begonnen, im Laufe d. M. bezogen, unter den für Sebulzwecke von Landgemeinden herbst ll!en Bauwerken wohl eine der ersten Stellen einnimmt.

Tübingen, 26. Nov. In Berichtigung einer kürzlich mitgetheilten Notiz schreibt dieTüb. Chr.": Der Hopfenvorrath be­trogt nicht bloß 80 Zent, indem noch ca. 406 Zent, in den Händen hiesiger Produ­zenten sind, von denen die meisten nach ihren eigenen Aeußerungen zu 7585 fl^ gerne abgeben. i

Miszellen.

> Nachdem Ihr Blatt schon verschiedene Annoncen brachte, betr. Tabellen zur Umwandlung der neuen deut­schen Reichsmünzen in die bis­herigen Gulden, Kreuzer und Pfennige südd. Währ, und umgekehrt der Gulden, Kreuzer und Pfen­nige südd. Währung in die neuen deutschen N ei ch s ni ü n z e n, hält cs einer Ihrer Eorrespoudenlen für angezeigt, zu dem schon mit dem I. Januar 1874 an den Kassen und bei den Behörden ins Le­ben tretenden Münzgesetze, im Interesse Ihrer Leser einen kleinen Beitrag zur prak­tischen Behandlung des deutschen Münz- wesens für Haus und Schule zu liefern. In einigen Artikeln desEnzthäler" wer­den demgemäß die Rechnungsvortheile und Praxis der neuen Münze möglichst an­schaulich behufs einer sicheren Schnellrech­nung dargestellt werden.

Anhang

zu sömmtlichen (seit (1870) erschienenen Schulrechenbnchrrn.

Behandlung der neuenReichs- münzen beim Rechnen in den Volksschulen.

Vorbemerkung.

Nach der Bestimmung des deutschen Münzgesetzes vom 9. Juli 1873 tritt an die Stelle der bisherigen Landeswäh­rung, d. i. jener Münze, nach welcher m einem Lande bei öffentlichen Kaffen, bei gerichtlichen Verträgen, bei Darlehen u. s.w. gerechnet wird, wie z. B. in Süddeutschland nach Gulden, in Norddeutichland nach Thalern, die Reichsgoldwährung. In Folge dessen bilden künftig die Gol d- münzen mit unveränderlichem Wertste das H a u p t Zahlungs­mittel. Bei der bis jetzt bestandenen Silberwährung wurde das Gold gleichsam nur als eine Waare betrachtet, webhalb der Preis desselben, je nach der größeren oder geringeren Nachfrage, sich änderte und dem Cours unterworfen war. Obwohl nun neben der Neichsgoldmünze in verschiedenem Betrag auch Silbermünzen, sowie für den Kleinverkehr noch Nickel- nnd Kupfermünzen ausgeprägt wer­den, so fft nach Art. 9 des Münzgcsetzes doch Niemand verpflichtet,Reichssilber­münzen im Betrage von mehr als zwanzig Mark und Nickel- und Kupfermünzen im Betrage von mehr als einer Mark in Zah­lung zu nehmen".

in norddeutscher Währ, oder Vr fl. österr. oder Francs.

DieMark enthält 1 00 Pfennige. Gesetzmäßig werden ausgeprägt:

'/ro° Mark (0,01 - '/so Mark (0,02

M.)

M.)

M.)

- '/»« Mark (0,05 »Zehner" (10 pf.) Mark (0,1 M.)

I. Die Reichsmünze nach ihreri Eintheilung und Ausprägung.

Die Rechnungseinheit der neuen Währung ist dieM a r l", d. i. 35 kr. in süddeutscher, 10 Silbergroschen

») als Kupfermünzen:

1. Das Einpfennigstück (1 pf.)

2. Das Zweipfeimigstück (2 pf.) -

d) als Nickelmünzen:

1. Das Füiispsennigstück (5 pf.) -

2. Das Zehnpfennigstück oder der

e) als S i l b e r m ü n z e n:

1. Das Einmarkstück (1 Mark oder Rw.) 100 pf.

2. Das Zweimarkstück 200 pf.

3. Das Fünfmarkstück 500 pf.

4. Das Fünfzigpfennigstück 50 pf.

5) Dos Zmanzigpfcnnigstück 20 pf.

ä) als Goldmünzen:

1. Das Fünfmarkstück 5 Mark.

2. Das Zehnmarkstück 10 Mark.

3. Das Zwanzigmarkstück 20 Mark.

Wie viele verschiedene Münzstücke wer- werden dürste, schon die Schüler der II. den ausgeprägt? Welche aus Gold? Welche Klasse hiesür vorzubcreiten, sind enlipre- aus Silber? Welche aus Nickel? Welche chend darin zu üben. Man hat hiebei nur aus Kupfer? Mit welchen Geldstücken kann i festzuhalten: 1) links des Komma's stehen man zahlen: 25, 60, 75, 80, 85 pf. ?^die Ganzen oder die Zahl der Mark, Mit welchen Münzen kann man zahlen :! 2) rechts desselben in der ersten Stelle die '/r Mark, 8, 11, 15, 27, 78, 100, 550^Zehner-, in der zweiten die Ein er psen-

1

2

5

-7

Mark.

