che» erworben, noch ermangelnd. Aepfel kommen be­reits in ziemlicher Menge, aber sind nur für die Küche geeignet. (Schw. M.)

Stuttgart. Obstpreise. (Berichte der Zentralvermittlungsstelle für Obstverwertung in Stutt­gart.) EngroS-Markt bei der Markthalle am 11. Aug.: Kirschen 1018 -H, Stachelbeeren 4 --Z, Johannis­beeren 810 --Z, Himbeeren 2630 -H, Heidelbeeren 910 -4, Preiselbeeren 25 H Aprikosen 40-50 --Z, Pflaumen 56 Pfirsiche 3545 Reineclauden 810 iZ, Aepfel 814 Birnen 714 per V» kx.

Berlin, 10. Aug. Dem Generalfeldmar­schall Grafen Waldersee gingen viele Telegramme, so vom Kaiser Franz Josef und vom König Viktor Emanuel III., zu. Das Telegramm des Königs von Italien ist von gestern, dem Tage der Beisetzung des Königs Humbert, datiert. Bald nach seiner Ankunft in Berlin hatte der Graf Be­sprechungen mit den höherer«» Offizieren des Kriegs­ministeriums und mit den Offizieren seines Stabes, soweit derselbe versammelt ist.

Berlin, 11. August. Der Lokal-Anzeiger meldet aus Brüssel: Oberleutnant Bartels, Gmeral- stabschef im Militärbezirk Lüttich, welcher zum Ober- befehlshaber des belgischen ExpeditionS-Corps für > China ernannt worden ist, wird sich nach Berlin be­geben zwecks Verständigung mit dem Generalissimus Grafen Waldersee. Die Meldung Freiwilliger für das Expeditions-Corps sind so zahlreich, daß wahr­scheinlich nach der Abreise deS ersten Bataillons ein zweite» gebildet werden wird.

Berlin, 12. August. Dem deutschen Ober­befehl in China hat nunmehr auch Japan amtlich zu­gestimmt. Es steht nur noch die offizielle Erklärung der französischen Regierung aus.

Berlin, 12. August. Graf Waldersee ver­läßt Hannover endgültig am 15. August. Die Ab­reise mit dem Haupt'Quartier, welchem 23 deutsche Offiziere angehören, erfolgt am 20. August mit dem Dampfer Sachsen von Genua aus.

Berlin. Die Beerdigung von Lieb­knecht soll zu einer großartigen sozialdemokratischen Kundgebung werden. Nach dem Programm soll der Riesenzug von der Wohnung des Verstorbenen in Charlottenburg (Kantstraße) aus ganz Berlin von West nach Ost durchqueren auf den Hauptstraßen: Tauentzien-, Kleist-, Bülow-, Jork-, Gneisenau-, Bär­wald-, Prinzen-, Gitschiner- und Ekalitz?rstraße, Oder­baumbrücke, Warschauerstraße und Frankfurter Allee nach dem Zentralfriedhof in Friedrichsfelde. Der Zug wird rechts und links von einer Anzahl mit roter Armbinde kenntlich gemachterOrdner* geleitet. Das Polizeipräsidium hat, wie mitgrteilt, die Genehmigung zum Zug davon abhängig gemacht, daß Fahnen und Kränze mit roten Schleifen im Zug nicht getragen werden dürfen. Der Aufruf ersucht die Genoffen deshalb, alle Kranzspenden direkt nach dem Kirchhof zu bringen. Die Veranstalter haben sebst möglichst genaue Vorschriften betreffs Zugbildung, Anschluß u. s. w. erlaffen und sagen zum Schluß:Wir sind keine Minute zweifelhaft, daß seitens unserer Genoffen

diejenige Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten wird, die dem Ernst der Feier und der Würde der Partei entsprechend ist. Parteigenossen! Folgen wir in riesen­hafter Zahl unserem großen Toten zur Utzlen Ruhe­stätte.* In der Zugordnung werden u. a. aufgeführt: Parteileitung, Reichstags- und Landtagsabgeordnete, das Personal deSVorwärts*, Stadtverordnete, Ver­trauensleute, Gewerkschaftskommission und -Kartell, auswärtige Vertreter, Genossen aus den Berliner Wahlkreisen, drei MusikkorpS, Gewerkschaften.

Rom, 10. Aug. Von den Zwischenfällen, die sich bei dem Leichenzuge ereigneten, war der erregteste der in der Via de! Serpente. Derselbe wurde hervorgerufen durch das Herabfallen eines Stuhles von einem Balkon, infolge dessen das Pferd eines Offiziers durchging. Dadurch wurde eine all­gemeine Panik hervorgerufen. Als man jedoch die Ursache des Zwischenfalles erkannte, kehrte die Ruhe sofort wieder zurück. Der Zug, welcher angehalten war, setzte sich wieder in Bewegung. Das Gerücht, der Zwischenfall in der Via del Serpente sei durch Proteste beim Vorbeimarsch der Fahne der Stadt­vertretung von Prato hervorgerufen., wird durchaus in Abrede gestellt. Etwa 100 Deputierte aller Par­teien versammelten sich nachmittags auf dem Monte Citorio zur Förderung der Einrichtung einer Wohl- thätigkeitsanstalt für Tuberkulose aus allen Teilen Italiens, welche den NamenHumbert* führen solle.

