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zefses gegen Karl v. Lesseps und Genossen, der dicht vor seinem Ausgange steht, das Cabinet Ribot mit der Auflösung des jetzigen Parlaments zu beauftragen. Sollte das Staatsoberhaupt Frankreichs diesen gewichtigen Entschluß in der That ausführen, dann würden vermutlich die noch schwebenden Einzelheiten derPanama-Affaire in der voraussichtlich sehr lebhaft einsetzenden Wahlbewegung alsbald verschwinden, was gerade kein Schaden wäre. Inzwischen hat sich das Cabinet Ribot durch die Ausweisung mehrerer fremden Zeitungskorrespondenlen aus Paris und überhaupt Frankreich eine offenbare Blöße ge­geben. Denn es müßten alsdann mindestens ein paar Dutzend Pariser Journalisten eingesteckt werden, da gerade in den Pariser Zeitungen von einheimischen Federn die sensationellsten Gerüchte betreffs des Panama-Skandals zuerst gebracht worden sind. Hinterher ist nun freilich die Regierung mit einem Gesetzentwürfe gekom­men, nach welchem die Beleidigungen fremder Staatsoberhäupter und ihrer diplomatischen Ver­treter in Paris zuchtpolizeilich verfolgt werben sollen, da hätte sie aber nicht warten sollen, bis die tollsten Geschichten in der Presse Jeder­mann erzählt worden sind!

Paris, 21. Jan Die heute anläßlich des hundertjährigen Gedächtnistages des Todes König Ludwigs XVI. in sehr vielen Kirchen der Stadt und der Provinzen gehaltenen feierlichen Messen verliefen ohne jeden Zwischenfall.

Aus Ungarn, 19. Jan. Eine Depesche derN, Fr. Presse" aus Temesvar meldet, daß im Walde von Köveres während der letzten Tage vie Wölfe drei Frauen zerrissen haben. In einzelnen Gemeinden des Temesvaer Comi- tais wagen die Bewohner sich gar nicht aus den Häusern, da infolge der entsetzlichen Kälte die Wölfe in ganzen Rudeln die Dörfer aufsuchen.

Ludwig XVI.

Ich sterbe unschuldig; ich vergebe meinen Feinden, ich bitte Gott, daß mein Blut nicht über Frankreich komme!"

Es sind am heutigen Tage hundert Jahre her, daß der unglückliche König von Frankreich, Ludwig XVI. mit jenen Worten auf dem Blut­gerüste sein schmerzenreichs Dasein beendete. Der letzte Wunsch des großherzigen Fürsten ist nicht in Erfüllung gegangen. Ludwigs Blut ist über Frankreich gekommen. Blut floß in Strömen, Aufruhr folgte auf Aufruhr: eine Periode der Staatsumwäizungen, der Zerrütt­ung ist das letzte Jahrhundert der französischen Geschichte gewesen.

Und heute, hundert Jahre nach dem Blut­bade der Revolution, wiederholen sich deren Wirrungen und Schrecknisse. Sie sind nicht ganz so blutig, wie ehemals, die Kultur, die alle Welt beleckt, hat sich auch auf die staat­lichen Umwälzungen, erstreckt. Statt des Blutes spritzt heute in Frankreich der Schmutz hoch empor, an Stelle der Erstochenen finden wir Bestochene, den Thron der Göttin Vernunft hat die GöttinBörse" bestiegen. Der Karren, welcher die Staatsmänner und Volksvertreter fortträgt, führt nicht zur Guillotine, sondern zur Schande. Das Fallbeil der öffentlichen Moral saust herab, und Kopf auf Kopf fällt ihm zum Opfer.

Ehre verloren, Alles verloren! Die Helden des Panama-Schwindels leben, aber sie sind tot, moralisch tot; kein Denkmal, sondern ein Brandmal wird in der Geschichte von ihren Thaten zeugen. Ehre verloren, Alles verloren! Jener unglückselige König hatte nicht Alles ver­loren. Was man ihm auch nachsagen mochte, an seiner Ehrenhaftigkeit, an seinen guten Absichten, an seinem ehrlichen Eifer ist nie gezweifelt worden. Hoch steht jenes königliche Opfer über den Opfern des Panama-Schwindels, so hoch wie das Blutgerüst, das Ludwig bestieg, über dem Schmutz, in dem diegenialen" Finanzleure und Volksvertreter sich wälzen.

