Kronik.

Dobel, den 20. November 1885.

Hodes-Anzeige.

Freunden und Kollegen die schmerzliche Nachricht, daß heute vormittags 10'/, Uhr mein lieber Gatte

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sanft entschlafen ist.

Beerdigung: Sonntag mittag 1 Uhr.

Um stille Teilnahme bittet die trauernde Gattin

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Weuenbürg. Kräfenhcrusen.

Mit diesem erlauben uns, Verwandte, Freunde und Bekannte zur

Feier nuferer Hochzeit

auf nächsten Donnerstag den 26. d. Mts. in das Gasthaus zumMären" in Kräfenhausen

aufs freundlichste einzuladen. Wir bitten dies zugleich als persönliche Einladung entgegennehmen zu wollen.

Gottlob Schäfer, Bierbrauer. Wilhelmine Glairner.

In dem klemm SchriftchmDer Krankenfreund" sind eine Anzahl Han-mittel besprochen, welche sich seit »ielen Jahren als zuverlässig bewährt haben und deshalb die wärmste Empfeh­lung verdimen. Jeder Kranke sollte daS Schriftchm lesen. Besonders aber seim jene, welche an Vicht oder RheumattS- mus, an Lungenschwindsucht. Nerven­schwäche. Bleichsucht rc. leiden, darauf aufmerksam gemacht, daß sehr oft durch einfache Hausmittel selbst sogenannte un­heilbare Leiden geheilt worden sind. Wer den »Krankenfreund" zu lesen wünscht, schreibe eine Postkarte an Richters Ver- lagSanstalt in Leipzig, worauf die Zu­sendung erfolgt. Kosten entstehen da­durch für dm Besteller nicht.

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Dennach.

171 Mark

werden gegen Sicherheit ausgeliehen bei der Gemeindepflege.

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Neuenbürg. Einen noch gut erhaltenen

hat im Auftrag zu verkaufen

Andr. Jäck, Schneidermstr.

Neuenbürg, 20. Nov. Gegenüber von anderen Orten ist es schon manchmal als ein Mangel empfunden worden, keine gesellschaftliche Vereinigung hier zu finden, in welcher nach dem Beispiel von Bürger- Vereinen über öffentliche Angelegenheiten in zwangloser, sachlicher Weife Unter­haltung gepflogen werden könnte und sich gegenseitige Belehrung zu verschaffen wäre. Eine solche Vereinigung könnte eine perio­dische oder nur für gegebene Fälle zu be­rufende sein. Wir enthalten uns eines speziellen Vorschlages und begnügen uns mit der Anregung der Sache, abwartend, ob dieselbe auch in weiteren Kreisen der Bürger- und Einwohnerschaft Anklang findet und sich vielleicht Stimmen darüber vernehmen lassen, welche der Frage näher zu treten die Absicht haben.

Deutschland.

Berlin, 19. Novbr. Die Reichs­tags-Thronrede sagt: Die vergleichs­weise Beilegung der Meinungsverschieden­heiten zwischen Deutschland und Spanien über die Priorität der Besitzergreifung der Karolinen sei infolge der Vermittlung des Papstes und der freundschaftlichen Be­ziehungen zwischen beiden Ländern in Kurzem zu erwarten. Die Rede hebt die friedlichen und freundschaftlichen Bezieh­ungen zu allen auswärtigen Regierungen hervor. Der Kaiser hofft zuver­sichtlich, die Kämpfe der Balkan­staaten werden den Frieden der europäischen Mächte nicht stören, es werde den Mächten, welche den Frieden Europas vor 7 Jahren besiegelten, auch gelingen, den Verträgen die Achtung der dadurch selbstständig gewordenen Volks­stämme zu sichern. Der Kaiser ist von dem Vertrauen beseelt, Gottes Segen werde den Bestrebungen der deutschen Politik zur Erhaltung des europäischen Friedens auch künftig nicht fehlen.

Köln, 15. Nov. Ein junger, hoff­nungsvoller Militär-Assistenzarzt, der kurz vor der Beförderung zum Stabsarzt stand, Dr. Paul Hunger, ist eines schrecklichen Todes gestorben. Vor wenigen Wochen war zwischen einem Zivilisten und einem Soldaten vor der Stadt ein Streit ent­standen, wobei der Zivilist schwer ver­wundet wurde, so daß der Tod desselben erfolgte. Der mit der Sektion der Leiche beauftragte 32jährige Arzt zog sich eine Blutvergiftung zu, an deren Folgen der­selbe vorgestern verstarb.

Nieder-Saulheim, 18. Nov. In unserer Gemeinde wird das Stück Wein zu 180 Mark verkauft. Leider finden sich aber zu wenig Käufer ein, so daß ein weiteres Sinken der Preise in Aussicht steht.

Karlsruhe, 17. Novbr. Die Ver­einigung der Stadtgemelnde Mühlburg mit Karlsruhe soll auf 1. Januar 1886 in Kraft treten. Vorläufig treten der Bürgermeister von Mühlburg und das älteste Gemeinderatsmitglied in den Stadt­rat Karlsruhe als vollberechtigte Mitglieder ein; außerdem ernennt der Bürgerausschuß in Mühlburg mittelst geheimer Wahl neun seiner Mitglieder in das Kollegium der Karlsruher Stadtverordneten. Auch diese Bestimmung ist nur eine vorläufige bis zur Regelung bei den städtischen Neu­wahlen.

Pforzheim. Daß der angekündigte Vor­trag des Hrn. Stadtpfarrer Bromb acher über den Tod der 400 Pforzheimer in der Schlacht bei Wimpffen" alle Kreise hiesiger Stadt hoch interessieren werde, ist selbstverständlich. Redner versuchte die Einwände und Zweifel an diesem Ereignis aus dem Taufbuche von jener Zeit, sonstigen Daten, Urkunden und glaubwürdigen Quellen zu entkräften und jene heldenmütige Episode des dreißigjährigen Krieges als geschichtliche Thatsache nachzuweisen, auf welche Pforzheim mit Recht stolz sein dürfe. Dem Redner, welchem die Stadt durch seine kritischen Bemühungen ein schätzbares Erinnerungsblatt verdankt, wurde reicher Beifall zu teil.