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blieb er in der Wache, dann wurde er zu > Hafer-Surrogate. Sehr viele dem Prätor gebracht. j Laudleutc ziehen es bei hohen Hafcrprei-

Dieser ließ ihn sogleich vor sich führen ^ sen und flauem Geschäfte in Weizen und und blickte ihn forschend an. Adrian er-; Roggen vor, letztere Getreide-Arten an widerte den Blick frei und stolz; die Zeit'Stelle des Hafers auch an Pferde zu ver der Verstellung war nun einmal doch vor- füttern. Und in der That ist der Um- über, so wollte er sich auch nicht mebr stand, daß ein Pfund Weizen nicht thenrer

ist, als ein Pfund Hafer, sehr verführerisch.

erniedrigen.

Ah, mein

kennen.

rief L Ich danke

Freund! Euch muß brecht überrascht aus. für die Freundschaft

ich

des

erwiderte Adrian

französischen Prälors stolz und finster.

So ist Euch also seine Feindschaft lieber, sic soll Euch im reichsten Maste werden, Herr Adrian Dörnach! Beim Himmel! der Prätor wird Euch den Tank mit Zinsen zurückzahlcn."

Adrian trug eine Waffe bei sich, einen feingeschliffenen Dolch.

Der Anblick des Vcrräthers, die Pracht, welche diesen umgab, regte den ganzen Ingrimm seines Innern an. WaS binderte N)ii, sich auf ihn zu stürze», ihm den Dolch in'-ö treulose Herz zu 'tosten und so gerechte Rache zu nehmen für das Unglück der Vaterstadt?

Ulichh Obrecht schien die Wulh des jungen Mannes, welche sich deutlich genug ans seinem Antlitz ausprägte, zu begreifen, eine unbestimmte Furcht, sich einem Brutus gegrünter zu befinden, liest ihn rorsichtig sich zurückziehcn.

Adrian sah die Furcht des Berräther? und ein stolzer Triumph übcrlam ihn.

Er zog den Dolch ans seinem Rock und schleuderte ihn mit einer verächtlichen Bewegung in den Winkel.

Fürchtet nichts," sprach cr ruhig, meine ;Hand ist rein von Blut und Vcr- rctth und soll cs bleiben. Ich bin wehr­los, liefert mich an Frankreich aus, wie Ihr cS mit der Vaterstadt gcthan. Führt mich hinaus, werft mich in den Kerker, dorthin gehören dis deutschen Patrioten Straßimrgs,- mir grauset vor dieser Pracht, die mit Blutgeld erkauft isst" ,

.Der-Prator war leichenblaß geworden, der 'Zorn-schnürte ihm die Kehle zu, die­ser Mann, der ihn vorhin zittern gemacht uni sein'Leben, wagte es jetzt als. sein Ge­fangener ihn zu.beschimpfen.

Er öffnete die Thür und rief einige seiner Getreuen herbei.

Fesselt diesen Menschen und Werst ihn in den tiefsten Kerker, dag weder Mond noch Sonne ihn l'cscheine."

Seine Stimme klang heiser, als erden Schergen, diesen Befehl zurief.

Unverzüglich packten sie den Unglück­lichen, der noch so schwach und elend war, mit roher Faust und schleppten ihn mit fort.

Der Pr.äto.r aber schaute lange nach der Thür, welche sich hinter seinem Opfer

kuchcn, Malzkeime oder Mais der in Ungarn und in Nordamerika ohne allen Nachtheil als ausschliestliches Kraftfutter für Pferde verwendet wird ersetzt.

(Blutvergiftung durch Alizarintinie.) Der Mitinhaber der geachteten Firma Abelsdorf u. Meyer in Berlin, Herr Meyer, schnitt sich vor wenigen Tagen ein Hühner­auge aus, wobei er sich mit dem Messer etwas verletzte. Bald empfand er jedoch heftige Schmerzen; der Fuß und das Bein schmollen und der herbeigerufene Gcheim- rath Wilms konstatirte eine bereits so weit vorgeschrittene Blutvergiftung, daß eine Amputation des Beines nnthunlich und zwecklos war. Nach zwei Tagen starb Herr Meyer. Wie festgcstellt ist, befand sich an dem Federmesser, mit welchem cr die Hühner- aiigcn-Operation vorgcnommen hatte, etwas Alizarintinie, die durch ihr Eindringen in das Blut dieses Unglück verursacht hatte.

Förster Hintze in Osielsk bei Brom­berg füttert im Jahre 1873 im Winter seine Tauben, welche sich vor ihm, auf seinem Gehöfte niedergelassen haben, als ganz unerwartet ein Ist palumbarius zwischen die Tauben stößt und eine zu ergreifen sucht. Förster H. in seiner augenblicklichen Nolh greift nach seiner Pelzmütze, wirst solche nach dem Raubvogel, um denselben zii verscheuchen, wie erstaunt er aber, als incmsierrr lst die Mütze faßt und mit der­selben ans und davon fliegt. Förster H- hat zwar seine Tauben gerettet, seine Mütze aber dabei eingebüßt. (Jägerlatein?)

(Jllustr. Jztg.)

