die vor Kurzem einem Engländer 500 Mk. kbgeschwindelt ha.te, aui frischer Thal zu eriappen. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich vor einigen Tagen auch in Karlsruhe so daß es geeignet erscheinen dürste, das reisende Publikum zu warnen.

Straßd u rg, 16. Mai. Der Gou­verneur von Slrahbnrg, General der Kavallerie v. Harlmann, ist in Genehmi­gung seines Abschiedsgesuchs mit Pension zur Disposition gestellt. Der General hat sich nach Freiburg i. V. zurückgezogen.

Aus Breslau schreibt man der N. A. Ztg: Die Flucht ves Fürstbi i choss hat der ullramontanen Partei in Schlesien einen fühlbaren moralischen Stoß versetzt. Noch am l6. v. M., bei der Feier ves Priester- jubilänms des Prälaten, redete Gras V a l l e st r e m den Fürstbischof mit den Worten an:Hier stehen wir katholische Männer und schwören, so wie Sie, unser leuchtendes Vorbild, muthig auszuharren und nicht zu weichen, komme was mag!" Drei Wochen später lieh dieser Ritter ohne Furcht und Tadel dem hochwürvigen Bischof seinen Wagenzum Ausharren und Nichlweichen, komme was mag" zur Flucht. Viele der Ultras hier schämen sich. Bedenken Sie, was das bei diesen Per­sönlichkeiten sagen will!"

Württemberg.

Nach Anzeigen der Postanstalten werden Briefe mit Werthangave häufig in Um­schlägen von ganz leichtem Hanspapier zur Einlieseruug gebracht, obgleich die Post­ordnung die Verwendung haltbarer Umschläge besonders vorschreibt.

Indem wir dem Publikum die genaue Beachtung dieser Bestimmung der Postord­nung empfehlen, bemerken wir noch, daß auch dann, wenn die Annahme einer Post­sendung wegen mangelhafter Beschaffenheit nicht beanstandet worden ist, der Absender dennoch alle die Nachtheile zu vertreten hat, welche auS einer vorschriftswidrigen Verpackung heroorgegangen sind.

Gmünd, 18. Mai. Nächsten Sonn» tag gehl von hier ein Exlrazug nach Na­gold und Calw ab; dis setzt sind zur Theilnahme bereits über 200 Personen angemeldet.

Heilbronn, 14. Mai. Maikäfer gibt es in Masse, weniger in den Gärten und der nächsten Umgebung der Stadt, als am Warlberg, im sog. Käserflng und am Rand des Waldes. Bis heute sind auf hiesiger Markung gegen 4 Millionen Käfer abgeliefert und gelödtet worden; auf das Simri werden ca. 6240 Käfer gerechnet. Einzelne Gemeinden des Bezirks haben Prämien bis zu 32 kr. per Simri ausge­setzt.

Hellbraun, 18. Mai. Am Pfingst­montag wurde in dem benachbarten Wim­pfen nach einem Individuum gefahndet welches in verschiedenen Wirthschaften falsche Markstücke ausgegeben hatte. Es liegt die Vermuthung nahe, daß dasselbe sich von da aus nach dem Württemberg gischen begeben hat, webhalb wir vorzugs­weise Kansleute und Winhe mahnen möch­ten. Die falschen Markstücke sind haupl-

, sächlich kenntlich an der matten Farbe 'und Klang, auch ist der Reichsadler etwas ! größer und der Rand nicht gerippt, son­dern geschnitten.

Heilbronn den 18. Mai. Der heu­tige V i e h m a r k t war gut besabre». Äiigetrieben waren etwas über 4000 Stück Rindvieh, worunter eine größere Anzahl Zuchlstiere und Schweizer Jungvieh. Bei den hohen Forderungen, welche die Eigner im Hinblick aus die günstigen FniterauS- sichlen stellten, wurde in Ochsen kein so großer Umsatz erzielt, als man erwartet hatte. In Jungvieh und Kühen war das Geschäft bester, da hier höhere Preise be­willigt wurden. Die zu Markt gebrachten ca. 500 Schweine fanden wie gewöhnlich rasch Rehmer, und wurden Milchschweine dis zu 24 st. das Paar bezahlt. (S. M.)

Ehingen den 18. Mai. In dem benachbarten Weiler Stetten ereig­nete sich gestern ein sehr tragischer Fall. Die Eheleute Zimmermann begabnr sich hieher in die Kirche und überließen ihr 4 Jahre altes Kind einem äliern Knaben zur Obhut. Die beiden Kinder begaben sich alsbald auf einen Slrohhaufen vor dem Hause, um zu spielen. Das jüngere Kind schlief ans demselben ein, während der ältere Knabe einFenerle" ansachie, das sofort den ganzen Strohhansen ergriff und das schlafende Kind, bis Hilfe kam, mit verbrannte. Die jammern den Eltern fanden ihr Kind, das sie munter und frisch einige Stunden vor der Katastrophe verlassen hatten, als verkohlte Leiche wieder. (2. M.)

