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Revierhaus, sowie ein Teil des Kesselhauses sind mit sämtlichem Inhalt in der Tiefe verschwunden. Ein Schlund von 50 Meter Durchmesser ist entstanden. Ein Verlust an Menschenleben ist nicht zu beklagen, da des Feiertags wegen niemand ans der Unglücksstütte zugegen war.
Dresden, 16. Mai. Vergangene Nacht 1 Uhr schlug der Blitz in das Pulvermagazin der Festung Königstein. Dasselbe flog mit angeblich mehreren Hundert Granaten in die Luft. Der Wachtposten blieb unverletzt, in den umliegenden Dörfern sind sämtliche Fensterscheiben zersprungen. (F. I.)
Hohenschwangau, 17. Mai. Ihre Majestät die Königin-Mutter ist heute morgen 8'/i Uhr sanft gestorben.
Straßburg, 17. Mai. Die Wochen- märkte sind stark mit jungen Gemüsen befahren. Der Versandt in die Renchthal- bäder und nach Baden-Baden hat begonnen.
Karlsruhe, 15. Mai. Ein in Spanien verstorbener Badener hat einen Teil seines Vermögens dem Reichswaisenhaus in Lahr vermacht. Diese Erbschaftsangelegenheit ist nunmehr erledigt und dem Waisenhaus sind 27 000 Pesetas — 21600 in Hypothekenanteil mit 6°/o Jahreszinsen, 3000 Pesetas — 2800 in bar und außerdem 217 Pes. Zinsen zugefallen.
Württemberg.
S e i n c K ö n i g l i ch e M a j e st ä t haben vermöge Höchster Entschließung vom 15. Mai d. I. den Eiscnbahnbetriebsbau- iuspektor Keller in Pforzheim wegen durch vorgerücktes Alter und Abnahme der Kräfte herbeigeführter Dienstuntüchtigkeit seinem Ansuchen gemäß gnädigst in den Ruhestand versetzt.
Stuttgart, 17. Mai. In der Kammer der Abgeordneten wurden heute die Kosten für die Kirchenbauten in Liebenzell und Unterreichenbach genehmigt.
Stuttgart, 13. Mai. Ueber die Ergebnisse des Heeres-Ergäuzungsgeschäfts im Bezirk des 13 (K. Württ. Armeekorps) für das Jahr 1888 werden dem Si.-A. folgende Notizen mitgeteilt: Die Zahl der Militärpflichtigen betrug — abzüglich von anderwärts gestellungspflichtig gewordenen rc. 19979 Mann — 29 576 Mann. Hievon wurden ausgehvben 7194 Manu; freiwillig cingetreten sind 334; der Ersatzreserve wurden überwiesen 3205 ; dem Landsturm ersten Aufgebots 2808; zurüLgestelll sind worden 12 453; wegen moralischer Unbrauchbarkeit wurden vom Dienst im Heere und in der Marine ausgeschlossen 41; wegen körperlicher oder geistiger Gebrechen sowohl zum Dienst mit der Waffe als auch zum Dienst ohne Waffen wurden dauernd untauglich befunden und ausgemustert, d. h. vom Dienst im Heere und in der Marine befreit 2315; überzählig geblieben sind 1426 Mann. Von den 7194 Ausgehobcnen wurden 7007 zum Dienst mit der Waffe und 187 zum Dienst ohne Waffe bestimmt; davon gehören 4834 zu den 20- jährigen, 1353 zu den 21jührigen, 983
zu den 22jährigen und 24 zu den älteren Militärpflichtigen.
Stuttgart, 16. Mai. In der Gemeinderatssitzung wurde ein Erlaß der Kultministerial-Abteilung für Gelehrten- und Realschulen, betr. die endgiltige Festsetzung der Ferien an den hies. höheren Lehranstalten verlesen. Nach demselben soll die Hauptvakanz vom 25. Juli bis 5. Scpt. je einschließlich dauern. Die Psingstvakanz dauert vom Pfingstsamstag bis Mittwoch (einschl.) nach Pfingsten. Die Osterferien finden vom Palmsonntag bis zum 2. Mittwoch (einschl.) nach Ostern statt. Die Weihnachtsferien dauern vom 24. Dezember bis 6. Januar. Während der Volksfesttage soll für jeden Fall der 28. September freigegeben werden und je nach der Ausdehnung des Festes der vorhergehende Tag (27. Sept.) noch dazu kommen. Die Bestimmungen finden in diesem Jahr erstmals ihre Anwendung.
Herrn Georg Engler (vormals Eng- ler und Weber) in Stuttgart ist auf der internationalen Ausstellung in Melbourne für den Arm- und Bruststärker Patent Largiador der II. Preis — höchste Auszeichnung für Turngeräte — zuerkannt worden.
Ulm, 15. Mai In den nächsten Tagen beginnt eine Reihe von Prozessen gegen württemb. Bierbrauer, die sich durch Zusatz von Natron re. zum Bier gegen das Nahrungsmittelgesetz verfehlt haben. Ulmer Brauereien sind nicht darunter; dagegen sind beim Landgericht Tübingen nicht weniger als 10 Fälle anhängig. Die Bezugsquelle der Chemikalien und Schmieralien ist Saulgau.
