Arbeiten bestehe. Wegen dieser Bedeutung der Kandidatur lehne die Parteileitung die Unterstützung jeglicher Gegenkandidatur ab. An der Aufstellung der Kandidatur Bis­marcks habe die Parteileitung allerdings, wie schon früher erklärt, keinen Anteil. Ob Fürst Bismarck mit dieser Auffassung einverstanden, geht aus denHamb.Nachr." nicht hervor.

Berlin, 19. März. Für den Fürsten Bismarck werden großartige Huldigungen zu seinem Geburtstage in verschiedenen Städten, besonders in Hamburg vorbe­reitet.

Ein an Lungenschwindsucht erkranktes Mädchen in Breiten wurde in das aka­demische Krankenhaus in Heidelberg ge­bracht und dort mit Kochin geimpft. Jetzt ist das Mädchen als geheilt entlassen worden und die Eltern desselben erlassen im Brettener Wochenblatte eine öffentliche Danksagung.

Galfingen, 11.März. In unserer Gemeinde trug sich ein Fall wahrer Kindes­liebe zu, der weiter bekannt zu werden verdient. Die Mutter des 24 Jahre alten Ernst Bindler war mit 30 Wunden an einem Bein behaftet, welche nicht anders zu heilen waren, als durch Einsetzung ge­sunden Fleisches eines anderen Menschen. Die Aerzte wollten das Fleisch von einem anderen Menschen nehmen, aber der Sohn bot sich dar, diese Operation für seine Mutter auszuhalten. Er ließ sich 30 Stückchen Fleisch aus dem Arme schneiden.

Württemberg.

Stuttgart.17. März. Im großen Saale des Bürgermuseums vor zahlreicher Zuhörerschaft hielt heute abend Pastor v. Bodel schwing aus Bielefeld einen Vortrag überdie Pflege des Fa­milienlebens.- Als Grundlage eines glücklichen Familienlebens bezeichnet der Redner nicht Reichtum und großen Ver­dienst, sondernSparsamkeit, Fleiß, Nüchtern­heit und Gottesfurcht, verbunden mit Tüchtigkeit der Hausfrau, nicht daß er zu wenig verdient, ist das Unglück des Ar­beiters, sondern daß er das Verdiente nicht Zusammenhalten kann. Die Not und die Schäden unseres Volks- und Familienlebens findet der Vortragende in folgenden Ur­sachen: 1. in unserer ganz materialistischen Weltanschauung; 2. in unserer modernen Industrie: aus unserem heimischen Spinn­rädchen ist der große Fabrikwebsaal ge­worden, unser guter alter Handwerkerstand existiert nicht mehr, keine Rast und Ruhe mehr in den Familien, da auch der Sonn­tag zum Arbeiten verwendet wird, die Arbeitsteilung erstickt den besseren Teil des Menschen, stumpft ab, schädigt die Persön­lichkeit und den Geist; 3. in der Ver- gnügungs-, Putz- und Trunksucht, die Kraft unserer Jugend sind rasch, ein trauriges unserer Zukunft liegt vor uns;

4. in der Wohnungsnot: in Berlin haben unter 1000 Familien 600 nur ein heiz­bares Zimmer, darin noch Einlieger bei­derlei Geschlechts, 70 °/° des Einkommens der Arbeiter verschlingt die Wohnung;

5. in der Verwendung der Frau in der Fabrik, statt in der Familie. Ueber- gehend auf die allgemeine Notlage sagt Pastor v. Bodelschwingh : Noch sind Fälle

des Verhungerns und Erfrierens in Deutsch­land selten, aber doch fehlt häufig das Allernötigste, darin liegt ein großes Un­recht. Es ist nicht teuer, wenn man recht­zeitig hilft, es ist aber sehr teuer, zu spät zu helfen. Helfen kann man durch Er­stellung gesunder billiger Arbeiterwohn­ungen ; für dasselbe Geld, welches jetzt der Arbeiter für ein ungesundes Loch zahlt, läßt sich eine gesunde ausreichende Wohn­ung erstellen, das Kapital für ein solches Unternehmen ist ganz sicher angelegt und die Freude des Arbeiters, wenn er das erstemal ein selbstgepflanztes Bäumchen blühen sieht, ist eine Macht. Hier würde deutsche Sitte gepflegt, was besser ist, als das Geld in ausländische Unternehmungen zu stecken. Redner glaubt den Führern der Sozialdemokraten nicht, wenn sie von einem baldigen Siege sprechen, aberes ist Zeit zu helfen"; dabei richtet er eine ernste Mahnung an die Arbeitgeber, mehr an ihre Arbeiter zu denken. Die Liebe muß helfen;wenn es den Sozialdemo­kraten gelingt, der Selbstsucht zu steuern, dann sind sie unsere Freunde.«Schicket euch in die Zeit, es ist böse Zeit, es ist aber auch gute Zeit zur Nächstenliebe." Laßt uns Gutes thun und nicht müde werden." Die Versammlung spendete dem Redner für seinen aus innerstem Drang und Ueberzeugung quellenden gediegenen Vortrag reichen Beifall.