Ellwang en, 15. Mai. Es wird bestätigt, daß Louis Niederer von hier unter den wenigen Geretteten von den Schiffbrüchigen desSchiller" sich befindet dagegen sind leider seine Frau und das Kind als Leichen aufgefischl worden.

Kirchheim, 13. Mai. Die hiesige Maschinenfabrik ist um die Summe von 400,000 fl. samml alle» Aktiven an die Herren G. Nopper von Stuttgart und E. Nöther von Mannheim verkauft worden. Innerhalb 4 Wochen kann ei» besserer Käufer beigebracht werden, wenn nicht, so wird nach Ablauf dieses Termins rechts­kräftig erkannt werden.

F r e u d e n st a d t, 18. Mai. Letzten Samstag kamen Se. Ercellenz der Minister des Aeußern, Herr v. Mitlnacht, und Herr Oberbanrath v. Morlock hier an und wurden von den hiesigen Stadl- und Staatsbeamten am Gasthof zur Post em­pfangen, S. Excellenz sprach die Hoff­nung aus, daß er in 3 Jahren wieder, aber mit einem stattlichen Eisenbahn- zng ankommen werde. Gegenwärtig siebt Alles in schönster Biüthe, namentlich blühen die Apfelbäume sehr reichlich. Ueber die Psingstseierlage kamen zahlreiche Touristen hier an.

Nagold, 18. Mai. Drei Städte unseres Bezirks, Nagold, Altenstaig und Wildberg, bewerben sich um das vierte zu errichtende Schullehrer-Seminar. Alt.en- staig kann nicht in Betracht kommen

sweil ihm die Bahnlinie fehlt. Dagegen ' legt Nagold seine günstige Lage und au­ßerdem noch ein Geldopser von 3040,000 st. in die Wagschale, Wildberg den dem­nächst erledigten Kameralamissitz in Neut- hin. Gestern nahm eine Kommission, aus 5 Herren bestehend, Einsicht von geeigne­ten Bauplätzen und setzte sich mit den bür­gerlichen Ksllegien über elwaige Konces- sivnen von Seiten der Stadt ins Verneh­men.

Zur Mfinzfrage. Einer sehr zeit­gemäßen Anregung der K. Centralstelle für Gewerbe und Handel an die Gewerbe­vereine entnehmen wir folgende Sätze: Wenn die Umwechslung aus praktischem Wege und in möglichst kurzer Zeit vor sich gehen soll, so muß der Handels- und Gewerbestand den Einlösnngsstellen in die Hände arkcilen. Dies .geschieht dadurch, daß der Einzelne, der selbst zur Einlose- stelle gehen will, seinen Baaroorralh zuvor rollirt und formt, und zwar womöglich in Summen, welche durch die neuen Münzen sofort in gleichem oder womöglich annähern­dem Werth ausgedrückt werden können, z. B. 105 Guldenstücke 60. Thaler- rollen, 116 Halbguldenstücke (mit 20 kr. Münze) 100 Markrollen, 175 Sechser- rollen ----- 30 Mark in Zwaiizig-Psennig- rollen, auch für die Richiigkeit der Rol- kiruiig durch Aiischreibnng seines Namens oder seiner Firma ans der Rolle eriulebt. Nothmendig ist ferner, daß für dieses Geschäft sich freiwillige.Mittelspersonen finden, daß z. B. der Labeninhaber und routinirte Geschäftsmann seinen Kunden gegenüber sich bereit erklärt, -die Umwcch Slang zu besorgen und zu dem Bebns sich, sxlbst mit einem Vorrath neuer Münzen in ver­schiedenen Sorten versieht, diese, gegen alte austauscht und letztere in größeren Quantitäteil sortirt und rollirt wieder den Einlösungsstellen pcäsentlrt.. Ein Weiteres FörderungSmittel für die Einführung der Markrechnnng wird sodann für die.Ge­werbe- und Handeltreibenden. friß.: die rechtzeitige Umsetzung der Preise ihrer Ar« iikel in. Markrechnung. Auch hier' kann der Uebergang schon'.jetzt erleichtert werden durch Nebeneinanderstellring der Preise einer» seits nach der Gulden- und Kreuzer-Nech- nuug, andernseits nach der Mark- und Pseimigrechiiung in den Preislisten und Anschlägen der Artikel in den Läden und sonstigen- Verkausslokalen, . wodurch' sich ebenso das kaufende Publikum aUmälig an die neue Rechnung gewöhnt, wie gleicher­maßen der Verkäufer eine Uebung'in der­selben bekommen wird.

Miszellen.

Aie kleine Schwarze.

Soldaleu-Humore-Zke von A. v. Winterfeld.

(Fortsetzung.)

Bleiben Sie sitzen, bleiben Sie sitzen lieber Plool" sagte der Oberst, freundlich mit der Hand winkend, und dann mit lei­sem Stöhnen an seiner Seite -Platz' neh­mend.

Der Fähnrich, welcher glaubte, es» solle vielleicht einen milden dieüstlicheL.Mtzel>