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Wildbad, 14. Febr. Der Unvor­sichtigkeit der Kinder, auf Fuhrwerke hinten aufzusteigen, um eine Strecke mitzufahren, fiel hier gestern ein 6 jähriger Knabe zum Opfer. Derselbe hatte sich an einem aus mei aneinander gekoppelten Schlitten be­stehenden Fuhrwerke auf den vorderen Schlitten gesetzt, glitt hiebei aus und kam unter einen Lauf des nachfolgenden Schlittens, welcher mit buchenem Scheiter­holz schwer beladen über ihn hinwegging. Der Knabe war sofort tot; der herbei- gmlfene Arzt konstatierte einen Bruch des Rückgrates.

Oe st erreich.

Aus Böhmen, 13. Februar. Bon allen Seiten des Landes, namentlich aber aus dem Böhmerwalde und den nördlichen Gebirgen, kommen Nachrichten von unge­heurem Schneefall und Verwehung aller Verkehrswege.

Ausland.

Aus Brüssel 14. Febr. wird ge­meldet, daß der Verkehr Belgiens mit allen Nachbarländern unterbrochen ist.

Paris, 14. Februar. In der De- putiertenkammer beantragt Mackau (Rechte) die Vertagung der Beratung der Revisions­vorlage, damit die Regierung eine Vorlage wegen Auflösung der Kammer vorbcreiten könne. Floquet spricht sich gegen die Ver­tagung aus und erklärt, die Regierung denke durchaus nicht an eine Auflösung der Kammer. Die Vertagung wird darauf mit 375 gegen 173 Stimmen verworfen. Boulanger wohnte der Sitzung bei; der Prinz von Wales befand sich in der Diplomatenloge. Nach Ablehnung des Antrags der Rechten auf Vertagung der Revision, wurde ein erneuter Antrag des Abg. Douville auf Vertagung mit 307 gegen 218 Stimmen angenommen. Floquet gab in Folge des Beschlusses seine Ent­lassung. (F. Z-)

Paris, 15. Febr. Die opportu­nistischen und gemäßigten Blätter heben hervor, die gestrige Abstimmung der Kammer habe reinen Tisch gemacht und gewähre Carnot die volle Handlungs­freiheit hinsichtlich der Bildung eines Kabinetts nach seiner Wahl.

Kopenhagen, 14. Febr. Infolge des heftigen Schneesturms haben nahezu alle Bahnen den Betrieb eingestellt.

MisMen.

Schloß Wergenhorst.

Novelle von Maria Widdern.

(Nachdruck verboten.)

(Fortsetzung.)

Graf Kurt hatte nur mit dem Zeichen der größten Ungeduld den Bruder bis hierher reden lassen. Jetzt machte er eine abwehrende Handbewegung:

Lassen wir Alles das jetzt, Richard", sagte er und fügte dann leise und in sicht­lichster Verlegenheit hinzu:Ich bin sehr voreilig mit diesen Bestimmungen gewesen sehr voreilig! Denn wenn der Fall einträte, daß daß ich mich doch noch einmal vermählte und diese zweite Ehe mit Familie gesegnet würde so so müßte das alte Testament und meine sonstigen Versprechungen doch für nichtig

erklärt werden. Es wäre selbstverständlich, daß meine direkten Nachkommen eine neue Generation Bergenhorst, auch den Besitz ihrer Väter erbten."

Also doch!" war es kaum vernehmbar über Richard's Lippen gekommen, dann schaute er traurig zu dem älteren Bruder auf:Armer Leo", sagte er dabei.

Der Graf stampfte wieder mit dem Fuß:Geht Dir das Glück des Jungen über das Deines Bruders", murrte er dann.

Richard schüttelte den Kopf:Gewiß nicht, aber Kurt, ich sehe für Dich in dieser zweiten Ehe kein Glück!" Sich mühsam aufraffend, schleppte sich der Kranke dann zu dem Grafen und die beiden Hände desselben fastend, flehte er in rührenden, angstdurchbebten Tönen: Kurt, sei wenigstens jetzt nicht zu schnell mit Deinen definitiven Beschlüssen ! Denke, Du bist sechzig Jahre alt! Und wenn auch ein schöner, stattlicher Greis, so doch immer ein Greis! Wenn Dich also ein blühendes, junges Weib"

Heftig stieß hier der Graf die Hände des Bruders, für den er sonst nur Rück­sicht und Geduld kannte, zurück:Ich bin Herr über meine Handlungen !" sagte er.Uebrigens hast Du nichts zu fürchten : Für Dich wird in jedem Falle gesorgt!"

Wie von einer Viper gestochen, so fuhr der Kranke zurück:So glaubst Du, ich wolle nur aus Eigennutz eine zweite Heirat Deinerseits verhindern?!Kurt, Kurt, Du wirst ungerecht!"

Verzeih", rief der Graf denn auch bedauernd, und zog den armen Kranken an seine Brust. Aber als Richard seine veränderte Stimmung benutzen und noch einmal den Warner spielen wollte, sagte er eindringlich:

Laß' mich ruhig meine eigenen Wege gehen, Bruder. Ich glaube, selbst klug genug zu sein, um eigenhändig mein Lebens­schifflein lenken zu können."