Ludwig XVI. war, kein Geschichtsschreiber kann dies bestreiten, ein Mann von tadelloser sittlicher Unbescholtenheit. Aufrichtige, natürliche Herzensgute gewann ihm die Gemüter; immer hat er, auch wo er fehlte, nur das Beste seines Volkes im Auge gehabt. Unbestreitbar sind

Ludwigs Verdienste um die innere Entwickelung Frankreichs. Er hat den Protestanten ihre Bürgerrechte wiedergegeben, er hat die Tortur und den Frohndienst aufgehoben, dem Lande Preßfreiheit gewährt, die Freiheit des Korn­handels und die Provinzialversammlungen ein­geführt, die französische Marine wieder hergestellt, die Leibeigenschaftauf den königlichen Domänen abgeschaffl und in seinem persönlichen Hausstande und den Ansprüchen für seine Person dem ganzen Hofe das Beispiel der Sparsamkeit gegeben. Keine Regierung hätte milder, kein Fürst mensch­licher, wohlthätiger sein können. Aber jene Zeit erforderte nicht nur einen Menschen, sondern einen Mann. Es hätte eines that- kräftigen genialen Geistes bedurft, um Alles das gut zu machen, was der vierzehnte und fünf­zehnte Ludwig an Frankreich gesündigt hatten. Und Ludwig war Alles eher als thatkräftig und genial. Er handelte mehr nach den Eingeb­ungen des Herzens als des Verstandes. Er war ein langsamer Kopf, ein schwerfälliger Denker, dessen Erziehung man völlig vernach­lässigt halte. Daher war er mißtrauisch gegen seine eigene Einsicht und völlig von den Rat­schlägen Anderer abhängig; Nachhaltigkeit der Entschließung fehlte ihm gänzlich.

Seine Lieblingsbeschäftigung war nicht die Regentenlhätigkeit, sondern Jagd- und Schloffer- arbeil. Es wirkt seltsam aus uns ein. wenn wir in seinen Tagebüchern lesen, wie er in dem Unglücksjahre 1789 sorgfältig seine Jagderfolge ausgezeichnet, aber kaum mit einem Worte der gewaltigen Erschütterungen gedenkt, die sein Reich und seinen Thron ins Wanken brachten. Ein solcher Mann war solchen Zeiten nicht gewachsen. Ludwigs Unselbständigkeit und Schwäche büßte für das, was seine Vorfahren an Frankreich ge­sündigt. Aber wenn auch der ernste Spruch der Geschichte ihn verurteilt, die Vergünstigung mildernder Umstände hat sie ihm nicht ver­weigern können.

Sie sieht den Menschen in des Lebensdrang

Und wälzt die größre Hälfte seiner Schuld

Den unglückseligen Gestirnen zu.

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Als heute vor hundert Jahren der blutige Kopf Ludwigs XVI. in den Sand rollte, da erklang der Ruf:Es lebe die Republik!" Vielleicht noch kurze Zeit, und der Kopf der Republik rollt in den Sand und der Ruf er­klingt:Es lebe die Diktatur!"

Jedes Land hat die Regierungsform, welche es verdient. (D. W.)

Telegramme an den Enzthäler.

Berlin, 22. Januar. Prinz Friedrich Karl von Hessen, der Bräutigam der Prin­zessin Margarethe ist hier eingelroffen.

Wien, 22. Jan. Se. Maj. der König von Württemberg stattete gestern Mittag den Erzherzogen und übrigen Fürstlichkeiten Besuche ab und empfing Gegenbesuche. Prinz Ferdinand von Bulgarien ist mit demOrient- exprcßzug nach München abgereist.

Wien, 22. Jan. An dem gestrigen Diner bei dem Erzherzoge Carl Ludwig nahmen Se. Maj. derKaiser, Ihre Majestäten derKönig und die Königin von Württemberg, das Braut­paar, sowie die Mitglieder des Kaiserhauses teil.

New-Aork, 22. Jan. Die New-Aorker Times berichtet über eine Unterredung mit Cleveland. Dieser hätte geäußert, er hoffe auf Annahme eines Gesetzentwurfs, wodurch die Sherman-Bill bezüglich des Silberankaufs auf­gehoben werde. Auf die Frage, ob der Mac- Kinley-Tarif abgeschafft werde, habe derselbe erwidert, er möchte doch wissen, ob man ihm denn zu einem anderen Zweck die Macht an- vertraul habe.

New-Iork, 22. Jan. Bei einer Kolli­sion eines Expreßzugs mit einem Oeltransport- zug auf der Cleveland Cincinati-Bahn breitete sich da entzündete Gasolin weithin aus. Acht

Personen sind tot. 11 tödlich 83 mehr oder weniger schwer verletzt.

