bis an den Thurmkranz hundertundvierzig Fuß hoch. Das Ganze enthält ein Felsengewölbe (die Hirschstube, drei Felsenkasematten, eine gothische Kapelle, eine Halle, zwei große Stuben, einen Hauptsaal und sechzehn Zimmer von verschiedenen Dimensionen. Aber nicht dies, nicht das Innere der Burg, so reich es auch ausgestattet ist, und so sehr es von der Genialität des Besitzers und Erbauers zeugt, nicht dies ist es, was den Beschauer vor Allem mit Bewunderung und Ehrfurcht erfüllt, sondern der Anblick der Burg ist es, ein zauberisches Wachsthum in die Lüfte, ihr kühnes, fast schwindelndes Emporragen vom einsamen jähen Felsen bis in die Wolken hinein, denn:
„Eine Felsenburg wie diese,
Keine zweite giebts in Deutschland!" — (Fortsetzung folgt.)
Aus Viernheim, 22. März theilt man folgenden sonderbaren Vorfall mit: „Heute Morgen erhielt Herr R., Fabrikant von künstlichem Dünger, ein Packet aus Frankfurt von der Größe eines Cigarrenkästchens. Beim Eröffnen erfolgte eine heftige Explosion und mehrere Kugeln durchbohrten Möbel und Wände; eine dringt Herrn R. ins Auge, eine andere in das Seitenwandsbein ein; Gesicht und Kopf des Verletzten sind furchtbar verbrannt und sein Zustand lebensgefährlich. Das ganze Zimmer ist demolirt, so daß die eine Wand sofort abgesprießt werden mußte. Es fanden sich sechs 4'" lange schmiedeeiserne Läufe, eine Vorrichtung zum Entzünden, aus zwei Spannfedern mit zwei Zündnadeln bestehend vor, die durch zwei Spiralfedern in Bewegung gesetzt wurden. Das Ganze ist mit äußerster Geschicklichkeit verfertigt worden. Bis jetzt sind 6 Kugeln ausgefunden worden. Hoffentlich gelingt es den Absender zu ermitteln."
Ein lustiger Eisenbahnunfall. Russische Blätter erzählen: Auf der Kos- low'schen Bahn in Woronesch hielt ein Güterzug, um den Tender mit Wasser zu versorgen. Während dieser Zeit traf ein anderer Zug auf der Station ein, dessen Maschinist nicht auf die aufgestellten Warnungssignale geachtet hatte. Die beiden Züge stießen zusammen, wobei fast alle Waggons beschädigt, mehrere aber vollständig zertrümmert wurden. Bisher ist Alles ganz gewöhnlich vor sich gegangen, nun beginnt aber das Ungewöhnliche. Die zertrümmerten Waggons enthielten 15 Fässer Spiritus. Dieser floß aus und bildete ein nicht unbedeutendes Spiritusbassin, aus welchem die aus der Nähe herbeigelaufenen Bauern mit Mützen und Geschirren aller Art zu schöpfen begannen. Bald hatte sich die ganze Gesellschaft angetrunken und bezeigte nun ihre Sympathie für das stattgehabte Ereigniß durch fröhlichen Gesang und Tanz auf den Trümmern der Waggons. Im Haufen hörte man die Ausrufe', wie: „Gott segne die Koslow'sche Bahn!" Einige von den Zechenden dankten dem Stationschef tief gerührt mit folgenden Worten: „Wir danken Dir, Väterchen und den Maschinisten und allen Vorgesetzten; vergeht
uns auch künftig nicht mit Eurer Gnade." — Außer dem Spiritus hatten die Waggons auch noch Weizenmehl enthalten, von welchem ca. 200 Pud aus den Trümmern gerettet worden waren; diese wurden von einem inzwischen herbeigesandten Agenten der Bahnverwaltung zu einem Rubel pro Pud einem Krämer verkauft. Auch dieser Gläubige läßt eine Dankmesse lesen und hat gemeint, daß man durch zwei bis drei solcher Unfälle ein reicher Mann werde« könne.
Thiers sagte: „Ja, wir machen Ausgaben für die Armee, aber nicht in der Absicht Krieg zu führen."
Es ist aber doch besser, nicht an Frankreichs Friedensliebe zu glauben, selbst wenn die französische Armee vollständig mobil sein sollte. (B. W.)
