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höchste Anerkennung huldvoll kundgeben Freunde und Bekannte, es freut sich Einer lieh, dem wir unsere herzlichen Wünsche des Andern, z» gegenseitiger Er-rischung widmen, dem Vaterlande, um, sich ermunternd nach des Tages Begeben» das sich alle Gutgesinnten schaaren, von heile». Ein harmonisches Band hält Alle

ihm das Gift der Zwietracht abwenden möchten:

Germania

Sie blühe, wachse und gedeih';

Bis in die fernste Zukunft sei

Gesegnet sie und hochgeehrt!

Dieses dreifache Hoch kam unS guten Würitembergern aus reichstreuen Herzen und wird von der Musik mit derWacht am Rhein" intonirt. Oberamtsgeometer Zoller, der Tochkermann des Jubilars er­füllt eine große Pflicht der Familie, indem er auf's Innigste dankt für all' das Wohl wollen uno den Eifer, womit dem Haupt die schöne Feier bereitet morden, welche den Gliedern mit unverwischbarer Schrift geschrieben bleibe; er erbitte allen Gemeinde Angehörigen Gottes Segen.

Inzwischen gelangen die auS der Ferne gekommenen Grüße zur Kenntniß der An­wesenden: Hr». Negierungsraths Baur in Eßlingenherzlicher Glückwunsch zum Ehr entag, den eine dankbare Gemeinde festlich begeht, möge ihr der vortreffliche Vorsteher noch lange erhalten bleiben!" dann folg TelegraNtm: Stuttgart:dem verdienten Jubilar, ihrem vieljahriuen treuen und werthen Amtsgenossen bringen zu dem heutigen Ehrentag auch aus der Ferne die drei hier vereinigten ehemaligen Neuem dürgrr AmlSoorstände die herzlichsten Glück­wünsche dar und verbinden damit die besten Segenswünsche für Sein, der Seinigen und der Stadt ferneres Wohlergehen. Bätzner, Luz, Gaupp."

Die freudig gehobene Stimmung wählt der Jubilar als richtigen Moment, diesen von hier in höhere Stellungen beförderten früheren und den gegenwärtigen HH. B.« zirksbeamten, deren der Bezirk seit Jahren dis heute zu besitzen die Ehre habe, für ihre von höheren, einsichtsvolleren Anschau­ungen ausgehende, stets aus das Wohl des Bezirks gerichtete sachkundige Amtsführung zu danken; ihnen den trefflichen Männern gilt sein Trinkspruch. Die allseilige leb­hafte Zustimmung mag ihnen denn auch bezeuge», daß die Gesinnungen der Anwe­senden darin zum Ausdruck gekommen und welch' hohen Werth die Gemeinde auf ihre wohlwollende Anlheilnahme zu legen weiß. Auch derMitbürger" Kraft hat des Tages nicht vergesse» und ist im Geiste mit dabei. Hr. Oberamlsrichter me r will nicht unteriasie», auch der dem Jubi­lar 'Nahestehenden, seiner Familie, insbe­sondere semer treu besorgten Galii», der geschätzten Frau Sladtschullheiß freundlich zu gedenken, was er in herzliche Worte tleider und mit den besten Wünschen für lerneres ungetrübtes Wohlergehen diesem Theil der Feier schönen Schluß verleiht.

Mittlerweile hat sich das allgemeine Banket entwickelt, BachuS und Gambrinus schwingen den Scepter, ein gutes Orchester gibt ernste und heitere Weisen zuin Besten, die gesellige Unterhaltung hat den Vorsitz übernomiNLii,die zerstreute Welt zu di»-

umschiungen, man scheute sich, ihm zu ent schlüpfen, man konnte, man wollte nicht loskommen; zwei liebe ehrsame Bürger, Männer von anerkannter Solidität, hatten sich dreimal von dannen zu schleichen ver­sucht, Neue überkam sie, sie kehrten zum Tritten wieder; was Wunder, wenn andere zwei Mannen vo» deutschem Schrot und Korn, in der Nachbarschaft seßhafte Mit­bürger, ritterlich ausgehalten und zum Ver­druß ihres geduldig harrenden, muthigen Renners sich erst verabschieden, als es im Osten zu tagen begonnen; die schlauen Agrarier kamen aber gerade recht, um zeitig in's Heu zn fahren. So wurde aus Morgen und Abend ein schöner Tag; im Sinne des Jubilars einfach vorgesehen, hat sich die Feier in ihrem Verlaufe zu einer solennen gestaltet, dem Ortsvorstand und der Gemeinde zur bleibend freundlichen Erinnerung. Das Comile zollt herzlichen Dank Allen, welche zum Gelingen und zur Verschönerung das Ihre beigetragen.