Urach, 15. Mai. Als der Ziegeleibesitzer Gottlob Rath von Dettingen in der Nacht vom 14.—15. d. Mts. seine beiden Knechte, welche in der Nähe eines neu hergestellten Kalkofens in einer Stube schliefen, früh Morgens wecken wollte, traf er dieselben tot im Bett. Aller Vermutung nach erfolgte der Erstickungstod durch Einatmung des Kohlengases, das dem Kalkofen unversehens entströmt sein soll und sich dem Schlafgemach der beiden Verunglückten mitgeteilt hatte. (S. M.)
Deckenpfronn, 25. Mai. Ein schreckliches Unwetter suchte heute mittag einen Teil unserer Markung heim.
Wildbad, 16. Mai. Die Anlagen - konzertc mittags von 3 bis 4 Uhr am Mittwoch und Sonntag haben wieder ihre» Anfang genommen, sowie die Abendkonzerte im Kursier! von 8 bis 9 Uhr. Letztere werden bis zum Beginn der Theatervorstellungen stattsinden, welche dem Vernehmen nach am 8. Juni unter der bewährten Direktion Liebig wieder ausgenommen werden sollen. Die Zahl der Kurgäste mehrt sich zusehends und beträgt jetzt 191.
(Vogelschutz.) Die Brutzeit der Singvögel ist eingetrcten und mit ihr tritt an die Kinder die Versuchung heran, bei Spaziergängen Nester, die sie zufällig entdecken, samt ihrem Inhalte sich als vielbegehrte Beute anzueigneu. Die Pflicht der Eltern ist es, den Kindern ciuzu- schärfen, daß das Ansnehmen der Nester strafbar ist. Es sei ihnen hiemit Z 368 des Reichsstrafgesetzbuch ins Gedächtnis gerufen. Er lautet: „Mit Geldstrafe bis
r, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neu«
zu 60 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen wird bestraft, wer unbefugt Eier oder Junge von Singvögeln oder jagdbarem > Federwild ausnimmt.
Ausland.
Die Kreuzztg. läßt sieh aus Paris schreiben: „Man ist hier begierig, wie viel Deutsche sich durch ihre Schanlu: verführe» lassen werden, die hiesige Ausstellung zu besuchen. Zur Beherzigung möchte denselben mitgeteilt werden, des nicht nur eine Anzahl Zeitungen ihrem Hasse gegen die Deutschen vollen Lauf lassen, sondern daß die Gendarmerie dienstlich angewiesen ist, das Spionagegesetz in voller Ausdehnung zu beachten. Die Deutschen können sich daher nicht wundern, wenn sie aus irgend einem Grunde arretiert , peinlich verhört und mit schweren Geld- und Gefängnisbußen bestraft werden, Denn das Netz jenes Gesetzes ist so graf, ! daß es kaum Mittel geben möchte, es i gänzlich zu umgehen. Ich halte es für meine Pflicht, Ihre Leser über diesen s Puukt aufzuklären. Es ist ja möglich, daß ! es anderen Einflüssen gelingt, für die Zeit der Ausstellung die Auffassung des Ge- i setzes zu mildern; Thatsache bleibt, daß die Polizeibehörden ausdrücklichen Auftrag ^ erhalten haben, dasselbe genau zu be- i obachlen." ,
Miszellen.
(Zeitgemäß.) Ach Mama, ich bin aus dem Sopha eingeschlafen und habe meine Frisur ganz abscheulich zerzaust. Ich werde mir sie für den Ball noch einmal mache» müssen.
Noch einmal? Warum denn! Jni Gegenteil, — Du könntest mit der gröficu Kunst nicht moderner frisiert sein!
(Fraglicher Nutzen.) Sohn: Sieh'einmal her, Papa, das sind die Seidenraupe», die bekanntlich unter die nützlichen Tiere gehören! Vater: Was, nützliche Tiere? Sieh' Dir doch einmal die L-chncider- Rcchnung Deiner Mutter an!
Gemeinnütziges.
(Der Schimmelgeschmacks des Weines oder Mostes wird nach Angaben eines „alten Prat- tikers", die der Redaktion der „Deutschen Aem- Ztg." zugiengen, so beseitigt: Man nimmt z» einein Fuder schimmeligen Weines oder Mostes ungefähr 6 Pfund Weizen, gleichviel welch« Sorte, röstet denselben in einem Tiegel ziemlich kohlenbraun, so wie gebrannten Kaffee, und laß! diesen glühend heiß in einem luftigen Säckch« 24 Stunden in dem betreffenden Weine hänge». Der Schimmelgeschmack hat sich dann ganz sich« verloren. Zur Probe, meint die „Weinztg.", l« es mit diesem Mittel schon der Mühe wert, dm» verdorben werde damit schwerlich etwas.
sGegen Wundgehen.s Die deutschen Militärbehörden haben nach eingehender! Versuchen als bestes Mittel gegen Wnndgehen den Salicysäure- talg eingeführt. Denselben stellt man sichrer, indem man 2 Teile Salicylsäure in ö Teile Benzoctinktur löst und der Lösung lvü Teile Hammelfett, welches vorher mit ö Teilen Benzoeharz verrieben wird, zusetzt. — Das Ganze wir» tüchtig umgerührt und in passende Blechbüchse» oder in Dosen gefüllt.
Marktpreise. Neuenbürg, 18 . Mai. Butter V, Kilo -46. 1.10, 1.18, 1 . 20 ,
Eier 2 St. 10 und 11 Z.
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