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Geschmack in die I

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n der Schwarz- i 5. ds. Mts. in Verein bezweckt, nicht die Würdig­te ne n , den Kul­tischen Gebirges soll einen wissen- -n Verkehr unter zur Erreichung : Wahrung der Als Ort der t Wildbad ge­lt. Am kommen- >. d. I., abends n der Turnhalle erkonzert des tatl und erlauben sam zu machen, außer der schönen -Symphonie von denHebriden" nungsmarsch aus is wunderschöne liers. rusiielmn" ig kommen. Wir Mitgliedern einen Aussicht stellen, f

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hat in einem nisterium unter azeß Heintze eine 's Zuhültertum- m thallrerstigen den kaiserlichen n frivolen Ge- > jenem Prozeß, or der Berliner nge gestellt sind, .fites Mißfallen er seinen Mini- rderung des be- Versahrens zu cn, daß die Ber- ! ole Mittel dem Isen". Solchen auben zu dürfen allgemeine Ver- aiser will auch en, damit die gewahrt und in ntlichkeit ausge- ! etreffende Vor- Prozeß Heintze e als verdiente

wird wie nun- cht über Berlin rn über Danzig, in fahren soll, sch zumuten, erk.) Ein be- Erkenntnis ver- iadfahrerbund."

als Fuhrwerk ,

zu behandeln, i

h dem Fahrrad ?

s trotz wieder- mn er nach dem n.

»ge.

Beilage zu Nr. 172 des Eiythiilers.

Neuenbürg, Samstag den 31. Oktober 1891.

Rronilr.

Deutschland.

Straßburg. Die Strafkammer ver­urteilte de,, l7 Jahre alten Schiffsknecht August P a b st wegen Raubmords zu 15 Jahren Gefängnis. Derselbe hat am 4. August nachts den 64 Jahre alten Schiffer Nikolaus Kahlyoier, sowie dessen 52 Jahre alte Ehefrau auf deren Kohlenschiff in räuberischer Absicht überfallen und nieder­geschlagen; Kahlhofcr blieb tot, die sehr- schwer verletzte Ehefrau erholte sich wieder Verhoffen.

Der Briefmarkenhändler Krippner in Freiberg in Sachsen ist wegen Betrugs zu 2'/- Jahren Gefängnis verurteilt wor­den. Derselbe hat ungebrauchte Brief­marken mit selbst gefertigten Stempeln versehen und zu hohen Preisen verkauft. Ein sächsisches Zehngroschen-Kouvert, das Kripper ungebraucht um 37 -/A erwarb, verkaufte er gestempelt für 110 ^ an Briesmarkenhändler Bogen in Köln, welcher letztere das seltene Stück an einen Ham­burger Rentner um 500 ^ absetzte. Dieser Fall führte zur Anklage des K., welchem nicht mehr wie 23 Fälle des Betrugs nach­gewiesen wurden. Kripper gab an, daß die im Handel vorkommenden alten deut­schen abgestempelten Briefmarken zum aller- größten Teil von Händlern abgestempelt worden seien. Diese Angaben dürften auf Briefmarkensammler obiger Art von recht abkühlender Wirkung sein.

Württemberg.

Am Dienstag jzen 3. k, M. werden bei den Truppenteilen des K. Armeekorps die Rekruten zum Dienst mit der Waffe eingestellt. Die Rekruten zum Dienst ohne Waffe Oekonomic-Handwerker und Militär-Krankenwärter sind am 1. Okt., die Kavallerie-Rekruten am 6. Oktober eingestellt worden. Die Rekruten für die 26. (K. Würkt.) Eisenbahn-Kompagnie

werden ebenfalls am 3., die für das 8. Infanterie-Regiment Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden am 5. November eingestellt.

Stuttgart, 28. Okt. Die Stände­versammlung wird am Freitag die Vor­lage über die Zivilliste beraten; die , Adreßkommission der zweiten Kammer hat den Entwurf einer Adresse an den König fertiggestclll; die Kammer wird am Sams­tag die Adresse beraten und wahrscheinlich in einer Sitzung damit fertig werden. Der Landtag soll alsdann am Dienstag oder Mittwoch wieder geschlossen werden.

E i s en b a hn s a ch e. Seit einigen Wochen ist auf der Eisenbahn ein außer­gewöhnlich starker Güterverkehr zu be­wältigen. Neben einer großen Menge Mostobst, welches in der Hauptsache ans Oesterreich eingeführt wird und wovon auf dem Stuttgarter Bahnhof allein vom 15. bis 25. Oktober 9l0 Wagenladungen cingetroffen sind, besteht die Hauptmasse der zu befördernden Güter aus Bodener­zeugnissen, Steinen und Kohlen, sowie aus

Holz von den durch die Nonne verwüste­ten Wäldern. Da die regelmäßig laufen­den Güterzüge, sowie die für Zeiten ge­steigerten Verkehrs im Fahrplan vorgesehe­nen Ergänzungs-Gnterzügenicht ausrcichen, mußten Sonderzüge in größerer Anzahl ein­gelegt werden. Die fämmtlichen Gütcr- züge laufen zur Zeit auch an Sonntagen. Von dem Umfang des Zugverkehrs kann man sich ein Bild machen, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die Station Stutt­gart dermalen täglich neben 80 der Per­sonenbeförderung dienenden Zügen (ohne die Sonntagszüge) nicht weniger als 43 Güterzüge aufzunehmen, im Ganzen somit 246 ein- und auslaiifeude Züge zu be­wältigen hat.

