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ohne weiteres u mgehauen werden mußten. Der Schaden wird erst in einigen Tagen vollständig zu übersehen sein. Vorgestern konferierte Ober­baurat Euling vom Ministerium des Innern und gestern wiederum Regierungsdirektor Leib­brand. Vorstand der Abteilung für Straßen- nnd Wasserbau, mit dem hiesigen Gemeinderat. Letzterer wird voraussichtlich die Hilfe des Staats betreffs Uebernahme eines Teils des Eisschadens anrufen.

Ludwigsburg, 3. Febr. Gestern Nacht legte sich ein Musiker des hics. Jnfanterie-Reg. auf die Eisenbahnschienen in der Absicht, sich von dem Nachtschnellzug überfahren zu lassen. Der Kopf wurde ihm vollständig zerstrümmert. Heute fand man an der Unglücksstelle ein ganzes Packet Patronen, von denen man nicht weiß, wie sie in die Hände des Unglücklichen gelangt sind. Der Bedauernswerte hat in letzter Zeit wiederholt Versammlungen der Heilsarmee be­sucht.

Hall, 3. Febr. Die Bewohner der hies. unteren Herrengasse wurden heute abend um 7 Uhr in nicht geringen Schrecken versetzt. Es folgten in kurzer Zeit zwei donnerähnliche Schläge und als man auf die Straße eilte, war in einem Hause ein Metzgcrladen samt der Küche und Schlafzimmer in den Keller hinabgesunken. Die im anstoßenden Wohnzimmer befindliche Familie des Metzgers entrann der drohenden Gefahr weiteren Einsturzes durch Flüchten durchs Fenster in den an oas Haus anstoßenden Hof- raum.

Barten st ein, 26. Jan. Ein geachteter Maurermeister in dem nahen H. kam bei der grimmigen Kälte in vergangener Woche von einer mehrstündigen Fußtour mit erfrorenen Händen nach Hause. Seine Angehörigen wuß­ten in ihrem Schrecken nichts eiligeres zu thun, als dieselben in heißes Wasser zu tauchen, statt mit Schnee zu . reiben, wodurch sich das Nebel selbstverständlich verschlimmerte. Nach ärztlichem Gutachten müssen dem Bedauernswerten wahr­scheinlich die Hände abgenommen werden.

Alten steig, 2. Febr. Gestern passierte im Walde bei Edelweilec ein gräßlicher Un­glücksfall. Ein 23jähriger junger Mann war mit seinem Bruder im Wald, um Fichtenzapfen zu sammeln. Wie gewohnt, wollte er sich vom Gipfel einer Tanne auf den einer andern Hin­überschwingen. Er stürzte aber herab und zer­schellte sich den Kopf. Er war sofort bewußt­los. Man brachte ihn nach Hause, wo er am Abend noch starb.

Ausland.

Die Zulassung der Frauen zu den Uni­versitäten, namentlich zum medizinischen Studium, ist im österreichischen Abgeordneten­hause von dem Grafen Kaunitz befürwortet worden. Derselbe empfahl auch die Zulassung der Frauen zur Pharmazie, für welche sie wegen ihres Reinlichkeits- und Ordnungssinnes,, sowie wegen ihrer Gewissenhaftigkeit sehr befähigt wären.

Amsterdam, 3, Febr. Eine Lokomotive stürzte beim Rangieren in der Nähe der Station Beizen in den Ainuiden-Kanal. Der Lokomotiv­führer und zwei Personen, welche sich auf der Lokomotive befanden, erlitten dabei ihren Tod.

Brüssel, 3. Febr. Ein fruchtbarer Diebstahl ist, wie denMünch. N. Nachr." gemeldet wird, im Palaste des Grafen von Flandern, Bruder des Königs, ausgeführt worden. Die Juwelen befanden sich im Schlafzimmer der Gräfin in einem Koffer, der von den Dieben erbrochen worden ist. während die Gräfin und ihr Gemahl einem Hosball beiwohnten. Unter den gestohlenen Schmucksachen, die reich mit Brillanten, Smaragden, Türkisen und Granaten geziert waren, befanden sich mehrere Diademe, !l Armbänder, 36 Brachen und 15 Halsbänder. Im ganzen wurden 69 Schmuckgegenstände mit 1500 Brillanten, 650 Perlen, 174 Smaragden und 375 andere Edelsteine entwendet. Die Polizei glaubt, daß eine internationale Bande den Diebstahl ausgeführt habe; mehrere Diener wüßten bestochen worden sein. Vor drei Wochen wurde schon einmal im gräflichen Palaste einge- drochen und das sämtliche Silberzeug entwendet. Auf die Entdeckung der Diebe ist eine große

Belohnung ausgesetzt, doch hat man bisher noch keine Spur von den Thätern.

