wahrer Klotz von einem Bauerntölpel für eine solch' reizende kleine Frau."
— „Arme Julie! seufzte Henne leise; „aber ich muß noch zu dem kranken Schiffmann." Darum kehrte er um.
Hartenstern sog an seiner Havanna- Zigarre, stierte zerstreut in die rauschende Flut hinaus, zog seinen Ueberrock dichter um die Schultern und beobachtete einige Minuten lang den auf- und abwogenden Flug einer Möve. Bald aber langweilte ihn dies. Gähnend fuhr er mit seiner kleinen weißen Hand durch seinen Flachsbart, wandte dem See den Rücken, reckte beide Arme aus, gähnte tief und streckte und dehnte sich mit einem langen Blicke auf die beleuchteten Häuser des Städtchens.
(Fortsetzung folgt.)
fFleischgewichts-Ermittelung bei lebenden Schweinen.) Da nicht jeder Landwirt eine Viehwaage besitzt, so wird besonders von den kleinen Besitzern das Fettvieh meistens aus freier Hand nach Schätzung verkauft. Der Fleischer hat durch langjährige Erfahrung, indem er das beim Schlachten ermittelte Gewicht mit der Schätzung vergleicht, ein sicheres Auge erlangt, daß er selten zu seinem Nachteile einkauft. Der LandwirtschaftslehrerWagner hat nun eine einfache Methode ermittelt, wonach man das Fleischgewicht bei lebenden Schweinen leicht ermitteln kann. Er mißt mit einer Schnur vom Kopfwirbel, genau zwischen den Ohren, bis zum Ende des Rückens, wo der Schwanz anfängt, und notiert die Anzahl der Zolle. Hierauf mißt er den Umfang des Schweines unmittelbar hinter den Vorderbeinen, aber senkrecht vom Rücken abwärts und multipliziert die beiden Zahlen miteinander. In diese erhaltene Zahl dividiert man mit 11, wenn das Schwein gut ausgemästet ist; mit 12, wenn die Mast nur eine mittlere ist, und mit 13, wenn die Mast nur halb und unvollkommen ausgeführt wurde. Die gefundene Zahl bedeutet dann das Fleischgcwicht, z. B. die Länge beträgt 50 Zoll, der Umfang 49 Zoll, d. i. — 50 X 49 — 2450. War unn das Schwein gut ausgemästet, dann ist 2450 durch 11 zu dividieren und gibt 223. Diese Zahl bedeutet das Fleischgewicht in Pfunden, wonach man sich die richtige Forderung an den Fleischer leicht berechnen kann.
Was jetzt alles von Seiten der Gastwirte geboten wird, geht aus den nachfolgenden Anzeigen, welche zwei Wirte in Baden-Baden in den dortigen Blättern veröffentlicht haben, hervor: Gasthaus „Bock". Heute frisch geschlachtet. Von 10 Uhr ab Leber- und Griebenwürste, sowie Kesselfleisch mit Sauerkraut und neuem Dürkheimer. Jede Person bekommt per Stunde soviel, als sie vertragen kann, zu
1 M. 50 Pf. Unterschrift des Gastwirts. — „Einhorn." Weinlokal. Neuen Liter 12 Pf., per Stunde 1 M., zwei Stunden 1 M. 50 Pf., drei Stunden
2 M.; Neuen '/» Liter 15 Pf., per Stunde 1 M. 20 Pf., 2 Stunde 1 M. 60 Pf. und 3 Stunden 2M 10 Pf. — In Lörrach soll ein Wirt ebenfalls die Neuerung getroffen haben, daß man bei ihm auf die
Stundenzahl die Zeche bemißt. Man darf eine Stunde lang für eine Mark und die zweite dann zu 75 Pf. trinken, soviel man will, bekommt sogar in der zweiten Stunde noch Essen gratis serviert.
(Wie soll man sich im Eisenbahnwagen schlafen legen?) Die meisten Aerzte raten den Reisenden, sich so zu legen, daß der Kopf gegen die Lokomotive gerichtet ist. In dieser Lage werde das Blut durch die Bewegung des Zuges aus dem Kopfe getrieben, was einen leichten und ruhigeren Schlaf verschaffe. Wenn man dagegen, was gewöhnlich geschehe, die Füße gegen die Lokomotive richte, so ströme das Blut aus dem Unterkörper nach dem Kopfe, verscheuche den Schlaf und bringe in vielen Fällen heftige Kopfschmerzen hervor. — Outten gründet diese Ansicht auf eigene Erfahrung und auf die eigene Erfahrung langjähriger Reisenden, welche die von ihm angegebenen Regeln allgemein und längere Zeit beobachteten. Im Fall eines Zusammenstoßes würde der Kopf einem empfindlichen Stoß ausgesetzt sein, während die Füße mit ihren elastischen Sehnen viel weniger darunter leiden.
