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„Ich nehme die Verantwortung auf mich. Haben Sie nicht eine Brieftasche auf Ihrem Wege gefunden?"
„Doch. Sie sind wohl der Eigentümer. Hier ist sie."
„Ach ich danke. Wie lange schon in Ihren Händen?"
„Ein paar Minuten."
„Und sie wissen, was sie enthält?" forschte mit scharfem Blick auf die drei der Unbekannte.
„Herr, ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß sie uneröffnet geblieben ist. Was berechtigt Sie, uns eine solche Indiskretion zuzutrauen?"
„Vergebung, meine Herren. Ihr Ehrenwort ist mir genug. Ich fürchte Sie zu beleidigen, wenn ich Ihnen eine Erkenntlichkeit anbiete."
„Wir würden keine annehmen."
„Nun dann, entschuldigen Sie mein Mißtrauen. Die Papiere sind mir vom größten Werte und enthalten Dinge, die außer mir niemand wissen darf. Hunderttausend Thaler würde ich jedem gegeben haben, der mir die Brieftasche uneröffnet bringt — wenn ich nämlich das Geld hätte. So nehmen Sie einstweilen meinen Dank. Ich brauche Ihnen nicht Glück zu wünschen. Sie reisen ja nach Ihrer schönen Heimat. Adieu, ich wünsche Ihnen eine angenehme Reise." Er winkte ihnen noch lange mit der Hand den Gruß zu.
Die jungen Offiziere kehrten in ihren Gasthof zurück und erfuhren zu ihrem nicht geringen Erstaunen, daß ein höherer Polizeibeamter sich nach ihrer Abreise erkundigt habe. Des andern Tages zur Stunde, wo sie abfahren wollten, fuhr eine elegante Reisekutsche mit 4 Postpferden vor. Ein Gardeoffizier sprang aus dem Wageu und ließ sich bei den Herren als Graf M. melden, der den Auftrag habe, die drei Herren auf Staatskosten bis zur französischen Grenze zu begleiten, ihnen alle Bequemlichkeiten zu verschaffen und alle Wünsche zu befriedigen. „Sollten Sie jedoch, meine Herren, Anstand nehmen, zu folgen, so bin ich im Namen des Königs von Preußen beauftragt, Sie mit Gewalt zu begleiten und des Dankes des Königs zu versichern" schloß lachend der Offizier.
Ein prächtiges Frühstück war unterdessen aus der königlichen Küche in dem kleinen Gasthof serviert. Die Offiziere ließen den König leben, der so sinnig seinen Dank abgestattet, und fuhren sorgenfrei und seelenvergnügt nach Frankreich. Dort erwartete sie ihr Patent in derselben Charge, die sie vor ihrer Gefangenschaft eingenommen hatten. Auch dafür hatte der König gesorgt.
So reisten denn die drei kostenfrei und konnten's wenn er noch lebte, ihrem Marschall erzählen, wie's thut, wenn man auf Staatskosten fährt.
Zwar eine Brieftasche, die so wertvoll ist wie jene, findet man nicht alle Tage; auch wenn man sich wie jener, „auf das Finden verlorener Sachen" verlegt, und dann stößt man auch nicht allemal auf einen edelgesinnten König. Deswegen gibt's aber doch allerhand Mittel wohlfeil zu reisen.
? 08 t-V 6 idiiiäliii§ 6 ii.
Neuenküi'A - Nerrenalb.
aus Neuenbürg....
ad Narx^ell .... in Lerrenalb ....
Xokm.
3.—
5. 05
6. 15
au8 Lerrenalb . . .
ad Narxrell . . .
in LeuenbürZ . . .
Vorw.
7.45
8.50
10.45
kl
aus Lttlin^en, 8tackt. . - ad Narxxell .... in Lerrenalb ....,,
S 7.45 9.20 10.45
^611-
Hobm.
5. 45 7. 25 8.45
llerrenalb.
ru8 Lerrenalb ....
ad Llarxrell .... n LttlinZen, 8taät . .
