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Beilage M Nr. 144 des En^thälecs.
Neuenbürg, Samstag den 12. September 1891.
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SeUage.
Misikllcn.
Am Meer.
Erzählung von L. Frank.
(Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung.)
Anna blieb noch lange am Ufer stehen und sah den beiden nach. Wie war ihr doch so bang und schwer zu Mute!
„Ja, Du bist recht alt und gebrechlich geworden, Großvater; noch nie habe ich es so sehr bemerkt wie gerade jetzt, armer, unglücklicher Mann! Wie wird dies gehen heute auf dem wilden, stürmischen Meer! O Gott, wäre er doch dageblieben, er sah so mager und eingefallen aus! Wenn er nur wieder glücklich zurückkommt!" Sie sprach das vor sich hin, heiße Thränen traten in ihre Augen. Sie winkte mit der Hand noch ein Lebewohl, das von Wilhelm mit dem Schwingen seiner Mütze erwidert wurde.
Sie ging in das Haus zurück, ordnete ihre Küche und die Stube und setzte sich dann auf die Bank vor dem Haus, die aus Steinen und einem alten Balken von Wilhelm für den Großvater erbaut worden war. Sie ließ ihre noch von Thränen gefüllten Augen in ihrer Umgebung umherschweifen. Was war das doch für ein trübseliges, trostloses Wetter! Diese endlose Wasserwüste und diese schmutzigen Woikenballen! Wie sah doch alles so trüb und nüchtern aus! Diese regengrauen Häuser, dieser schmutziggelbe Saud! O es ist zum Weinen traurig! Ihre Gedanken schweiften wieder zurück in die Vergangenheit. Ach wie ganz anders war es doch! O Franz wärest Du doch wieder da! O komm doch, komm doch endlich wieder! Fühlst Du nicht, wie sehr wir uns nach Dir sehnen? Oder bist Du tot, ruhst Du schon auf dem Grunde des Meeres, und ist dieses schaurige Rauschen und Brausen das Grablied, das das Meer Dir singt! — Aber nein, es kann nicht sein, Du lebst noch und sehnst Dich auch nach uns. Nur der Fluch des Großvaters, der ihn längst zurückgenommen und bitter bereut haü lastet Dir auf der Seele und vertreibt- Dich. Wie muß er Dich brennen in Deiner weichen Seele! O armer, unglücklicher Bruder, wie magst Du leiden, wenn Du her,imgestoßen wirst in allen Zonen der Erde mit Deiner brennenden Wunde im Herzen und der heißen Sehnsucht, die nichts stillen kann! — Gott im Himmel, gäbt es keine Engel mehr, die armen Menschen helfen und sie trösten, die ihnen Botschaft bringen und sie durch alle Gefahren und Mühsale wieder der Heimat, zuführen? — O Gott schütze den armen Bruder — und den schwachen Großvater! Der Gedanke an den letzteren ließ sie Plötzlich aufspringen. Der Sturm war wieder stärker geworden. Rauh wehte er ihr mit einem salzigen Hauch ins Gesicht und zerzauste ihre blonden Locken, daß sie wie eine Mähne flatterten. Sie schauderte >n ihren leichten Kleidern. Von einem rasche» Gedanken erfaßt, ging sie schnell
hinein in das Haus, holte sich ein warmes Tuch, in das sie sich hüllte, verschloß das Haus sorgfältig, ging über den kleinen Hof an dem Reltungsbootschuppen vorbei der Düne zu, wo sie einen kleinen Fußweg betrat, der sie auf die Höhe derselben führte. Als sie oben war, hielt sie keuchend und hustend an. der Sturm drohte ihr den Atem zu rauben. Zu ihren Füßen rasten und tobten die am Gestade sich brechenden Wellen wie wahnsinnig; weißer Gischt sprühte in die Luft und wurde vom Winde fortgctragen. In der Ferne erkannte sie an dem weißen Segel das Boot des Großvaters, das auf den Wellen tanzte und zuweilen Himer mächtigen Wogenkämmen verschwand. Flinke Möven und Sturmvögel schwärmten wie Schwalben in der Luft und ließen sich bisweilen auf die Meeresfläche nieder, im Flug einen Fisch erhaschend. der sich zu weit in die Höhe gewagt hatte.
Der Himmel war jetzt dicht mit Wolken eingehüllt, und es begann bereits zu dunkeln. Sie ging auf dem Kamm der Düne weiter, sie wollte bis zu der Stelle, wo sie oft mit ihrer Freundin geweilt hatte, und die als Lieblingsplatz ihres Bruders und als einstiger Spielplatz liebe Erinnerungen weckte, wo einstens vor Erbauung des Leuchtturmes die Leuchtfeuer brannten, die den Schiffen als Warnung und Merkzeichen dienten. Mauerüberreste und eine halbzerfallene Hütte waren noch vorhanden, und dort glaubte sie einigen Schutz gegen den Sturm zu finden, um dann mit mehr Muße mit den Augen dem Großvater folgen und auf diese Weise doch bei ihm sein zu können.
