Sin Anschlag auf Danzig.

Berlin, S. Febr. DieZeit" berichtet «ns Danzig: I» hiesigen Kreisen erhält sich die Auffassung, daß irgend ein Hand, streich gegen Danzig vorbereitet wird. Nachdem schon vor einiger Zeit Uber volnische Truppenbewegungen allerhand Gerüchte ent« standen sind, spricht man jetzt, dah e»n Aufstand der kassubischen Zivilbevölkerung von der Grenze des Freistaates aus vorberei­tet wird. Waffen und Munition sind verteilt. Auch Aushebun­gen haben bereits stattgefunden. Ein erhöhter Reiseverkehr ist ganz deutlich festzustellen. Die Vorgänge rufen in der hiesigen Bevölkerung grohe Beunruhigung hervor.

Der künftige Finanzausgleich.

Berlin, 5. Febr. Die Behandlung der Frage des Fi­nanzausgleichs in der am Dienstag zusammentretenden Kommission wird sich insofern schweria gestalten, als die in der Entschli°ßunq niederoelegten Forderungen der Länder erheblich über die vom Reichsfinanzminister vo'-aeschlaaene Lösung hinausgehen. In Wirtschaftskreisen trägt man, wie die Telegraphen-Ilnion erfährt, die ernstesten Be­denken, schon jetzt an eine grundlegende Neuregelung des Finanzausgleichs heranzuoehen. Man weist vor allem dar­auf hin dah heute die Einkommensteuer auf Grund sche­matischer Umlagen erhoben wird, die zur Balanzierung des ordentlichen Etats dienen, vielfach aber ungerecht und ungleich wirken- Es fehlt daher zur Lösuno des Ver­teilungsproblems die erste Voraussetzung, da man noch nicht sagen kann, welches steuerbare Einkommen im lebten Jahre überhaupt erzielt worden ist. In maßgebenden Wirtschaftskreisen trägt man ferner ernsteste Bedenken gegen die Absicht des Reichsfinanzministers, den Ländern und Gemeinden ein Zuschlagsrecht zur Einkommen und Körperschafssteuer zu geben.

Bunte Chronik.

W cheid. Gattenmord. In Obersonnenberg wurde ein Den r namens Braunschmied unier dem Verdachte des Gatten« m. s verhaftet. Wie die Erhebungen ergeben haben, hatte Br »nichmi d seit längerer Zeit mit einer Bäuerin ein strä lich.s V r!> ..tNis Mir welcher Rasiinierlhcit Braunschniied b i dem Morde an seiner Frau vorgiug, beweist die Tatsache, daß er am Morgen des Todestages seiner Frau den Arzt holen lieh, ,w lcher nur eine stark.' Gemütsd Pression seststellte. Der Gatten- Mörder ließ daraus den Priester rufen. Die Geliebte des MSrd rs weilte an diesem Tage bei der Ermordeten. Tie g-r rlitliclze Lbt>: k ion ergab, daß die Tote mit Arsenik ver- gr tet Word n war Der Äan> chrder. oer fünf unve s rgte K.nd r hat. wurde verhaftet; ob seine G liebte bei dem Morde b l iligr war, muß erst die Untersuchung erg den.

Passau. Eine Bluttat im Jnnviertel. Das s«d- liche Dorf Tumeltsham wurde durch eine Mordtat in große Au'rgung v-rsetzt: In der Ortschaft Pesenr th wurde die Bl» rin Marie Hintcrholzer das Opfer eines Mörders. Die Bluitat wurde unter folgenden Umständen ausg.'f.tti«. T s Hausgesinde hatte sich zum Lochamte nach Tumelisham l>> g den. während die Bäuerin vorher mit ihrem Mann dein Früh­gott sdienst in Tumeltsham beigewohnt hatte. Währ nd hierauf dr Bauer Nied einen Besuch abstatlete, ging seine Frau heim, in d n Tod. Als die Hauslcute nach dem Gottesdienste wieder zur,, k in n. wunderten sie sich nicht wenig, als aui ihr KlopVn hin das Hanswr verschlossen blieb. Sie gingen rings um das all in eh nde Bauerngut herum, doch ko.imen sie nirgnds Ein­laß find n. Böses ahnend, machten sie sich sofort gern ii.sam daran, ein F nsterkrenz ansznbiegen; durch die gewaltsam er­schloss ne Lefsnung kroch der Dienstbube hinein, um von drinnen d n fibr-gen Hausgenossen die Tür zu entriegeln. All's machte sich nun soiort auf die Suche na b der Bäuerin. Aber man fand sie nirgends. Bis man endlich auch in den K'ller e:n- drang... Hier lag die Vermißte ans dem Steinboden, aus mehr ren Kopfwunden blutend. Der Arzt konnte nur mehr den b r its eingetretenen Tod »eststellen. Die bedauernswerte Frau hatte anscheinend einen furchtbaren Kampf mit ihrem Mörder büchen müssen. Wie die Untersuchung ergab, hakte die er­mord te Bäuerin am Hinter! >vs sechs Hiebwunden, an der

