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>see, 4) Katharina der Haushaltung ^ 5) Heinrich Po„- i Wolsach, 6) Führer >. 7) Heizer Strobel mndete sind es 40 nter etwa 10 schwer, »ektion Stuttgart ist ch zweimal nachdem ,r Spitälern unter- zu erkundigen und aphischc Mitteilung derselben den aus- i zu geben, -anwaltschast Stutt- Ort und Stelle die ngen über das Ver- Beamten und Beworben. Dieselben abgeschlossen. Die der Unglücksstätte heutigen Vormittags Zustand hergestellt
cht von dem schweren tt eingetroffen war. rxtrazug abgeordnet i derselbe war 12 '/, >d Stelle. Mit dem- riebsbeamten. Acrzte freiwillige Sanitäls- "t größter Schnellig. unter Führung ihres n ein. Bald daraus >ne Berg nach. Auch zwischen bereits die Unglücksstätte einge- nach dem Eintreffen -i begaben sich ach rniannzu Sachsei- lnglücksstelle, ebenss inister der Finanzen v. Renner und v. tadldirektor mit dem Kunde, daß Rekruten luden (von denen die ler mit leichten Jemen), erschienen auch »sieben und Schott stelle. Die Arbeit re. der Anblick ein > Verwundete mußten ervorgezogen werden, ies Heizers Strobel ein weiterer Extra- lzeuge gebracht hatte, ourden so gut als ihnen an Ort und ' in sachverständiger 9 Uhr traf schon :n Token und Berit ein.
v. Burckhacdt hatte am schwersten Ber- tharinenhospital ver- ajor Dedekind von iß abgedrückt ist und n im Gesicht erhielt, pital, andere in die r und Köstlin. Für ahren mar aufs beste re Sanitätskolounen
der s. Z. bei dem Eisen-
hwarzloch bei Neuenbürg nals mit dem Schrecken , vor heutigem Unglück nl und aus der Enzbahn.
haben bei diesem so beklagenswerten Ernstfälle ihres Amtes mit größter Umsicht gewaltet.
Die amtliche Mitteilung enthält sich einer Andeutung wie das Unglück verschuldet wurde. Man wird dies billigen müssen, denn Sache der Untersuchung wird es sein, noch aufzuklären, ob die Schiebmaschine auf der Hasenbergstation abgelassen werden durfte, ohne daß zuvor die Betriebs-Inspektion Stuttgart und die Station Baihingen benachrichtigt wurde. Auf wessen Veranlassung die Schiebmaschine verlangt wurde, ist nicht angegeben. Ist dies von Seiten des Zugspersonals im Zug 223a, geschehen, so fragt man sich, warum bei der Einfahrt in Vaihingen dem dortigen Vorstand nicht Mitteilung gemacht wurde, daß eine Maschine verlangt wurde und nun wohl unterwegs sein könne, so daß der Gegenzug Nr. 222 hätte zurückgehalten werden können.
Stuttgart, 1. Okt. Seine Majestät der König haben auf die erste Nachricht von dem bei der Wildparkstativn stattgehabten Eisenbahnunglück Sich durch den Kabinettschef aus dem Bahnhof nach den Einzelheiten des Unfalls erkundigen zu lassen und für etwaige bedürftige Verunglückte die Verabfolgung von Unterstützungen anzuordnen geruht.
Unterjesingen, 1. Oktbr. Ein trauriger Todesfall ist in den letzten Tagen hier vorgekommen. Ein halb Msinniger Mensch ließ einen 10jährigen Knaben aus einer Schnapsflasche trinken. Der Knabe starb infolge davon wenige Stunden nachher. Die Staatsanwaltschaft konnte die Sache nicht weiter verfolgen wegen Unzurechnungsfähigkeit des Urhebers.
Miszellen.
Der Mord bei Marville.
Kriminal-Roman von Paul Labarridre.
Deutsch von Emil Neumann.
(Fortsetzung.)
