dezbr. Wie die der Prinzregent ayerischen Brief- Wertzeichen des a Farben herge- ii Marken werden resp. nach dem alten bayerischen
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Ministeriums der -eiten, Abteilung en, betr. Aender- inzelner württem- n.
0 ab werden nach- e Postwertzeichen gegen bisher ver- me Aenderung des werden und zwar:
die Wertstempel nd Streifbändern n, künftig braun;
die Wertstempel en und Briefum- künftig grün; nschlägezu15Pfg„ g violett;
25 Pfg., bisher
50 Pfg., bisher aun;
amtlichen Verkehrs 1 ^6. bisher Hellingen Freimarken unverändert, er vorbezeichneten n Farben, welch' >er neuen Reichs- immen, dürfen die r beginnen, wenn vorhandenen Bern den seitherigen erden.
s Zeitpunkts, von ähnten Freimarken den alten Farben wird später erwirb eine außer- ng für Kandidaten hramts nach den fungsordnung vom (Reg.-Bl. S. 488 Nr. 2 des Korre- Z74, S. 74 rück- n Deutschen ver- derselben abge- s im Staats-Anz.
!4 gewählten Mit- und Gewerbe- und sind durch wobei zugleich für 3 Jahre sonst er- >en Rest der Amts- zu wählen sind. Handels- und Gell ist diese Wahl auf ar 1890 anberaumt, öeihnachten in den icht in die Heimat sten waren für die hristbäume errichtet, Geschenke lagen.
Auch für die im Lazaret befindlichen Soldaten wurde am heiligen Abend nachmittags 4 Uhr im Betsaal des Lazarets eine Weihnachtsfeier durch Garnisonsdiakon Professor Straub gehalten. Nach derselben wurden die Kranken ebenfalls mit Gaben, welche aus den Regimentskassen und von Militärfreunden gestiftet waren, erfreut.
Cannstatt, 27. Dezbr. Gestern abend gegen 10 Uhr ist in dem Nachbarorte Mühlhausen die dem Frhrn. v. Palm gehörige Kunst- und Mahlmühle (Pächter Albrecht) bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Ein hier gegen '/.II Uhr eingetroffener Feuerreiter meldete das ausgebrochene Feuer an. Die Feuerwehr von hier und den benachbarten Orten hat sich sofort an den Brandort begeben. Trotz der raschen Hilfe konnte das Feuer erst gegen morgen gelöscht werden. Die Feuerwehr von hier kehrt soeben, 8 Uhr, von Mühlhausen zurück. Verlust an Menschenleben ist nicht zu beklagen. — So weit bis zur Stunde ermittelt, ist das Feuer durch Warmlaufen des Werkes entstanden. Gerettet wurde außer dem Geld, den schriftlichen Sachen, sowie einem Teil des Federviehs rc. nichts. Alles wurde ein Raub der Flammen.
Gaildorf, 25. Dezbr. Ein großes Unglück hat die Weihnachtszeit einer hiesigen Familie gebracht; zurückgekehrt von der Beerdigung eines hiesigen Bürgers, wollte ein hiesiger Küfer und Viehbesitzer in einer Brauerei für seine Kühe Malztreber holen und kam dabei über ein Schachtloch, das mit einem Gitter und Brettern bedeckt war, jedoch einbrach. Er fiel in die Tiefe desselben und verletzte sich so unglücklich, daß er, in seine Behausung zurückgebracht, nach Mündigen qualvollen Leiden starb.
Der Hilfswärter Müllervon Wimpfen wurde am 20. d. Mts. auf dem Bahnhof in Jagst feld während eines Rangiermanövers von einem Wagen erfaßt und getötet.