rechten und li.k.n Kopfseite je drei. Man nimmt an, daß d r Mörder die Bäuerin zuerst um Most gebeten hat. Die Ahnungslose ist, um ihm den verlangten Trunk geben zu könn n. in den Keller gegangen, wohin ihr der Mörder nach- g schlich'» sin dürste. Lebhaft besprochen wird auch der Um­stand daß d r Haushund, der sich im Hanse bei der Bäuerin bi., k neu Laut v'n si h gab. W e der Bauw der Gcrichts- toiilni z i n .r lärt, wurde im Hause nicht das geringste geraubt.

L.Nürnberg (Allg ). Ein großer Felssturz oberhalb d's Wasserwerkes R ckem ach richtete schwer » Schaden an. Ein T il der Dru Heilung wurde vollständig demoliert und daS W ss r stürzte durch den Rohrbruch über das steile Gelände ins ?.'.','.sch n haus, von wo sich dr diensthabende Maschinist nach Ab . !! 0 dir M aschine glück ich noch außerhalb der G.'sahrzone retten k unte. Zum Teil ist auch die Schutzmauer eingedrückt und im Maschinenhaus haben Felsstücke große Breschen ge- schlag n. Di« Wiederinstandsetzung ist mit bedeutenden Kosten v rbnnden; an eine Wiederinbctriebsetzung ist vor Monaten nicht zu d'nk n.

L'üdn» i. B. Städt. Z wei-M i lli 0 ne n-A nlei h e. D r Swdtrat stimmt' nach eingehenden Darlegungen d"s Ob.r- bürg rmeis ers und einer längeren Aussprache einstimmig einer Vorlage zu. wonach vorbehalilich der endgültigen Einzelerledi- gung und d r staatsaufsichtlichen Genehmigung eine Schuld von zw i Milltt>n»n Reichsmark nach Maßgabe der Bedürfnisse und d S Ansolls aus',»nehmen sind. Die Anleihe soll zur Durch­führung 'olg »der dringii.cher Projekte dienen: Vollendung der Baut n der Jnselbrauerei und der der Spitalmühle, Begleichung des erworbenen Toskana-Objekte«. Arbeiten zur Verwertung des Toskanabesitztums. Erstellung der Friedhof-Gebäulichk iten, Errichtung eines städt. Warmbades, Erstellung einer neuen katholischen Pfründe, Ausbaggerung deS kleinen Sees, Verwirk­lichung einer Uferstraße vom Eisenbahndamm zum Giebelbach. Dazu komm n noch die Ainwendimgen für die anS dem-Ber­einigung-?» «rag fälligen Verpflichtungen der Lcg'.ing einer Straße durch Reutin und verschiedene Kanglisations. «Weiterun­gen ebendortselbst, weiter die UmänderungSbauten im Elek­trizität«- und GaSw rk, die Frage de- Eisenbahndammes, d« Landtorbrücke und de» Schlachthause». - - '