An Jeans Arm bis in die Mitte des Schloßhofes angelangt, blieb Madame Daupin stehen und sagte, die Ruinen durch ihr Lorgnon betrachtend:
„Selbst als Ruinen muß man diese ehemaligen Stammsitze mächtiger Adelsgeschlechter noch bewundern! Wie viele edle, heldenhafte Männer mögen hier geboren sein, gelebt haben und gestorben sein! . . . O, wie ist der Adel der Gegenwart doch ausgeartet! . . . Man betrachte nur diese» Grafen von Vidione! Ein wahrer Taugenichts, dem gegenüber die arme Martha viel zu gütig, zu nachgiebig ist. Ich sage ihr unablässig: „Dein Gatte wird Dich noch zu Grunde richten! Schon hat er alles baare Geld Deiner Mitgift durch den Umgang mit leichtfertigen Geschöpfen verpraßt, jetzt möchte er auch die Hand an Deine Grundbesitzungen legen. — Wohin soll das schließlich führen?" — Glauben Sie, daß sie auf meine Warnungen hört? Keineswegs! „Mag er doch Alles nehmen, wenn er mich nur in Ruhe läßt!" antwortete sie mir jedesmal!"
„Das ist allerdings höchst beklagenswert?" warf Jean ein.
„Ja wohl!" bestätigte sie seufzend, und dann fügte sie hinzu, indem sie mit ihrem Fächer auf die Gräfin und Hektar deutete, die in einiger Entfernung dahinschritte»: „Sehen Sie, welch' hübsches Pärchen jene Beiden bilden würden! Herr Lauziöre, dieser ehrenwerte, liebenswürdige, zuvorkommende junge Mann, . . . das wäre ein Schwieger-Neffe, wie ich ihn mir gewünscht hätte!"
„Er ist ja aber nicht adelig!" entgeg- nete Jean, der sich in seinem Innern über diese treffende Bemerkung der guten Dame ergötzte, mit leichtem Spott.
„O doch!" sagte sie schnell. „Er ist so gut wie adelig, denn alle seine Vorfahren gehörten — mit Ausnahme eines Einzigen, der sogar ein berühmter General war — dem Richterstande an, der dem Adel gleich geachtet wird; und er selbst ist ja auch ein Rechtsgelehrter!"
Inzwischen war das andere Paar bis an den Eingang des Turmes gelangt; Hektor führte seine Begleiterin durch die niedrige Pforte in einen öden Raum, der vormals den Söldnern der Schloßherren als Wachtlokal gedient haben mochte. Hier, wo Hektor sich vor den Blicken von Madame Daupin sicher wußte, ergriff er die Hände der Gräfin und bedeckte sie mit feurigen Küssen.
„Vorsichtig!" flüsterte Martha errötend. „Lassen Sie uns den Turm ersteigen! Dort können wir ungestörter sprechen; denn ich habe Ihnen eine Mitteilung zu machen!" . . .
Mühsam stiegen sie die schlüpfrigen, unsicheren Stufen hinan, die häufig durch herabgestürzte Steinblöcke versperrt waren. Mehrmals schwebte die Gräfin in Gefahr auszugleiten, aber ihr Begleiter hielt sie mit fester Hand und brachte sie glücklich ans die obere Platte des Wartturmes.
Eine prächtige Aussicht bot sich ihnen von dort aus nach allen Seiten hin, über die Wipfel der Waldungen hinweg, bis in die weite Ferne. Als sie sich über die Brustwehr hinweg beugten, erblickten sie tief unten, auf dem Schloßhofe, Madame Daupin, die, in ein Kellcrgewölbe hinabblickend, einer Erzählung lauschte, die Jean erdacht hatte, in der Absicht, das voranf- gegangene Paar möglichst lang sich selbst zu überlassen. Er erzählte der guten Dame eine lange Geschichte von jenem Burgverließ, in welchen man vor Hunderten von Jahre» die Gefangenen einsperrte und sie dort verhungern ließ. Er behauptete sogar: die Skelette der auf schmachvolle Weise Umgekommenen lägen noch dort in der Tiefe, unter den Trümmern verschüttet.
