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)er Zeit wieder rüstig t der Kalender, wie I te Lolkskalender lfiir. Die Erzähl- Bilderschmua wi­ttert, sind nach -form istümlichcn Tone ge- sinkenden Boten" seit W eltb egeben- Muster knapper und ! Als besondere rer Hinkenden Boten" neue Sektionen von schcm Volksatlas ser Wilhelm II nach iößler.

Kronik.

Deutschland.

Berlin, 7. Septbr. DieStaat.- Corr." behauptet einer Auslassung des Hamb. Corr." über das Verhältnis des nachmaligen Kaisers Friedrich zum Fürsten Bismarck gegenüber, daß zwischen dem damaligen Kronprinzen und dem Fürsten Reichskanzler im Jahre 1878 nach dem Nobiling'schen Mordanschlag eine feste Vereinbarung getroffen worden ist, wo­nach Fürst Bismarck die Zusage erteilte, das Amt des Reichskanzlers auch im Falle eines Regierungswechsels unter allen Um­standen weiterzuführen.

Wie der Hamb. Korr, erfährt, ist man in den vorprüfenden Studien der Gesetz­gebung mit der Frage beschäftigt, ob es sich empfiehlt, in Deutschland eine ein­heitliche Zeitrechnung einzuführen. Die süddeutschen Bundesstaaten besitzen jeder für sich eine einheitliche Zeitrechnung; iin übrigen Deutschland enthalten die für das Publikum bestimmten Fahrplane die unter sich verschiedenen Ortszeiten aller einzelnen Stationen, wogegen die Dienst­fahrplane der Eisenbahn-Verwaltungen meist nach Berliner Zeit aufgestellt sind. Dieser Zustand ist für die Pünktlichkeit und Sicherheit des Eisenbahnbetriebes nachteilig.

Kiel, 9. Sept. Die Kreuzerkorvette Olga" traf heute vormittag 11'/- Uhr nach fünfjähriger Abwesenheit hier ein; die Korvette war bekanntlich zuletzt in Samoa stationiert. (F. I.)

Frankfurt, 7. Sept. In ähnlicher Weise, wie dies in Stuttgart seitens einiger Industrieller geschehen ist, hat der Frank­furter Magistrat beschlossen, 15 gewerb­lichen Arbeitern die Mittel zum Besuch der Ausstellung für Unfallverhütung in Berlin zu gewähren. Die Auswahl erfolgte nach den Vorschlägen der Ortskrankenkassen und des hier bestehenden gewerblichen Schieds­gerichts.

Wörishofen, 9. Septbr. Die Nachricht von dem Tode des Pfarrers Kneipp bestätigt sich glücklicherweise nicht und beruht auf einem Irrtum in der an einen württ. Geistlichen gelangten Privat­depesche, welcher die Nachricht weiterver­breitete. (S. M.)

Straßburg, 8. September. Der deutsche Juristentag, welcher sonst nur aste zwei Jahre gehalten wurde, tritt kommenden Dienstag zu seiner 20. Ver­sammlung in unserer Stadt zusammen diesmal schon nach einjähriger Pause. Der Grund zu dieser früheren Anbe­raumung der jetzigen Tagung darf darin gejucht werden, daß seit dem Erscheinen des Entwurfes zum bürgerlichen Gesetz­buch der Stoff, zu welchem der Juristen­tag Stellung nehmen will, sich stark an- gehäust hat. Das allgemeine deutsche bürgerliche Gesetzbuch ist aber sozusagen das Lieblingskind des deutschen Juristen- lages. Es ist das große nationale Ver­dienst dieser Körperschaft, seit Jahrzehnten die Notwendigkeit der Herstellung einer rechtlichen Einheit des deutschen Volkes durch Kodifikation des deutschen bürger­lichen Rechtes erkannt und vertreten zu haben.

In Sigmaringen hielt am letzten Montag derhohenzollernsche Lehrer» verein" seine alljährliche Plenar-Versamm- lung ab. Auch Lehrer aus dem benach­barten Württemberg und Baden waren erschienen. Die Hauptgegenstände der Verhandlung bildeten die beabsichtigte Trennung der niedern Meßnereiverricht­ungen vom Schulamt und die Reform der Lokalschulaufsicht.

Pforzheim, 9. Sept. In der Calwerstraße, kam es in der Nacht von Samstag auf Sonntag zu Schlägereien, bei welchen verschiedene Verletzungen ver­übt wurden. Der eine der Beteiligten trug eine Verwundung des Auges davon, dem andern wurden Messerstiche beigebracht, außerdem erhielten noch verschiedene mehr oder minder stärkere Verletzungen. Daß es dabei nicht ruhig hergieng, ist selbst­verständlich und werden die rauflustigen Burschen, die der Bewohnerschaft die Nacht­ruhe rauben, wohl eine exemplarische Strafe erhalten. (Pf, B.)

Württemberg.

Hr. Major z. D. Bollst etter ist unter Verleihung des Karakters als Oberst- lieutenant und Erteilung der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Infanterie- Regiments Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, von der Stellung als Kommandeur des Landwehrbezirks Calw entbunden.

