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II., der nunmehr am 25. Februar inzen Friedrich alharine, der I. geboren, wurde >rn gebildet und I idijche Hochschule hdem er in preu- bis zum General er seinen Abschied :r mit lebhaftem rheiten und der ! ercn Vaterlandes, an den Arbeiten »esherren. welcher ngehörte, eifrigen > der mehrmaligen ! ochseligen Königs r Stellvertretung aen auch in dessen n landwirtschast- . nnstatt vertreten j ülhelm II. wohl- ! )es Amt an, so ! voll der Zukunft !
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Nr. 22 vom 4. j ^ung des Mini- i r. die Auord- I etenwahlen Neuenbürg, hrin gen aus
einer Beilage.
Mage zu Nr. 159 des Eiythälecs.
Neuenbürg, Donnerstag den 8. Oktober 1891.
Ausland.
Ein seltsames Zusammentreffen hat es gewollt, daß gerade zur Zeit der französisch-italienischen Verbrüderungsfeier von Nizza ein Sturm tiefster nationaler Entrüstung ganz Italien durchbrauste, der sich in seinem Wehen gegen Frankreich richtete. Nicht nur aus der Hauptstadt Rom, sondern auch aus dem ganzen übrigen Italien, besonders aus den größeren Städten, berichtet der Telegraph über lebhafte nationale Kundgebungen anläßlich eines Vorfalles vor dem Grabmale Viktor Emannels im Pantheon zu Rom, wo einige französische Pilger das oufliegende, von uniformierten Invaliden bewachte nationale Ehrenbuch besudelten. Die Kundgebungen beweisen, wie sehr das Gefühl der nationalen Einheit wie der Anhänglichkeit an das Hans Lavoyen im Herzen des italieni>chen Volkes Wurzel geschlagen hat. Wie die halbanv» liche „Italic" mitteilt, wurden die drei verhafteten französischen Pilger unter Eskorte nach der französischen Grenze gebracht und dort freigelassen.
Brüssel, 2. Okt. Boulangers politische Freunde sind zur Leichenfeier größtenteils eingctroffen. Die Regierung untersagte alle politischen Kundgebungen am Grabe Boulangers. Das Privattcsta- mem des Generals wurde eröffnet, es erklärt, der General besitze kein Vermögen, da er Alles der Politik geopfert; er hinterlasse aber keine Schulden. Boulanger vermacht dos Mobiliar seiner Nichte. Fräulein Grefsikh, alle Kunstwerke Rochetorr. Wagen und Pferde sollen verkauft werden, am die Kosten der Beerdigung zu decken.
Brüssel, 3. Oktbr. Bei der Beerdigung Boulangers kam es zu aufregenden Szenen. Hinter dem Leichen wagen suchte die Menge in den Kirchhof gewaltsam einzudringcn. Etwa tausend Menschen stürzten dem Leichenwagen nach und traten die Gräber nieder. Ein Gendarm wurde vom Pferde gerissen, einem Polizeiagcnten ist der Arm doppelt gebrochen, ein Herr wurde unter die Füße getreten, sieben andere Personen verwundet. Die eingedrungenen Zuschauer stürzten aus das Grab zu. Das Grab selbst wurde sofort von den boulangistischen Deputierten umstellt. Rochefort, Döroulede weinten bitterlich, Laur drohte zusammen- zustürzcn. In dem Augenblick, wo die Totengräber den Sarg herablassen wollten, stürzte der Neffe des Generals, Vogelfang, auf diesen nieder und bedeckte den Sargdeckel mit Küssen. Döroulöde legte eine französische Fahne auf den Sarg nieder. Der Präsident der Patriotenliga schüttete ein ledernes Säckchen auf den Sarg mit den Worten : „Hier ist französische Erde!" Außerdem wurden zahlreiche Kränze in französischen Farben niedergclegt. Im klebrigen vollzog sich die Grablegung ohne Reden und Förmlichkeiten.
Wien, 6. Okt. Auf der türkischen Bahnlinie zwischen Erinkioi und Fcner-
bagdsche hoben Räuber die Schienen aus, um den erwarteten Personenzug entgleisen zu lassen. Der Zug wurde indes rechtzeitig angehalten und die Räuber flüchteten.
Kamerun.
k. Als sich in den achtziger Jahren im deutschen Volke der Wunsch nach der Erwerbung überseeischer Besitzungen zu regen begann, da konnte man häufig die Klage vernehmen: „Ach was, die Welt ist weggegeben, die Erde ist verteilt! Der deutsche Michel kommt wieder einmal zu spät!" Allerdings die Länder waren längst verteilt, durch deren Besiedlung durch deutsche Landwirte ein Neudeutschland entstanden wäre, das unfern Ueberschuß au Geld- und Arbeitskräften in sich ausgenommen und damit dem Reich erhalten hätte. Aber daß die Welt doch noch nicht so ganz verteilt gewesen war, wie man allgemein angenommen hatte, das sollte sich zeigen, als die deutsche Reichsregierung im Sommer 1884 mit einer für „den Uneingeweihten verblüffenden Plötzlichkeit" an die Erwerbung von Kolonien herantrat, als die sich fast überstürzenden Drahtberichte meldeten, wie die deutschen Kriegsschiffe an der Westküste, dann auch an der Ostküste Afrikas und auf den Inseln des stillen Ozeans mit den eingeborenen „Königen" und Häuptlingen Schutz- und Bündnisverträge abgeschlossen und unter Kanonendonner die deutsche Flagge gehitzt haben. Eine gewaltige Bewegung nationaler Begeisterung, von den Gegnern „Kolvnialfieber" genannt, ging damals durch das deutsche Volk. Mit Begierde wurden die Berichte aus den Kolonien vernommen; die Zeitungen sahen sich genötigt, für die Nachrichten aus den Kolonien besondere Spalten einzurichtcn, ja die größeren derselben sandten eigene Berichterstatter in jene bis dahin zum Teil fast unbekannten Gegenden.