Der Sturm nahm stetig zu. Mit furchtbaren Stößen setzte er nach kurzen Pausen ein, peitschte das Wasser gegen die schroff abfallende Dünenwand und wirbelte den lose liegenden leichten Sand in die Höhe, daß Anna sich die Augen zuhalten und sich dem Winde entgegenstemmen mußte, wollte sie aufrecht bleiben. Nach einer beschwerlichen Viertelstunde hatte sie den alten Feuerplatz erreicht. Rasch wollte sie sich in die halbzerfallene Hütte flüchten, als plötzlich die Lampe des Leuchtturms aufflammte und sie im Eingang der Hütte einen Mann lehnen sah, der sich den Hut tief über die Stirn gedrückt hatte, beide Hände in den Taschen seiner Juppe versteckt hielt und düster vor sich hinstarrte. Eben wendete er sein Gesicht, so daß es von dem flackernden Licht des Leuchtturms grell beleuchtet wurde.
„Franz!" — Mit diesem markerschütternden Schrei stürzte das Mädchen zusammen.
„Anna!" rief derselbe gleichzeitig, denn er war es. und sing das Mädchen in seinen Armen auf.
Die Betäubung dauerte jedoch nicht lange. Strahlend vor Freude und Glück schlug Anna nach einigen Augenblicken die Augen wieder auf, stürmisch umarmte sie den wiedergefundenen Bruder und küßte ihn leidenschaftlich. Er ließ sie willig
gewähren. Nach dieser ersten Aufwallung ihrer Freude trat sie einen Schritt zurück, faßte seine Hand, als wollte sie sich versichern, daß er ihr nicht entfliehen könne, und sah ihn lange mit liebeheißen, brennenden Augen an. Von tiefstem Mitleid ergriffen, rief sie:
„Um Gotteswillen, Franz, wie siehst Du aus! Armer, armer Bruder, ich erkenne Dich fast nicht mehr. So hohle, kranke Augen, so mager und eingefallen, io wachsgelb und welk habe ich Dich mir nicht vorgestellt. Was mußt Du gelitten haben! Warst Du denn krank, Franz?"
„O bewahre. ich bin ganz gesund. Die Veränderung an mir, die Dir so auf- säüt, rührt von nichts anderem her als von dem langen Aufenthalt unter den Tropen. In der Fieberluft der heißen Länder sieht jeder Europäer so aus."
„Ach Franz, wo warst Du denn die lange Zeit her? Warum hast Du uns denn gar niemals geschrieben, wir sind fast vergangen vor Sorge und Kummer." —
„Ich hätte Euch nicht geschrieben? Zweimal habe ich an den Großvater geschrieben und ihn um Verzeihung gebeten; aber vergeblich habe ich auf eine Antwort gewartet, auch für Marie war jedesmal ein Brief darin. O mir ist fast das Herz gebrochen, als wir vor einem Jahr dort drüben vorbeisegelten und ich in stiller Nacht mit heißem Auge nach meiner lieben Heimat ausspähte, die mich mit dem Fluch beladen hat und mir nicht mehr verzeihen will. — O es war zu hart, zu schwer!"
— — Große Thränen rollten über seine bleichen, eingefallenen Wangen.
„Armer, armer Bruder! Ach und wir wußten gar nichts von Dir, kein Brief ist zu uns gekommen. Wo hast Du denn die Briefe geschrieben? Es kann doch fast nicht sein, daß alle beide verloren gegangen wären."
„Den ersten schrieb ich. als wir zum erstenmal in Alexandria vor Anker lagen; ich gab ihn in Port Said auf die Post. Den zweiten schrieb ich in Singapore in Indien und hoffte auf unserer Rückkehr in Aden, und als es da nichts war, in Suez bestimmt einen Brief von Euch anzutreffen. Aber mein Hoffen war vergeblich. Alle meine Kameraden hatten Briefe von der Heimat erhalten; ich allein, der ich am zuversichtlichsten darauf gewartet hatte und eines lieben Wortes am bedürftigsten war, ich allein ging leer aus.
— O ich kann nicht beschreiben, wie es da in meiner Brust getobt und gestürmt hat! Nein, auf einen solchen Brief, wie ich einen geschrieben hatte, keine Antwort, auch gar keine, das war grausam!" — Ein finsterer Trotz legte sich über das erregte Gesicht des Sprechenden, ein unheimliches Licht sprühte aus den tiefliegenden Augen, deren gelblich angelaufene Hornhaut sie als mit liefen Schatten umgeben erscheinen ließ. Mit Schrecken bemerkte es Anna.