Gute Auskunft. Bauer: „Jakl, wo ist der Rechen?" — Jakl: „Bei der Gabel!" — Bauer: „Und wo ist die Ga
bel ?"— Jakl: „BeimRechen!"-— Bauer- „Und wo sind die Gabel und der Rechen Du Esel?" —Jakl: „Bei einander!" '
Frankfurter Course vom 31. März. Geldsorten.
Friedrichs'dor .... 9 fl. 57 -5g
Pistolen.S fl. 40 —42 k'
dto. doppelte . . . 9 fl. 4V —42 ü'
Holland. 10 fl.-Stück . . 9 fl. 53 —55 ^
Dukaten.5 fl. 32 —34
al warko . . . 5 fl. 34 —Zg s,
20-Frankenstücke .... 9 fl. 21 —22 ls
Englische Souvereigns II fl. 47 —4g j,.
Ruß. Imperiales . . . 9 fl. 40 —42
Dollars in Gold ... 2 fl. 25'/,— Frankfurter Bankoisconto z>/,^
An unsere Leser!
Für das mit dem 1 . April beginnende nrue Vierteljahr bitten wir die Bestellungen alsbald bei den betreffenden Wan- stalten zu erneuern um etwaige Verzögerungen zu vermeiden.
Der Staatsanzeiger vom 22. bringt anläßlich des Berichts der Finanzkomissm der Kammer der Abgeordneten betr. die Exigenz zu Ausbesserung der Gehalte der Civilstaatsdiener, einen Auszug aus den Motiven der Regierungsvorlage, dem wir des allgemeinen Interesses wegen entnehmen die
Vergleichung der Preise der Lebensmittel in Stuttgart aus den Jahren 1821 bis 1823, 1861 bis 1863, 1870 und 1871:
Artikel.
Preis
von
Preis
von
Preis
von
Im
Septbr.
Preis von 1870 mehr gegen
1821/23
kr.
1661/63
kr.
1870
kr.
1871
kr.
1821/23
I86I/K
6 Pfd. Kernenbrod ....
13'/,
24-/,
27
30
102,5°/,
9,44°/,
1 Pfd. Mastochsenflersch . .
7V«
14V,
18
21
151,17„
23,66,
1 Pfd. Kalbfleisch ....
12»/«
15
18
163,41,,
21,SS,
1 Pfd. Schweinefleisch . . .
6V,
14'/s
18
20
170,0„
21,62,
1 Pfd. Butter.
14
26
31'/-
34
12b,0„
21,15.
wenig!!
1 Pfd. Schweineschmalz . .
15'/,
26'/,
26
24
69,50,,
1,M
mehr
1 Maas Milch.
5
7'/,
8'/-
8
70,0„
18,60°/«
4 St. Eier.
4V.
SV,
7
9 St. 16
65,8,,
2I,IS„
menigü
1 Sri. Kartoffeln ....
17'/,
44-/,
42'/,
48
142,85,,
4,5°/,
mehr
35,0°/,
1 Sri. Erbsen
1 fl- 19'/,
2 fl.
2 fl. 42
104,20„
1 Klftr. buchen Floßholz . .
15 fl.
21 fl. 20
27 fl.
27'/, fl.
80,00,,
43,28,,
26,56«
1 Klftr. tannen Floßholz . .
11 fl. 10
16 fl.
16 fl.
17'/» fl.
0,0„
Die durchschnittlichenWohnungsmicthzinse in Stuttgart berechnen sich für 1871 nach den vom Kriegsministerium angestellten Erhebungen folgendermaßen:
1 Wohnung von 6 Zimmern, 2 Magdkammern - . 630 ff.
1 „ „5 Zimmern. 500 fl.
1 „ »4 Zimmern. 380 fl.
1 „ „3 Zimmern. 260 fl.
1 „ „2 Zimmern. 200 fl.
Beispielsweise wird angeführt, daß vor 7 Jahren eine Wohnung von 4 Zimmern, Kammern rc. in einem neuen Hause in guter Lage 300 fl. kostete, welche nach obigen Erhebung!» jetzt mindestens 380 fl. kostet, also 80 fl. — 26,66 Proc. mehr als vor 7 Jahren.
Tägliche Ausführung weiterer Bahnzüge.
Die bisher nur an Sonn- und Festtagen zur Ausführung gekommenen Züge
14l7 Abgang in Psorzheim 6 ° Abends,
Ankunft in Wildbad 7 ^ „
und I3V Abgang in Wildbad 8 Abends,
Ankunft in Psorzheim 8^ „
werden seit Montag l. April täglich ausgeführt.
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.
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