Konstantinopel, 22. Jan. Patriarch Agarian begibt sich nach Rom, um dem Papst- Jubiläum beizuwohnen und dem Papst die freund­schaftlichen Gefühle des Sultans auszusprechen und eine mit Brillanten besetzte Gold-Tabatiere, sowie den Kardinälen Ledochowski und Moceni hohe Auszeichnungen zu überbringen.

Unterhaltender Heit.

Meine erste Liebe.

Humoreske von Karl Keller.

Was sind das für Dummheiten, Junge?"

Wenn ich verrate, mit was ich beschäftigt war, als diese Frage meines Onkels und Vor­mundes, der unbemerkt in meine Kammer ge­treten war, in mein Ohr tönte, so wird mir Jedermann glauben, daß ich darob arg in Ver­legenheit geriet. Ich war ein hoch aufgeschossener Jüngling von beinahe sechszehn Jahren und hätte für mein Leben gern meiner Bekanntschaft die Meinung beigebracht, daß ich den Kinder­schuhen ganz und gar entwachsen sei. Trotz meiner angeborenen Friedfertigkeit lebte ich seit einiger Zeit mit meinen früheren Spielkameraden in beständiger Fehde, weil ich es als eine ehren­rührige Beleidigung auffaßte, wenn ich von ihnen noch immer zur Teilnahme an knaben­haften Belustigungen aufgesorderl wurde. Ge­radezu unglücklich aber war ich, daß meine nächsten Blutsverwandten sich nicht von der albernen Gewohnheit losreißen konnten, mich wie ein Kind zu behandeln hatte meine Tante mich doch sogar in Elisens GegenwartFritzchen" genannt. Ich sann hin und her, was nur eigent­lich noch fehlte, um vor der Welt alsjunger Mann," zu gelten. Dabei berührte meine Hand zufällig die glatte Wange, und wie ein Blitz durchzuckte mich die Erkenntnis: Dir fehlt ein Bart! Aber wie sollte ich dem Nebel abhelsen, wie der säumigen Natur zu Hilfe kommen? Glücklicherweise fiel ein Zeiiungsblatt in meine Hand, worin ein wahrhafter Menschenfreund und Berater unerfahrener Jugend für die Kleinig­keit von drei Mark Reichsmünze eine vorzügliche Barterzeugungs-Tinktur offerierte, und ich hatte selbstverständlich nichts Eiligeres zu thun, als meine Sparkasse zu leeren und von diesem kost­baren Anerbieten Gebrauch zu machen. Ich war nun gerade damit beschäftigt, die Wunder­mixtur nach Vorschrift der beigegebenen Gebrauchs­anweisung auf meine Oberlippe aufzutragen und sah schon im Geiste den herrlichen Flaum hervorsprossen, als mein Onkel mich so unsanft störte. Bor Schrecken ließ ich die Flasche fallen, jo daß ihr kostbarer Inhalt sich über den vor mir liegenden Virgil ergoß, und in peinlichster Verlegenheit blickte ich vor mich hin.

Was sind das für Dummheiten, Junge?" wiederholte mein Onkel, indem er. ohne das letzte Malheur weiter zu beachten, ein rosen- farbenes Blatt auseinanderfaltete und mir einen strengen Blick zuwarf.

Ich erschrak auf's Neue, denn nun erst nahm ich wahr, daß seine Frage nicht meinen kosmetischen Bestrebungen, sondern etwas weit Schlimmerem galt. Was er in der Hand hielt, war nichts Geringeres, als ein heimlich von mir verfaßtes Gedicht ein Gedicht an meine Geliebte.

Ich senkte den Blick und fühlte, wie eine heiße Röte in meine Wangen stieg.

Also mit solch ungehörigen Dingen be­schäftigst Du Dich?" sprach er mir ernster Stimme und schob die große Hornbrille aus die Stirn hinauf.Hast Du auch bedacht, was Dein Vater zu folcher Zeitvergeudung sagen würde? Wahrhaftig, im Grabe würde er sich umdrehen I Und was soll ein besonnener Mensch zu Versen lagen, wie diesen:

Sei gegrüßt, o holde Göttin mein!

Du sollst mir Lievessonne sein,

Ich bin Dein Mond, Du bist mein Stern, Ich habe Dich Blume gar zu gern."

Warum hast Du nicht noch Etliches aus dem Tier- und Mineralreich Deiner höchst merk