Summe, die im Wege des Anlehens aufgebracht wurde. Das erst seit 3 Jahren im Betrieb be­findliche Werk hat im Etatsjahr 1868/69 im Ganzen 367,258 Eimer, also täglich etwas über 1000 Eimer abgegeben. Dafür wurden von Privaten 7923 fl. und von der Stadtkasse 1200 fl. eingenommen. Mit der Summe der Einnahmen 9123, die sich im laufenden Jahre sicher auf 10,000 fl. stellt, können nicht nur die Betriebs- und Unterhaltungs-Kosten, sowie die Zinse aus dem Baukapital, sondern auch die Kosten für die Ausdehnung des Röhren- Netzes in neu entstandenen Straßen bestritten und pro 1869/70 schon 1600 fl. am Kapital amortifirt werden. Für den Eimer Wasser täg­lich wird für Private M/s kr. oder per Jahr 9 fl. Wasserzins berechnet; die Kosten für die innere Einrichtung in den Häusern belaufen sich auf 2560 fl. Fast jedes Haus hat seine Wasserleitung und die Hausbesitzer haben nicht einmal ein Opfer zu bringen, sondern prositiren in der Regel noch. So erzählt ein Ludwigs­burger, er und seine HauSleute haben früher der Milcherin jährlich 12 fl. dafür bezahlt, daß sie für jede der beiden Haushaltungen täglich 2 Gölten Wasser beischaffte. Nachdem das Wasserwerk fertig gewesen sei, habe er auch die Wasserleitung in den beiden Stockwerken seines Vorderhauses, sowie in der Wohnung des Hin­terhauses eingerichtet, was zwischen 50 und 60 fl. gekostet. Nun habe er in seiner Haus­haltung für 4 fl. 30 kr. statt 2 Gölten, täglich 8 Gölten Wasser, dürfe zu jeder Zeit nur den Hahnen öffnen und haben sich seine Hausleute im Vorderhaus einen Miethaufschlag von 25 fl. und diejenigen im Hinterhause einen solchen von 10 fl. dafür gefallen lassen. So lautet im Wesentlichen der Bericht, den Bauinspektor Großman von Eßlingen den bürgerlichen Colle- gien über das Ludwigsburger Wasserwerk er­stattete. Die Agitation für das zu errichtende Wasserwerk in Eßlingen ist in vollem Gange und der Erfolg so gut wie gesichert, da alsbald 500 Eimer täglich gezeichnet worden.

Schweiz.

Der große Rath von S t. Gallen hat das Bürgerrechtsgesuch eines Heinrich Messing und

eines LudwigWerwarth, beide Württemberger, auf die Vermuthung hin, es möchte denselben mehr darum zu thun sein, sich ihrer Militärpflicht zu entledigen, als Schweizer zu werden mit großer Mehrheit verworfen.

Notizen aus dem Eisenbahnverkehr.

Ermäßigte Fahrpreise für Kinder.

Kleine Kinder, die noch getragen werden müssen und auf dem Platz iheer Angehörigen ihre Stelle mit­finden, werden unentgeldlich, Kinder unter 10 Iah' rcn zu folgenden ermäßigten Fahrpreisen befördert.

Es ist zu lösen für

2 Kinder 1 Billet derselben Claffe, l Kind in 1. El. - t Billet II. Cl,

I Kind in II. Cl. - 1 Billet III. Cl.,

1 Kind mit 1 Erwachsenen in II. Cl. 1 Billet I. Cl.,

1 Kind mit 1 Erwachsenen in III. Cl. 1 Billet II. Cl.

Ein einzelnes Kind unter 10 Jahren, welches ohne Begleitung eines Erwachsenen in III. Classe, oder das bei Zügen, in welchen keine Wagen III. Cl. mitlaufen, in II. Elasse fahrt, genießt keine Preisermäßigung.

Bei Zweifeln über das Alter der Kinder entscheidet der anwesende oberste Bahnbeamte.

In Familien können also Z. B. für 2 Kinder bis zu 10 Jahren zusammen 1 Billet III. Cl. gelöst werden.

Ein Jrrthum dagegen ist es, als ob Kinder bis zu 7 Jahren frei wären; nach dem Reglement sind Kinder nur bis zu 2 Jahren frei.

Zweckmäßig ist cs daher vor dem Lösen der Billete den Kassier zu benachrichtigen, ob und wie viele Kinder mitreisen, da z. B. auf der Enzthalbahn keine halben Billete ausgegeben werden.

Personcn-Tarif der Enzthal-Eisenbahn.

Von Neuenbürg nach

I. Cl.

II. Cl.

III. Cl.

kr.

kr.

kr.

Wildbad.

31

21

1t

Calmbach.

24

16

11

Höfen .

17

11

8

Rothenbach.

12

6

4

Btrkenfeld.

13

9

6

Brözingen.

18

12

8

Pforzheim .......

26

17

12

Frankfurter Course vom 25. Nov. Geldsorten. Preußische Kassenscheine ..Iss. 44^845'/» kr.

FriedrichS'dor.9 fl. 57'/i58Vrkr.

Pistolen.9 fl. 46 43 kr.

Dukaten.5 fl. 36 - 38 kr.

20-Frankenstücke.9 fl. 27Vr-2S'/- kr.

Englische Sovereigns . . . 11 fl. 54 58. kr.

Dollars in Gold. 2 fl. 27 - 28 kr.

Todes-Anzeige.

Verwandten und Bekannten geben wir die schmerzliche und tiefbetrübte Trauerkunde, daß unser lieber, unvergeßlicher Gatte, Vater, Großvater, Bruder und Schwager

Gottl. Friedr. Mrghard,

gewesener MdlerwirLh,

^ fs-l-frz in einem Atter von 65 Jahren gestern Sonntag Abend 7 Uhr sanft entschlafen ist.

Die Beerdigung findet Mittwoch den 1. Dezember, Vormittags WMWWMMlO Uhr statt.

Die tieftrauernde Gattin Marie, geb. Burghard.

Grunbach, den 29. November 1869.

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in/Reuenbürg.