Für eine der wertvollsten unserer Besitzungen wurde gleich von Anfang an Kamerun gehalten. Zwar gingen die Urteile im einzelnen noch weit auseinander. Die einen priesen das Land als ein Paradies, ein zweites Kanaan, da Palmöl fließt und Elfenbein klafterweis aufgeschichtet liegt; die andern verschrieen es als em Land des Todes, dessen Fieberluft jeden Europäer binnen kürzester Zeit tötet. Aber seither haben sich die Ansichten geklärt, und man kann sagen, daß auch hier die Wahrhesi in der Mitte liegt. Eine förmliche Afrikaliteratur ist entstanden, unzählige Reisende haben Licht und Klarheit in die Sache gebracht. Kamerun hat seit der kurzen Zeit, die es unter deutscher Verwaltung steht, einen großen Aufschwung genommen: der Handelsumsatz hat sich verdoppelt, großartige Unternehmungen sind ins Leben getreten, die reiche Früchte reifen werden, viele Kilometer Straßen sind angelegt worden, und was die Hauptsache ist, Kamerun steht schon seit Jahren finanziell auf eigenen Füßen, indem es die bedeutenden Ausgaben für die Verwaltung, die Er
forschung und Sicherung des Landes aus semen eigenen Einnahmen an Zöllen und sonstigen Abgaben bestreitet. Es ist außerdem ein wunderschönes Land, darin stimmen alle, die dort gewesen sind, überein. Wie alle Tropenländer übt es eine große Anziehungskraft auf den Nordländer aus. Missionar Steiner, der Kamerun vor zwei Jahren von der Goldküste aus besucht hat, beschreibt seinen ersten Eindruck von Kamerun folgendermaßen: „Da tauchten die riesenhaften Formen eines Gebirges aus den Fluten des Ozeans empor. Es war der Gebirgsstock von Kamerun. Welch ein Anblick! Wie eine Weltpyramide, die ihr gewaltiges Fußgestell trotzig in den Ozean stemmt, erhob sich derselbe vor unfern Blicken, sich kühn zuspitzend in einen von Wolken umlagerten Pik, den NonZo um lloda oder Berg Gottes, dessen Wolkenschleier je und je wie von unsichtbarer Hand gelüftet, in wunderbar schöner Klarheit den hehren Kegel dem entzückten Auge enthüllte. Die vom Meer und aus den waldigen Schluchten des Gebirgs aufsteigenden Wasserdämpse hatten sich als Niederschläge strichweise um den Riesenleib gelagert und eine tiefblaue Färbung angenommen, da und dort die dunkeln Umrisse des Massengebirges genau markierend. Ein scharf vorspringendes Vorgebirge, der Ausläufer des „kleinen Kamerun", welcher kegelartig und bis zur Spitze mit der üppigsten Waldung bedeckt, als UonZo ma Ltinäe sich steil auftürmt, und dessen Fuß vom Meer umspült wird. Zur Rechten grüßte aus weiter Ferne herüber die aus den Gewässern austauchende Pyramide des Clarence-Pik, um den sich majestätisch und kühn das Bergland lagert, welches die Insel Fernando Po bildet. Hingerissen von der Großartigkeit der Scenerie, wie sie mir in Westafrika noch nie entgegengetreten war, stand ich an Deck des Dampfers, der die blaue Flut durchfurchte und sich wie ein winziges Wesen dem himmelragenden Naturgebilde näherte."
Unter dem geographischen Ausdruck Kamerun versteht man gemeinhin das Tiefland oder Flußgebiet von Kamerun. Vier mächtige Ströme, der Mungo von Norden, der Wuri von Nordosten, der Lungasi und die Jdia von Osten münden hier in die Bucht von Biafra, des am weitesten in den Erdteil eindringenden Teils des Golfs von Guinea. Bor ihrer Einmündung in das Meer vereinigen sie sich jedoch und bilden das sogenannte Kamerunbecken, eine haffartige Ausbuchtung, die nur durch zwei schmale, niedrige Landzungen, demKamerun- Kap rechts und der Suallabaspitze links, von der See getrennt ist. Einen Fluß Namens Kamerun, wie vielfach angenommen wird, giebt es eigentlich nicht, sofern der Flußarm, der diesen Namen trägt, eigentlich nur die Mündung des Wuri in das Kamerunbecken ist. Alle die obengenannten Ströme teilen sich vor ihrer Mündung in verschiedene Arme und bilden dadurch ein vielmaschiges, weitverzweigtes Flußnetz. Im Laufe der Jahrhunderte haben sie unge-