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in des Reichstags nieder- tiver Seite ist man an- n. v. Levetzow von der hlussts zurückzuhalten. Der Reichstagsprästdent die Grschäftsordnungs- Ziederaufnahme der Ber- i, um das Haus bezüg- gewalt baldmöglichst Zon dieser Entscheidung Präsidenten über seinen bleiben ab.

DasReichsgesetzblatt" cdnung, betreffend den erum.

Die Feuerversicherungs- i Gotha wird für das Herten einen Ueberschuß ! zurückgewähren. Die abgelaufenen Jahr sehr

Infolge Verwechsel- hier ein trauriger Fall Der an der hiesigen ährige euncl. weck, Os- rstag vor Weihnachten ohlfein befallen worden dessen Beseitigung aus e eine Dosis Cocain, ihm statt des verlangten i verabreicht, das zur Obwohl sofort von sach- jregeln ergriffen worden aasten unverzüglich zu i, nahm die Vergiftung lauf. In den letzten

Tagen war der Kranke bewußtlos, und am Sonntag trat, trotz aller ärztlichen Bemühungen, der Tod ein. Der Verstorbene war der Sohn eines Gutsbesitzers aus der Nähe Leipzigs.

Osnabrück, I. Jan. Einem bedauer­lichen Versehen ist, wie derFrank. Ztg." mitgeteilt wird, der Kapellmeister Eckhardt von hier zum Opfer gefallen. In der Absicht, in der Nacht Hoffmannstropsen zu nehmen, vergriff E. sich und trank einen kräftigen Zug aus einer mit roher Carbolsäure gefüllten Flasche. Als die Frau des Kapellmeisters aus der Küche kam, um ihrem Mann für die Tropfen ein Glas Wasser zu bringen, war dieser dem Tode bereits nahe, der ihn auch nach kurzer Zeit von seinen qualvollen Leiden erlöste.

Metz, 5. Jan. In der Frage der Stadt­erweiterung beschloß der Gemeinderat, die Nieder­legung der Festungswerke zwischen der Stadt und den Gemeinden Montigny, Sablon und Queuleu sei wünschenswert. Es wurde beschlossen, darüber in Verhandlungen mit der Militärbe­hörde eiuzutretcn.

Aus Elsaß-Lothringen. 3. Jan. Das deutsche Weihnachtsfest, das früher in Loth­ringen ganz unbekannt war und im Elsaß nur in besseren protestantischen Familien gefeiert wurde, bürgert sich immer mehr ein. Seit einer Reihe von Jahren ist die Christbaumfeier in einer großen Anzahl von Schulen eingcführt und ist von der Bevölkerung mit solchem Änklang ausgenommen worden, daß sie allenthalben auch in den Familien Eingang gefunden hat. Merk­würdigerweise wird die sinnige Feier vom Klerus heimlich und öffentlich bekämpft. Da gegen den Gebrauch selbst vom kirchlichen Standpunkte aus nichts einzuwendcn ist, so kann die Anfeindung nur darauf zurückgeführt werden, daß man von gewisser Seite eben daran gewöhnt ist, grund­sätzlich das zu bekämpfen, was aus Deutschland stammt.

Neustadt a. d. H., 4. Jan. Eine Wohl­täterin unserer schönen Stadt, Fräulein Amalie Hetzel, die Schwester des verstorbenen Banquiers Hctzcl, dem Neustadt unter anderem sein statt­liches Krankenhaus dankt und der für die Prote­stationskirche in Speyer den Betrag von 200000 Mark geschenkt hatte, ist gestern im hohen Alter von 92 Jahren gestorben.

Falsche Hundertmarkscheine. Zur Zeit sind falsche Hundertmarkscheine im Verkehr, die sich von den echten Noten dadurch unter­scheiden, daß bei der Kontrollnummer der Buch­staben fehlt, der sonst zur Seite der betr. Ziffer steht.

Württemberg.