Irfinge«. CntführungSsersuG Mn hiesige» Mädchen' bekam einen Brief ohne Unterschrift, mit dem Bedeuten, sie möge sich au einem bestimmte» Abend um 8 Uhr auf der ZollhauSbrücke treffen lassen. Der Betreffenden schien die Sache doch nicht ganz geheuer und sie nahm ihren Bruder und ihren Onk.l zu diesem Stelldichein mit. Do« angckommen, war alles ganz ruhig und unauffällig. Schlag 8 Uhr kam von Wieder- geltingen her ein Aut» in rasendem Tempo über die Brücke angefahren. Ein Pfiff und das Auto fuhr in ganz langsaniem Tempo die Brücke entlang, bis die Betreffende, welche sich an der westlichen Seite postiert hatte, zu sehen war. Ein Herr anfangs der Dreißiger und sein Chauffeur saßen dann, welche die drei mit scharfen Blicken musterten und dann schleunigst Reißaus nahmen; die Nummer war verdeckt, woraus zu schließen ist. daß das harmlose Mädchen, welches schon zwei Sommer in Bad Kissing.-n in Stellung war, entführt werden sollte und Vielleicht einem Mädchenhändler in die Hände gefallen wäre.

Aus Stadt und Land.

Eazw, den 7. Februar 1925.

Zum Sonntag.

Gefälschte Maße tm Handel zu gebrauchen ist bekanntlich strafwürdiger Betrug Aber wie oft wenden wir gefälschte Maße an, wennfs gilt, den Wert oer Menschen und ihrer Taten zu wägen! An andere Leute den strengsten Maßstab anlegen, aber für sich, auch für seine Familie oder Partei, alle mildernden Umstünde geltend zu machen, ras ist Heuchelei und vergiftet unfern Verkehr miteinander. Trum weg mit all den 'elbstfabri- zierten Maßen und Gewillten, die sich je nach Belieben ver­ändern lassen! Her mit dem einen, echten Maßstab, der allen gerechr wird, mit oem ich immer wieder zu allererst mich und mein Tun zu niesten habe! lieber menschliches Wesen und Trei­ben urteilen müssen wir lernen im Auge mir dem Richter, der kein Ansehen der Perion kennt und im Unterschied von uns jeden bis aui den Grund Lurch" ritt, Liefe Art. sick und die andern zu wägen und zu messen, ist ein w.chtiges Stück Gesund na für unser Volksleben. H. Pf.

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Dienstnachricht.

Eine Lehrstelle an der eoang. Volksschule in Althengstett wurde dem Hauptlehrer Wilhelm Alerander in Böblin­gen üb'ttraa'N.

Schwai'zwaldverein Calw.

Heute abend findet sie ordentliche Generalversammlung im Bad. Hoi" statt und es wäre wünschenswert, wenn sich eine große Anzahl der M.egtteder einUnden wollte. Feiert doch im Laufe dieses Sommers oer Schwor,-waldu-re'» Calw sein 10- si hriges IubNöu"' ' gegründet mit 12 Miiglieaern am 11. Ja­nuar 1l-55 ii-tter sinnig von E. Stölln > bim die Beratun­gen uno Be nna.n au' eine buttr G.»nd'ag,' zu stellen, würde e.sr C vors and des hiesigen isrere'"0 es sehr begrüßen, recht viele Mitglieder heme abend um sia- sehen zu dürfen. -

Württ. Kr-egerbund.

Der Reinertrag des elsästisrhen Theaterabends nach Abzug aller lin'osten sowie einer Spende für Sie Kaste des Elf. Theaters beträgt Mt. IN,15, welche dem FondsKrisgerhise für den Be­stich La' B' zuge'ührt werden.

' Das Frühtah's chiißen llibrenschießen) findet voraussichtlich an drei Samstagen und Sonmagen im März statt. Geschossen , wird aui Punktjchelke, Ringscheibe und EhrenicheiHe.