AusdemJagstthal, 23. Dezbr. Heute fanden die Jagden des Frhrn. v. Palm -Meßbach ihren Abschluß. Der letzte Tag lieferte 165 Hasen zur Strecke. Im Ganzen wurden gegen 700 Hasen, 13 Böcke geschossen. Ohne daß der Wildstand übermäßig groß ist und dadurch die Land- und Forstwirtschaft schädigt, kann man sehen, wie eine waidmänuisch behandelte Jagd nützlich werden kann. Heute ist dort die letzte Jagd für dieses Jagdjahr gemacht und kein Gewehr darf mehr für Heuer auf Böcke oder Hasen abaefeuert werden.
(S. M.)
Stuttgart. (Neues im Lande s- Gewerbemuseum.) Eine „Shaftes- bury"-Sicherheits-Küchenlampe mit Selbst- auslöschvorrichtung; von Henry Lorentzen in Hamburg, Gr. Johannisstraße 6. — Zwei Normalschutzbrillen aus verzinktem Stahldrahtgewebe, schwarz lackiert; von C. S. Schmidt in Niederlohnstein a. Rh. — Eine Kollektion Baumschützer und Baumbänder, bestehend ans 1 sogen. Alleekorb mit verzinktem Drahtgeflecht; 1 desgl. aus verzinkten Drahtstäben mit Schutzmantel;
2 gezackten Bandeisenkörben, verzinkt; 2 desgl. unverzinkt; 1 Baumring (Verbindungsring zwischen Baum- und Schutzkorb);
3 St. Normal-Baumbändern; 3 St. verschiedenen Baumbändern aus Zink; 1
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Achterband für Rosen; 4 St. verschiedene Astgurten; 1 Wandspalierschützer; 1 Bohl- kens Erdbohrer und 1 Patent-Ankerscheibe; sämtlich in vorübergehender Weise ausgestellt von I. Holzinger in St. Avold (Lothringen).
Oesterreich.
Wien, 21. Dezbr. (Hohes Alter.) Am Weihnachtstage vollendet hier eine Greisin, Frau Magdalena Ponza, ihr hundertvierzehntes Lebensjahr. Das Befinden der Greisin, welche von ihrer 65- jährigen Tochter sorgfältig gepflegt wird, ist, wie die „Neue Freie Presse" feststellt, ein verhältnismäßig günstiges. Den Tag verbringt sie, häufig einschlummernd, in einem Lehnstuhl und versucht hie und da kleine Spaziergänge im Zimmer zu unternehmen. Die Eßlust ist ganz gut, der Schlaf läßt nichts zu wünschen übrig. Ein Hauptnahrungsmittel der alten Frau bildet ein Extraktbier, welches ihr ein Wohlthäter aus Sachsen nach Bedarf zur Verfügung stellen läßt.
Ausland.
Brüssel, 27. Dez. Der Kohlen- streik im Hennegau rief bereits die Einstellung des Betriebes mehrerer Fabriken hervor. Cockeril bestellte 10 000 Tonnen Kohlen in England. (F. I.)
Newyork. Das e lektrisch eLicht scheint im Kampfe mit den städtischen Behörden zu unterliegen; es werden schon Vorbereitungen getroffen, die Stadt wieder mit Gas zu erleuchten. In Bckrclay-Street war dieser Tage wieder der Leitungsdraht für das elektrische Licht die Ursache eines Schadenfeuers. Es scheint wenig Unterschied hinsichllich der Gefahr zu sein, ob Ströme von niedriger oder hoher Spannung benutzt werden, und der Plan, die Straßen elektrisch zu beleuchten, wird deshalb einstweilen aufgegeben.
Miszellen.
Jer Word bei Warville.
Kriminal-Roman von Paul Labarritzre. Deutsch von Emil Neumann. (Fortsetzung.)
Selbstverständlich begleitete sie Hektor dorthin. Schweigend saß sie während der kurzen Fahrt neben ihrem Sohn, dessen Hand sie in der ihrigen hielt und zuweilen sanft drückte. Schweigend betrat sie mit ihm den Wartesaal des Bahnhofes, und als bald nach ihrem Eintritt der von Metz kommende Zug in die Halle einfuhr, ging sie ebenfalls schweigend an Hektars Seite auf den Perron hinaus.