Das Regierungsblatt Nr. 1 vom 2. Jan. enthält außer der K. Verordnung betreffend die Anordnung einer neuen Wahl der Abgeordneten zur 2. Kammer der Ständeversammlung auf Freitag den 1. Februar d. I. ein Verzeichnis für die Wahlen des ritterschaftlichen Adels in die 2. Kammer, das 85 immatrikulierte ritter- schaftliche Familien aufführt. Wahlberechtigte Rittergutsbesitzer befinden sich im Neckarkreis 33, im Schwarzwaldkreis 26, im Jagstkreis 41 und im Donaukreis 37, zus. 137, von zusammen 17 Besitzern ruht die Berechtigung zum Wählen. Ferner enthält das Regierungsblatt eine Ver­fügung des Ministeriums des Innern betr. die Umlage des Gebäudebrandschadens für 1895, danach beträgt der Beitrag von 100 ^ Brand- versicherungs-Anschlag 9 (im Vorjahr 10

Stuttgart, 3. Jan. Obwohl die Stadt Stuttgart erst vor 4 Jahren eine Schuld von mehreren Millionen Mark kontrahierte, sicht sie sich neuerdings wieder in die Lage versetzt, ein Anlehen von 12 Millionen Mark aufzunehmen. Mit diesem Anlehen, das je nach Maßgabe des Bedarfs und Lage des Geldmarktes emittiert werden soll, will man eine größere Anzahl ge­meinnütziger Unternehmungen innerhalb der nächsten 6 Jahre ins Leben rufen. Der Zinsfuß dürfte 3'/r Proz. oder auch nur 3 Proz. betragen.

Ulm, 4. Jan. Das Hotel zum goldenen Hirsch hier soll eine Erweiterung in der Richtung erfahren, daß der Hintere Hof desselben über­baut und daselbst ein geräumiger Saal erstellt wird, der als elegantes Unterhaltungs- und

Vergnügungslokol dienen soll nach Act der Münchener Blumensäle und des dortigen Ko­losseums Vorläufige Pläne nebst Kostenvoran­schlägen zu dem bedeutenden Unternehmen werden bereits ausgearbeitet, eine hiesige große Brauerei soll dabei in erster Linie beteiligt sein. Vor­igen Sommer ist die Konzession zu der hiesigen Hirschapotheke in vorzüglicher Lage der Hirsch­straße freigeworden. Die Zahl der Bewerber soll gegen 40 betragen, die einer Entscheidung der K. Kreisregierung mit Spannung entgegensetzen. Die Konzcffionserteilung wird noch im Laufe dieses Monats erfolgen, da von den Erben des früheren Besitzers, denen das Haus gehört, dem bisherigen Personal aus 1. Februar gekündigt ist. Wie sehr der Preis der Apotheken in den letzten Jahren in die Höhe getrieben worden ist, zeigt der kürzliche Verkauf der hiesigen Engcl- apotheke. Dieselbe hat vor etwa 10 Jahren 150000 okL gekostet, der Besitzer hat dann das Haus in alldeutschem Stil renoviert und vor einigen Wochen um 230000 »kL an seinen Nach­folger verkauft.