-8 4.45 5.40 L 7-05
Hebw.
6.-
6.55
8.20
Oei-nslirwli - I
au8 Lernabaed ....
ad Loikenau .... in Lerrenalb ....
lei'i'
6.00 6.55 8.10
Lis
iz Lept.
1.25 2.20
3.25
>. (§Lllr6Ilä6 öotsllpos
LU8 Lerrenalb . .
ab Lollenau . . in 6ern8daeb . .
t.)
1. 30 2.40 3.15
Lis
IZ. 8ept.
7.15
8.25
9.-
Liede Oerusbaeb-LeböilmüL^aeb.
u öt'eir - Herrenslb.
au8 Holen, Ladndol . .
8.35
au8 Lerrenalb . . .
2.50
über vodel
10.40
über vodel
4.25
in Lerrenalb ....
11. 20
in Lölen.
5. 30
Lis IS. September.
Hebm.
Vorw.
a'i8 4ViIckback 8tackt . .
—
4. 35
au8 Llten8tei§ . .
6.15
in Lnölclöaterle . . .
—
6. 15
ad 8iniin6r8lelck.
7.30
au8 Lll3klö8terle . . . .
—
6. 25
in Ln2klö8terle. .
8.35
ab 8jmmer8le1ä . .
7. 30
aua LnMö8terIe .
8.45
in ^Iten8teiA ....
—
8. 45
in Wilckback 8taät .
10.15
Kiebenneli 8ta1ion-8ta6t. (Lotsuxost.)
Vorm.
Vorm.
Xobm.
8ebm.
Vorm.
Vorm.
Xckm.
an8 Lieben^. Lbl.
8.10
10.10
7.20
9.15
an8vieden2.8t,aät
7.45
9.50
6.55
inviedenö. 8taät
8.20
10.20
7.30
9.25
in Liebenri. Lbl.
7.55
10.—
7.05
Vorm.
Hebm.
Xodm.
Hebm.
Vorm.
Vorw.
Hebm.
Hcbw.
aua LaZolck, Ll.
8.15
l.25
8.25
10. 25
aus ktalügrlllwl.
au8 RaKolck, 8t.
8.35
1.50
8.45
10.45
ÄU8 ^Iten8tsiA
4.45
8.—
1.—
4.35
über Robräork
über ILbbauseu
„ bibbauseu
„ Robräork
in Xlten8teiZ
10.15
3.30
10.25
12.25
in blaZolck, 8t.
6.25
9.40
2.40
6.15
iu VlalZraienv.
N-cliis
in LaZolck, Ll.
6.45
9.55
3.—
6.35
aua Lreuäen8taät, Ladndol in l?reuäen8tackt, 8 tackt .
au8 Lreuäeimtaät, »
über Laisrsbrouu
Vorm.
10.35
10.55
11.05
Xobm.
6.35
6.55
7.05
aa8 Oern8daed . .
über IVeissubaob „ Vorbaeb
in 8edönmün2aed. .
—
Vorm.
9.55
1.30
blcbm
4.-
7.35
„ Reiebsubaeb „ LobSueZrüllä
in 8edönmün2aed . . .
1.45
9.55
au8 8edöninüll2aed .
Vorm.
Vorm. 3. 40
Hedw.
4.-
in 8ekön6Arünä . .
—
4.35
—
Vorm.
5.40
8.55
3. 50
7. —
iu Wiläback ....
—
au8 8edönmün2 aek. . .
über borbaeb „ Weiseubaeb in Oern8daed .... in 6ern8daod, Ldk. . .
aus Leseukeick . . .
—
au8 8edönegrünä. .
über Reiobsubaeb „ Laiersbrouu in Lreuä6ll8taät, 8taät , U8 Lreucken8tackt, „ in Lreuckenataät, Lkl.
—
4. 40
7.10 7.20 7.30
4.55
7.25 7.35 7.45
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.