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^ an die Centralleitung Vereins in Stuttgart lller Bestimmung für c/<L, im Allgemeinen s. . 51 ^ 50 und Umgegend nach , an das Oberbürger- n . 30 ^

zus. 81 -4L 50 )ung der Kleidungs- Plätze wurde sich die Centralstelle erbeten.

1883.

D. Ned.

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ch l a n d.

3. Jan. Der Bahn- ;au-Winden, Maxau­unfahrbar gewesenen burg-Wiesenthalbahn N. Die Samm- ikomites einschließlich lendeten Summe be- , des Mannheinier ^

14. Jan. Der ver- cHolzhauer hat daß er mit seinem Raubmord bei sat. Beide sind all- he Subjekte bekannt.

Sie wollten sich durch Raub Geld ver­schaffen und haben sich zu dem Zweck am Tage des Kanderncr Viehmarktes von Hause wegbegeben, um auf der Feldberger Straße den Milcheimer Handelsleuten aufzulauern.

Aus Baden, 15. Jan. In der Angelegenheit des katholischcu Pfarrver- wesers Christ von Pforzheim, der evang. getaufte Kinder nochmals taufte, ist nun auch von Seiten der Kurie eine Verfügung erlassen worden, durch welche der Wiederholung ähnlicher Dinge vorge­beugt wird. (S. M.)

Pforzheim. Der Geflügel- züch tervercin veranstaltet am Samstag, Sonntag und Montag den 20., 21. und 22. Januar in der Turnhalle eine Aus­stellung von Sing- und Schmuckvögeln, feinen Harzer Kanarien und schonen Hüh­nern und Tauben. Eintrittspreis nur 10 Pfennig.

Durlach, 15. Jan. Wegen Aus­bruchs der Maul- und Klauenseuche in Ettlingen und in einigen Orten dieses Be­zirks wurde der aus 15. d. M. fällige Viehmarkt daselbst untersagt, dagegen ge­stattet, daß in Durlach am Montag den 22. d. M. ein Viehmarkt abgchalten wer­den darf.

Württemberg.

Stuttgart, 15. Jan. Am Sams­tag (d. 13.) wurde von den hier lebenden R u s s e n das Neujahrsfest begangen. Um 10 Uhr war Festgottesdienst in der russi­schen Kapelle im k. Schloß, dem II. MM. der König, die Königin und I. K. H. Frau Herzogin Vera beiwohnten.

Am 12. Januar wurde von der evan­gelischen Oberschulbehörde die Schnlstellc in Wald renn ach, Bez. Neuenbürg, dem Unterlehrer Lnmparter in Endersbach, Bez. Waiblingen übertragen.

Tübingen, 12. Jan. Der in der Neujahrsnacht vor der C. Birkmeyer'schen Bierbrauerei durch einen Schuß schwer verletzte 19jährigc Weingärtner Friedrich Karrer ist gestern Abend 7'/üUhr nach lltägigem schmerzhaftem Krankenlager ge­storben. Der muthmaßliche Thäter, ein Kamerad des Verstorbenen, ist verhaftet; derselbe soll jedoch in Abrede ziehen, den gefährlichen Schuß abgefeuert zu haben.

Calw, 14. Jan. In Stammheim ist die Maul- und Klauenseuche ausge- brvchen.

Ständisches. Die Fraktionsbil­dung in der Abgeordnetenkammer ist bis heute noch nicht vollständig zum Abschluß gebracht. Was die Mittelpartei, welche da ünd dort mitRegierungs"- odermini­sterielle Fraktion" zu bezeichnen beliebt wurde, betrifft!, so ist zu bemerken, daß diese Partei den NamenLandespartei" hat und daß dieselbe wohl mit allem Grund beansprucht, daß man ihr fernerhin keine andere Bezeichnung geben wird, als die­jenige, welche diese Partei sich selbst bei­gelegt hat. Zur Landespartei gehören als eingeschriebene Mitglieder: v. Bagnato, Benz, Beutter, Bühler, Distel, Eggmann, v. Hofacker, v. Hohl, Landauer, Leib­brand, v. Lutz, v. Mittnacht, Nußbaumer, Dr. Ott, Ramm, Rapp, Rathgeb, Spieß, v. Schlierholz, Zipperlen. Zu diesen 20 von Oberämtern und Städten gewählten

Abgeordneten kommen 4 eingeschriebene Mitglieder der Ritter-und Prälatenbank; außer der Gesamtzahl von 24 Mitgliedern der Landespartei, deren Liste hiemit noch nicht vollständig abgeschlossen ist, sind es noch, (wie auch bei der Deutschen Partei) mehrere Hospitanten, welche den Klub be­suchen, In den Vorstand der Landcspartci sind gewählt: v. Hofackcr, Beutter, v. Lutz.

(St.-Anz.^'

Ausland.

Paris, 16. Jan. Der Figaro pub- licirt ein angebliches Manifest des Prinzen Jerome Napoleon an das französische Volk, worin dieser sein napoleonisches Erb­recht erklärt und ein Plebiscit fordert, da die Republik keine ihrer Versprechungen erfüllt habe. Prinz Jeromc Napoleon ist heute Nachmittag 2 Uhr verhaftet worden. In der Kammer wird Joli- bois von der Rechten die Regierung über das Manifest des Prinzen Jcrvme inter- pelliren. Die Aufregung wächst.

iTelegr. d. Fr. I.)

In Frankreich lebt über eine Million Fremde. Darunter sind am stärksten ver­treten Deutsche (im Departement der Seine und im Norden), Schweizer, Belgier, Ita­liener (Marseille) und Spanier (Bordeaux). Die Deutschen sind meist Kaufleute, die Italiener und Belgier Arbeiter. Frankreich zählt 34Vs Millionen Einwohner; Deutsch­land mit 45 Mill. hat nur 270 000 Fremde, England mit 2 Mill. nur 140 000.