Am letzten Sonntag nachmittag fand eine Vörständeversamm- luiig der Veteranen- uns Miliiärvekeim oes Bezirks Calw in derSchwane'" bei Kamerad Maier statt, die zahlreich besucht war. Na.b Begrüßung der Erschienenen, besonder; auch des Priisidsölmttglieis Herrn Dekan Zeller durch de» Vorsitzenden, Herrn Tezttisobinann Küchle, gab d'eier Berichr über die Tä­tigkeit der Bezirksleitung seit der '»tzien Versammlung im Herbst v I. und erteilte hierauf Herrn Dekan Zeller das Wort, der einoebenü über die S tzung des Präsidiums in Stuttgart be­richtete. Zum Punkt Sterbekasse der Tagesordnung über­gehend wurde der Amraa des Kameraden Lg" er. nach längerer Debatte den Jähresbettraa auf 3 Goiomark und 10V Goldmark Ausznblung im Sterbesall an Me Hinterbliebenen festzusetzen, angenommen. Abführung der Gelder se zur Hälfte 1, April und 1 Juli. Ein weiterer Antrag, Kriegerirauen oder Krieger­witwen unter den gleichen Bedingung»» wie bei den Männern den Eintritt in die Sterbekaste zu gestatten, wurde ebenso an­genommen. Nach eingehender Aussprache des Kameraden Amts­richter Dr, Otto übers Schießen und des Kameraden Direktor Zügel übers Reiten '"bloß geqen 6.-4 Uhr der Vorsitzende die angeregt verlauicne Ber"ammlung mit dem RufeAuf ein ge­sundes Wiederttbei, beim Frühsahrsschießen".

Wetter für Sonntag und Montag.

Im Norden treten immer noch starke Eyklone auf, die den Hochdruck über Südwesteuropa zurückdrängen und die Wetter­lage auf weiterhin unbeständig gestalten. Für Sonntag und Montag ist vielfach bedecktes und auch zu Niederschlägen ge­neigtes Wetter zu erwarten.

Kalt gegen Zimmerfeuchtigkeit.

Als ein gutes Mittel geqen die Feuchtigkeit der Wohnräume erweist sich der Kalk. Man stelle in den feuchten Zimmern Schüsseln mit ungelöschtem (gebrannten« Kalk auf, der durch seine wasterbindende Eigenschaft die Nässe anzieht. Sobald die Kalkstiicke zu Pulver zerfallen sind, ist der Sättigungsgrad ein- gerreien. und der abgelöschte Kalk ist durch frischen gebrannten Kalk zu ersetzen.

Aus den letzten keme»nderatssitzungen.

Stadt iibergegangen ist. Der Gemeinderat beschließt, Earten- rrckniett Lilienfein in Stuttgart mit der Anpflanzung zu beauz- raqen uns hiezu starke Bäume zu verwenden. Außerdem soll mttprechend dem Vorschlag des Architekten Lilienfein auf der znnenseite der Allee eine Ligusterhecke gepflanzt werden, damit ,ie Alleelinie sofort kräftig beiont wird. Di« Allee ist rn der Zeit, als Liebenzell Fürstenbad war. von dem Erbprinzen Lud- vig Friedrich von Württemberg im Jahr 1710 angelegt worden. 6on dem ebenfalls in dieser Zeit erbauten Kurhaus kamen beim öraben der Baumlöcher die Grundmauern zum Vorschein. Zur Beschäftigung der hies. Erwerbslosen sollten Not,tands- lrbeiten bereitgestrllt werden. Der Gemeinderat beschließt, solche n den städt. Anlagen, am Schillerweg und am Galgenstratzchen lusführen zu lasten. Der Kindergarten weist einen jo starken Sesuch auf. daß eine Hilfskraft notwendig wird. Es wird des- >alb beschlosten, eine solche anzustellen, damit keine Kinder zu- mckgewiesen werden müssen. Die Schutzenabteilung des Krie- ,er- und Militär-Vereins sucht um Ueberlastung stadt. «elendes m Längenbachlal zur Anlage eines Schießplatzes nach. Dies vird genehmigt. - Zur Regelung der Abwasterangelegenhett >er Lioba-, Mathilden- und Wilhelmstrage wurde das Gutachten lines Sachverständigen der Ministertalabterlung für Straßen- >nd Wasserbau eingeholt. Dieser macht den Vorschlag, einen ^analisationsplan für dieses Gebiet ausarbeiten zu lasten, da-

