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tität Pulver und 16 Dynamitpatronen ge­funden haben.

Leonberg, 5. Jan. Ein Mann von Weii im Dorf, welcher letzten Dienstag von Stuttgart nach Hause znrückkehren wollte, wurde auf dem Wege von 2 Hand­werksburschen überfallen, seiner Baarschaft, Kleider und selbst seiner Stiefel beraubt und noch obendrein mit Messerstichen traktirt. Der Mißhandelte konnte noch (auf den Strümpfen) nach Stuttgart zurückkebren, wo er im Katharinenbospital ärztliche Hilfe suchte und fand. Außer diesem Fall be­richtet derGlemsbote" noch von mehre­ren ähnlichen, die in letzter Zeit von Hand- werksbnrschen verübt worden sein sollen.

F r e u d e n st a d t, 7. Jan. Beim hiesigen Standesamte sind im Lanie des Jahres 1876 angefallen und eingetragen, bezw. abgeschlossen warben: 282 Geburten, 812 Sterbsälle, 52 Eheschließungen. Unter den letzteren sind 3, die den kirchlichen Segen nicht begehrten, 2 protestantische und 1 katholische.

Neuenbürg, 10. Jan. In ver­gangener Nacht ist das Wohnhaus des M. Ehr. Gräßle in Moosbronn ganz abgebrannt. Näheres noch unbekannt.

Oesterreich.

Wien, 7. Jan. Der Polit. Korresp. wird telegraphisch aus Konstantinopel ge­meldet: Die officiösen Verhandlungen zwi­schen den Vertretern der Mächte und den türkischen Ministern führte» noch keine Annäherung herbei. Die Pforte beharrt, obwohl die Abänderungen des Konferenz- Programms kennend, auf ihrer Weigerung, dasselbe auch nur diskutiren; dagegen lehne» die Bevollmächtigten die Diskufston der türkischen Gegenvorschläge ab.

Ausland.

Die Aussichten, daß die Lage in Ksn- stantinopel eine günstigere Wendung neh­men werde, sind noch nicht besser gewor­den. Die Pforte verweigert sogar beharr­lich die Einsetzung einer internationalen Ucberwachungskommission, ebenso auch den vorgeschlagenen Erueunuugsmodns der Gou­verneure von Bosnien, der Herzogewina und Bulgarien, obwohl die Konferenzmächte die Forderung der Zurückziehung der tür­kischen Truppen in sie festen Plätze und Hauptorte der genannten Provinzen auf- gegeben haben.

Miszellen.

Jas erste Weilchen.

(Von E. Wende.)

Die Nacht war vorüber. Abgelöst von dem traurigen und schweren Posten der Trancheenwache waren wir heimgekehrt in unsere noch traurigeren Quartiere. Es war ein schlechter Tausch, den wir dabei mach­ten, denn diese Quartiere waren weit weni­ger besser, als die mit Grundwasser ge­füllten Gräben und Tranchen. Doch ich will nicht frevelnd sprechen: hier hatten wir ja Stroh als Unterlage, wenn auch zer- häckseltes, und als Decke den treuen Mantel.

Wir konnten hier in Ruhe unsere Augen für wenige Stunden schließen dort ge­bot die eiserne Pflicht zu wachen mit schar­fem Auge. Hier konnten wir schlafen, sa, wer es eben konnte. Ich und mein Kamerad Albert S., ein Reservist, Apotheker u. ein durch und durch liebenswürdiger gebilde­ter Mann, wir haben in diesen Stunden wenig schienen können. Verwandt im Den­ken und Empfinde» wie wir waren, fanden wir keine Ruhe aus dem müsfigen Stroh in der elenden zerfallenen Bauernhütte, wo der starre Eigensinn und dänischer Trotz selbst das freiwillig zu geben, verweigerte, was die Nächstenliebe zum Mindesten zu geben gebot. Kaum war unsere Eisenkraut, die Flinte, in der Ecke geborgen, kaum batten wir das weuiae schlechte Essen ge­nossen und unsere Kleider vom Lehm und Schmutz gereinigt, so schleuderten wir Arm in Arm hinaus in die grüner und schöner werdenden lieblichen Triste» des Sundewitts. Dann stiegen wir gemeinsam unter heiteren GJprächen hinauf nach Gammelwerk, um durch das Perspektiv der Feldzeugmeister- Batierie hinüberzuschauen nach dem Schan­zenwall von Düppel, und uns zu überzeu­gen , wie fabelhaft schnell die fleißigen Dänen die Scharten der Nacht wieder geflickt hatten.

Wie ein Perle im M-'ere schwamm die Insel Alse» denn vor unseren Blicken, das junge Grün prangte in üppiger Fülle auf diesem Stückchen Erde und wir glaubten so wenig daran, daß es nothwendig sei, diesen Boden mit deutschem Blute zu düngen.