(Wenn man an Nichts denkt.) Einige Damen wollten sich einen Spaß machen, einen jungen Mann, der sich gerühmt hatte, daß man ihn nicht so leicht in Ver- legenheit bringen könnte, durch eine Frage zu überraschen. „Woran denken Sie, wenn Sie an Nichts denken?", rief ihm das schalkhafte Fräulein v. R. entgegen, als er eben in eine zahlreiche Gesellschaft trat. — „An Sic, mein gnädiges Fräulein!" war seine Antwort, indem er der Fragenden höflich die Hand küßte.
(Wer ist dieser Viktor Hugo?) Nach dem Tode Viktor Hugos überschickte der Mexikanische Kongreß ein Kondolenzschreiben, welches jedes Mitglied zu unterschreiben hatte. Als der Abgeordnete Gabilando das Dokument seinem Nachbar einhändigte, fragte dieser: „Wer ist denn eigentlich dieser Viktor Hugo?" „Ein Freund des General Diaz", war die Antwort. „Caramba!" murmelte das Kongreßmitglied und setzte seinen Namen flugs unter die Liste.
Jesus Sirach sagt u. A. im 32. Kapitel: Sei nicht ein Weinsäufer, denn der Wein bringt viele Leute um. Der Wein erquickt den Menschen das Leben, so man ihn mäßiglich trinke. Und was ist das Leben, da kein Wein ist? Der Wein ist geschaffen, daß er den Menschen fröhlich soll machen. Der Wein, zur Notdurft getrunken, erfreut Leib und Seele. Aber so man des zuviel trinkt, bringt er das Herzeleid u. s. w.
Der Porträtmaler Penali verlobte sich in Lyon mit einer jungen, schönen und sehr reichen Dame. Kurz vor der Vermählung konnten sich die Verlobten über eine Spezialität des Brautkleides nicht verständigen. Die Braut wollte nämlich durchaus nicht auf die Tournüre verzichten. Infolge dessen verzichtete der Künstler auf die Braut.
8i ckuo taeiunt icksm, non ost iäoin. Versuchen Sie's einmal, Frau Nachbarin, dem Kleinen die Füße mit Wein einzureiben, das wird sie außerordentlich stärken." — „Meinen Sie? Mein Mann ist immer nach dem Weine sehr schwach auf den Füßen."
Zur Untersuchung von Wein ist ein Chemiker sehr gut geeignet. Man macht es aber am besten so, daß man den Chemiker zuerst den Wein trinken läßt und dann am andern Tage den Chemiker untersucht.
Unteroffizier zu einem Rekruten, der sehr kurzgeschorene Haare trägt: Wenn sie morgen wieder mit so kurzen Haaren kommen, stiegen Sie in Arrest! Merken Sie sich das!"
(Reklame.) Bestes Barterzeugungs- Mittel von Professor Schwabel. Flasche drei Mark. — Auf das Erscheinen des Bartes kann gewartet werden!
fNiedernauer Kartoffelschnitze.) Man schneidet roh geschälte Kartoffeln in dünne Scheiben, giebt ein halbes Viertel frische, aber ausgelassene Butter in eine Kasserolle, drei bis vier große Zwiebeln in Scheiben geschnitten, lagenweise zwischen die Kartoffeln gelegt, dazu, Pfeffer, ein wenig Salz und so viel Fleischbrühe, daß dieselbe den Kartoffeln gleichsteht. Diese werden nun rasch gar gekocht, wobei man sich vor dem Anbrennen zu hüten hat, leicht umgerührt und das sehr wohlschmeckende Gericht ist fertig. Man giebt.dieselben zu gebratenem oder geschmortem Fleisch.
(Konservirung von eingemachten Früchten.) In Essig eingemachte Früchte lassen sich besser erhalten, wenn man dem Essig von Zeit zu Zeit eine Kleinigkeit Weingeist oder Branntwein zusetzt, der nach und nach in Essig übergehend, den nachteiligen Einfluß der Luft ändert oder ganz aufhebt.
Auflösung des Quadraträtsels in Nr. 177.
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Goldkurs der K. Staatskassenverwaltung
vom 8. November 1885. 20-Frankenstücke: . . . 16 »kL 10
Aeflellungen Hilf den knrthiiler
Können täglich Sei allen Kostümier« gemacht werden.
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.