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schloß sich die große Mehrheit der Redner an. (Fr. I.)

Karlsruhe, 3. April. Bei der Zweiten Kammer ist eine Vorstellung von 400 Fabrikanten der Stadt Pforzheim, betr. den dem Reichstage vorliegenden Gesetzentwurf über die Regelung des Feingehalts der Gold- und Silberwaren, eingelaufen. Die Bitte geht dahin, die Kammer wolle diese Petition als eine dringende behandeln und beschließen, Großh. Regierung zu ersuchen, ihren Einfluß im Bundesrat in der Richtung geltend zu machen, daß die alle Interessen jenes Fabrikplatzes schädigenden Bestimmungen des vorliegenden Gesetzentwurfs, soweit er die Goldwaren betrifft, nicht zum Voll­züge gelangen.

Pforzheim, 4. April. Nach dem zweiten Verzeichnis der bei dem Reichstag eingegangenen Petitionen unterbreitet die Handelskammer zu Pforzheim Vorschläge zu dem Gesetzentwurf über den Feinge­halt der Gold- und Silberwaren, bezüg­lich der Lötung, Form des Stempelzeichens, Anwendung von Eisen, Messing rc. und des Einführungstermins des Entwurfs, und übersandte ferner eine von hiesigen Fabri­kanten Unterzeichnete Petition um Ab­lehnung des Gesetzentwurfs über den Feingehalt der Gold- und Silberwaren, dagegen soweit ein Bedürfnis dafür vorliegt den Erlaß gesetzlicher Be­stimmungen zu erwirken, daß jeder Ver­fertiger bezw. Verkäufer von Gold- und Silberwaren für den von ihm angegebenen Gehalt bei hohen Strafen verantwortlich sei.

Baden, 3. April. Am 11. und 12. Mai findet hier das Fahnenweihfest des deutschen Kriegervereins Baden statt, wobei auf recht zahlreiche Beteiligung der verschiedenen Krieger-, Militär- und Veteranenvereine des Landes und der Nachbarstaaten Württemberg und Elsaß- Lothringen gerechnet wird.

Neustadt (Pfalz), 29. März. Bei der hier stattgehabten Güterversteigerung der verstorbenen Frau Dekan Saul wurde ein Wingertstück von 108 Dezimalen (ca. 1'/, Morgen) im Hüttbaum, neben dem alten Weg, für 13,000 verkauft.

DiePost" schreibt: Es bestätigt sich, daß der bisherige russische Gesandte in Stuttgart, Herr v. Staat, zum russischen Botschafter in London designiert sei.

Württemberg.

Stuttgart, 4. April. Im Anschluß an den diesjährigen Pferdemarkt wird auch dieses Jahr wieder eine Anzahl von Pferden des K. Pferdgestüts am Mittwoch den 23. April früh 9'/- Uhr im Reithaus des K. Marstalls zur Versteigerung kommen. Neues Gemüse. Bei Salzner (Enzstr. 6) sind bereits neue Gurken von prachtvollem Aussehen eingetroffen; Bohnen und andere Frühgemüse sind seit einiger Zeit regel­mäßig zu haben. (W. L.)

Stuttgart, 4. April. Ein prächtiges Meteor wurde beobachtet. Es war 9 Uhr 39 Min., als ein Lichtglanz, wie von einem elektrischen Lichte, plötzlich die Um­gegend erhellte, und ein blaßgelblicher, ins Blaue spielender Lichtstrcifen in der Richtung von N.N.O. nach S.S.W. sicht­bar wurde. Die Feuerkugel platzte nach einigen Sekunden.

Aalen, 3. April. Soeben, Abends 9 Uhr 50 Min., wurde eine merkwürdige Himmelserscheinung beobachtet. Aus dem wolkenlosen Abcndhimmcl heraus brach ganz unvermittelt, blitzähnlich die ganze Gegend einen Augenblick erleuchtend, eine große gelblichleuchtende Feuerkugel, welche, einen dunkelrothen knotigen Schweif nach sich ziehend, von N.O. nach N.W. sich be­wegend, geräuschlos über dem Horizont verschwand. (Auch in Neuenbürg wurde um dieselbe Zeit ähnliches beobachtet. Die Erscheinung verschwand aber sehr rasch.)

Ulm, 3. April. Heute Vormittag traf der 3000. Wagen Eis von Zell am Sec hier ein und gicng nach Pforzheim weiter. Der Wagen war bekränzt und mit verschiedenen Fahnen geschmückt.

Eßlingen, 3. April. Im benach­barten Orte B. riß vorgestern gelegent­lich einer Verhandlung mit dem Schult­heißen eine Frau diesem die Akten aus der Hand, zerfetzte sie und vergriff sich dann thätlich durch mehrere Schläge ins Gesicht an dem Ortsvorsteher. Bei ihrer sofortigen Festnahme gelang es dem Poli­zeidiener nur nach entschlossenster Gegen­wehr sie zu überwältigen und ins Arrest­lokal zu verbringen, woselbst sie mit der Faust sämmtliche Fensterscheiben einschlug.

(W. Ldzg.)

Oesterreich.

