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Licht braun. Bei 31" schmelzen sie und bei höherer Hitze entzünden sie sich. Auf die Haut gebracht, veranlaßt diese Säure ein lebhaftes Brennen und verhindert die Eiterung. Dian nimmt gewöhnlich I Gramm Säure auf 1 Liter Wasser, das 1—5 Proz. davon enthält. Die Haupteigenschaft derselben ist aber, daß sie alle Infusorien und Pilze tödtet, daher als bestes Mittel gegen die Cholera und andere dergleichen Krankheiten dient. Versuche, die in der neueren Zeit von Lemaire, Liebig, Kopp, Thenard, Du- puytres, Mascati u A. angestellt worden sind, haben ergeben, daß nicht bloß die Cholera, sondern auch andere Krankheiten durch die Sporen von Pilzen, welche durch Berührung oder durch die Luft übertragen werden, entstehen, bei der Krätze durch microskopische Thierchen. Diese brauchen eine gewisse Zeit und Bedingungen zu ihrer Entwicklung, daher die Erscheinung, daß Wärterinnen ansteckender Kranken nur selten von deren Krankheit befallen wurden, mährend sie Wäscherinnen rasch dahinrasfte. Der Sanitäts- Ausschuß in Paris empfiehlt daher 1) Reinigung der Luft, 2) des Wassers und 3) Desinfektion der Abtritte und Geschirre von Kranken. In den Pariser Spitälern ist von den 300 Wäscherinnen, welche dort beschäftigt werden, keine einzige an der Cholera erkrankt und von 911 Leichendienern sind nur 2 davon befallen worden, Dank den genommenen Vorsichtsmaßregeln. Der genannte Essig soll hinreichen sowohl zur Desinfektion von Kleidern, Geschirren und Abtritten, als zur Reinigung der Luft und des Wassers. Jedenfalls verdient die Sache Beachtung, zumal das Mittel unschädlich ist; wir empfehlen daher dasselbe zur Prüfung unseren Aerzten.
(Arbeitgeber von 1867, Nr. 542.)
— Der Lahrer Hinkende schreibt in seiner Dorfzeitung:
„Die Cholera, der schlimme Gast, haust immer noch in dem schönen Zürich und fordert täglich seine Opfer. Die Behörden sind unermüdlich in Rath und That, und haben eine Menge Präservativ- und Hilfsmittel gegen die Cholera veröffentlicht, von denen wir uns auch ein paar merken wollen, denn es spuckt auch schon da und dort in unserer Nähe, und es thut Noth, gerüstet zu sein, che man das Ungethüm
an der Kehle hat. Als vorzügliches und erprobtes Mittel wird empfohlen:
Erstes Stadium. „Gefühl von Schmerz und Rumpeln im Bauch." Geschwind in's Bett und I Tasse Pfesfermünzthee mit 1 Tropfen Pfeffermünzöl getrunken. Tritt nach '/r Stunde kein Schweiß ein, so repctirt man. Wie der Schweiß kommt, ist der Anfall gehoben. Auch bei Diarrhöe zu empfehlen.
Zweites Stadium. „Heftige Schmerzen und theilweises Würgen und Erbrechen." Abermals eine Tasse Pfesfermünzthee, aber ein bischen eine große, und diesmal 1 Tropfen Kainillenöl hinein. Den Leib mit wollenen Tüchern nnd Kam- pherspiritus tüchtig' reiben. Kommt Schweiß, noch einen Tag im Bette liegen bleibe». — Unbezahlte Schneiderrechnungen gehören auch zu den schweißtreibenden Mitteln.
Drittes Stadium. „Heftige Krämpfe, Durchfall und Erbrechen. Man nehme in I Tasse Pfeffermünzthee 1 Theelöffel voll Sal volatile, Vs Theelöffel Aether und 20 bis 25 Tropfen Laudanum. (Bei Kindern die Hälfte.) Dieß auf einmal hinunter, und wenn das nicht hilft, so ist überhaupt nimmer viel zu helfen. Den Leib natürlich mit starken Spirituosen reiben. Tritt Schmeiß ein, muß man ihn einige Stunden unterhalten, und die Krankheit ist gehoben.
Die Hauptsache ist aber, daß man gleich im Anfänge dazu thut und die obige Anweisung genau befolgt. Sorgfältige Diät, Anwendung der bekannten Desinfektionsmittel (Eisenvitriol und Chlorkalk) und Tragen von Flanellunter- kleidern oder Leibbinden ist selbstverständlich nothwendig.
frankfurter Course vom 28. Scpt. Gcldsortcn.
Pistolen.9 fl. 45 — 47 kr.
Friedrichs'dor.9 fl. 58 — 59 kr.
Holländische 10 fl.-St. ... 9 fl. 51 — 53 kr.
Dukaten.5 fl. 35 — 37 kr.
20-Frankenstücke ..... 9 fl. 29V-- 30'/,!r.
Englische Sovereigns . . . 11 fl. 53 — 57 kr.
Preußische Kassenscheine . . 1 fl. 44Vs— 45'/skr.
Goldkours der K. Württ. Staatskaffcn- Verwaltung.
а) mit unveränderlichem ^ Rand-Dukaten 5 fl. 34 tr.
Cours: ' Fricdrichsd'or 9 fl. 57 kr.
württ. Dukaten 5 fl. 45 kr. ^ Pistolen 9 ft. 43 kr.
б) mit veränderlichem j 20-Frankenstückc 9 fl. 28 kr.
Cours: > Stuttgart, 1. Okt. 1867.
Postverbiildmlgen.
I. Täglich zweimalige
Abgang
von Wildbad.
1) 3'- Vormittags.
2) 3 Nachmittags.
Abgang
in Pforzheim.
1) 9 Vormittags.
2) 4-- Abends
Eilwagenfahrten zwischen
in aus
Neuenbürg.
9-- 10
Vormittags.
H40 H45
Nachmittags.
in aus
Neuenbürg:
10'- io-o
Vormittags.
6 '° 6 '-
Abends.
Pforzheim-Wildbad.
Ankunft
in Pforzheim.
11'- Vormittags.
6 Abends.
Ankunft
in Wildbad.
12- Mittags.
8 Abends.
Abgang
aus Herrenalb. 6^- Morgens.
2. Zwischen Neuenbürg-Herrenalb.
Ankunft l' Abgang
in Neuenbürg. aus Neuenbürg.
_ 9" Morgens. __ 3'- Nachmittags. _
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.
Ankunft, in Herrenalb. 6'- Abends.