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kannten übertriebenen Weise zu begründen, indem sie auf den herrschenden Notstand hinwiesen und aussührtcn, daß zur Milderung desselben in erster Linie die Aufhebung sämtlicher Lebensmittelzölle als geeignet erscheine. Die Freisinnigen ließen durch den Abgeordneten Bam- berger erklären, daß sie im Prinzip auf dem Boden des sozialistischen Antrags stünden und daher für denselben stimmen würden, während sich die Redner der beiden konservativen Fraktionen und der Nationalliberalen gegen den Antrag wandten, sich hierbei in der Meinung begegnend, daß eine Aufhebung der Lebens- mittelzölle nichts an den bestehenden Verhältnissen ändern würde. Der Antrag wurde schließlich gegen die Stimmen der Freisinnigen und Sozialdemokraten abgclehnt.
Die Budgelkommission des Reichstags genehmigte am Donnerstag die Etats für Kamerun und für Togo ohne irgend welche Abstriche. In der Debatte über Kamerun erklärte Geh. Legationsrat Dr. Kayser, daß daselbst Handel und Wandel im Steigen begriffen seien.
Bei den kaiserlich en M a jestä te n fand am Donnerstag eine größere Ballfestlichkeit statt; etwa 860 Einladungen waren zu derselben ergangen.
Berlin. Bei den erbprinzlichmein- ingischen Herrschaften fand am Freitag abend ein Maskenball statt, der einen äußerst animierten Verlauf nahm. Die Maskerade trug keinen ausgesprochenen Charakter, einem Jeden war die Wahl seines Kostüms sreigestellt. Man promenierte und tanzte zuerst maskiert; erst als die Masken gefallen waren, wurde es bekannt, daß auch der Kaiser in der Gesellschaft sei. Erhalte mehrfach sein Kostüm gewechselt: einmal erschien er im Domino, später in der Tracht aus der Zeit Friedrichs des Großen, dann in einem andern Kostüme, und wußte so die Neugier lebendig zu erhalten. Prinz Heinrich sah als Siegfried vorzüglich aus. Es waren noch mehrere Mitglieder des Hofes anwesend. Der Erbprinz von Meiningen selbst erschien als Ritter aus der Zeit der Kreuzzüge; die Frau Erbprinzessin trug ein venetianisches Kostüm.
Berlin, 26. Febr. Nach authentischen Feststellungen sind bei den Vorgängen in gestriger Nacht, außer bei Bäckern und Metzgern, auch bei Uhrmachern die Schaufenster zertrümmert und die ausgestellten Gegenstände entwendet worden. 41 Perstpren wurden sistiert, 22 in Haft behalten.
Die starke Erregung, die den öffentlichen Puls unmittelbar nach der Ansprache des Kaisers durchzuckte, ist wohl die Ursache gewesen, daß den in Berlin von einer Horde Pflastervertreter und Allarmfreunde inszenierten Straßen-Aufläufen und tumultuarischen Auftritten eine gewisse sozialpolitische Bedeutung beigemessen wurde, die ihnen ganz fern liegt. Dergleichen Exzesse kommen in Zeiten schlechter Arbeitsverhältnisse allenthalben vor. Die maßvolle und nüchterne Haltung der Berliner Polizei bei den Vorgängen verdient die lebhafteste Anerkennung.
Berlin, 27. Febr. Eine größere Masse Gesindels hatte sich auf dem Platz vor dem Denkmal gegenüber dem Mittelportal des Schlosses festgesetzt. Die Polizei ließ sie trotz des hier und da angestimmten Gejohles eine Zeit lang ungeschoren, mußte aber schließlich doch geschlossen vorrücken und den Platz fegen. Der Janhagel empfleng die anrückenden Mannschaften mit Verhöhnungen und Gebrüll, nahm aber Reißaus, als die Polizei fest zugriff. Das so- zialdem. Blatt der „Vorwärts" erläßt eine dringende Aufforderung an die Arbeiter Berlins und spez. an die Parteigenossen, ihren ganzen Einfluß dahin aufzubieten, daß jeder Arbeiter diesen Ansammlungen fernbleibe, da solche nicht die Mittel seien, durch welche der allgemein herrschenden Notlage Abhilfe geschaffen werden könne. Dieser Aufruf dürfte vielleicht auch von den rabiateren der Genossen im eigenen Interesse beherzigt werden. Sehr erschwert wird die Arbeit der Polizei durch die auch aus anderen Gründen bedauerliche Neugierde des gaffenden Publikums, welches gleichzeitig von den wirklichen Ruhestörern im Falle eines Zusammen
stoßes in geschickter Weise als Deckung benutzt wird Berechtigte Anerkennung findet das kühle, gemessene Verhalten der Schutzleute, welche durchaus geräuschlos arbeiten, sodaß trotz der ganzen Lage von einer Belästigung des Publikums gar keine Rede ist, obgleich sich unter den gegebenen Umständen im anderen Fall kein Mensch darüber beklagen könnte.