D-fekte ordnungsmaßig erledigt werden können Der Gemeinden« geht damit einig und beauftragt den Sachverstän- drgen mit der Fertigung des Planes. Der Voran'hlag des Eemeindehaushaltes 1924 wird durchberaten. Da N des Jah­res schon verstrichen sind, beruhen die Zahlen meist auf bereits vollzogenen Tatsachen, so daß sich keine Aenderungen eraeben. Zur Deckung des vorhandenen Abmangels in Höhe von 55 500 , be,cblosten. eine Gemeindeumlage von 12 Prozent lHochstumlagel zu erheben und den Restabmangel beim Aus- qleick-stock anzumelden, wie dies bereits geschehen ist. Die Aus­sichten, von dort einen Zuschuß zu erhalten, sind allerdings keine rasigen. In der anschließenden alloeineinen Aussprache führte Gemeinderat Kling aus. daß der Gemeinderat in seinen künf- nE Neinlich sein dürfe und sei» Augenmerk a>E die Ausführung größerer Probleme zum Wähle der Stadt ^^ers dringlich lei d-e Erstellung einer Lei- ^enhalle und die Versorgung der Gemeinde mit Gas Letzteres konnte durch Legung einer Fernleitung von Calw aus qe- Vorsitzende. SGdtschultkktß Mäusen, entgennete. smß die Erstellung einer Leichenhalle in Verbindung mit der <nlaqe eines neuen Friedhofes geschehen müsse Bezüglich der Verwraung mit Ko-bgas sei er bereits mit der Stadtgemeinde Ealw in Fühlung getreten. Sobald die Verbandlunaen zu e>nein greifbaren Ergebnis führen, werde er d»m Gemeinderat hievon Mitteilung machen. Die auf dem Gebiet des Kur- weiens anfallenden Gegenstände werden dem Kurausichgß zur vorbereitenden Behandlung Lberaeben, Die Zuiammen'ek"ng desselben wird neu geregelt. Er begeht künftig unter dem Vor­sitz des Stadtvorstands ans den be'den Badeärzten, dem Vor­stand des Fgrstontts. den beiden Ba""b»siüe-n und einem Gast­wirt, drei Gemeinderötcn und dem St-binfleger.

8. Wetigheimer Tag.

ep. Bietigheim, 4 . Febr. Am Sonntag. 22. Februar, findet der 6. Bieliobeimer Tag im hies. Gemeindehaus statt. Die Tagung ist, wie bisher auch, der Auseincinderietzung zwischen Kirche und Sozialismus gewidmet. Ueber das Tbema .Religiöser Sozialismus" werden sprechen der Generalsekretär des Deutschen Gvanoelisch-sozialsn Kon- arestes Pfarrer Dr. Herz (Leivzias und ein religiöser So­zialist aus der badischen Dolkskirchenbeweaung. Ta der religiöse Sozialismus auch in Württemberg an Dod-n ge­winnt, wird die Tagung ein großes Interests erwecken.

(SCB s Nagold, 5 Febr, Nack mebrsöbriaer Unterbrechung des Vostwaa-nverkehrs Baistnqen-Nggold ist es dem Anstichen der Stadt Nagold und den b»tr. Gememden gelungen, diesen Verkehr nun wieder zur Einführung zu bringen.

(STBs Stuttgart, 6 Febr. Der Handtaichenräuder, der sich in letzter Zeit namentlich in Cannstatt 'ehr unangenehm bemerk­bar gemacht hat. ist durch be>ondere 1leberwach''ngsmannahmen der Kriminalpolizei nunmehr gefaßt worden. Es bandelt sich um den 21 Jahre alten mehrfach vorbesttatten Hilfsarbeiter Eugen Heeb von Cannstatt, der in den t'ibendstiind»n ältere Frauen nach vorheriger Beobachtung v-,rio!ate. um ihnen im Hausilur oder entlegenen Stadtvierteln oie chandlaiche zu ent­reißen. Heeb, der auch noch verschiedener Einbruchsdiebstsillle überführt werden konnte, ist bei der Ausführung seiner Straf­taten teilweise auch vo» dem 28 Jabre alten Hilfsarbeiter Eugen Vcnat von Csii'ngen und dem 25 Jahre allen Ta»löhner Ru' olf Raab von Kucken, beide gleichfalls vorbestroit, unterstützt wor­den, Sechs Ileberfälle der geichjlderten B« sind durch die Er- gre'funa dieser Burschen nunmebr auiasklärt. In der Permn des 27 I^hre alten ledigen Gärtners Albert Lw'cker van Stutt­gart w""de in d-n letzten Tagen ein sebr r'""b«ger Einbe-'b-r imichödlich gemacht, dei- es namentlich auf Gg«-n- und Som- merbäuler abgeseben hatte. Nebenbei bat Zwicker auch einen Dachkammer- und Vorvlatzdisbstabl verübt und neben Klei- dnngs- und Wäschestücken auch Kleintiere und Gortenoe'äte 'm Gesamtwert von -etwa 1300 Mark M!ttaufen lasten Z»bn Per­sonen, an die er im Laufe von sieben Monaten seine Beute ab- setzte, werden sich nach weoen Hehlerei zu verantworten baben. In dieser Sache konnten Gegenstände tm Wert von etwa MO wieder hergebracht werden.