Von den Geld- und Warenbörsen

Stuttgart, 3. Jan. Mit ziemlich freundlicher Stimmung sind die europäischen Geldbörsen ins neue Jahr hinübergetreten. Die außerordentlich sriedens- freundlichen Ansprachen des Präsidenten der französischen Republik an das diplomatische Korps wie an die fran­zösischen Generale, ferner die strenge Enthaltung des deutschen Kaisers von jeder politischen Anspielung und endlich auch das jüngste Schreiben des Zaren an den bisherigen russischen Botschafter in Berlin, Grasen Schuwaloff, gewährten den Börsenbesuchern einen hoff- nungssrohen Ausblick auf die Erhaltung des Friedens im neuen Jahre. Dazu kamen noch vereinzelte günstige Dividendenschätzungen, so daß die meisten Spekulations­werte trotz der Abtrennung des Dividendenkoupons annähernd ihren vorwöchigen Kurs behaupten konnten. Die Getreidemärkte verkehrten in ruhiger Haltung bei fast durchgehends schwächeren Preisen. Auf den Baumwollmärkten hat sich die Mattigkeit vom alten ins neue Jahr übertragen. Die Preise sind immer noch in weiterem Abbröckeln begriffen und zwar nicht nur für amerikanische, sondern auch für alle übrigen Sorten. Auch aus den Baumwollgarn- und Tücher- märkten liegt das Geschäft schwer darnieder. Auf den Zuckermärkten herrscht eine recht matte Stimmung. Das Angebot überwiegt bei weitem die Nachfrage und infolgedessen haben die Preise abermals einen beträcht­lichen Sturz erfahren. Dagegen hat sich aus den Kaffeemärkten eine wesentlich bessere Stimmung ent­wickelt und die Preise haben nicht unbeträchtlich angezogen.

Marktpreise.

Neuenbürg, 5. Januar.

Butter, V- Kilo. 8090 ^z.

Landeier, 1 Stück 8 Kisteneier 7

Pforzheim, 5. Januar.

Land-Butter Vr Kilo.1.101.20

Süßrahmbutter..-4L 1.251.30

Land-Eier, 2 Stück.1518

Kisteneier, 2 Stück.1315

Stuttgart, 5. Januar. Süße Butter, Vr Kilo . ... 4L 1.101.20 Saure Butter, V- Kilo ...... -4L 1.00

Frische Eier, 10 Stück.75

Kalkeier, 10 Stück. 65

Ausland.

Paris, 5. Jan. In hiesigen parlamen­tarischen Kreisen wird die in Belgien eingeleitete Beratung über die Einverleibung des Congo- staates erörtert und in Betracht gezogen, ob Frankreich sein Vorkaufsrecht geltend machen solle.

Paris, 5. Jan. Heute Vormittag 9 Uhr erfolgte in der Ecole Milttaire die schimpfliche Degradation des Hauptmanns Alfred Dreyfus innerhalb eines TruppenoiercckS, welches von 5000 Soldaten aller in Paris stehenden Truppenteile gebildet worden war. Die Mannschaften standen mit Gewehr auf. Um 9 Uhr wurden die Thore deS Gefängnisses geöffnet, ein Arlillerie-O fizier, den Säbel in der Hand, sagt:Vorwärts!" Ohne zu ant­worten, setzt Dreyfus seinen Kneifer zurecht und folgt zur Thür der Zelle; vier Artilleristen um­geben ihn und führten ihn langsam in die Mitte des Vierecks; Dreyfus wankt beim Gehen. Nach dem Befehle, Gewehr anzufaffen, kommandiert General Dar ras:Oeffnet die Reihen!" Trommeln und Trompeten ertönen; der General geht auf Dreyfus zu und jagt mit erhobener Stimme: Dreyfus Sie sind unwürdig, Waffen zu tragen; im Namen des Gesetzes degradieren wir Sie!" In dem Augenblick, da der Dienst thuendc Adjutant sich dem Hauptmann Dreyfus