Um die vierte Nachmittagsstunde em- pfieng der Graf im Pavillon, wohin sich auch sein kranker Bruder begeben, die erwarteten Gäste. Mit der Sicherheit der vornehmen Dame und der reizenden Schüchternheit eines jungen Mädchens doch wieder, das instinktiv fühlt, wie eine neue Lebensphase für sie beginne, bewegte sich Hilda in dem reizenden, kleinen Raum, in welchem der Graf noch immer jenen süßen Beilchengeruch zu erhalten wußte, den Prinzeß Vera Lubostrow so sehr geliebt.

Man hatte den Kaffee eingenommen und begab sich nun in den schattigen, einem kleinen Paradiese gleichenden Garten. Da Graf Kurt Hilda den Arm gereicht, so war Stettmüller natürlich dazu ge­zwungen, den Kranken zu führen. Richard konnte aber nur so langsam vorwärts­schreiten, daß sich bald eine bedeutende Entfernung zwischen den beiden Paaren legte. Als aber der Generaladministrator den kranken Bruder seines Gebieters be­scheiden darauf aufmerksam machte, lächelte Richard traurig und meinte mit einem Kopfnicken:

Machen Sie sich darüber keine Sorgen, der Graf zürnt uns deshalb nicht!" Dann brachte er schnell das Gespräch in eine andere Bahn.

Inzwischen hatte der Graf seine schöne Begleiterin nach einem lauschig verborgenen Plätzchen geführt, wo unter einer riesigen Banane eine eiserne Ruhebank stand.

Lassen Sie uns dort ein wenig rasten, Fräulein, ehe wir nach den Treibhäusern gehen!" sagte er und seine Stimme vib­rierte. Als aber das junge Mädchen schweigend Platz nahm und er sich eben­falls niedergelassen hatte, deutete er mit der Hand auf den Stamm des Baumes, unter dessen Krone sie jetzt saßen:.Gräfin Vera liebte diese Banane", sagte er leise, und nur ihrem Andenken zu Ehren hat mein Gärtner auf die Pflege dieses Baumes die größte Aufmerksamkeit ver­wenden müssen.

So ist er auch zu einem Pracht­exemplar seiner Gattung geworden," sagte Hilda und schaute an dem Baume in die Höhe. Dann fügte sieleise hinzu:Schade, daß Ihre Erlaucht nicht mehr sehen kann, wie er wächst und gedeiht!"

Man hat Ihnen auch wohl von meiner Vera erzählt!" erwiderte der Graf nach einer kleinen Pause, während seine Augen mit fast trunkenen Blicken an dem ge­senkten , holdseligen Gesicht seiner jungen Nachbarin hingen.

Ja", flüsterte Hilda.Man sagte mir, die Heimgegangene Frau Gräfin sei ein Engel gewesen an Herzensgüte, Edel­mut"

Und Schönheit", setzte der Graf hin­zu.Ja, und man hat nichts übertrieben! Hilda, aber Sie gleichen der Teuren, Früh­verstorbenen", setzte er leidenschaftlich hinzu und faßte die beiden Hände des Mädchens. Und mir ist's, als wenn der holde Engel, der mich einige Jahre zum Glückseligsten der Sterblichen gemacht, Sie gesandt Hütte, damit Sie mir" seine Stimme bebte jetzt noch bemerklicher und die breite Brust hob und senkte sich stürmisch,ein Stern in der freudlosen Lebensnacht seien, in der mich die Verblichene zurückgelassen! Hilda, Hilda, ich bin zwar ein alter Mann, aber in diesem Moment weiß ich es, daß mein Herz trotzdem noch empfinden kann, wie in der Jugend. Und wie mir in Ihnen die Jugendgeliebte auferstanden, so empfinde ich auch bei Ihrem Anblick noch einmal die ganze glühende Liebe, die mich zu meiner Vera beseelt. Vera Hilda in Ihnen verschmelzen sich diese beiden Gestalten und so"

Herr Graf Erlaucht aber aber ist das nicht Spott? Ihre Heimge­gangene Gemahlin war eine Prinzeß Lubostrow und ich ich bin die Tochter Ihres Beamten!"

Und doch fließt auch Lubostrow'sches Blut in Ihren Adern, sind sie eine Lu- bustrow vom Scheitel bis zur Sohle und Graf Kurt von Bergenhorst wird stolz darauf sein, wennHilda, Hilda", unter­brach er sich leidenschaftlich und mit fast jugendlicher Innigkeit seinen Arm um ihre Taille schlingend, flüsterte er:Werden Sie die Meine lassen Sie mich noch einmal empfinden, was es heißt, ein hold­selig Weib an seiner Seite zu haben."

Sie hatte ihren Kopf an seine Brust gelegt aber über die frischen Mädchen­lippen kam kein Wort und doch wußte der Graf, sein Wunsch war erfüllt.