Dem Jubilar selbst aber apostrophiren wir zum Schluffe nach den Worten des vater­ländischen Dichters:

Schaffe fort am guten Werke Mit Besonnenheit und Stärke!

Laß Dich nicht das Lob bethören.

Laß Dich nicht den Tadel stören!

Was Du Treues uns erwiesen,

Sei von uns mit Dank gepriesen i Was Du ferner wirst erbauen.

Sei erwartet mit Vertrauen!

Miszellen.

Immer zu spät.

Humoreske von E. Heinrichs. (Fortsetzung.)

Esel!" brummte der Doktor ärgerlich; zum ersten Male erschien sein getreues Spiegelbild ihm komisch und wie ein Narr Ja das ginge, Du könntest mir einen kleinen Dienst erweisen, kleiner Paulus!" sprach er mit einem tiefen Athemznge, vor dem ruhig dreinschauenden Bürgermeister stehen bleibend.

Sprich, Johannes, Du kennst meine Bereitwilligkeit."

Ja, Du kannst es", fuhr der Doktor fort, beide Hände aus seine Schultern le­gend und ihn mit einer seltsamen Weh- mulh anblickeiid;die Eine, von welcher ich vorhin sprach, ist meines verstorbene» Bruders einziges Kind, beide Ettern sind tovt, haben nichts als Kummer und Eiend hinterlassen. Ich konnte die Waise nicht zu mir nehmen, die Schwester lhal's, um sie als Aschenbrödel für ihre Kinder zu benutzen. Das Mädchen ist tüchtig und brav, hat viel gelernt; ich möchte sie ver­sorgt wissen; mit einem Wort, es wäre eine Frau für Deinen Freund, nur schade, daß sie arm wie Hiob ist."

O, das thut nichts zur Sache," ries der Bürgermeister vergnügt;mein braver Adalbert ist reich genug, das Geld ist Nebensache für ihn, er sieht nur auf die

den iu vertraulichem Verein." Mit (Person. Daß sie häuslich ist, kann ich Willkomm' und Hmdschlag grüßen sich mir denke», gut und klug, da Du sie lobst;

ist sie aber auch nicht zu alt unb häßlich?"

Als ob Jugend und Schönheit daS Glück der Ehe bedingen könnten!" lachte der Docloc verächtlich auf.Margaretde mag in der Mitte der Zwanziger sein, ob sie hübsch oder häßlich ist, magst Du selber beurlheile», da sie in der nächsten Minute Hieherkommen kann. Der Zug von Mann­heim wird doch schon eingetroffen sein?"

Herrgott!" rief der Bürgermeister erschreckt,dann muß ich ja zum Bahnhof, um meinen Heirathscandidaten abzufassen, der uns in Mannheim abhanden gekom­men ist."

Er sprang auf und griff nach seinem Hut. In diesem Augenblicke erscholl die Hausglocke.

Da wird sie schon sein", rief der Doclor; nun warte Freund! und schaue Dir das Kind mal an."

Am End ist's meine Frau", murmelte der Bürgermeister, rasch an's Fenster eilend, um es zu öffnen und hinaus zu schauen.

Alle guten Geister, es ist Adalbert Kühn, der da unten mit einer jungen Dame steht."

Mit einem Sprunge war der Bürger­meister aus der Thür und die Treppe hinab. Soeben öffnete der alle Diener mürrisch die Hausthüre.

Mamsell Margarethe kann eintreten, weiter Niemandl Sela", brummte er.

Weg da, alter Esel! schrie der Bür­germeister, außer sich vor Ueberraschung und Freude.Er hat einzulassen, was ich will; Fräulein Margarethe Waldner, wenn ich nicht irre", wandte er sich artig an die junge, erröthende Dame.

Sie verneigte sich anmuthig.

(Fortsetzung folgt.)

Anfiösnng de» Akrostichon in Kurko.

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10. 45 Xaebm.

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8. 5 Vorm.

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8. l5 Vorm.

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9- 45 ,

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meetz, Neuenbürg.

(Klezn «in« Vellage.)