Ulm, 17. März. Der württemberg- ische Fleischerverband hält seineü 3. Ver­bandstag am 2. und 3. August d. I. in Ulm. Damit wird verbunden sein eine Ausstellung von Geräten und Maschinen für das Metzgergewerbe in der hiesigen Turnhalle. Zur Verhandlung kommt unter anderem die Frage, ob der württ. Fleischerverband dem allgemeinen deutschen Verband beitreten soll.

Leutkirch, 20. März. Die höher steigende Frühlingssonne hat in den letzten Tagen mit dem Schnee meist aufgeräumt. Gestern tobte ein den ganzen Tag an­haltender, heftiger Sturm und über Nacht ist wieder solch starker Schneefall einge­treten , daß die Wege überall gebahnt werden mußten.

Calw, 16. März. Naturfreunden können wir mitteilen, daß schon jetzt auf sonnigen Halden bei Zavelstein, zahlreiche blühende Krokus zu sehen sind. Bis Ostern wird sich wohl die ganze Blütenpracht entfalten.

O e st e r r e i ch.

In Oesterreich liegt nunmehr das ganze Reichsratswahlergcbnis vor und das Ministerium Taaffe steht jetzt vor der der Aufgabe, entweder zurückzutreten oder sich eine sichere Mehrheit im neuen Reichs­tag zu verschaffen. Die Meldung, Graf Taaffe beabsichtige abzudanken und den Führer der Deutsch-Liberalen, Plener, dem Kaiser als seinen Nachfolger zu empfehlen, verdient vorderhand wenig Glauben. Die Bildung einer sicheren Regierungsmehrheit stößt indessen auf bedeutende Schwierig­keiten, da die Deutsch-Liberalen sich weigern, mit dem Hohenwartklub zusammenzugehen und die Polen, sich definitiv an die Deutsch- Liberalen zu binden. Das Ministerium will deshalb eine Majoritätvon Fall zu

Fall Herstellen, wenn nur Oesterreich M schließlich bei dieser Politik auf die M, fällt. '

Ausland.

Die englische Presse, auch die: gierungsfeindliche, kann nicht umhin, f bedeutenden Verdienste des StaatssekrO für Irland, Balfour, um die Bekämpf^' der Not der irischen Bevölkerung. anznw kennen. DerTyrann Irlands" hat der That den notleidenden Iren ungchU, Wohlthaten erwiefen, während die irW Abgeordneten die reichen Geldmittel, welch sie von den amerikanischen Iren erhall,, hatten, nur dazu verwendeten, um sch! gegenseitig zu bekämpfen. Der BetleW zug, den Parnell in Amerika eröffnet m dürfte unter solchen Umständen km» glänzenden Resultate liefern. »

Da die Portugiesen von den Enz, ländern bezüglich ihrer Besitzungen ii Südafrika keine weiteren ZugeständH erlangen können. gehen sie in Südasrih selbst mit großer Energie gegen die nimm satten Engländer vor und haben ein ey lisches Schiff, welches den Krokodils hinausfuhr, einfach weggcnommen, die a, Bord befindlichen Waffen und Munitm konfisziert und das Schiff nach derFelageist bai transportiert. Die englische Regiemz! wird sich dies schwerlich gefallen lchi, und so kann es zu neuen Reiberei« ernsterer Natur kommen. j

für das

für das

II. Wiertetjayr 1891

des

Enzthälers

wollen die Leser bald möglichst bewirk damit in der Zustellung keine Untcrbrechn«' eintritt.

Die Bestellungen für hier werden bn der Redaktion, für auswärts je bei der nächsten Postanstalten oder durch dil Postboten gemacht. Probenunmm stehen in jeder gewünschten Zahl grn!» und franko gerne zu Diensten.

Der Preis des Blattes ist in Nenn- bürg vierteljährlich 1 ^ 10 monatlich 40 A, durch die Post im OberamtsveH vierteljährlich 1 25 monatlich

auswärts vierteljährl. 1 ^ 45 monck j 50 ^ wie bisher ohne weitere Koste» Einrückungspreis die Zeile oder den» Raum 10 bei Redaktionsauskunft schlag 20 L. . s

Bekanntmachungen der verschieden!^ Art ist durch den Enzthäler unbestM der beste Erfolg im Bezirk gesichert. " Wir werden fortgesetzt bemüht M durch weitere Vervollkommnung des M botenen das Vertrauen zu rechtfertigt mit dem unsere Freunde die Entwicklu»! des Enzthälers bisher wohlwollend ^ gleitet haben und bitten wir dieselben « ferner für die Verbreitung des Blattes > ihren Kreisen sich freundlichst verwenvk zu wollen.

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Redaktion, Druck und Verlag von Chrn. Me eh in Neuenbürg.