Seine Königliche Majestät haben vermöge höchster Einschließung vom 10. September nachstehende Orden und Me­daillen u. A. zu verleihen geruht: das Ritterkreuz erster Klasse des Friedrichs-Ordens:

dem Oberförster Krauch in Maulbronn; das Ritterkreuz zweiter Klasse des­selben Ordens:

dem Gerichtsnotar Haußmann in Neuenbürg,

dem Amtspfleger Messing er in Neuen­bürg ;

die goldene Zivilverdienst-Medaille: dem Amtspfleger Fechter in Calw;

je die Karl-Olga-Medaille in Bronce dem Oberamtmann Hofmann in Neuen­bürg,

dem Oberamtmann Entreh in Künzelsau, den Titel eines Kanzleidirektors mit dem Rang auf der VII. Stufe der Rangordnung

dem Kanzleivorstand der Gencraldirektion der Staatsbahnen tit. Inspektor schall.

Zur Bewerbung ausgeschrieben: die Pfarrei Calmbach, Dekanats Neuenbürg.

Stuttgart, 10. Septbr. Gestern mittag kamen mit dem Berlin-Hanauer Schnellzug die beiden Prinzessinnen Elsa und Olga von Württemberg auf der Durchreise von Petersburg nach Friedrichs­hafen hier durch. I. K. H. die Frau Herzogin Wera ist noch bei ihrem kranken Vater in St. Petersburg,

Bei der deutsch-österreichischen Bienen­züchterversammlung in Regensburg wurde den Arbeiten und Leistungen der württcm- bergischen Bienenwirte und Bienen-Jndu- striellen allgemeines Lob zu teil und selbst von den Konkurrenten wurde Württemberg

die Palme des Tages zuerkannt. Im Ver­hältnis zur Zahl der Aussteller erhielt Württemberg die meisten und sämtliche erste Preise.

Für dasVolksfest" wird in Schwenningen ein hübscherFest­wagen" ausgerüstet. Eine Anzahl Mäd­chen, Töchter von Mitgliedern des land­wirtschaftlichen Vereins, in Nationaltracht werden den Wagen begleiten.

Am Freitag ist der Orientexpreß­zug imRosensteintunnel" stecken geblieben und Stunden lang festgelegen. An der Luftbremse hatte sich durch irgend welchen Umstand ein Ventil gelöst und dadurch das Festbremsen des Zuges ver­anlaßt. Es mußte, um den Zug wieder flott zu machen, Personal von Stuttgart herbeigeholt werden.

In Ulm ist am Samstag die b i e n e n - wirtschaftliche Ausstellung eröff­net worden; dieselbe ist von etwa 100 Ausstellern beschickt mit lebenden Bienen­völkern, Waben, Honig, Wachs, Honig­wein und Jmkergerätschaften. Die Aus­stellung sei sehr hübsch geordnet, sehens­wert und lehrreich, Die Straßen der Stadt, welche zur Ausstellungshalle führen, sind mit Fahnen und Ehrenpforten ge­ziert und auch auf der höchsten Höhe des Gerüstes am Münsterturm sind Flaggen aufgehißt. Auf dem Bahnhofsplatz steht beim Postgebäude eine Ehrenpforte, welche die Inschrift trägt:

Willkommen ihr Imker von nah und von fern, Willkommen in Ulm an der Donau Gestad, Wersollt' euch nicht Neben, werhätteuchnichtgern? Von Nektar umflossen zeigt stets sich der Pfad, Auf dem ihr gewandelt, 's wird alles versüßt, Wo immer ein Imker den andern begrüßt.

Weiter findet sich am Eingang in die Ausstellungshalle ein Vers, der zum Be­such einladet, und innen sind rings an den Säulen noch mehrere derselben ange­bracht, von welchen der erste heißt:

Ein Bienenstaat zu Grunde geht,

Sobald ihm fehlt die Majestät,

So ist es stets ein schlimmes Ding,

Wenn man das Hohe schätzt gering.

Aus dem Oberamt Freuden­stadt, 5. Sept. Dieser Tage wurde in dem Staatswald bei Herzogsweiler ein prächtiger Edelhirsch, Zehnender, geschossen. Derselbe wog 356 Pfund, lieferte 275 Pfd. Fleisch, welches um 40 das Pfund ab­gegeben wurde. Die Hirsche sind in unseren Waldungen ziemlich selten und dürften kaum mehr einen Jäger glücklich machen, wenn sie nicht in den benachbarten badischen Waldungen sorgfältiger geschont würden. Der Großherzog von Baden, der auf dem Kaltenbrunn ein Jagdschlößchen hat, be­sucht jeden Herbst wegen der Hirschjagden den Schwarzwald; auch Prinz Heinrich von Preußen war zu diesem Zwecke vor einigen Jahren auf dem Schwarzwald.

Der am 9. ds. Mts. in Mühlacker verspätet eingetroffene Personenzug 172 geriet infolge falscher Weichenstellung in ein Sackgeleise, wo er auf eine Rangier­lokomotive aufstieß. Verletzt wurde nie­mand; der Schaden an Material beträgt ca, 150 ^ (St.-A.)

Calw, 8. Sept. Am Samstag abend 9 Uhr wurde einem hier wohnenden kinder­losen , »ermöglichen Ehepaar ein neuge­borenes, nur wenige Stunden altes Knäb-