Antwerpen, 3. Febr. Der hier ge­storbene Elektrotechniker v. Rysselberghe war der Erfinder des Fernsprcchens auf große Ent­fernungen. Er stand erst im 46. Lebensjahre.

Die Franzosen fühlen sich durch den langen Besuch des russischen Thronfolgers in Berlin, und die politischen Folgerungen, welche man an das Ereignis knüpft, natürlich sehr un­angenehm berührt. Diese Beklemmungen machen sich u. A. in einem bemerkenswerten Artikel der Pariser Zeitschrift:Neunzehntes Jahrhundert" Luft. Es wird da im Hinblick auf eine mög­liche Wieder-Annäherung zwischen Deutschland und Rußland den Russen dringend zu Gemüte gefühlt, welchen praktischen Wert für sie die Freundschaft mitFrankreich besitze, worauf dasBer- langen gestellt wird, Rußland solle unverzüglich Handlungen ins Werk setzen, welche die Fran­zosen mit neuem Vertrauen zu ihren russischen Freunden erfüllen würden. Na, sollte da der Zar kein menschliches Rühren fühlen und den Franzosen irgend einen kleinen Gefallen thun?

Jn'der Donnerstagsitzunq der französi­schen Deputiertenkammer gab der Minister des Auswärtigen, Develle, infolge einer Interpella­tion des Abgeordneten Delafosse einige Erklär­ungen über die egyptische Krisis ab. In der­selben schlug Develle einen bemerkenswert ent­schiedenen Ton gegenüber England an und gab der Minister zu verstehen, daß Frankreich nicht ruhig zuschauen werde, wenn die Engländer auch fernerhin nach ihrem Gutdünken am Nil schalten würden. Natürlich verfehlte Develle nicht, dem Londoner Kabinet erneut die Räumung Egyptens in Erinnerung zu bringen, sich hierbei auf die jüngsten Erklärungen Gladstone's bezüglich Egyptens berufend. Mit bloßen Drohungen und diplomatischen Protesten Frankreichs lassen sich 'aber die Engländer gewiß nicht von den egyplischen Fleischtöpfen hinwegmanöverieren!

Aus Italien, 2. Febr. Nach Meldungen aus Venedig waren dort vorgestern Abend infolge außerordentlicher Ebbe die meisten Kanäle völlig trocken; selbst an den Ufern des Canals Grande blieben zahlreiche Gondeln auf dem Trockenen. Gestern war Vollmond, und da dieser Einfluß auf die regelmäßigen Meeresbewegungen hat, so könnte sich die auffällige Erscheinung aus diesem Mondwechsel erklären. Vielleicht steht die große Ebbe in Venedig auch mit den vulkanischen Erscheinungen auf Stromboli bei Sicilien und den Erdbeben auf der jonischen Insel Zante im Zusammenhänge.

Athen, 3. Febr. Nach Meldungen aus Zante wurde die Insel gestern durch neues Erdbeben heimgesucht. Gegen 26000 Menschen sind obdachlos. Die gesandten Unterstützungen sind unzureichend. Der Minister ist nach Zante abgereist.

Telegramme an den Enzthäler.

Paris, 6. Febr. Der Graf von Paris zeigte seinen Anhängern an, der bereits auf der Rückreise befindliche Herzog von Orleans werde baldigst mit ihm in Sevilla Zusammentreffen.

Washington. 6. Febr. Der Staats­sekretär des Auswärtigen erhielt ein vom 18. Januar datiertes Telegramm des Ministerpräsi­denten der Unionstaaten in Hawaii, wonach sämtliche diplomatischen Vertreter der auswärtigen Mächte die neue Regierung in Hawaii aner­kannten.

Unterhaltender Heil.

Nelly's Verlobung.

Eine nächtliche Geschichte von Reinhold Ortmann.

lNachdruck verboten., (Fortsetzung 30

Da war er aber bei Nelly schön ange­kommen; denn sie Halle jetzt in der Gegenwart ihrer Tante einen viel zu mächtigen Rückhalt, als daß sie sich hätte bedenken sollen, ihren

I gerechten Zorn an dem unhöflichen Doktor aus» 1 zulasfen.