Rom, 12. August. Heute Nacht findet im Pantheon die Beisetzung des Sarges mit den sterblichen Ueberresten König Hum- bertS ohne jede Feierlichkeit statt.

Rom, 12. Aug. Der Tribuna zufolge wurden bei Bresci, Quintavallo und Lanner in Prato äußerst wichtige Schriftstücke gefunden, welche geeignet sind, vollständige Erklärungen über das Complott zu ver­schaffen. Bresci legt noch immer ein cymscheS Be­nehmen an den Tag.

London, 11. August. Aus Lorcnzo Mar- quez wird gemeldet: Die Buren veröff ntlichen ein Kriegs-Bulletin, worin sie Mitteilen, daß eine große Schlacht zwischen Middelburg und Lyddmburg statt­gefunden hat, in welcher die Engländer geschlagen wurden und sich nach Middelburg zurückziehen mußten. Dir Engländer verloren 500 Tote und Verwundete. Im Freistaate errangen die Buren ebenfalls mehrere Siege. Dem Bulletin zufolge haben sie Heilbronn, DewillerSdorp und Francfort zurückerobert. Präsident Krüger erklärte, alle Gerüchte über «ine bevorstehende Uebergabe der Buren als unrichtig. Der Kneg, so sagte er, würde noch sehr lang dauern.

London, 11. August. Morning Post unter­wirft die technischen Kenntnisse Lord MethuenS einer scharfen Kritik, weil Methuen Dewet entschlüpfen ließ, da Methuen einen falschen Weg eingeschlagen hatte. DaS Blatt stellt fest, daß heute in der Sieges-Periode die Toten-Liste der Engländer größer sind als bei Beginn deS Feldzuges.

Prätoria, 10. August. Nach derDaily Mail* ist hier eine Verschwörung entdeckt worden, dir den Zweck hatte, alle englischen Offiziere in Prätoria

zu erschießen und Lord Roberts gefangen zu nehmen. U-ber die Verschwörung wird dem Reuter'schen Bu­reau gemeldet: Eine Anzahl hiesiger Einwohner, die mit oem Feinde in Verkehr standen, trafen am 7. August abends Anstalten, um die Ermordung aller in der Stadt wohnenden englischen Offiziere und die Wcgführung von Lord Roberts zum nächsten Buren­kommando auizuführen. Die Verschwörung wurde erst im letzten Augenblick entdeckt, 15 Verschwörer sind verhaftet. Noch detaillierter schildert das ge­nannte Bureau den Plan r DieVerschwörer wollten in zwei großen Häusern im äußersten Westen der Stadt Feuer anlegen, in der Hoffnung, daß die Truppen dort zusammengezogen würden, um das Feuer zu löschen. Während der dann entstandenen Verwirrung beabsichtigten sie in die vorher sorgfältig bezeichnet«» Häuser der britischen Offiziere einzudringen und sie zu ermorden; inzwischen sollten die Burenfreunde von der Verschwörung in Kenntnis gesetzt werden; denn die Verschwörer hofften, daß mehrere hundert sich ihnen anschließen würden. Mehrere Verschwörer waren dazu ausersehen, Lord Roberts gefangen zu nehmen und mit ihm zum nächsten Burenkommando zu eilen. Zu diesem Zwecke waren Pferde außer­halb der Stadt bereit gehalten. All« an der Ver­schwörung beteiligten Personen hatten sich eidlich ver­pflichtet, neutral zu bleiben, infolgedessen waren sie in völliger Freiheit gelassen worden. Im engl. Heere herrscht große Entrüstung; man verlangt strenge Be­strafung dieses Vertrauensbruchs "

Die Wirre« i« China.

Shanghai, 10. Aug. Der französische Konsul erfährt, daß in der nächsten Woche hier zum Schutze der französischen Niederlassung 3000 anamitische Truppen gelandet werden. Dem Vernehmen nach ist eia Edikt erlassen worden, welches Li-Hung- Tschang beauftragt, über den Frieden zu unterhandeln.

Berlin, 11. August. Die Nachricht von der Ermächtigung Lihung Tschangs zu Friedensver­handlungen ist bisher hier nicht eingegangen. Nach den Ansichten bestunterrichteter Kreise dürften derartige Bemühungen kaum von besonderem Erfolge gekrönt sein. China habe bisher weder die Kraft noch den festen Willen gezeigt, die Fremden zu schützen und solange nicht eine Gewähr für diese allererste Beding­ung geboten werden kann, dürfte die Einstellung der kriegerischen Maßnahmen nicht erfolgen.

