Ergebnisse der Reichstagswahl.

Abstimmungsbezirke.

Wahl-

berechtigte.

Gültlingen.

Schickler.

Lutz.

Neuenbürg . . .

429

218

113

28

Arnbach ....

108

63

32

5

Beinberg ....

52

33

8

Bernbach ....

100

51

23

Bieselsberg . . .

70

35

12

5

Birkenfeld ....

312

117

56

75

Calmbach ....

389

222

113

Conweiler....

176

41

93

Dennach ....

86

55

17

Dobel.

163

97

43

Engelsbrand . . .

126

53

59

Enzklösterle . . .

54

26

10

Feldrennach . . .

200

46

79

Gräfenhausen. . .

261

164

35

6

Grunbach ....

97

30

36

Herrenalb ....

209

166

5

Höfen.

164

137

9

Jgelsloch ....

38

33

1

Kapfenhardt . . .

66

24

24

7

Langenbrand . . .

96

68

21

Loffenau ....

252

150

17

Maisenbach . . .

67

39

13

Neusatz.

78

74

1

Oberlengenhardt. .

49

35

Ober-ii.Uuterniebelsb.

77

45

17

I

Ottenhausen . . .

167

129

6

7

Rothensol ....

71

44

16

Salmbach ....

55

22

24

Schömberg . . .

123

75

14

Schwann ....

161

64

59

1

Schwarzenberg . .

40

28

5

Unterlengenhardt. .

28

26

Waldrennach . . .

96

53

19

Wildbad ....

612

361

61

Neuenbürg Nberamtskez.

5102

2824

1041

141

Calw »

2422

1452

39

Herrenberg

2346

758

Nagold

2693

691

10285

> 3942

180 I

Hieuach erhielt bei der gestrigen Wahl Hr. v. Gültlingen mehr in Neuenbürg 1783 Stimmen, in Calw 970, in Herrenberg 1588, in Nagold 2002; zus. also 6343 Stimmen.

Wir haben das Ergebnis, soweit die Nachrichten eingekommen waren gestern nacht teilweise noch durch Extrablatt hinausgegeben.

Neuenbürg, 21. Febr. 1890. Ein Vergleich der gestrigen Reichstagswahl mit der letzten Wahl vom 17. Oktober 1889 wird manchem Leser willkommen sein:

Oberamtsbezirke.

Frhr. v. Gültlingen.

Karl Schickler.

Febr. 1890.

Okt. 1889.

Febr. 1890.

Okt. 1889.

Calw.

2422

1838

1452

1673

Herrenberg ....

2346

1760

758

1159

Nagold ....

2693

2171

691

939

Neuenbürg ....

2824

2222

1041

906

10285

7991

MZ

4677

Telegramm. Crailsheim. Aufgegeben 20. Febr. 12 Uhr 15 Min. nachts, ange­kommen 21. Febr. 6 Uhr 28 Min. morgens. Keller 1251, Pflüger 2261, Windt- horst 314 Stimmen, möglicherweise Stich­wahl. Mergentheim für Keller nicht un­günstig.

Stuttgart Stadt: 20.Febr. (Wahlber. 26 682.) Sämtliche 39 Bezirke sind bis jetzt 8 Uhr 30 Min. bekannt. Es erhielten: Gustav Siegle 9277, Karl Lotter 3521, Karl Kloß 8437, Windthorst 447 Stimmen. Nach diesem Ergebnis kommt es zu einer Stichwahl zwischen Siegle und Kloß.

Stuttgart Amt: (Wahlberechtigte 8076.) Aus 26 Amtsorten sind bis jetzt bekannt 11, in denselben erhielt: Siegle 4459, Lotter 499, Kloß 798 Stimmen. Es stehen noch aus 15 Amtsorte.

VI. Wahlkreis.

OA. Rottenburg. Stadt Rotten­burg: Krauß 134, Payer 848 St.

