338
Pforzheim. Krämermarkt: Dienstag, den 25. Septbr.
Der Herbst beginnt den 23. September 5 U. 19. M. Morgens mit dem Eintritt der Sonne in das Zeichen der Waage. Herbst Tag- und Nachtgleiche.
Am 24. September findet eine totale Monds- fin sterniß statt, die auf der Erde überhaupt um 12 U. 58 M. Nachm, beginnt und um 4 U. 29 M. endet, daher bei uns unsichtbar, sichtbar in Südasien und Australien, beim Beginn auch im westlichen Nordamerika, beim Ende in den östlichen Theilen von Europa uud Afrika.
Württemberg.
Stuttgart, 19. Sept. Seit gestern Mittag ist der Mittelbau des neuen Bahnhofes in der Hauptsache gerüstfrei, und die bis auf einige untergeordnete Punkte fertige Fronte in ihrer vollen Schönheit enthüllt. Dem Vernehmen nach stehen die Arbeiten im Innern des kolossalen Bahnhofes so, daß die neue Halle auf jeden Fall im Laufe des Jahres noch in Betrieb genommen werden kann.
Rottweil, 19. Sept. Gestern Abend um 5Vü Uhr flogen zwei Werkhäuser der alten Pulvermühle in die Luft, ein Arbeiter verlor hiebei sein Leben, mehrere Nebengebäude wurden schwer beschädigt und große Werkstücke bis über die Eisenbahn geschleudert.
Calw. Flachs-, Vieh- und Krämermarkt: Mittwoch, den 26. Septbr.
Neuenbürg. Schwein-, Roß- und Vieh- rnarkt: Montag, den 24. Septbr.
Miszellen.
(Triumph der Wissenschaft.) Ein intelligenter Landwirth, der so große und schöne Futterrüben erzog, daß er bei einer Ausstellung den Preis erhielt, wurde durch dieses Resultat etwas zweifelhaft in Betreff der Licbig'schen Theo- rieen. Während Liebig nämlich lehrt, daß jede Pflanze nur dann sich vollkommen entwickeln könne, wenn alle ihr nöthigen Nahrungsstoffe in genügender Menge assimilirbar in ihrem Boden vorhanden wären und keiner derselben fehle, wuchsen jene auffallend guten Rüben ans einem Felde heran, welches zwar alle sonstigen Stoffe, aber keine Phosphorsäure besaß. Der Landwirth be
richtete dieses Factum an Liebig und erhielt von diesem die Antwort: „Dennoch wird Ihren prä- miirten Futterrüben etwas fehlen. Untersuchen Sie dieselben auf Zuckergehalt uud Sie werden an meiner Theorie nicht mehr zweifeln." Die Prüfung wurde unternommen und bestätigte die Resultate der Wissen schaft glänzend, da in den einem Boden ohne Phosphorsäure entwachsenen Rüben nur drei Zehntel Prozent Zucker gefunden wurden.
(Der Maulwurf.) Die belgische Garten« zeitung schreibt: Wenn mau auch längst davon zurückgekommen ist, in den Biaulwürfen Feinde der Landwirthschast und Gärtnerei zu erblicken, da sie die eifrigsten Vertilger schädlicher Raupen und Würmer sind, so machen die von ihnen aufgestoßenen Hügel, besonders in Gärten, doch manchmal Schaden. Professor Belleroche schlägt nun hiergegen folgendes Mittel vor: Wenn man das Entstehen eines Maulwurfhügels bemerkt, so grübt man ein Loch, ungefähr ein Fuß breit in die Erde, um die entsprechenden Ausgänge des Baues offen zu legen und st.ckt in jeden Ausgang ein kleines Büudelchen Rosenstockzweige, wo möglich wilden Rosen, deren Dornen besonders scharf sind, und schauielt das Loch wieder zu. In die Umgebung dieser Stelle kommt der Maulwurf dann Monate lang nicht wieder und zwar wohl, weil er mit der Nase auf die Dornen stößt. Letzten November bemerkte Belleroche Maulwurfsspuren in seinem Garten. Er wandte dieses Mittel an und bis zum März d. I. war das Thier nicht wiedergekommen.
Wie werden natürliche Blumensträuße am längsten erhalten. Man gebe dem Wasser in der Blumenvase einen Löffel voll feines Kohlenpulver. Das Kohlenpuloer hält das Wasser frisch, das frische Wasser die Blumen. Hat der Strauß schon welk zu werden begonnen, so halte man die welken Blumen, nachdem die Stiele frisch beschnitten worden sind, nur kurze Zeit in warmes, fast heißes Wasser. Das treibt den Saft belebend wieder in die Stengel, in die Blätter und die Blume richtet sich frisch und schwellend wieder auf.
Der Teufel hat die Welt verlassen, weil er weiß,
Die Menschen machen selbst die Höll' einander heiß.
Rückert.
Einladung zum Abonnement ans den EnMler
für das vierte Quartal 1866 .
Mit diesem Monat geht das dritte Quartal zu Ende und sind Diejenigen, welche neue Bestellung auf das vierte Quartal machen wollen, freundlich gebeten, ihre Bestellungen rechtzeitig zu machen; Auswärtige wie gewöhnlich bei ihren Postämtern.
Seit Errichtung der Landpost geschieht die Versendung des Enthälers im ganzen Oberamts- Lezirke in gleicher Weise wie nach auswärts durch die Kgl. Postanstalt. Sämmtliche auswärtigen Leser wollen deßhalb ihre Bestellungen immer unmittelbar bei den Postämtern ihres Postbezirks, also : z. B. in Neuenbürg, Wildbad, Calmbach, Höfen und Herrenalb machen. Es können die Postboten solche Bestellungen auch mündlich an das Postamt bringen.
Der Preis des Blattes ist auch im entfernteren Bezirksorte 1 si. 1 kr. halbjährig und 31 kr. vierteljährig.
Für Bekanntmachungen der verschiedensten Art ist der Enzthüler sehr zweckdienlich; die erleichterte schnelle Versendung, wie die fortwährende Zunahme des Blattes sichern besten Erfolg und es kann mit vollem Rechte dem ferneren Wohlwollen der geehrten Leser empfohlen werden.
Are Kedacüon.
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg. "
Mit einer Beilage.