näherte, um die Degradation vorzunehmen, rief Dreyfus:Ich schwöre, daß ich unschuldig bin! Es lebe Frankreich!" Die außerhalb stehende Menge, welche verstand, daß Dreyfus seine Un­schuld beteuerte, schrie:Tod dem Verräter!" Von allen Seiten ertönte Pfeifen. Darauf voll­zog der Adjutant die Degradation, indem er die vorher gelockerten Tressen und sonstigen Aus­zeichnungen von der Uniform herunterriß. Als er den vorher angebrochenen und dann wieder verlöteten Degen zerbrach und die Stücke vor den Verurteilten zu Boden warf, rief der degra­dierte Alfred Dreyfus von neuem:Ich bin unschuldig! Es lebe Frankreich!" Nach der Degradation mußte Dreyfus den grausamen gesetzlichen Bestimmungen gemäs vor der Front der Truppen vorbeischreiten, während die Musik einige Takte aus dem Totenmarsche von Johanna v. Arc spielte. Als er bei der Gruppe der als Zeugen zugelasienen Journalisten vorbeikam, rief er:Sagen Sie ganz Frankreich, daß ich unschuldig bin!" Einige Reserveoffiziere er­widerten:Nieder mit dem Judas! Schweig Verräter!" Bei diesen Worten wandte sich Dreyfus aufbrausend mit drohenden Gesichtszügen nach den Rufern um. Die Artilleristen aber, welche den Verurteilten auf seinem traurigen Rundgange begleiteten, zogen ihn weiter. Ein weiterer Zwischenfall trug sich nicht zu. Um 9'/i Uhr war die aufregende Handlung beendet. Nachdem der Verurteilte der Polizei übergeben war, legten ihm zwei Gendarmen Handschellen an und ließen ihn in einen Zellenwagen steigen, der ihn nach dem Gewahrsam der Verurteilten brachte. Außerhalb des Gebäudes hatte sich inzwischen eine beträchtliche Volksmenge ange­sammelt, die Dächer der Häuser waren mit Neugierigen besetzt; erregte Rufe, wie:Tod dem Verräter Dreyfus!" wurden gehört und vermehrten sich nach vollzogener Degradation. Die Menge hätte den Verurteilten ohne Zweifel zerrissen, wenn man ihn ihr ausgeliefert hätte. Die Truppen begrüßte die Menge mit den Rufen: Es lebe die Armee, es lebe Frankreich, es lebe das Vaterland"! ^

Ein Skandal in großem Stil ist wieder in Paris zum Ausbruch gekommen, der zur Verhaftung des obersten Beamten der fran­zösischen Südbayn, Martin, wegen umfangreicher Schwindeleien geführt hat. Der Verhaftete ist zugleich Bürgermeister von St. Rafael und Offizier der Ehrenlegion; mit ihm wurde auch der Betriebsleiter der Bahn fcstgenommen. Die im Jahr 1885 gegründete Bahn hatte einen Grundstock von 25 Millionen und gab für 113 Millionen Schuldscheine aus. Ihre 300 Kilo­meter kosteten durchschnittlich je 489,000 Fr. Sie hatte sich vom Staat und den Departements, die sie berührte, Zinsbürgschast zu erwirken gewußt. Der Betrieb war so anstößig, daß der Staat sich bemüßigt sah, die Bahn selbst zu übernehmen. Die Ausgabe der Schuldscheine geschah nach dem Panamamuster durch Syndikate, die 3 Millionen einsteckten, ohne einen eigenen Pfennig zu wagen. Man nennt allerlei Per­sonen, die bei der Sache beteiligt waren.

Die neue französische Skandal- Af faire in Betreff der Südbahn macht jenseits der Vogesen bereits viel von sich reden. Die verschiedensten Gerüchte sind hierüber in Um­lauf. DemTemps" zufolge hätte der ver­haftete Direktor Martin mit dem Bauunternehmer Andre den aus betrügerisch erhöhten Voran­schlägen herrührenden Gewinn geteilt. Der Ver- haflbesehl gegen Martin und Babin trug einen auf Fälschung von Handelspapieren hinweisen­den Vermerk. Außerdem verlautet, daß der an den betrügerischen Handlungen besonders Be­teiligte der ehemalige Vizepräsident der Süd­bahn-Gesellschaft, Baron Reinach, der sich be­kanntlich bei Beginn der Panama-Skandale ver­giftete, gewesen sein. In die Angelegenheit sollen auch zwei ehemals hochgestellte Persönlichkeiten verwickelt sein. Dagegen wird die Meldung von der Verhaftung auch des Vizedirektors der Süd­bahn-Gesellschaft, Cerbeland, wieder dementiert.

Mit den Staatsfinanzen Nord- Amerikas steht es nicht zum Besten. Das Finanzergebnis des zweiten Halbjahres 1894 weist ein Defizit von 27^/r Millionen Dollars

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