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erzählte er seine Befürchtungen in Betreff seines Onkels und der Lady Braisemere.

Bah," machte John Eskell,das zu verhindern, giebt's doch ein besseres Mittel als Meuchelmord!"

Was für ein Mittel?"

Heirate sie doch selbst!"

Sie heiraten!" rief Randal auffahrend und warf einen schnellen Blick auf seine Umgebung.Sie heiraten! Das ist un­möglich!"

Unmöglich warum?"

Weil" begann Randal zögernd, dann fuhr er schnell mit leiser Simme fort:Eskell, ich habe Dir bisher alle Ge­heimnisse anvertraut, nur Eines nicht. Jetzt sollst Du auch das erfahren. Ich kann Lady Braisemere nicht heiraten, weil

Thor, Blödsinniger, der ich war ich schon verheiratet bin!"

4. Kapitel.

John Eskell erteilt Ratschläge.

Als Randal Whardale das sagte, war sein Freund damit beschäftigt gewesen, sich eine Zigarre anzuzünden, aber sein Er­staunen war so maßlos, daß er sie nutzlos verglimmen ließ und seinen Wirt ungläubig und verwundert anstarrte. War das ein Scherz?

Du und verheiratet, Whardale?" sagte er endlich, indem er seine Zigarre wieder anzündete;Unsinn!"

Ich kann Dir versichern, Eskell, es ist bitterer Ernst," erwiderte der andere verdrießlich und warf sich in einen Lehn­stuhl neben einem Tisch, auf dem Caraf­finen mit Wein und Gläsern standen. Nenne mich Einfaltspinsel, Narr, Esel, wie Du willst, ich werde Dir nicht wider­sprechen. Aber das ändert an der Sache Nichts. Geschehen ist geschehen."

Mit den Fingerspitzen in den Hosen­taschen und seine Zigarre langsam rauchend, starrte Eskell nachdenklich seinen Freund an. Ja, geschehen war die Sache einmal, soviel war klar. Dieses mürrische, wiewohl hübsche Gesicht sah Nichts weniger als spaßhaft aus.

Und wer ist die glückliche Dame?" fragte er mit geheimem Spott.

Dame! brach Randal mit rohem Ge­lächter aus, dann sagte er mit rohem Fluch:Dame! Die möchte sie erst gern werden!"

Nun denn," meinte der Andere und balancierte vergnügt auf den Hacken, wer ist das glückliche Weib meines höchst ehren­werten Freundes Randal Whardale?

Zum Teufel, Eskell, wenn Du nicht ernsthaft sein kannst, so schweig lieber ganz und gar," grollte Randal zornig.Ich kann diese wegwerfende Manier nicht ver­tragen. Und im Uebrigen ist es wenig am Platz, Jemanden zu necken, der so schon niedergeschlagen genug ist."

Ich will Dich durchaus nicht necken

ich fragte blos nach dem Namen des Mädchens."

Effin Tarrant, von Heat Hill."

Wie? Andrew Tarrant's Tochter, die Tochter dieses eingefleischten Presbyteri­aners? Alle Wetter!"

Was willst Du damit sagen?" fragte Randal in zänkischem Ton.

Zweierlei. Erstens, daß wenn Du auch keine Lady, Du doch eines der hüb­schesten Mädchen von Heath Hill erwählt hast. Zweitens, daß stille Wasser tief sind, und daß die gesetzte, sittsame und ehrbare Effin Tarrant trotz alledem ein Frauenzimmer ist."

Und mein Weib. Vergiß das nicht."

Ja wohl, ja wohl. Das ist ja nur die Hauptsache. Effin ist in ihrer Art ein Kleinod, aber weswegen hast Du sie denn geheiratet?"

Der ehrenhafte Randal Whardale schlug mit der Faust donnernd auf den Tisch, dann goß er sich ein Glas voll Brannt­wein, leerte es auf einen Zug und ant­wortete :

Das ist eben meine verfluchte Tollheit und Eifersucht. Meine Natur verträgt es nicht, sich einen Wunsch zu versagen und dafür büße ich nun."

Nun, nun, beruhige Dich, erzähle mir Alles und ich werde sehen, ob ich Dir helfen kann. Ueber geschehene Dinge zu klagen, hilft Nichts. Das einzig Ver­nünftige ist, den Fehler zu verbessern."

Verbessern? Eine Heirat ist kein Fehler, den man verbessern kann."

Das wollen wir erst sehen. Wieso verstricktest Du Dich mit dem Mädchen?"