sSCB f Ulm, si Febr, Dieser Tage standen ans der Taoes- ordnnna der 1. Zivilkammer des Laudaeri^ts fünf Eheschei- dungsig'lle; am letzten Mittwoch m'-es di» Tagesordnung der 2, Z'vilkammer soaar 8 Fälle von Ehescheidungen aui,

sSCVZ Ri»dl?ngen, 6, Febr. D'"e Zwiemster Alb">emcind»n erstreben den Anschluß an das Riedlinaer Oberamt, Es hat sich ein Ausschuß für den Anschluß an das Riedlinaer Ob-ramt ge­bildet, der die Bürger der Zwiefaltener Alb nach Zwiefalten zu einer öffentlichen Kundgebung zu'ammenruft.

Dom Württ. Landtag.

(STB.) Stuttgart. 5. Febr. Der Landtag nahm heute einstimmig den Gesetzentwurf über die Bürgschaft des württ. Staates für Darlehen der preußischen Zentralgenos­senschaftskaste an die Zentralkaste württ. Genostensckiastcn in Ulm und den württ. Sparkasten-Giroverband in Stutt­gart in Hohe von 10 Millionen R.-M. zur Weitergabe an den gewerblichen Mittelstand, namentlich an das Handwerk! an. Staatsrat Rau teilte mit. daß der Zinsfuß etwa 14 Proz. betragen werde. Eine längere Aussprache gab es dann in Fortsetzung der Etatberatung zu den Kapiteln 36 (Landesamt für Arbeitsvermittlung) und Kapitel 39 sEr- werbslosenfürsorge). Von soz. Seite wurde ein Antraq ge­stellt, die Landesgefahrengemein'chaft in der Erwerbslosen- fürsorae in der Weise zu gestalten, daß die Höhe der Bei­träge für das ganze Land einheitlich festaesetzt wird und die eingehenden Mittel von zentraler Stelle aus verwaltet und gleichmäßig verwendet werden. Der Abg. Dr. Schu­macher (Soz.) bekämpfte die Regierung, weil sie sich mit der Reichsgefahrengemeinschaft nicht befreunden wolle. Staatsrat Rau wies indessen nach, daß im Reich auf 1000 Einwohner am 15. Januar 9,9, in Württemberg indessen nur 1,6 Erwerbslose kämen und daß bei der Reichsae- fahrengemeinschaft die württ. Arbeitgeber und Arbeit­nehmer nur höhere Beiträge zum Ausgleich der Lasten anderer Länder zahlen müßten. Der Abg. Rath (D. V.) wandte sich dagegen, daß die Unterstützung von der Bedürf­tigkeit abhängig gemacht werde. Der Abg. Gengler (Ztr.) setzte sich für die Wiedereinführung einer Kurzarbeiter- Unterstützung ein, während der Abg- Dingler (B. B.) den Standpunkt vertrat, daß diese Kurzarbeiterunterstützung nicht eingeführt werden könne, solange sie im Reich nicht bestehe. Auch besprach er den Fall, daß, wenn in Pforz­heim Arbeitslosigkeit entstehe, tausend württ. Arbeiter, me dort beschäftigt find, von Württemberg unterstützt werden «müßten, während Baden die Beiträge bekommen habe.