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ach er dann, „kM lache mit den Geer. Da liege ich bin gepflegt, n>ix richt, ich beiomine gar manchmal, ehe lester! Wie schreibt a im Lössel habt, n soll? Was der i ißt er nicht." Ich woher ich Almosen e Schulden zu brache. Der Doktor chen wir nun gar wzahlt die Krankenus den Händen ge- e herum, dann geht Zahlstelle und holt is ist kein Almosen , wenn setzt meine chen müßte! Keine r zu bezahlen als gar, wenn sie setzt m eigenen Mund stunde meines Büd-
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die armen Weibel gern wollten. WaS ", sagte der eifrig ter, „das ist, da^ : in Deutschland in ltot es gerade genau t das nicht schön? nde, jetzt sind wir e ich nicht fröhlich sind gerettet, sagt hen sind alle heil, arbeiten, und ich e Krankenkasse bii endmal mehr dank! Unfallkasse anheiin- was schönes um die
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e deutsche Land, bin ich stolz gelegen; ster in der Hand s hin und her bewegen. iutz' die Hände rein, emeinen Fragen;
! äußerst fein, lichen Tagen.
R. tV.
reise.
>. September.
2 70 bis 3 Fl
k. 12 bis II F M
ä. 7 ^ 50 ausländ. 80 ^ per Ztr.
lik einer Aetkage.
Seilage ;u Nr. 144 -es Ensthälers.
Neuenbürg, Donnerstag den 12. September 1889.
Nwnik.
Ausland
Das Antwerpener Unglück.
Brüssel, 7. Septbr. Man beginnt einen Ueberblick über die ganze grauenvolle Tragweite der schrecklichen Katastrophe zu gewinnen, die gestern Antwerpen in einen Zustand versetzte, als ob hundert Kanonenschlünde in stundenlanger Arbeit Tod und Grausen und Verderben in die Stadt geschleudert hätten. Ueber die Frage, wie es geschehen konnte, daß eine derartiges Niederlage von Sprengstoff in unmittelbarster Nähe der Stadt und kaum fünfzig Meter von den gewaltigen Petroleumlagern des Hafens errichtet werden konnte; ist soviel aufgeklärt, daß die Provinzialbchörde durchaus korrekt verfahren ist und die volle Verantwortnng für das Unglück nur noch den Fabrikbesitzer selbst und die mit der Aussicht der feuergefährlichen Lokale betrauten Polizeibeamte treffen kann, welche sich um die Beobachtung der behördlichen Vorschrift nicht gekümmert haben, sondern die Unterbringung des gesamten Patronenvorrates von 50 000000 Stück auf einmall in dem Lager zuiießen.
Die Ursache der Explosion festzustellen, wird wohl nie gelingen; im ganzen waren bereits 15 Millionen Patronen enthülst und das daraus gewonnene Pulver, sowie die Zündspiegel lagerten im Lokale, während die Messinghulsen und die Kugeln zur Schmelze geschafft waren. Die noch zu enthülsenden 35 Mill. Patronen befanden sich, soweit sie nicht gerade von den stark hundert Arbeitern in Angriff genommen waren, in Kisten verpackt in den Lagerräumen. Offenbar kamen die hundert- laujende unverletzten Patronen, mit denen die Straßen, Gebäude, Schiffe und Hafenschuppen der Umgebung besäet waren, aus diesen Kisten, die mit solcher Gewalt und Schnelligkeit aus dem zusammenstürzenden Gebäude in die Lüfte und in die Ferne geschleudert wurden, daß sie zwar in sich selbst zertrümmerten, aber ihr Inhalt vor der Entzündung bewahrt blieb; solcher unverletzten Patronen dürften sich einige Millionen in der Umgegend des zerstörten Etablissements gefunden haben. Bon der Gewalt der Explosion mag, abgesehen von den bereits gemeldeten Thatsachen, der Umstand Zeugnis geben, daß ein auf Posten befindlicher Zollbeamter, der sich 800 Meter von dem Patronenlager befand. durch ein Eisenstück getötet wurde, welches aus der Fabrik dahergesaust kam. Die 80 bis 90 Häuser, welche das Dorf Austroweel bildeten sind unkenntliche Trümmerhaufen, unter denen die Bewohner teils erschlagen, teils verwundet wurden; die Trockendocks, welche dem Petroleumlager zunächst lagen, mächtige in Eisen und Eichenholz gebaute Lagerschuppen, das massive Gebäude, in welchem eine riesige funkelneue hydrauliche Auslademaschine im Werte von einer halben Million Francs seit einigen Wochen aufgestellt war, —
alles war eine halbe Minute nach der Explosion in Schutt und Trümmer verwandelt. Abgerissene Köpfe, Arme und Beine, total entkleidete Leichen, zerfleischt und verbrannt, lagen bis zu 3 bis 400 Meter weit von der Patrouenfabrik zerstreut; auf die Schiffsdecke in den Hafenbassins prasselte ein dichter Hagel von Kugeln und Patronenhülsen hernieder, allerwärts Schaden und Wunden anrichtend. Ein in der Nähe der Fabrik nach den Docks hin gelegenes Wirtshaus stürzte ein und gieng alsbald in Flammen auf: die sämtlichen, zu dieser Stunde gewohnheitsmäßig zahlreichen Gaste und die Wirtsfamilie wurden unter den Trümmern begraben; kein einziger von ihnen ist dem Tode entronnen. Und als ob es nicht genug gewesen wäre mit all' diesen Schrecknissen, mußte das Feuer die Petroleumsbassins ergreifen und so Hafen und Stadt mit einer Gefahr bedrohen, mit der alles bis dahin Geschehene nicht einmal in einem schwachen Vergleich hätte treten können, wenn es nicht gelang, den Brand auf das eine Riesen-Petroleumlager zu beschränken.