Berditscheff, 16. Jan. Der Cirkus- brand brach beim Schluß der Vorstellung durch Abbrennung eines Feuerwerks aus, wobei ein Vorhang anbrannte. 800 Zu­schauer preßten sich beim Herausstürzen gegen die nur nach innen (!) sich öffnende Ausgangsthür; die zwei Seitcnthüren waren vernagelt (!) Die Löschversuche waren vergeblich, da das Wasser in den Schläu­chen gefror. Beim endlichen Oeffnen der Thüre sah man einen ganzen Haufen brennender Menschen. Die Gesammtzahl der Todten ist noch nicht ermittelt. Viele retteten sich durch Herausspringcn aus den Fenstern. Die Cirkuspferde und die Garde­robe sind vollständig verbrannt.

Ter Hotclbrand in Milwaukee. Lon­don, 12. Januar. Das Hotel war nicht nur das schönste, sondern auch das be­suchteste der ganzen Stadt, der Hotelier ein sehr beliebter Mann. Kurz vor Aus­bruch des Brandes befanden sich in dem großen Restaurant eine große Gesellschaft von Bürgern der Stadt, zumeist Deutsche. Dadurch, daß die Mitglieder derselben noch nicht zu Hause angelangt waren, als die Nachricht von dem Ansbruche des Bran­des sich in der Stadt verbreitete, entstand eine große Verwirrung. Die Familien- Mitglieder eilten herbei und suchten ihre Angehörigen, klagten und jammerten und hinderten sogar Anfangs das Rettuugs- werk, welches mit großer Energie begonnen worden war.

Vor dem Hotel spielten sich wahrhaft erschütternde Seenen ab. I» dem Haust befanden sich zur Zeit deS Eintritts der Katastrophe vierhundert Gäste. Diese so­wohl, wie die vielen Bediensteten, min­destens 150 Menschen, welch' letztere im sechsten Stockwerk des Hauses schliefen, schrieen, jammerten und rangen, an den Fenstern stehend, verzweiflungsvoll die

Hände. Sie riefen nach Hilfe und als sie merkten, daß ihre Klagerufe vergeblich, sprangen die Meisten von ihnen, ungefähr vierhundert Personen, aus den Fenstern ans die Straße.

Znm größten Unglücke war gerade dieser Theil der Straße in Umpflasterung begriffen, und so kam es, daß viele der Verzweifelten auf die Haufen der scharf­kantigen Steine sielen.

Im Zeiträume von kaum fünf Minuten war die Straße mit Leichen, Sterbenden und Schwerverwundeten bedeckt. DaS Ge­stöhne der Unglücklichen, das Jammern und Klagen der Familien-Mitgliedcr suchen­den Personen war herzzerreißend. Das Gedränge vor dem Hause war bald so groß, daß die Pompiers nur schwer zum Brandvbjckte gelangen konnten, und da das Feuer mit ungeheurer Schnelligkeit um sich griff, wurde cs fast unmöglich, in die weit verzweigten Korridore des aus­gedehnten Gebäudes zu dringen. Diese waren rasch mit erstickendem Rauche gefüllt und eine Anzahl von Passagieren, welche aus ihren Zimmern in die Korridore flüch­teten, um die Treppen zu erreichen, fanden den gräßlichen Erstickungstod.

Aus dem 90 englische Meilen entfernten Chiaego eilten drei Spritzen in Zeit vvn 80 Minuten herbei. Die ungeheure Külte verhinderte das Spritzen. Das Wasser in den Röhren war zumeist gefroren.

Die Zahl der Todten beziffert sich auf scchszig, die der Schwerverwundetcu auf vierzig. Unter den geretteten Gästen be­finden sich General Tom Thumb, dessen Frau und Mutter, ferner die Mitglieder einer reisenden New-Iorker Schauspieler­truppe.

Die Schauspielerin Iran Gilbert, so­eben verheiratet, verbrannte vor den Angen des Publikums.

Das ganze Küchenpcrsonal ist verbrannt. Der Besitzer des Hotels, Herr Hold, ein Deutscher, ist aus Verzweiflung wahnsinnig geworden und wurde bereits in eine Irren­anstalt überführt.

Der Gesammtschadcn beziffert sich auf 500 000 Dollars (mehr als zwei Millionen Mark). In dem Hotel waren auch die Bureaus eines Bankinstituts untergebracht. Der Kassier der Gesellschaft, der von dem Unglück unterrichtet wurde, eilte rasch her­bei, stürzte, bevor man ihn daran hindern konnte, in das brennende Haus und rettete mit Lebensgefahr die Kasse, in welcher sich 600 000 Dollars befanden.

Kaum auf der Straße angelangt, brach der Mann, dem die Flammen Haupt- und Barthaar versengt hatten, in Folge Er­schöpfung und Aufregung ohnmächtig zusammen.

Gestern hatte die Feuerwehr noch den ganzen Tag über mit der vollständigen Dämpfung des Brandes 'zu thun, denn, durch die vielen Fettvorräthe in den Maga­zinen genährt, brachen im Laufe von wenigen Stunden die Flammen neuerdings an verschiedenen Stellen hervor.

Die Untersuchung über die Entstehungs­ursache des fürchterlichen Brandes in Mil­waukee ist in vollem Zuge. Nach den bis­herigen Erhebungen erscheint es gewiß, daß die gräßliche Katastrophe von ruchsoser Hand herbcigeführt worden ist. Das Feuer wurde gelegt. Der Brandstifter hatte