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Kaninchenzucht.

Von W. Hochstetter, Univerfftätsgärtner in Tübingen.

(Aus dem Wochenblatt für Volksbildung, Stuttgart bei Kohlhammer.)

Es gibt kein dummes Handwerk sagt ein französisches Sprüchwort es gibt mir dumme Leute, welche nicht zu rechnen und die verschiedenen Mittel und Wege, neue Erwerbsquellen ausfindig zu machen, nicht zu benützen verstehen. Die Kaninchenzucht bietet gerade dem kleinen Mann so bedeutende wirthschaftliche Vor- theile, daß es unbegreiflich erscheint, wie in Deutschland der Betrieb dieser Thier­zucht nur irgend auf Hindernisse stoßen konnte. Voran steht dabei das lächerliche Vorurtheil gegen den Genuß des Kaninchen­fleisches, während doch eben das Kaninchen einen solch' erheblichen Beilrag zur mensch­lichen Nahrung zu liefern im Stande wäre, daß auch die ärmere Bevölkerung eines Landes sich den Fleischgenuß zur Er­höhung ihrer Gesundheit und ihres Wohl­befindens zu verschaffen vermöchte, ein Um­stand, der gewiß nicht hoch genug cmzu- schlageu ist; denn vermehrte Fleischnahrung übt unbestritten einen sehr großen Einfluß auf die geistige Entwicklung und Thätigkeit eines Volkes.

Das Kaninchen ist das Zuchtvieh des weniger Bemittelten, und mit diesem Thier kann jeder Arbeiter und Taglöhner ver- hältnißmäßig ebenso viel Geld verdienen, als der wohlhabende Bauer und Landwirth mit seinen Ställen voll Milch- und Mastvieh.

In ganz Frankreich, Belgien, Holland, England, Elsaß-Lothringen und auch in der Schweiz ist die Kaninchenzucht sehr- verbreitet und wird namentlich in Frank­reich und Belgien in großem Maßstab be­trieben. In Frankreich werden allein jährlich mehr als 85 Millionen Kaninchen gezüchtet, die einen Geldwerts) von etwa 260 Millionen Frauken repräsentiren. Nach London gehen von Frankreich und Belgien regelmäßig große Schiffsladungen geschlach­teter Kaninchen und werden dort direkt aus dem Schiff an den Meistbietenden verkauft. Zu dieser Ausfuhr werden die Kaninchen vorher abgezogen und ausge­weidet und das Innere des Fleischkörpers meist mit Thymiankraut ausgefüllt. In Frankreich und Belgien kommt das Ka­ninchen 56Mon. alt zur Schlachtbank und kostet gegenwärtig fl. 1. 38 kr. bis fl. 2. 6 kr. Die Metzger verkaufen das Fleisch per Pfd. zu 17 bis 23 kr., geringere Waare zu 912 kr. Der Balg hat im Winter einen Werth von 712 kr. und im Sommer von 35 kr. Die selbst ausgespannten und getrockneten Bälge wer­den namhaft höher bezahlt und an Hut­macher und Kürschner zu 4256 kr. ver­kauft. Das Kaninchenfleisch wird in den genannten Ländern von allen Ständen (hoch und nieder) sehr gerne gegessen. Für die eigentlich arbeitende Klasse ist es die erwünschte nahrhafte Sonntagskost, für die mittleren und selbst höheren Stände eine, selbst mehrmals in der Woche, sehr- beliebte Speise und ist deßhalb eine ebenso gesuchte Marktwaare. als bei uns das kleine Wildprct und Geflügel. (Forts, folgt.)

LöuiZI. ivürtt. LuMul-LiLouduIm.

ÄivUSit 18 VT VA. (Vom 1. -lov. 1872 UN.)

MlllMtl - ReuMNrS - ksyl'Milll.

Stationen.

140.

Osmisebt.

142.

karsousll-

Zux.

146.

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148.

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Llorgsns 7. 45

7. 57

8. 5

8. 14

8. 20

8. 31

8. 42

8. 49

8. 55

DIittaZs 12. 45 12. 51 12. 56

I. 1

1. 6

1. 8

1. 16

1. 25

Abends

5. 10

5. 17

5. 23

5. 30

5. 36

5. 39

5. 49

5. 55

6.

Abends

8. 8. 7

8. 13 8. 19 8. 25 8. 29 8. 39 8. 45 8. 50

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kkorrllei'i» nueli Vülil- uelrer . .

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9. 42

9. 5

10. 35

11. 40

1. 30

2. 12

2. 16

3. 48

6. 18

8. 50

9. 9

12. 50

10. 20

2. 30

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Stationen.

13S.

0smi8elit.

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143.

ksrsousn-

145.

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147.

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Stuttgart . . VbZ.

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in kkorrkeim v. Llülil- ueller . . Vnll.

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7. 35

7. 45

9. 40

9.

12.

1. 20

1. 28

2. 8

2. 5

5. 5

4. 43

6. 12

6. 25

7. 40

9. 3

8. 50

bkor/.tieii» . VdAunA LrötrinAen .

Lirllenkelck .

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blöken . .

Oalinbaelr .

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ülorgsan

9. 50

9. 57 10. 5

10. 16 10. 26 10. 39

10. 51

11. 3 11. 10

Haebm.

2. 15

2. 21

2. 27

2. 38

2. 41

2. 51

2. 59

3. 7

3. 15

Absuds.

6. 20

6. 26

6. 33

6. 45

6. 49

7.

7. 8

7. 17

7. 25

Abends.

9. 10

9. 17

9. 24

9. 35

9. 39

9. 50

9. 58 10. 7

10. 15

Briranntmachung, tu

Vom 1. November an wird der Herre nalb nicht mehr ausgeführt; die fl und Ettlingen und Neuenb ü r g folgende Fahrten hergestellt :

u) zwischen Herren» aus Herrenalb : um 5 Uhr 20 Min. Morg. aus Marxzell: um 6 Uhr 20 Min. Vrm. ;

aus Neuenbürg: um 2 Uhr 50 Mia. Nchm aus Marxzell: um 4 Uhr 55Min. AbdS.

u) zwischen Ettlin

aus Ettlingen Bahnhof 2 Uhr 5 Min. Nachm. Stadt 3 Uhr 30 Minuten Nachmittags.

aus Marxzell 6 Uhr 15 Min. Morgens, (nach Ankunft der Post von Herrenalb.)

tr. Postcursänderungcn.

Separatpostkurs zwischen Marxzell und iostverbindung zwischen Herrenalb einer- andererseits wird vom 1. Nov. an durch

und Neuenbürg:

in Marxzell: um 6 Uhr 10 Min. Morg.; iu Neuenbürg: um 8 Uhr 15 Miu. Vorm.

(auf den ersten Zug nach Pforzheim.) in Marxzell: um 4 Uhr 50 Miu. Abds. iu Herrenalb: um 6 Uhr 5 Miu. Abds.

gc» und Marxzell.

iu Marxzell 4 Uhr 35 Min. Nachmittags (zum Anschluß an die Post nach Herrenalb.)

i u Ettlingen Bahnhof 7 Uhr 40 Minuten Morgens.

Nach Feststcllnng der anschließenden oder inflnirenden Postverbindungen werden in einigen Tagen besondere Fahrplane auSgegebe».

Aedaction. Druck und Verlag von Jak. Me eh iy Neuenbürg.