Seine Zuhörerin schauderte, und gestand sich innerlich, daß die Zeit der edlen Ritter doch auch ihre Schattenseiten gehabt habe. —
Da Martha zu bemerken glaubte, daß die Tante sich auch dem Thurm-Eingange zuwendete, so sagte sie hastig zu Hektor, der sie fragte: was sie ihm mitzuteilen habe? —
„Eine böse Nachricht! Der Graf von Vidione trifft übermorgen hier ein!"
Wie ein Blitzschlag traf diese Nachricht den jungen Mann, der die Hand der Gräfin, welche er in der seinigen gehalten, plötzlich losließ, indem er zornig ausrief:
„Er? . . . hier?"
Bis zu dieser Stunde hatte er, nur seiner Glückshoffnung lebend, kaum jemals daran gedacht, daß die ihm Teure an einem anderen Mann gebunden sei; oder wenn ihm wirklich einmal jener Gatte in den Sinn kam, dessen unwürdiges Benehmen er ja erfahren, so hatte er dieses Schattenbild schnell wieder verscheucht. — Und nun sollte dieser Unwürdige sich plötzlich seinem Glück in den Weg stellen, und alle seine schönen Träume mit einem Schlage zerstören!
In diesem Augenblick empfand er alle Qualen der Eifersucht. Er sah sich im Geist dem Grafen gegenüber, den Degen mit ihm kreuzend. — Doch nein, ein Duell war ja unmöglich, oder doch zwecklos; denn wenn er den Gatten tötete, so errichtete er dadurch eine ewige Scheidewand zwischen sich und der Gattin des Getöteten! . . Berzweiflungsvoll sagte
er schließlich zur Gräfin:
„Was soll nun geschehen?"
„Darüber müssen wir mit einander beraten, und da ich wegen eines Besuches, den ich mit meiner Tante in der iVbdnxo- ckös-Loiv machen muß, Sie morgen früh nicht erwarten kann, so bitte ich Sie, morgen abend um neun Uhr nach dem an der Parkmauer gekegenen Pavillon zu kommen, wo ich Ihnen weitere Mitteilungen machen werde. Hier ist der Schlüssel zu der kleinen Außenthür! ... So verächtlich der Graf selbst auch ist, so will ich doch nicht verschulden, daß er mir einen Vorwurf machen kann!"
Kaum hatte Hektor den Schlüssel an sich genommen, so tauchte Madame Daupin, von Jean unterstützt, auf der Höhe der Treppe auf.
Als sie sich von der Anstrengung des Treppensteigens etwas erholt hatte, fragte sie ihre Nichte:
„Hat Dir Herr Lauziöre auch die schreckliche Geschichte von dem Burgverließ erzählt, Martha? . . . Nicht wahr, das ist Schauder erregend?"
Jean, dem die Verwirrung der Gräfin nicht entgieng, fiel rasch ein:
„Mein Freund würde sich einer großen Unterlassungssünde schuldig gemacht haben, wenn er jene Geschichte nicht erzählt hätte! . . . Man sieht ja an der Miene der Gräfin, wie sehr die Erzählung sie erschütterte!"
Martha verstand diesen Wink und sagte:
„In der That ... ich bin noch ganz verwirrt!"
„Wie bleich Du bist! Und Herr Lau- ziöre ebenfalls!" nahm Madame Daupin wieder das Wort, indem sie ihre Nichte und den jungen Advokaten betrachtete.
„Finden Sie?" stotterte Hektor verlegen.
Jean legte sich wiederum in's Mittel, indem er sagte: „Das ist der Wiederschein des grünen Laubes der Waldung! . . . . Sie selbst, teure Cousine, sind nicht minder bleich!"
Da er sich bei diesen Worten der alten Dame etwas näherte, so trat diese einen Schritt zurück mit der Bemerkung, daß ihre Gesichtsfarbe von Natur weiß und zart sei. Dabei war sie aber auf dem schlüpfrigen Steinboden mit einem Fuß ausgeglitten und geriet in Gefahr, nieder-