S o n n e n f i n st e rn i st. Am 29. Sept. findet die ringförmige, bei uns nur zum Theile sichtbare Sonncnfiiisterniß statt, welche auf der Erde überhaupt beginnt um 10 Uhr 37 Minuten Morgens in 118° 3" östlicher Länge und 38° U nördlicher Breite und um 4 Uhr 30 Min. Abends endet in 30° 46' östlicher Länge und 30° 9' südlicher Breite; sie ist also sichtbar in Nordamerika, im westlichen Europa und im größten Theil von Afrika, im westlichen Deutschland in sehr geringem Grade.

uartal 1873.

e geehrten auswärtigen Awnnenten sind srenndlichst gebeten, ihre Be­stellungen bei den ihnen nächst liegenden Postämtern zeitig aufzugeben, damit Unter­brechungen möglichst vermieden werden können.

Wie nach auswärts, geschieht die Versendung des Enzthüls-rs auch für den ganzen Oberamtsbezirk durch die Kgl. Postanstalten. Die geehrten Leser wollen deshalb ihre Bestellungen unmittelbar bei den ihnen zunächst liegenden Postämtern machen, also je in Calmbach, Herrenalb, Höfen, Licbcnzell, Neuenbürg und Wild-

Allem es ist bei diesem Futterwcchsel die größte Vorsicht nölhig, wenn der Land­wirts) nicht zu Schaden kommen will und nicht gcnöthigt sein soll, das an Futter Ersparte später doppelt und dreifach für Zukauf neuer Pferde verwenden zu müssen. Keinesfalls möchte eS sich empfehlen, die Hafcrgaben ganz zu sistiren und ansschlicß lich Roggen und Weizen zu füttern, da die Pferde hiedurch zu sehr cchaussirt wer­den und nur zu leicht der so gefährlichen Fittterrebc" verfalle». Die stark ver­tröstete Ernährung der Pferde mit unge­eignete!: Kraftsnttermitteln ist wohl in erster Linie die Ursache, daß genannte Krankbeil 'so nnverhäl'.nistinäßig häufig aufiritt. Tie von derselben befallenen Pferde stehen plötzlich vom Futter ab, zeigen Symplomc einer schmerzhaften Kolik anfänglich häufig mir intensivem Durchfall bald aber tritt Schwache in den Beinen, große Hitze in den Husen und besonders der Krone ein, und wenn nicht rechtzeilig star­ker Aderlaß, kalte Umschläge um die Hufe, allgemein cnlznndungswidrige und den Verdauungs-Apparat beruhigende Mittel angewendct. werden, ist das Thier verloren, geht deS HuseS verlustig (entichnht) oder wird wenigstens durch die schmerzhastc Krankheit so sehr geschwächt, daß cs auf einige Zeit zu keiner Arbeit- verwendet werden kann. Besonders häufig treten diese bedenklichen Zufälle ein bei Pferden, die wenig oder nichts arbeiten und wohlge­nährt sind, während bei stark angestrengten Tbicrcn die Schädlichkeit des Futters durch einen energischen Umsatz der Stoffe mehr ansgeglichen oder gar ansgehoben wird. Wer Hafer sparen will, . thnt gewiß bei regelmäßiger Arbeit nöthigcn Nest des

Kraftfutters durch Kleie, gequetschte Oel - -

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das vierte

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für

baü, bzw. den Post-Ablagen Enzklösterle und Loffenau, wo solche täglich angenommen und auch durch die Postboten besorgt werden.

Für Neuenbürg adonnirt man bei der Redaktion oder durch die Stadtpost. In Folge Einführung der ReichSpostgesetze, nach welchen eine Belieferungsgcbühr erhoben wird, ist der Preis des Blattes im Oberamtsverkehr halbjährlich 2 Mrk. geschlossen; in'seinen Angen brannte'eine ^ Etelj. 1 Mrk. 25 Psg., a n ß e r h a l b d e s B e z i r k s halbj. 2 Mrk. verzehrende Glut und die geballte Rechtes ^o dig- vhne^wettere KosUn. , . ,

ansstreckend, murmelte er nnst ^U, welche den Inhalt des Blattes billigen, find um ihre

Stimme -

allen, die Ihr mir zn trotzen wagt, undic . kem Tag.soll vergehen, wo ich mich nicht; ^ -n-r

weiden will an Deiner Oua' Verm°swner - ^mmtmachungen der verschiedensten Art r,t durch den Enzthaler der beste wiu an^ ner^-ua., ^rniftiemr. . Grwlg gesichert. - Einrückungspreis die Zeile oder deren Raum 8 Psg.; bei Ne- (§ortsetzniig folgt.) daktionsauscunft einmaliger Zuschlag 20 Psg.

.... _ ___ _ Ttte Redaktion des Enzthäler._

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. M eeh in Neuenbürg.

kend, . murmelle er mit drohender oc« ^

>. Nn in den Kerken nnt Unterstützung und Wetter-Empsehlung angelegentlich gebeten. Compe-

die 'Är m-'r rn trat,en wank vnd^/nttn Wünschen ist die Redaktion jederzeit zugänglich und für einschlägige Mitthei-