Durch die maßlose Gewalt des Luftdrucks infolge der Explosion waren die Metallwände eines oder mehrerer Petroleumbehälter verbeult, verbogen und Fuß lang geborsten. Durch diese Oeffnungen strömte dann, ohne daß ein Mensch cs hätte verhindern können, das gefährliche Naß auf den Quai, in unaufhaltsamen Bächlein und Rinnen dem in Flammen und sprühenden Funken lohenden Corviiain'schen Petroleumlager entgegen. Im Nu brannten die Rinnsale und fast gleichzeitig auch schon die eisernen Petroleumbassins, die ohne Zeitverlust die benachbarte Petroleum- Niederlage von Rieth u. Co. in Brand setzten. Ueber 60 000 Faß Petroleum lagerten dort; wie Jnfanteriefeuer knatterten die explodierenden Fässer, und Hunderte Meter hoch schoß das Feuer aus dem Oel- meer empor, zugleich eine undurchdringlich schwarze, erstickende Rauchwolke über die Umgebung ausbreitend. Das höchste Lob gebührt hier allen Behörden und Privaten von Antwerpen für die Hingebung, den Mut und die Kaltblütigkeit, mit der alle Welt daran ging, Hilfe und Rettung zu bringen. Während das Militär und die Hafenbcamten sich an die Bergung der zunächst dem Feuer ausgesetzten Waren, Güter und Schiffe machten, eilte die Feuerwehr mit der Polizei, zahlreichen Aerzten, Geistlichen, Krankenschwestern, Privaten, Arbeitern aus der Patronenfabrik, die eben ausbrannte und deren Flammen gegen 4 Uhr bemeistert waren. Die ringsum verstreuten Leichen und menschlichen Gliedmaßen wurden gesammelt, allerwärts aus den verschüttetcrn Häusern wurden Tote und Verletzte hervorgeholt, die auf den Straßen und Wegen gefundenen Verletzten wurden verbunden und in Lohnkutschen und herrschaftlichen Wagen nach den nüchst- gelegenen Apotheken oder in die Hospitäler ! geschafft. Die größte Schwierigkeit bei
dieser fürchterlichen Arbeit bot dkr Jammer der Angehörigen der Verunglückten, die in namenloser Aufregung nach den ihnen entrissenen Unglücklichen suchten und in die Apotheken und Hospitäler dringen wollten, um Gewißheit über das Los der Ihrigen zu erhalten. In den beiden Hospitälern zu St. Elisabeth und von Stuypenberg war bald kein Raum mehr zur Unterbringung der Toten und Verletzten. Von den Gräßlichkeiten, die sich den Blicken der Feuerwehrmänner in den ehemaligen Räumen der Patronenfabrik darboten, kann man sich keinen Begriff machen: aus dem Erdboden hervorlugende Kleiderfetzen deuteten darauf, daß Leichen durch den furchtbaren Luftdruck in den Boden hineingepreßt worden seien, und in der That fand man einige Fuß tief in der Erde hier ein menschliches Glied, dort einen ganzen männlichen Rumpf, an dritter Stelle eine ganze Leiche!
Mit Spaten und Hacke mußte der Boden durchgewühlt werden, um alle Opfer der Katastrophe zu Tage zu fördern! Und mittlerweile wuchs und wuchs die Riesenfeuersbrunst im Petroleumlager, deren Feuerschein man bei einbrechendem Abend von den Höhen rings um Brüssel herum erkennen konnte, und mit dem Feuer wuchs die Gefahr für Antwerpen und wuchs die Angst und die Aufregung der Hunderttausende, die das grauenvolle Schauspiel aus der Stadt, aus der Umgegend und aus den Nachbarstädten an die Schelde gezogen hatte: teilte sich das Feuer aus dem Rieth'schen Petroleumlagcr dem städtischen Petroleumbassin mit, so gab es keine Hoffnung mehr für die Rettung der in ihrer Großartigkeit einzig dastehenden Hafenanlagen von Antwerpen und dann schienen alle in der Nähe liegenden Schiffe, nicht nur jene in den Hafenbassins, sondern auch die in der Schelde ankernden dem Untergange verfallen. Schon hatten die Bassin- und Kanalschiffe in Eile von ihren Leuten geräumt werden müssen, und die Pioniere und andere Soldaten warfen aus den dem Feuermeere zunächst gelegenen Schuppen und Lagern ins Wasser oder schafften weg, was hätte brennen können oder was die Ausbreitung des Brandes nach dem städtischen Petroleumlager hätte vermitteln können. Das war Alles, was menschliches Können im Kampfe mit einem aus 60 000 Faß Petroleum gespeisten Brande vermochte. Vier Hektar im Geviert, 16 preußische Morgen maß die Flamme, die drei Mal so hoch in den Himmel ragte, als der nahe gelegene Turm der Kathedrale. Und daß es den übermenschlichen Anstrengungen der Rettungsmannschaften gelungen ist, den Brand auf das Rieth'sche Lager zu beschränken, erscheint heute fast wie ein Wunder. Selbst die in den Trockendocks wegen Reparaturbedürftigkeit liegenden beiden Staatspostschiffe von der Ostende-Dover- Linie, Prinzessin Henriette und Prinz Albert, konnten vor jeglichem Schaden