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Revier Langenbrand.
Der Körntesbergrveg
kann von jetzt ab wieder befahren werden. Den 3. Oktober 1883.
K. Revieramt Köhler.
Gefunden
wurden auf dem Ziegelrain
eine neue und eine ältere Mütze.
Abzuholen gegen Eigenthumsnachweis beim Stadtschultheißenamt Neuenbürg W e ß i n g e r.
Privatimchrichtkn.
Bieselsberg.
KMuk-ii. likgcnsihaftsmkaiif.
Die Wittwe Bohnenberger zur Krone beabsichtigt ihre sämmtliche im Besitz habende Gebäude und Liegenschaft aus freier Hand zu verkaufen:
Ein neuerbautes Wohnhaus mit Wirth- schafts- und Bückereieinrichtung. Eignet sich ebenfalls auch zu einem Handelsgeschäft.
Circa 4 Morgen Wiesen, ca. 6 Morgen Acker, einige Morgen Wald. Kauflustige werden hiezu eingeladen. Es kann jeden Tag ein Kauf abgeschlossen werden, sowohl für die Gebäude allein oder auch einzelne Grundstücke.
Ein Geschäftsmann mit schöner Handschrift wünscht seine freien Stunden durch
Abschreiben
oder sonstiger Arbeit die er zu Hause versehen könnte, zu verwenden.
Näheres im Comptoir d. Bl.
Hine Wohnung
hat sogleich zu vermiethen, ein möblirtes Zimmer bis 15. Oktober.
Wer sagt die Redaktion.
Neuenbürg.
Welschkornmehl,
sowie alle Sorten Kirnstmeht empfiehlt
I. Reister.
Neuenbürg.
Bestellungen auf gutes
Mostobst
nimmt entgegen
I. Reister.
Schwann.
Nächsten Dienstag den 9. Oktober Nachmittags 2 Uhr
verkaufe ich im Gasthaus zur Sonne hier im Aufstreich:
2 Kühe, eine mit 3wöchigem Kalb, die andere in den nächsten Tagen kalbend, 1 Rindsfasel, Gelbblaß '/«jährig,
1 Mutterschwein mit 8 Ferkeln, alles Prima-Waare. Hiezu ladet Liebhaber ein
alt Mattheus Bodamer.
Most- und Weinpccsten, Obstmühlen und Futtcrschneidmaschinen
neuester und bester Construktion empfehlen in verschiedenen Größen. Zeichnungen stehen zu Diensten.
6ar1 8. Lekmiät Lokus
Kronik.
Herrenalb.
Unterzeichneter verkauft 4 gute jüngere
Zugpferde
als überzählig.
A. Mönch, Posthalter.
Neuenbürg.
Circa 5000 Stück
Ziegel
verkauft NoreukarNl u. ^Vanuer. Eine Krautstande ist feil bei denselben.
v«u>e»-Its<I»ei-hoase
L 8 40 und 10 50
Gesammtgew. 350 000 Ziehung 9. Okt.
Ulmerl,ose 3 10 St. 28
versendet, mehr höchsten Rabatt k. Lreilmeyer, Hauptagentur, Stuttgart.
kidvl», Nene Ie8tnmentv unü ksaliuen
in verschiedenen Ausgaben empfiehlt
Zak Meeh.
Nr. 52 des praktischen Wochenblatts für alle Hausfrauen „Fürs Haus" (Preis vierteljährlich 1 Mark) enthält:
Skaldenkunst. — Selbstbeherrschung. — Anlernen eines Dieners. — Hanne Nielsen. — Nicht anfassen! — Schlösser. — Beim Nähren meines Kindes. — Unsere Hausbrunnen. — Vom Spinnen. — Der Champignon. — Die Cichorie. — Ein Jugendtraum. 8. (Schluß.) — Unsere Kinder. — Hausdoktor. — Hausgarten. — Die Wohnung. — Hausthiere. — Hausmittel. — Die Wäsche. — Für die Küche. — Fernsprecher. — Echo. — Briefkasten der Schriftstelle. — Räthsel. — Anzeigen. Probenummer gratis in allen Buch. Handlungen. — Notariell beglaubigte Auslage 15,000. — Wochenspruch:
Was soll das Zagen und das Klagen, Was bist Du der Verzweiflung nah? Hienieden muß ein jeder tragen Sein Kreuz nach seinem Golgatha.