Württemberg.
Stuttgart, 27. Febr. Der Entwurf eines Wasserrechtsgesetzes ist soweit gediehen, daß er dem Landtag in der nächsten Tagung wahrscheinlich vorgelegt werden kann. Man erfährt dazu, daß von den allgemeinen von der deutschen landwirtschaftlichen Gesellschaft sür ganz Deutschland vorgeschriebenen Wasserrechtsbestimmungen in Anbetracht der eigenartig liegenden Verhältnisse Württembergs vielfach abgesehen wird. Besondere Wasserämter sollen nicht gebildet werden; an deren Stelle werden als Jnstanzbehörden die Kreisregierungen gesetzt werden. Die Wasserbücher sollen nicht wie die Grundbücher, sondern wie eine Act Vormerkbücher angelegt werden. Auch auf die Förderung des Fischereiwesens ist in den neuen Bestimmungen hingearbeitet.
Stuttgart, 27. Febr. Am Freitag mittag fand im Saale des Bürgermuseums die konstituierende Generalversammlung des Württ. Schutzvereins für Handel und Gewerbe statt. Die einzelnen der „Satzungen" des Vereins, (Hr. Müller gab Erläuterungen dazu, wornach das Interesse des Mittelstandes im Handel und Gewerbe geweckt werden soll), wurden angenommen. Nicht Reaktion wird bezweckt, inan will kein politischer Verein sein. Der Jahresbeitrag wurde zunächst auf 3 ükL festgesetzt, um viele Mitglieder zu gewinnen. Das Eintrittsgeld beträgt 2 Als Mitglieder
haben sich über 100 Personen cingezeichnet, und es war sehr erfreulich zu sehen, daß außerhalb Stuttgarts der junge Verein Boden gewonnen hat. Hw Treiber setzte die zunächst zu ergreifenden Maßregeln auseinander und begrüßte auch die richtigen Reisenden als die natürlichen Pioniere für die Sache des Vereins, welcher den Konsumverein nicht tot machen will, sondern denselben auf das ursprüngliche Ziel seiner Bestrebungen zurückgeführt sehen will. Hr. Schrempf wies auf die Presse hin und fordert auf, sich zu rühren. Hr. Müller sprach dann über die Hausierer und Detailreisenden. Hier hätte die Gesetzgebung anders als bisher einzugreisen. Es sprach dann noch Hr. Hoffacker, der Vorstand des Vereins reisender Kaufleute mit Beifall, welcher auch den übrigen Rednern zu Teil ward.
Stuttgart, 27. Febr. Vor einiger Zeit bemerkte man auf dem Güterbahnhof bei dem Kormann'schen Bureau nächtlicher Weile ein verdächtiges Geräusch wie von einer Säge herrührend, so daß der Nachtwächter glaubte, es finde eine Extrauntersuchung des Kossenschrankes statt. Die schnell zusammengetrommelte Mannschaft rückte mit Waffen und Todesmut vor. Es ist nichts zu finden. Erneutes Sägen! Endlich entdeckt man die Ursache. Das offengebliebene Fenster hatte gesägt!
Stuttgart, 27. Febr. Gestern Nachmittag 2 Uhr kam bei der Station Sondelfingen in der Richtung Metzingen zu. kurz vor Paffieren des Personen-Zugs 60 eine Dammrutschung auf eine ca. 30 Meter lange Strecke vor, und zwar so daß die Schienen teilweis Vs Meter, und darüber vom Bahnkörper über der Erde schweben. Die Reisenden mußten an der Unfallstelle umsteigen und mit einem andern Zug weiter befördert werden. Die Ausbesserung des Schadens dürfte mindestens 2 Tage in Anspruch nehmen. Die Stelle mußte schon längere Zeit langsam befahren werden.