Berlin, 11. August. Das Berliner Tage­blatt meldet aus London: Der Standard-Correspondent telegraphiert aus Tientsin, der Regen habe begonnen. DaS Land in der Umgegend von Peking sei größten­teils unter Wasser gesetzt, wodurch Peking thatsächlich auf dem Landwege unerreichbar sei. Die Russen und Japaner behaupten, es sei nutzlos, eine Hilfs-Expedition vorzuschicksn, bevor die Fluten sich verlaufen haben, was Ende August zu erwarten sei.

London, 10. August. Die hiesigen katho­lischen Missionare veröffentlichen ei» Telegramm deS Pater Drsmasqusz vom 3. August, wo­nach in Tschili mehrere Missionare und 3000 ein-

Unternehmen gürten,Margaret, ich bin ein Seemann, nichts mehr und nichts weniger, und als solcher nicht gewohnt zu kreuzen, wenn der Wind günstig ist. Wenn ich nicht glaubte, solch einen günstigen Wind in Ihren Lugen zu erblicken, dann Margaret, bei meiner Ehre als Offizier und Gentleman! würde ich mich

einer solchen Rede Ihnen gegenüber nicht unterfangen-Margaret, ich liebe Sir!*

O Kapitän Boldock . . .!*

Ja, Margaret, ich liebe Sie,* wiederholte der Kommandant, indem er seinen Sch verließ und kühn neben der jungen Dame auf der Kastenbank Platz nahm.Sie sind das erste Mädchen, das jemals meine Zuneigung gewann. Ich besitze keine Reichtümer, aber ich bin wohl imstande, eine Frau zu ernähren, und so frage ich Sie hiermit, wollen Sie meine Frau werden, wenn wir mit dem Willen GotteS die beiden Schiff« glücklich in den Hafen von Sydney gebracht haben?* Die junge Dame saß glutübergossen, aber sie antwortete nicht. Ein Beben durchlief sie, als Boldock seinen Arm um sie legte. Der Antrag war ihr keines­wegs unerwartet gekommen. Längst hatte sie erkannt, daß der Schiffer sein Herz an sie verloren, längst war sie sich der Aufmerksamkeiten, mit denen er sie umgab, sehr wohl bewußt. Er war ein Seemann, rauh, bieder, gutherzig, dazu ein Of­fizier in der königlichen Marine.

Sehen Sir, Margaret,* so führte er seine Sach« weiter,wenn Sie sich an Bord der Bark begeben, dann sind wir getrennt. Schlechtes Wetter kann die Schiffe verschlagen, eins hierhin, eins dorthin. Auf See ist nichts unmöglich. Lu» diese« Grunde bitte ich Sie, mir jetzt und hier zu sage», ob Sie mein lieber Weib werden wollen, wenn wir nach Sydney zurückgelangt sind. Wollen Sie, Margaret liebste Margaret?'

Miß Mansel senkte den Kopf.

Ich habe oft gedacht und gesagt,* antwortete sie leis«,daß, wenn ich jemals heiraten sollte, mein Gatte ein Seemann sein müßte . . .*

Na sehen Sie ich bin ja ein Seemann !* rief der Kommandant glücklich. Das weiß ich,* versetzte sie lachend.

Der Schiffer rückte rin klein wenig von ihr ab, wie um den vollen An­blick von ihr zu gewinnen; dann legte er ihr den Zeigefinger unter das Kinn und hob ihr lachendes Antlitz auf.

Also Margaret, liebst« Margaret, sprechen Sie das Wort au», nach dem mein Herz so hungrig ist; sagen Sie mir, daß Sie meine Frau werden wollen, und dann gebe ich Ihnen einen Kuß.*

Aber Sie kennen mich ja erst so kurze Zeit,* antwortete das junge Mädchen.Wissen Sie denn, ob ich Ihren Erwartungen entsprechen und Ihnen di« Frau sein kann, die Ihrer würdig ist?*

Ich kenne soviel von Ihnen, wie Sie von mir, das gleicht sich also aus,* rief der Schiffer ungeduldig.Geben Sie mir Ihre Antwort, süße Margaret, lassen Sie mich nicht so lange zappeln!*

Damit spitzte er schon di« Lippen.

Halb lachend und halb weinend, mit Wangen, die so rot waren wie die seinen, legte Margaret ihren Kopf an de» Schiffers breite, hoch gewölbte Brust, in der das treueste Herz schlug» das je um eines Mädchen Liebe geworben.

Ja,* haucht« sie,ich will Ihnen ein treues, liebende« Weib sein.* Dann begegneten ihr« Lippen denen deS Kommandanten.

(Fortsetzung folgt.)