OA. Tübingen. Stadt Tübingen: Krauß 866, Payer 987. Weilheim: Krauß 73, Payer 36.

OA. Reutlingen. Stadt Reutlingen: Krauß 995. Payer 1528.

Telegramm. Stuttgart, 21. Febr. 9 Uhr vorm. Siegle 12295, Lotter 4549, Kloß 10372, W-ndthorst 451. II. Wahl­kreis voraussichtlich Stichwahl zwischen Veiel u, Schnaidt. III. Stichwahl zwischen Ellrichshausen u. Härle. IV. Göz wahr­scheinlich kleine Mehrheit. V. Stichwahl zwischen Weiß u. Ehni. VI. Wahrschein­lich Payer gewählt.

Straßburg - Stadt. Gewählt: Dr. Pctri, deutschfreundlich. Im Kanton Schirmeck an der deutsch-französischen Grenze erhielt Baron Zorn-Bulach (deutschfreundlich) 1693 St., sein Gegner Sieffermann 143 St. in noch günstigerem Verhältnisse wurde im Kreise Molsheim abgestimmt, wo Zorn-Bulach 9148; Sieffermann 384 Stimmen erhielt.

Ausland.

Bozen, 18. Febr. Im nahen St. Anton, auf dem Wege nach Runkelstein, ist heute die Baumwollspinnerei abgebrannt. Der Schaden beträgt 300 000 fl. 180 Arbeiter sind ohne Verdienst.

Brüssel, 19. Febr. Die Regierung ließ 100 deutsche Sozialisten, welche gestern aus Eupen auf belgisches Gebiet gekommen waren, um daselbst eine Wahlversammlung abzuhalten, ausweisen.

Etienne, 19. Februar. Die in der Arbeiterbörse abgehaltene Versammlung der Grubenarbeiter beschloß für die Gruben der hiesigen Kohlengesellschaft den allge­meinen Ausstand und beauftragte Delegierte, diesen Beschluß den Grubenarbeitern der anderen Gesellschaften des Kohlengebiets mitzuteilen. Man befürchtet die Aus­dehnung des Ausstandes auf alle Werke des Kohlenreviers.

Paris, 17. Febr. Der bisher für die Botschaft beim Ouirinal designierte Gesandte in Lissabon, General Billot, soll jetzt für den Berliner BolschaftSposten in Aussicht genommen sein, da der Botschafter in Berlin, Herbette, angeblich den Wunsch äußerte, wegen der Gesundheit seiner Ge­mahlin nach Rom versetzt zu werden.

Paris, 17. Febr. Der französische Botschafter in London, Waddington, be­sprach gestern mit Lord Salisbury die Eventualität einer Zusammenkunft der Königin Viktoria mit Herrn Carnot ge­legentlich der Reise Ihrer Majestät nach ^.ix les daiud. Die Königin würde ihren Weg jedenfalls über Paris nehmen und dort vielleicht kurze Zeit verweilen.

Paris, 19. Februar. DemPetit Journal" zufolge findet heute eine Unter­redung des Grafen Münster mit dem Minister Spuller über die Erlasse des Kaisers Wilhelm betreffend die Berliner Konferenz statt. Spuller werde jedoch eine bestimmte Antwort nicht geben; über gewisse Punkte, namentlich über die Beschränkung der Arbeitszeit auf 8 Stunden, sei die französische Regierung schon jetzt entschlossen, keine Abmachungen einzugehen. DasJournal des Dobats" zollt den Ab­sichten des Kaisers Anerkennung und er­klärt, die Republik müsse dem Grund­gedanken der Konferenz zustimmen, sich je­doch eine endgiltige Antwort Vorbehalten, bis sie die näheren Umstände der Konferenz vollständig kenne. Dasselbe Blatt führt weiter aus: Die kühne Initiative des deutschen Kaisers hinsichtlich der Lösung der Arbeiterfrage sei das bemerkenswerteste