Erstens kannte ich sie schon, als sie noch so klein war," erwiderte Randal, indem er seine Hand drei Fuß über den Boden hielt. Dann sind ihres Vaters Hunde die besten in der Grafschaft, und ich erwies ihm eine Ehre, wenn ich mir dieselben von ihm auslieh. Grinse nicht, trotz seiner presbyterianischen Kniffe, schätzt er es sich wirklich zur Ehre, wenn der Erbe Lord Hantovers seine Tiere entlehnt. Bei diesen Gelegenheiten, sowie bei Schul­festen und anderen Versammlungen pflegte ich das Kind zu sehen; denn als ich noch vorhatte, in das Parlament einzutreten, wollte ich populär werden und fand schnell heraus, daß ich Andrew Tarrants Stimmen durch Nichts schneller erlangen könnte als durch das Lob und ein gerechtes Lob, das wisse seiner Tochter. Sie war ein hübsches, zartes Geschöpfchen, und es war nur angenehm, ihr zu schmeicheln.

(Fortsetzung folgte

Von der Königin Viktoria wird wieder ein liebenswürdiger Zug gemeldet: Vor einigen Tagen starb einer ihrer alten Diener. Die Königin wohnte dem Leichenbegängnisse bis znm Schluffe bei, dann geleitete sie die Witwe nach Hause und sagte:Ich bin gekommen, um mit Ihnen zu weinen; in einigen Wochen, wenn es Zeit sein wird, Sie zu erheitern, werde ich Ihnen eine glückliche, fröhliche junge Frau, meine Tochter Beatrice, schicken."

(Nobel.) Wenn Du den Kuchen mit Deinem Bruder Karlchen teilst," sagte eine Mutter zu einem ihrer Söhnchen, so mußt du dabei nobel zu Werke gehen, lieber Georg."Was heißt denn das, nobel?" fragte Georg.Es heißt", antwortete die Mutter,daß du ihm das größte Stück geben mußt."Dann, Mama," entgegnete der schlaue Georg, laß den Kuchen lieber von Karl teilen."

(Im Zweifel.) Mann (ein Tele- gramm seiner Frau lesend):Ich komme heute Abend! Bereite mir entsprechenden Empfang und sorge für Küche! . . . (Mr sich): Jetzt weiß ich nicht, wie ich's mache! Bereite ich ihr einen warmen Empfang mit kalter Küche oder einen kalten Empfang mit warmer Küche!"

5Fl. Bl.)

(Schlechte Beruhigung.) Vater: Ich hätte nicht geglaubt, daß das Studieren so viel Geld kosten würde! Sohn: Ja und dabei studiere ich noch nicht, einmal viel!

(Zweideutig.) Schlechte Sängerin zum Theaterkritiker:Haben Sie mich das letzte Mal singen gehört?" Theater­kritiker:Das letzte Mal leider nicht!"

(Sonntags-Jägers Ansicht.) Wozu der liebe Gott nur die Schnepfen erschaffen haben mag? Es trifft sie ja doch keiner."

(Berliner Alliteration bei Tische.) Hausfrau: Juste, die janze Janz is wieder janz und jar nich jar.

Aus dem Pariser Militärklub.

Welch' eine Schmach! Die Herren Offiziere Genossen deutsches Bier aus ihrem Krug, Von jetzt an giebt es nur fränzös'sche Biere,

Da sind sie allerdings bestraft genug! (B. W.)

Das End' vom Lied.

Warum er nach Berlin gekommen, Warum er auch nach Wien gereist,

Man hat von alldem nichts vernommen, Als daß Lord Churchill Spencer heißt.

(Ein praktisches Mittel gegen die Cho­lera.) Ein Fiumaner Arzt Dr. Giacich behauptet, daß der tätliche Ausgang der Cholera vom Herzschlag herrührt, weshalb in Fällen von Cholera hauptsächlich auf die unausgesetzte Thätigkeit des Herzens und den Blutumlauf überhaupt zu sehen ist. Dr. Giacich verordnet die Anwendung von Ammoniak im Munde und Schwefel­äther unter der Haut. Dieses Verfahren wurde während der Cholera in Fiume mit großem Erfolg angewandt.

Mit Oelfarbe angestrichene Gegenstände, wie Thüren, Fensterrahmen rc. reinigt man nach derHsh.-Ztg." am besten vom Schmutz, wenn man sie mittelst Schwamm oder Leinwand mit einer Chlorkalk- oder Chlornatron-Auflösung abwäscht. Man trockne aber nachher mit alter, reiner Leinwand ab, sonst bilden sich wolkige Stellen auf der Oelfarbe, die übrigens durch Waschen mit reinem Wasser wieder verschwinden.

Auflösung der Charade in Nr. 173.

Eisenbahn.

Goldkurs der K. StaatskasfenverwaltM vom 1. November 1886. 20-Frankenstücke: . . . 16 10 ^

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.

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