Ich muß sehr danken," sagte sie spitz. Es ist ja ein unbedeutender Schnitt, und zu unverantwortlicher Zeitvergeudung, dächt' ich, wäre auch jetzt noch nicht der geringste Anlaß vorhanden. Der Zustand unseres armen Johann scheint sich nicht eben sehr gebessert zu haben, seitdem sie sich mit ihm beschäftigten."

Woraus schließen Sie das, wenn ich fragen darf?"

Nun, aus seinem entsetzlichen Stöhnen! Es ist gräßlich! Er röchelt ja förmlich!,,

'Gewöhnlich belegt man ein derartiges ge­räuschvolles Atmen mit der sehr unschönen Be­zeichnung des Schnarchens," belehrte sie der Doktor mit unerschütterlichem Gleichmut.Ihr Kutscher hat sich aus seiner Betäubung voll­kommen erholt, ist von der Müdigkeit und den Geistern des Weines oder einer anderen spiri- tuösen Flüssigkeit derart gefangen genommen, daß es verlorene Liebesmüh' wäre, ihn aus seinem totenarligen Schlummer ausrütteln zu wollen. Im übrigen hat die kleine Schnarre an seiner Stirn genau so wenig zu bedeuten, als"

Er vollendete nicht; denn Nelly, welche jetzt im Strahlenkreis der Laterne ganz dicht vor ihm stand, sah in der Erwartung des Nach­satzes mit einem wirklich zornigen Aufblitzen ihrer schönen Augen an. Er hatte jetzt auch seinen häßlichen Banditenhut abgenommen, und als sie die von schlichten braunem Haar um­rahmte breite Stirn gewahrte, stieg urplötzlich eine lebhafte Erinnerung in ihr auf.

Herr Hans Fischer!" rief sie, ihren In­grimm für einen Moment vergessend, in Heller Ueberraschung aus.Sind Sie es denn wirk­lich ?"

Gewiß, mein Fräulein," antwortete er sehr ruhig und mit einer kleinen Verbeugung, die eigentlich nicht mehr als ein Kopfnicken war. Ich unterließ es vorhin, mich Ihnen vorzu­stellen, weil ich glaubte, Sie hätten mich so­gleich erkannt."

Welche Ueberhebung! Sie hätte ihn gleich erkennen sollen, weil sie sich als ganz kleines Mädchen einige Mal mit dem lang auf­geschossenen Dorsschullehrersohn abgegeben hatte oder weil sie vor drei oder vier Jahren ein paar Tage lang recht lustig in seiner Gesell­schaft gewesen war? Welche Zumutung an eine vielumschwärmte junge Dame! Er hatte bei ihrem letzten Zusammentreffen es war kurz vor seinem Examen, wie sie sich erinnerte eine kurze Zeit auf dem Gute ihres Vaters zugebracht, um dessen Naturaliensammlung zu ordnen und zu katalogisieren. Dabet hatte er ihr, dem kaum vierzehnjährigen Haustöchterchen, durch seine Gelehrsamkeit ebenso sehr imponiert, als durch ein ruhiges, abgeschlossenes zielbe- wußtes Wesen, und sie hatte sich willig von ihm Hofmeistern lassen, wenn sie damit nur die Vergünstigung erlangen konnte, bei seiner Arbeit zugegen zu sein, oder ihn auf seinen Spazier­gängen, bei denen er mit dem ernstesten Gesicht so viel heitere und doch bedeutsante Dinge Vor­bringen wußte, zu begleiten.

Aber das waren vergangene Zeiten, längst, längst vergangene, und der Herr Doktor täuschte sich ganz gewaltig, wenn er glaubte, noch immer ihr gegenüber die gönnerhafte und hofmeisternde Haltung annchmen zu dürfen, die sie ihm einst in kindlicher Unerfahrenheit zugestanden. Aus dem Backfisch war eine junge Dame geworden, die ihre Würde nicht ungestraft beleidigen ließ und jede Außerachtlassung schuldigen Respektes auf das Schärfste ahnden mußte.

Sie verschmähte es darum, dem Doktor auf seine arrogante Bemerkung überhaupt eine Antwort zu geben, und wandte sich statt dessen zu Tante Doretten mit der Frage, was man denn nun eigentlich in dem Unwetter und der Finsternis weiter beginnen solle.

Ach, Kindchen, wenn uns der Doktor nicht weiter hilft, so müssen wir ganz gewiß umkommen in dieser Schreckensnacht!" stöhnte die Ange­redete.Ich bin schon so durchnäßt wie ein Ertrunkener. Können wir denn den Wagen nicht wieder aufrichten?"