Stuttgart. 29. Okt. Ein Klapp hornvers. von dem mir nicht wissen, ob er neu ist, wird hier gegenwärtig viel belacht. Große Ankündigungen an den hiesigen Plakatsäulen empfehlen ein sicheres Mittel gegen den Bandwurm und weisen unter Aufzählung verschiedener äußerer ElkennungSzeichen darauf hin, daß weit mehr Menschen am Bandwurm leiden, als man glauben möchte. Ein Spaßvogel schrieb nun auf ein solches Plakat:

> Zwei Knaben kletterten aus den Thurm Der eine halt' einen Bandelwurm Der andere, frisch und munter Ließ sich daran herunter.

Oehringeu, 20. Okt. Die alte Linde zu Neuenstadt a. K. ist um einen histor­ischen Moment reicher geworden. Wegen Umbaus der dortigen Kirche wurde am vergangenen Sonntag der Trauergottes­dienst für den verstorbenen König Karl unter ihren Zweigen abgehalten.

O e st e r r e i ch.

Im österreichischen Abgeordnetenhaus kam es bei Beratung des Dispositionsfonds für das Ministerium zu heftigen Ausein­andersetzungen zwischen deutschen und czechi- schen Abgeordneten. Der Führer der Deutschen warf der Regierung den Mangel an Ernst vor, den diese noch immer in der böhmischen Ausgleichsaktiou zeige Graf Taaffe erwiderte mit einigen klugen aber marklosen Redensarten, wies indessen das Verlangen der Czechen »ach einem böhmischen Staatsrecht energisch ab.

Ausland.

Die französische Regierung wollte die Spanier zum Anschluß an das russisch- französische Bündnis bewegen. Als letztere nichts davon wissen wollten, erhöhten die Franzosen die Frachttarife für spanische Weine. Damit erbitterten sie aber nur die Spanier und schnitten sich gleichfalls ins eigene Fleisch, weil die französischen Weinhändler den spanischen Wein zum Verschneiden notwendig brauchen. Nun hat die französische Regierung ihre Maß­regel wieder zurücknehmen müssen, um so mehr, als die Weinernte in großen Di­strikten Südsraukrcichs durch furchtbare Ueberschwemmungen großenteils vernichtet ist. Die Not der hievon Betroffenen ist

groß. Trotzdem aber eröffnen die franzö­sischen Blätter Subskriptionen für die hungernden russischen Baueru.

Paris, 29. Okt. Das Gericht ver- fügte die Beschlagnahme des Nachlasses Boulangers. Die Boulangisten er­öffnen eine Subskription zur Vermeidung der Versteigerung des Nachlasses.

Paris, 29. Okt. Der Kanzler des Zaren, der russiche Minister wird dem­nächst mehrere Tage hier verweilen.

Die russische Regierung hat wieder einmal einen Vorstoß in Mittelasien gegen China gemacht; die Chinesen lassen sich dies aber nicht gefallen und haben in Petersburg energisch reklamiert. Diese Grenzsrage soll einem Schiedsgericht unter­breitet werden, das aber wahrscheinlich sehr spät zusammentreten und dessen Urteil,

! falls es zu Ungunsten Rußlands aussällt, von den Russen doch nicht beachtet wer­den wird.

Eine große Fabrik für die Herstellung von Schießbaumwolle ist in Polen, im Gouvernement Kjlcze, gegründet worden, in welcher zur Zeit bereits 150 Arbeiter unter der Leitung von 20 Werkmeistern beschäftigt sind. In Zukunft soll die ge­samte Fabrik mit elektrischer Beleuchtung versehen und soweit erweitert werden, daß im Jahre 70000 Pud Schießbaumwolle hergestellt werden können.

- Die Influenza ist nunmehr über ganz Galizien verbreitet. In Lemberg weist seit zwei Tagen fast jedes Haus Jnsluenzakranke aus. In der Bukowina tritt die Epidemie ebenfalls wieder auf. Aus Haparanda werden 9 Grad Kälte gemeldet. »

MiüMkil.

Der alte Gott lebt noch!

Eine Kriminalqeschichte von Fritz Horn.

(Nachdruck verboten.^ i14. Fortsetzung.)

Der Polizeispion war auf der Polizei­wache geblieben und legte sich nun auf eine der lederbezogenen Pritschen, um rin wenig zu schlafen. Er gab einem der anwesenden Polizeioffizianten Auftrag, ihn Punkt vier Uhr zu wecken, weil er dann zum Kriminalrat gehen. ihm seine ange- stellten Recherchen mitteilen und gleichzeitig sich von ihm einen Berhaftsbefehl gegen den Bankier Römer ausstellen lassen wollte. Er schlief schnell ein und erwachte nicht eher, als bis er geweckt wurde.

Rasch machte er sich auf den Weg nach des Kriminalrats Wohnung. Es war ein kalter, feuchter Septembcrmorgen. und er schlug einen scharfen Schritt ein, denn es fröstelte ihn gewaltig. Punkt halb sechs Uhr stand er vor dem kleinen beweglichen Rat. der sich bei feinem Nach­hausekommen sehr darüber geärgert hatte, daß der lange Hans nicht auf ihn gewartet. Jetzt lauschte er gespannt den Berichten des gewandten Polizeispions und er rieb sich einmal über das andere die Hände vor Vergnügen.