Wien, 1. April. Die Zeitungen ver­öffentlichen eine erschöpfende Darstellung der Aktion der Anarchistenpartei, mit dem Mordversuch auf Merstallingcr i. I. 1882 beginnend, woran sich der Massenaufzug der Arbeiter gegen die Polizei im vor. Aug., die Ermordung Hlubeks, der Skan­dal in der Pfarrkirche Favoriten, die Er­mordung Eiserts und Blöchs reihen. Die Darstellung erwähnt die Ausweisung des Expeditors der Most'schenFreiheit", John Newe, und hebt hervor, Stellmacher wie Kämmerer seien Bollziehungsorgane des Most'schen anarchistischen Zcntralkomites in New-Iork. Die Most'scheFreiheit" habe lange vorher die Ermordung Hlubeks und Blöchs angekündigt. Die Darstellung zählt die Anhaltspunkte dafür auf, daß Kämmerer und Stellmacher die Mordthat in der Eisert'schen Wechselstube verübten, auch den Mord an dem Apothekeprovisor Lienhardt in Straßburg und die Mord­versuche an Bankier Heilbronner und Oettinger in Stuttgart verübten, hebt auch hervor, daß Oettinger den Kämmerer nach einer Photographie anfs Bestimmteste als einen der Thäter bezeichnete.

Ausland.

In Paris sucht man Mittel und Wege, um die Maßregel des Einfuhrver­bots von amerikanischem Schweine­fleisch zu mildern. Von der zur Prüfung dieser Frage niedcrgesetzten parlamentari­schen Kommission ist die mikroskopische Untersuchung alles eingehenden gesalzenen Fleisches, wie die des Fleisches von lebend importirten Tieren vorgeschlagen.

London, 3. April. Der deutsche Kronprinz ist heute Morgen hier einge- Aroffen und begab sich sofort nach Marl- borough House, der Residenz des Prinzen von Wales; Nachmittags wird der Kron­prinz die Königin in Windsor besuchen

und morgen zum Empfang der Leiche des Herzogs von Albany nach Portsmouth gehen.

New-Aork, 14. März. Die deut­schen Konsuln in den Ver. Staaten sind soeben durch Weisung aus dem Reichs­kanzleramt ermächtigt worden, zu erklären, daß das deutsche Verbot der amerikanischen Schweinefleisch- Einfuhr vom 6. März 1883 lediglich eine gesundheitspoli­zeiliche Maßregel sei, und daß eine Zurücknahme derselben in Aussicht stehe, wenn die Gründe, welche sic hervorge­rufen und die weder mit dem Schutzzoll noch sonstigen wirtschaftlichen und poli­tischen Erwägungen Zusammenhängen, be­seitigt sein würden. Man kann in dieser ausdrücklichen Erklärung immerhin ein Entgegenkommen des Reichskanzlers er­blicken.

MisMen.

Aie neue Houvernante.

Novelle von Emil Mario Vacano.

(Fortsetzung.)

Die Stimme versagte ihr und sie wandte sich dem Fenster zu. Er folgte ihr und hielt seine Hände gefaltet über der heftig atmenden Brust und sprach jetzt mutiger, froher, rascher weiter.O, Sie sind auch allein. Sehen Sie, wie sich das trifft. Sie werden also auch Das ver- »

stehen, was ich noch zu sagen habe, und werden es nicht für Kühnheit nehmen und verdammen. Das Heimweh! Es folgt uns überall, nicht wahr? Und es verschleiert uns jede Landschaft, jeden Scherz, jeden Frieden! Und so kam ich her, und es folgte mir her. Da da mit einem Male schien es milder zu werden. Die Welt um mich kam mir bekannter vor, die Reden um mich klangen mir vertrauter.

Die knospenden Bäume um mich waren so schön wie die Oleanderbüsche meiner Heimat und die Sterne am Himmel schienen mir eben so hell zu funkeln. Ich atmete auf wie aus einem Traum erwachend und bekannte traute Gesichter um mich sehend.

Ich fühlte mich daheim hier. Und das das geschah von der Stunde an, wo ich Sie gesehen hatte, Fräulein! O, reden Sie nicht, sehen Sie nicht so streng. Lassen Sie mich Ihnen sagen . . . Mein Gott, was kann ich dafür, daß es so ist?

Ich dachte nicht mehr an zu Hause, ich dachte an Sie, wo ich gieng und wo ich weilte. Das Herz war mir wieder licht und leicht, lichter als jemals zuvor. Ver­brüdert war ich wieder mit allen Freuden der Welt, so wie einst als Knabe, wenn mir der Sommerwind das Haar lüftete und in den Pinien rauschte. Ich war wieder froh, ich war wieder glücklich und das dankte ich Ihnen. Wie soll ich das Gefühl nennen? Ich glaube es muß die Liebe sein!" Er hielt ein, tief erregt, mit fliegendem Atem, und schaute strahlend auf das blonde Mädchen herab.

Die junge Gouvernante stand da, fassungslos, und wie betäubt. Sie wich nicht zurück von ihm, ihr Gesicht zürnte nicht, aber sie faltete die Hände. Es lag etwas in dieser Geberde, was ihn ver­stummen ließ. Auch sie blickte ihm ins Auge, voll, offen und ihr Blick schien in dem seinigen unterzusinken. Eine seltsame