festeste Stütze des Friedens. Da aber Rußland weder von Deutsch, land noch von Oesterreich her irgendwie bedroht wird, so hört sich das Wort des Zaren etwas eigentümlich an; die starke Truppenkonzentralion in Ruffisch-Polen und die fortgesetzten russischen Rüstungen überhaupt sind eine fortgesetzte Be­drohung des Friedens, eine Thatsache, über welche die schönsten Worte nicht hinwegtäuschen können.

Mailand, 18. Jan. Der Mörder des Oberstaatsanwaltes Celli heißt Antonio Rea lini. Er verbrachte seit 1873 infolge 14 Verurteil­ungen 18 Jahre im Gefängnis. Am 8. Januar Halle er seine wegen Diebstahls und Sittlich­keitsverbrechens verhängte 4jährige Gefängnis­strafe verbüßt. Gestern verschwand er aus seiner Wohnung, wo er besonders überwacht wurde.

Bellinzona, 17. Jan. Im Maggio- thal verschüttete eine Lawine ein Haus. Ein zweijähriger Knabe und ein Mädchen von 20 Jahren wurden gelötet, ein junger Bursche am Kopf schwer verletzt.

Hai-Tscheng, 19. Jan. Die Chinesen, 14 000 Mann stark, mit 100 Bannern und zahlreichen Geschützen unter anderen Gatling- Kanoneu, griffen dle japanische Linie gestern bei Niu-Tschwang an. Die Japaner verfügten nur über 4 Bataillone Infanterie, ein Bataillon Kavallerie und 12 Geschütze. Nach cinstündigem Gcschützfeuer rückten die Japaner unter General Katsura im Sturme vor. Die Chinesen zogen sich zurück, den Japanern fünf Geschütze zurück­lassend. Nach einem ziveiten Ansturm floh die ganze chinesische Streitmacht teils nach Norden, teils in der Richtung nach Niu-Tschwang. Die Japaner setzten die Verfolgung bis Sonnen-