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Sie stürzte an Randal vorüber in die Nacht hinaus und war fort, bevor er sie zurückhalten konnte. Er eilte ihr nach und sah noch ihre fliehende Gestalt zwischen den Bäumen des Weges nach dem Hause Tarrant's zu verschwinden. Sollte er sie verfolgen? Er wagte es nicht. Wie aufregend der Vorgang auch gewesen war, hatten ihre letzten Worte doch etwas Tröstendes für ihn gehabt. Sie dachte nicht daran, ihr Geheimnis dem Vater anzuvertrauen. Das war eine Beruhigung.
Eine Zeit lang stand er noch da, und starrte dem armen Mädchen nach in die Finsternis, dann kehrte er schleunigst um, um John Eskell Bericht zu erstatten und ferner Ratschläge von ihm zu empfangen.
Diese zwei Würdigen schwatzten bis tief in die Nacht hinein, und während sie schwatzten, stand das hübsche Zimmer Efsin's leer. Seine Bewohnerin fehlte. Es sah genau so aus, wie eine Stunde zuvor, außer daß auf dem Toilettentisch ein kleines Billet lag. Aber unten auf der Landstraße, welche an der Heath Hill Farm vorüberführte, konnte man eine einsame Gestalt eilen sehen, deren totenbleiches Gesicht sich müde auf die Brust herabsenkte.
Sie weinte nicht. Ihre Wangen waren nicht thränenfeucht. Aber auf dem lieblichen Gesicht konnte man einen festen Entschluß wahrnehmen, den auszuführen, die unglückliche Pilgerin Alles verließ, was ihr teuer war, nur ihres traurigen Zieles eingedenk.
10. Kapitel.
Er ist da.
„Nun," fragte Randal Whardale an dem Morgen nach seiner Zusammenkunft mit Esfin seinen eintretenden Freund, indem er den Blick von dem unberührten Frühstück abwandte, das vor ihm stand, „zu welchem Resultat haben Dich Deine Morgengedanken geführt, Eskell?"
Die schweren Augenlider des Fragenden, seine gallichte Gesichtsfarbe, sein ganzes niedergeschlagenes und verdrießliches Aussehen zeigten, daß er bei seinen mitternächtigen Reflexionen die vor ihm stehen- Soda- und Branntweinflaschen nicht verschmäht hatte.
John Eskell dagegen sah so munter, frisch und sauber aus, als hätte er seinem Wirt bei seinen Libationen nicht freiwillig Gesellschaft geleistet.
„Du meinst in Deiner Angelegenheit?" fragte er und nahm an der Tafel Platz, wo er sofort seinen gesunden Appetit bei der Bewältigung einer Wildbretpastete an den Tag legte. „Nun, mein Junge, denke noch immer genau dasselbe wie gestern Abend."
„Und das wäre?"
„Das hast Du doch nicht vergessen?" meinte Eskell mit lächelnder Miene.
„Wenn man sich in Seiner so verdammten Lage befindet, wie ich. so denke ich, ist man entschuldigt, wenn man noch so viel vergißt," erwiderte Randal. „In gewissen Fällen hindert uns das Gehirn eher, als es uns hilft."
„Besonders, wenn wir uns die Nacht hindurch mit starken Getränken berauschen, mag.es entschuldigt sein."
„Nun höhnst Du wieder!" murrte Randal wild.
„Weil Du Dich einer guten Verdauung erfreust und keine Verlegenheiten kennst, weißt Du nicht, wie dem zu Mute ist, der einen schlechten Magen hat und der Verlegenheiten kein Ende."
„Puh, Mann, was Du nicht heute empfindlich bist. Da möchte man ja lieber gleich wie Throphonius, der griechische Baumeister, Orakel aus dunkler Höhle verkünden, che mit Dir Zusammenleben. Ein kluger Mann erleichtert sich die Sorge durch Scherz und Heiterkeit. So, und wenn Du nun meine Meinung hören willst, so ist es immer noch die von gestern Abend. Du hast von dem Mädchen nicht das Geringste zu befürchten."
„Glaubst Du das wirklich?"
„Ich bin fest davon überzeugt. Ich bilde mir ein, ein Frauenkenner zu sein, und obgleich ich nicht das Vergnügen habe, Frau Whardale — bitte um Entschuldigung, Fräulein Esfin Tarrant, zu kennen, so habe ich doch von ihr genug gehört, um aus ihren letzten Worten schließen zu dürfen, daß sie ihre vermeintliche Schande Niemandem verraten wird. Tausendmal eher giebt sie sich selbst den Tot."
„Das gebe der Himmel," rief Randal inbrünstig aus, dann hielt er verlegen inne und kaute an seinem Schnurrbart.
„Jawohl," meinte Eskell gleichgültig, „jawohl, wenn sie es thäte, würdest Du frei und hättest gewonnenes Spiel. Bitte, reiche mir einmal die Sardinen herüber."