Heilbronn, 26. Febr. Die Absetzung des Oberbürgermeisters Hegelmaier ist heute nachmittag nun wirklich vollzogen worden. Nachdem ihm selbst die Entschließung der Regierung bekannt gegeben worden war, erschien Oberamtsverweser Amtmann Christmann in der zu diesem Zwecke einberufenen Gemeinderatssitzung und machte von der erfolgten Suspendierung Mit
teilung. Nach dem Gesetz mußte sofort für eine Stellvertretung gesorgt werden. Das Kollegium wählte deshalb G.R. Kies zum Vorsitzenden, G.R. Hauck zum Verweser des Stadtschultheißenamts und endlich G.R. Roseugart zum Vorsitzenden des Gemeindegerichts. Der Beschluß der Kreisregierung datiert vom 9. Febr. Am 8. und 9. sollen in der Kreisregierung von morgens früh bis tief in die Nacht hinein Sitzungen gewesen sein; daß diese mit der Heil- bronner Angelegenheit zusammenhingen, wurde sofort vermutet. Arbeiten doch seit Monaten drei Mitglieder der Kreisregierung an den Hegelmaier-Akten, die ein ganzes Zimmer bis an das Gewölbe füllen sollen. Die Beschwerdeschrift soll 2000 Seiten umfassen. Daß der Beschluß nicht sofort veröffentlicht wurde, soll, so wird jetzt angegeben, darin seinen Grund haben, daß wegen der Stellvertretung Verhandlungen gepflogen wurden, die sich in die Länge zogen. Zu wünschen wäre, daß das Verfahren vor dem Diszipliarhof so rasch als möglich sich abwickle. Auch bei größter Beschleunigung wird es lange genug dauern, bis Hr. Hegelmaier über alle einzelnen Punkte der Beschwerdeschrist vernommen ist. (S. M.)
In Württemberg sind im verflossenen Jahre über 42,000 Ztr. Kaffee eingeführt worden. Im Jahre 1890 betrug die Kaffee-Einfuhr nach der von der Heilbronner Handelskammer aufgestellten Statistik 41,527 Ztr.. 1889 36.679 Ztr. 1887 31,202 Ztr. Die Thatsache, daß die bedeutenderen Kolonialwaarenhändlcr ihren Kaffee mehr nnd mehr von den Produktionsländern selbst beziehen, giebt dem württembergi- schen Kaffcehandel nach und nach eine veränderte Gestalt. Die früher maßgebenden Zwischenplätze wie London, Rotterdam, Amsterdam, Havre, verlieren an Bedeutung, während sich die Bedeutung und Leistungsfähigkeit nuferes Zwischeu- hannels dadurch erhöht.
Ausland.
Die Pariser Presse enthält nur wenige Auslassungen über die jüngste Rede des deutschen Kaisers, weil die innere Ministerkrise im Vordergründe des Interesses steht. „Patri" sagt: Die Rede zeigte den absoluten Herrscher, der entschlossen sei, auch gegen den Willen der Opposition vorwärts zu gehen. „National" bemerkt, der Kaiser wünsche nicht die Widersacher seiner Politik zu bekehren, sondern deren Verschwinden. „Liberte" erklärt, „Der Kaiser konstatiert die wachsende Schwierigkeit, Deutschland zu regieren." „Soir" fühlt sich beunruhigt bei dem Gedanken, daß das Leben von Millionen von einem Herrscher abhänge, der solche Aeußer- ungen thue.
In Südamerika scheinen die Unruhen stehend werden zu wollen. Jetzt ist wieder in der Republik Uruguay eine Militärrevolte ausgebrochen, durch welche sich der Kriegsministcr zur Demission veranlaßt sah. Die höheren kom- mandierenden Offiziere der Armee von Uruguay sind strafversetzt worden. Ob hierdurch die Revolte gegenstandlos geworden ist,, werden wohl die ferneren Meldungen lehren.
Unterhaltender Teil.
Ein seltsamer Fall.
Kriminalgeschichte von F. Arnefeldt. i,12. Fortsetzung.^
Der Beamte hatte sich kaum entfernt, da ließ sich der Lotterie-Einnehmer Lehrend bei dem Kriminalrat melden mit der Bemerkung, er glaube wichtige Aufschlüsse in der Angelegenheit des an der alten Frau Klingenmüller in der letzten Nacht verübten Mordes geben zukönnen. Mörner befahl, den Mann sogleich einzulassen.
Der Lotterie-Einnehmer Behrend, ein Mann in mittleren Jahren, mit intelligenten, vertrauenerweckenden Zügen von unverkennbar orientalischem Typus, zeigte eine gewisse Verlegenheit und zögerte auch noch einen Augenblick mit der Antwort, nachdem ihm der Kriminalrat die Frage vorgelegt: „Was haben Sie mir mitzuteilen, Herr Behrend? Ist Ihnen Etwas über die Person des Mörders bekannt?"