Mark.

Mark.

- Mark. Mark.

730, 1000 Mark? Welche Münzen kann man anwenden, um zu zahlen: 1 Mrk. 75 pf.; 3 Mrk. 12 pf.; 16 Mrk. 80 pf.; 27 Mrk. 30 pf.; 90 Mrk. 90 pf.; 125 Mrk. 37 pf.; 40 Mrk. 21 pf.; 200 Mrk. 55 pf. ?

Anmerkung.

Da dem neuen Münzsystcme gleich den Maßen und Gewichten die dezimale Thei- lung zu Grunde liegt, so läßt sich bequem auch hier die dezimale Schreibweise an- wcnden, und die Schüler der III. Klasse (von unten), wenn es nicht zweckmäßig erachtet

nige, somit im Zusammenfaffen dieser beiden Stellen die Anzahl der Pfennige. Z. B., 3,65 Mark 3 Mark 6 Zehnpfenniast. 5 pf.; bester: 3 Mark 65 pf.; 648 pf. 6,48 Mark.

Wie viel betragen in Mark st 635, 120, 408, 569, 776, 842, 118 pf.? Wie viele Mark sind: 84, 72, 15, 6,7 3, Ipf? 0,67;0,84; 0,12; 0,6 ; 4,12; 3,06; 40,69; 12,7 Mark sind wie viele Pfennige?

(Die Fortsetzungen im praktischen Münz- Nechnen mündlich und schriftlich folgen in den nächsten Nrn. dieses Blattes).

Ein glücklicher Fehlgriff. Eine junge Dame im Staate Vermont erhielt eine Einladung von Verwandten in New-Dork, auf etliche Wochen zu Besuch zu ihnen zu kommen. Da die junge Dame jedoch noch nie vorher eine Reise von solcher Entfer­nung unternommen hatte, so erholte sie sich Naths bei einer Freundin, die in dieser Beziehung viele Erfahrung besaß. Die Freundin warnte sie besonders vor auf­fallend gekleideten Herren, die es meistens darauf absehen, neben arglosen jungen Mädchen einen Sitz im Eisenbahnwagen zu bekommen, um dieselben durch Artig­keit zu überlisten und sie dann zu besteh­len. Besonders müsse sie vorsichtig sein, wenn der Zug durch einen Tunnel fahre und ihre Taschen dann gut verwahren. Tie junge Dame reiste per Omnibus nach Boston und nahm von dort den Zug nach New-Aork. Kaum hatte sie im Wagen Platz genommen, da näherte sich ein hüb­scher und äußerst elegant gekleideter junger Mann und setzte sich neben sie. Er suchte einige Male mit seiner Nachbarin ein Ge­spräch anzuknüpfeu, erhielt aber so kurzen Bescheid, daß er den Plan einer näheren Bekanntschaft aufgab und sich in ein Buch vertiefte, das er bei sich führte. Die Reise ging somit zwischen Beiden still von statten, bis auf einmal der Zug in einen Tunnel

einsuhr. Die junge Dame steckte sofort, der Warnung ihrer Freundin eingedenk, die Hand in die Tasche; aber, o Schrecken, als sie in die Tasche fuhr, fühlte sie die Hand des Nachbarn in derselben. Sie er­faßte dieselbe und preßte sie krampfhaft mit dem Gedanken:Warte nur Dieb, diesmal bist Tu an die Unrechte gekommen!" Sie hielt die Hand, die sich sonderbarer Weise nicht sträubte, mit ihrer ganzen Kraft fest, bis der Zug das Ende des Tunnels erreichte und der Wagen erhellte. Mit zornglühcnden Blicken sah sie ihren Nach­bar an und erstaunte nicht wenig über^dieUn­verschämtheit desselben, da er den Blick mit eiNtM liebevollen Lächeln erwiederte. Schon war sie im Begriff, den Kondukteur her- bcizrrufen und den snchen Burschen ver­haften zu lassen, als sie zu ihnm größten Schrecken gewahr wurde, daß sie in der Eile statt in ihre Manteltasche in die Rock­tasche des jungen Mannes gefahren n ar. Die Verwirrung der hübschen Reisenden war grenzenlos; sie mußte jetzt dem jungen Manne alles beichten, was sie zu dieser Vorsichtsmaßregel geführt, durch welche das schmählichste Versehen entstanden war. Die Absolution blieb nicht ans, denn beide kehrten bald darauf als Braut und Bräu­tigam nach Vermont zurück.

r-cLaction, Druck uns Vertag von Jak. Meeh rn Neuenbürg.