Dort umarmte sie den teuren Sohn nochmals, aber sie war keines Wortes fähig.
„Ich bitte einzusteigen! rief der Bahnhofsbeamte dringend, denn der Zug nach Paris hat nur zwei Minuten Aufenthalt in Marville.
Kaum hatte Hektor seinen Platz eingenommen, so setzte sich der Zug auch schon in Bewegung.
Vom offenen Wagenfenster warf der Scheidende seiner Mutter noch einen Abschiedsgruß zu, . . . den letzten vielleicht für dieses Leben, — und dann verloren sich Beide aus dem Gesicht. —
Da erst löste der lange zurückgehaltene Schmerz der armen Frau sich in einen Thränenstrom auf, und sie fragte sich angstvoll:
„Wann wird er zurückkommen? . . . Werde ich ihn überhaupt jemals Wiedersehen ?
Gewaltsam nahm sie sich zusammen, und überlegte, ob sie denn gar nichts thun könne für die Sicherheit des geliebten Sohnes? Da fiel ihr dessen treuer Freund, Jean Trescou ein.
Schnell entschlossen begab sie sich in das Telegraphenbureau des Bahnhofes und sandte an Jean eine Depesche folgenden Inhalts ab:
„Mein Sohn ist soeben nach Nizza abgereist. Morgen früh um 7 Uhr trifft er in Paris ein, von wo er mittags über Lyon Weiterreisen will. Nehmen Sie sich seiner an und wachen Sie über ihn. Ich bin seinetwegen äußerst besorgt."
3.
Hektor, der > sich vor dem Augenblick des Abschieds sehr gefürchtet hatte, fühlte sich wesentlich erleichtert, als der Zug zum Bahnhof hinaus fuhr. Er blickte noch während einiger Zeit durch das Fenster in die mondhelle Nacht hinaus, als wolle er zum Abschied aus dem Leben noch einmal die heimatliche Gegend begrüßen, die sich in ihrer weißen Schneebedeckung romantisch genug ausnahm.
Bald nachdem der Zug die Festungswerke überschritten hatte, tauchte in der Ferne die Thurmspitze des Schlosses Brosselles auf, sodann fuhr man unweit der Parkmauer vorüber und Hektor erkannte deutlich den über die Mauer hervorragenden kleinen Pavillon, dessen Inneres der Schauplatz jenes Dramas gewesen, das so beklagenswerte Folgen für ihn hatte.
Sonderbarer Weise ließ ihn der Gedanke an jenen Vorfall ziemlich ruhig bleiben; er verfiel nur in ein träumerisches Sinnen, wobei cs ihm schien, als wenn nicht er, sondern ein Anderer das Alles gethan und erlebt habe, was ihm seit den letztvergangenen Monaten begegnete. — Nur darin blieb er sich seiner selbst bewußt, daß er zur Sühne des begangenen Vergehens sein Leben einsetzen müsse und wolle.
Allmälig ging sein Sinnen in einen wirklichen Traum über, und endlich schlief er so fest ein, daß ihn nichts erweckte , weder das Rasseln der Wagen, noch das Pfeifen der Lokomotive, noch auch der Lärm auf den verschiedene» Stationen; bei denen der Zug anhielt. Erst bei seiner Ankunft auf dem Ostbahnhofe in Paris erwachte er aus seinem tiefen, wohlthätigen Schlaf; er glaubte nun aber erst recht zu träumen, als er hörte, er sei schon in Paris.
... In einem Restaurant nahm er ein kleines Frühstück ein, machte sodann, um die Zeit bis zum Abgang des Marseiller Expreßzuges hinzubringen, noch eine Spazierfahrt, die er bis zum Lyoner Bahnhof ausdehnte, wo er noch eben zur rechten Zeit ankam um in einem leeren Coupv Unterkunft zu finden, denn im Monat Februar ist der Verkehr auf jener Strecke nicht allzu lebhaft. Erfreut über die Aussicht, die Reise in ungestörter Einsamkeit