(Fortsetzung folgt.',
Vorsichts-Maßregeln bei Behandlung von Petroleum und Petroleumlampen.
Auf die Anfrage einer Behörde, welche Vorsichtsmaßregeln bei Behandlung von Petroleumlampen zur Verhütung von Feuersgefahr, im Interesse der Gesundheit der Bewohner sowie aus Sparsamkeitsrücksichten zu beobachten seien, hat die K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel nachstehende Antwort erteilt:
Vergleichende Versuche über die Eigenschaften des kaukasischen und des amerikanischen Erdöls sind von Engler und Levin angestellt und in „Dinglers polytechnischem Journal" Band 261 ausführlich beschrieben worden. Dieselben geben verschiedene Anhaltspunkte über eine zweckmäßige Verwendung des Erdöls in Lampen. Auch die Kaiserliche Normal - Aichungs- Kommission hat die Publikation des Ergebnisses von Versuchen über Explosionsgefahr bei Erdöllampen und die Entzündlichkeit des Petroleums in Aussicht gestellt.
Ein irrletzter Zeit mehrfach empfohlenes Gemisch von Petroleum und Rliböl verdient keine Empfehlung. Allerdings wird die Entzündlichkeit des Erdöls durch einen Rübölzusatz vermindert; dadurch wird aber das Leuchtmatcrial verteuert, ohne entsprechend mehr Licht zu geben. Hiezu kommt noch, daß bei der Verschiedenheit der beiden gemischten Oele das Licht einer mit solcher Mischung gespeisten Lampe all- mälig abnimmt, weil die Oele nicht in demselben Verhältnis, in welchem sie ge
mischt sind, von dem Dochte gehoben und der Flamme zugeführt werden.
Als Vorsichtsmaßregeln zur Verhütung von Feuersgefahr bei Behandlung von Petroleum u. Petroleumlampen empfehlen wir nachstehende Vorschriften. Dieselben sind zum Teil einer Zusammenstellung von Regeln für den genannten Zweck entnommen, welche der Dresdener Gewerbe- Verein durch einen technischen Ausschuß veranlaßt hat. Bei der Wichtigkeit des Gegenstandes hat der Stadtrat zu Dresden diese Regeln als Plakat drucken lassen und dasselbe an alle Haushaltungsvorstände der Stadt zur Verteilung gebracht, auch denselben empfohlen, es an geeigneter sichtbarer Stelle in der Haushaltung an- zubringeu und insbesondere die Dienstboten anzuweisen, den betreffenden Vorschriften genau nachzukommen, — ein Vorgehen, welches allseitige Nachahmung verdient.
1) Die Verwendung von Petroleum, dessen Entflammungspunkt unterhalb der in der Kaiser!. Verordnung vom 24. Febr. 1882 festgestellten Grenze liegt, ist untersagt.
2) Das Petroleum ist in Blechgefäßen an kühlem Orte aufzubewahren.
3) Das Um- und Einfüllen des Petroleums ist thunlichst bei Tageslicht vorzunehmen. Offenes Feuer oder Leuchtflammen dürfen sich nicht in der Nähe befinden. Höchst gefährlich ist das Nachgießen von Petroleum in eine brennende Lampe.
4) Die Lampen müssen so beschaffen sein, daß nirgends an denselben Petroleum ausschwitzt. Sind sie mit Glasbehältern versehen, so müssen diese dickwandig und nicht leicht zerbrechlich sein.
5) Der Docht muß die Dochtröhre ganz ausfüllen; er muß beim Einziehen rein und völlig trocken sein. Zu dünner Docht führt eine Erhitzung des Brenners und damit des Oels herbei und erhöht die Gefahr des Zerspringens des gläsernen Behälters. Ein feuchter oder zu dicker Docht hebt das Oel schlecht in die Höhe.
6) Docht und Brenner müssen nach jedesmaligem Gebrauch von allen kohligen Resten befreit werden; namentlich sind auch die Luftzüge des Brenners rein zu halten. Der Docht muß gleichmäßig abgeschnitten werden, um eine gleichmäßige, nicht rußende Flamme zu erzielen.
(Schluß folgt.)
(Was ist Opposition?) Frau: „Was versteht man denn unter der Opposition in einer Kammer, Karl?" Mann: „Das ist eine Frau, (die gern die Hosen anhätte), in's Parlamentarische übersetzt."
(V. a. Schw.)
(Ein Sophist en miniature.) „Kann Jemand eine leere Tasche haben, wenn etwas darin ist?" fragte Karlchen seine Mutter. — „Nein!" war die Antwort. — „Doch Mama, meine Tasche ist leer, aber ich habe ein großes Loch darin."
Wenn wir heiraten, übernehmen wir alle ein versiegeltes Schreiben, dessen Inhalt wir erst erfahren, wenn wir auf hoher See sind.
Es giebt so viele Arten zu leben und doch so viele Menschen ohne Lebensart.
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.
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