Eine kleine Ausgabe.
Geehrter Herr Brandt! Ich fühle mich veranlaßt Jhnen^hiermit vor Allem meinen innigsten Dank entgegen zu bringen, denn ich litt seit längerer Zeit an Schwäche, trägem Blutumlauf und Stuhlverstopfung , da rieth mir ein Freund mal einen Versuch mit ihren Schweizerpillen zu machen; ich ließ mir für 1 -/kL aus der Apctheke eine Schachtel kommen und nahm jeden Morgen 2—8 Stück, nach Verbrauch einer Schachtel fühlte ich mich wohl wie nie zuvor; gleich in den ersten Tagen spürte ich ein angenehmes Gefühl und kann nur jeden mit derartigen Leiden belasteten empfehlen einen Versuch mit Ihren Pillen zu machen. Heinrich Stahmann, Töpfer, Coswig i. Anhalt.
Deutschland.
Zur Einweihung des Niederwald-Denkmals. (Schluß.) Nun ertheilte der Kaiser den Befehl zur Enthüllung. Unter dem Donnern der Geschütze, Tusch der Musik- chöre, dem Salutiren der Schiffe auf dem Rhein fällt die Hülle. Jubelnd stieg aus der ungeheueren Menschenmenge der Gesang der Wacht am Rhein zum Himmel hinan, in den Alles oben auf dem Berge wie unten im Thale einstimmte. Der Kaiser und die anwesenden Fürsten besichtigten znm Schluß das Denkmal eingehend, über das sich der Monarch voller Lob äußerte.
Im Moment des Falles der Hülle wurde das Denkmal von der Sonne Glanz übergossen, es machte einen unbeschreiblichen Eindruck, von den Höhen und den Tiefen donnerten die Kanonen. Der Kaiser stand lange sinnend.
Um 9 Uhr heute früh verließ unter dem Donner der Geschütze, der Musikchöre und einer nach Tausenden zählenden jubelnden Menschenmenge die Festflottille das Rheinufer in Mainz, um die Fahrt nach Rüdesheim anzutreten. — Halb 12 Uhr traf die Flottille vor Rüdesheim ein. Die stolzen Schiffe, dicht mit Hurrah rufenden, Hüte und Tücher schwenkenden Menschen besetzt, gewährten mit ihren Hunderten bunten Flaggen und Wimpeln ein prachtvolles, geradezu einzig schönes Schauspiel, als sie sich zu einem weiten Halbkreis vereinigten und auf ihnen, nachdem oben auf dem Berg ein weithin dröhnender Kanonenschuß den Beginn der Enthüllungsfeierlichkeit angezeigt, aus 10,000 Kehlen ein gewaltiger Gesang mit Musikbegleitung ertönte, dessen Tonwellen mächtig über den Rheinstrom dahin- flutheten und sich mit dem Geläute zahlreicher Glocken vereinigten. Herrlich muß der Anblick dieser Flotte vom Berge herab gewesen sein.
Die Fahrt des Kaisers vom Denkmal zur Rheinhalle glich einem Triumphzuge unter unaufhörlichen Hoch- und Hurrah- rufen der Menschenmassen. In bestimmten Abständen von einander bildeten fünfzig Damen mit Bouquets, silberne Becher in der Hand haltend, Spalier. In der Rheinhalle trat der Kaiser an die Brüstung des nach dem Rhein führenden Balkons und ließ die dreißig Rheindampfer vorüber- passiren, welche, festlich beflaggt und ge- » schmückt, mit Böllerschüssen salutirten. Bier Dampfer waren mit den Offizierkorps aus in der Nähe garnisonirenden Regimentern und deren Damen besetzt. Nach etwa halbstündigem Verweilen kehrte der Kaiser nach Wiesbaden zurück unter unausgesetzten