Auch vor zwölf Jahren dem Da­tum nach am 17. April 1864 waren wir beide so hinausgebummelt, um statt des Liegens auf dem faulen Stroh die frische freie Luft zu athmen und uns zu ergehen in allerhand Plaudereien. Es war noch früh am Morgen und der Nebel- thau hing noch wie Demant-Perlen an den Grashalmen, in denen sich die ersten Sonnenstrahlen in tausendfarbigsr Pracht wiederspiegelten. Albert war heute aus­nahmsweise still. Oft blickte er hinüber nach den Schanzen, oft blieb er stehen u. viele Seufzer stahlen sich leise aus seiner beklommenen Brust. Auch meine Ge­danken waren weit ab von jeder vernünf­tigen Unterhaltung und heute wie nie brachte die erwachende Natur ringsum auf mein Gemütb die entgegengesetzte Wir­kung hervor. Wußten wir doch, daß mor­gen, am 18. April, das Loos eines gar Manchen von uns fallen würde, denn schon war ein stiller Befehl, daß um 10 Uhr früh der allgememeine Sturm auf der ganzen Front stattfinden sollte. Wir waren beide in Gedanken beim Ordnen unserer Ange­legenheiten für alle Fälle.

Plötzlich bückte sich Albert zur Erde, griff in das frische Gras und rief:Ach, sieh da, das erste Veilchen!" Auch ich ließ den Faden meiner Gedankenschwärmerei los und roch begierig an dem reizenden bescheidenen Blümchen.Willst Du mir einen Gefallen thun?" fragte mich Albert jetzt, sah mich ernst und ausdrucksvoll an und nahm aus seinem Notizbuch ein Couvert, welches die Adresse seiner Braut trug. Welche Frage, Albert, immer stets und

gern!" antwortete ich, während er mit dem Bleistift etwasauf ein Blatt Papier schrieb. Nachdem er es gefaltet, das Blümchen ein­gelegt und so bas Couvert verschlossen batte, sagteer:Hier, lieber Freund, dies Couvert mit dem ersten Veilchen trägt die Adresse meiner Braut. Dir ist sie unbe­kannt, jedoch ist Namen und Wohnung genau verzeichnet; sollte ich morgen fallen, so besorge dieses Briefchen sicher an seine Adresse." Jh habe nichts erwiedern können, nur die Hand habe ich meinem lieben Freunde herzlich gedrückt und er hat mich verstanden. Nachdem ich das Couvert zu mir gesteckt, schleuderten wir weiter, stumm und wortlos. Jeder mit seinen

eigenen Gedanken beschäftigt.-

Frühzeitig am 18. April 1864 standen wir fertig in drei Ausfallgräben, um mit dem Schlage 10 Uhr aus der ganzen Linie hervorzustürzen, die Kette der Düppeler Schanzen zu durchbrechen und uns mit Sturm in deren Besitz zu bringen. Unsere Herzen klopften laut und oft kreisten die Flaschen, um noch durch einen herzhaf­ten Trunk die Gedanken an alles Liebe daheim zu verscheuchen. Da erscholl das Com- mando, auf der ganzen Linie hinter uns begann Vas erderschütternde und ohrzer­reißende Concert der Krupp'schen Blas­instrumente, in welchem die schweren Rie- senkolofse auf Gammelmark die Baßpartien übernommen hatten. Mit einem die Luft erzitterndenHurrcch" stürzten sich die Soldaten über das Terrain und in Wehgeschreien, Fluch- und Jammertöneu löste sich die grausige Harmonie.

Wenige Viertelstunden, u. von Schanze zu Schanze flatterte die schwarz-weiße Fahne der Danebrog lag zertreten am Boden. (Schluß folgt.)

DieTreue ist kein leerer Wahn. Vor etwa 10 Jahren war der Sohn eines Predigers eines uckermärkischen Fleckens, I. R., während er hier das Gymnasium besuchte, bei einer Wittive B. in Pension. Der junge Mann, welcher mehrere Jahre dort verblieb, wurde wie ein Sobn des Hauses behandelt, und so verbanden ihn auch mit dem Töchterchen der Wirthin, einem bildhübschen Mädchen, die Gefühle aufrichtiger Freundschaft. Als R. die Schule verließ, um sich behufs Eintritt in die kaufmännische Laufbahn nach Liverpool zu begeben, gab der 18jäh- rige Jüngling das Versprechen, das Mädchen, sobald er eine auskömmliche Lebensstellung errungen haben würde, zur Frau zu neh­men. Ein reger Briefwechsel fand in den ersten Jahren nach der Trennung statt, wurde jedoch durch ein unvorhergesehenes Ereigniß unterbrochen. R. hatte nach über­standener Lehrzeit nach Buenos Aires sich begeben, wo er, kaum angelangt, von einer schweren Krankheit befallen wurde, die ihn auf Monate hinaus zu völliger Unthätig- keit verurtheilte. Da sein Aufenthalt un­bekannt blieb und keine Nachricht vom ihm eintraf, mußten seine Lieben die Korrespon­denz aufgeben. Inzwischen starb die Wittwe B. und das schwer geprüfte Mädchen stand jetzt verlassen da. Jahre hindurch muhte sie sich mit ihrer Hände Arbeit den dürf­tigsten Unterhalt verdienen, bis es im