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Vom 1. April d. I. an werden zwischen Calw und Tein ach täglich zweimalige Post­fahrten mit folgenden Kurszettel! ausgesührt:

Abgang aus Calw: 1) um 6 Uhr 15 Min. Morgens, 2) um 1'/, Uhr Nachmittags (mit Jliflueaz der Post von Böblingen und Stutt­gart); in Teinach: 1) um 7'/, Uhr Mor­gens, 2) um 2V, Uhr Nachmittags.

Abgang aus Teinach: 1) um 9 Uhr Vormittags (wie bisher), 2) um 7 Uhr Abends; in Calw: 1) um 10 Uhr Vormittags, 2) um 8 Uhr Abends.

Der Stuttgarter Pferdemarkt findet in die. sem Jahre am 23. und 24. April statt.

Für Fourage-Vorräthe und Stallungen, für letztere namentlich durch Erbauung eines neuen zweckmäßig eingerichteten Gebäudes, ist gesorgt.

Mit dem Markt ist eine Lotterie von Pferden, Equipagen und andern Fahr- und Reitrequifiten verbunden. Hauptagent für den Verkauf der Loose ist Kfm. E. Fetzer, Kauz- leistraße Nr. 20.

Stuttgart, 8. März. Pferdeliebhaber können wir schon setzt darauf aufmerksam ma­chen, daß am nächsten Stuttgarter Pferdemarkt eine Anzahl edler junger Pferde aus dem Land­gestüte hier zur Versteigerung gebracht werden wird.

Stuttgart. Das Reg.-Blatt vom 12. März enthält eine Verfügung des Justizministeriums, betref­fend dieWahlen derHandelsrichter, wonach die Listen der nach Art. 9 und 10 des Gesetzes vom 15. August 1865 wahlberechtigten (in das Handelsregister eingetragenen) Personen (hievon sind nach Art. 10 der Handelsgerichtsordnung ausgefchloffen- 1) dieHandcls- frau; 2) wer nicht die Befugniß hat eine Handelsfirma zu zeichnen; 3) wer nicht im Genüsse der bürgerlichen Ehren- und Dicnstrechte steht; 4) Jeder, gegen welchen das Gantverfahren eingeleitet ist, während der Dauer desselben) von den Handelsgerichten je in der zweitcu Hälfte des März des betreffenden Jahres erstmals im Jahre 1866 anzufertigcn, und am 31, deff. M. ab- zuschließen find. Die Wahlhandlung ist spätestens am ersten Werktag nach dem 1. Mai im Gerichtsgebäude oder in einem andern geeigneten öffentlichen Lokal am Sitze des Handelsgerichts vorzunehmen. Die Wähler können nur in Person wählen, jede Vertretung ist aus­geschlossen. Die Wahl geschieht durch Uebergabe eines nicht Unterzeichneten Stimmzettels, welcher die doppelte Zahl der für das betreffende Handelsgericht erforder. Uchen Handelsrichter und Ersatzmänner enthalten muß

Aus dem Berichte des Ministers der auS> wärtigen Angelegenheiten, betreffend die Er gcbnisse des PostbetriebS im Etatssahr 1864/65 heben wir folgendes aus:

P o st t a r e n.

Außer der Ermäßigung der Personen taren von 20 kr. auf 16 kr. pr. geogr. Meile ist eine solche auch bezüglich des Briefporto's vom 1. Mai 1865 an in soferne eingktreten als im Jnlande von Briefen zwischen Postorten welche weniger als 2 Meilen von einander ent fernt liegen, für den einfachen Brief nur noch 1 kr. erhoben wird, während früher die ein­fache Tare für inländische Briefe zwischen Post, orten, welche über 1 Meile von einander ent­fernt liegen, 3 kr. betragen hat.

Eine weitere außerordentliche Erleichterung und beziehungsweise indirekte Portomoderation erfolgte durch die gleichzeitig zur Ausführung gekommene Ausgabe von Einkreuzerfreicouverten. Ueber die Wirkung dieser erst am Schluffe des Etatsjahres 1864 65 in's Leben getretenen

Erleichterungen des inländischen Correspondenz- Verkehrs, welche bis jetzt in keinem anderen Lande bestehen, läßt sich dermalen noch keine Vergleichung von einem größeren Zeitraum an­stellen; dagegen steht fest, daß die durch die Tarcrmäßigung eingetretene Reduktion in den Briefporto Einnahmen durch eine in ganz au­ßerordentlichem Maaß eingetrctene Vermehrung des Correspondenzverkehrs zwischen den näher gelegenen Poststellen mehr als ausgeglichen ist. Es geht dieß aus einer Gegenüberstellung deS Verbrauchs der bezüglichen Gattungen von Frei­marken und Freicouvcrten je des II. Quartals der Etatsjahre 1864-6S und 186566 hervor. Im ganzen Königreich wurden nämlich ver­braucht:

im Oktober, November». Dezember 1864

1 kr.-Marken 662,880 Stück,

3 kr.-Marken 691,920

3 kr.-Couverte 712,711 *

in denselben 3 Monaten des Jahres 1865, nach Ausgabe der Einkreuzercouverte re.:

1 kr.-Marken 711,000 Stück,

1 kr.-Couverte 217.000

3 kr.-Marken 932,400

3 kr.-Couverte 1,011,611 "

An der bei den Einkreuzcr-Freimarken und .Couverten eingetrctenen Steigerung nimmt die Residenzstadt Stuttgart verhättmßmäßig am meisten Anlheii. Während sich zu Ende der­jenigen Zeit, inner welcher in Stuttgart Briefe täglich 4mal bestellt wurden, die Zahl oer Stadt­briefe zwischen 600 und 700 Stück pr. Tag bewegte, beträgt nach neueren Zählungen die tägliche Durchschnitts-Ziffer der Ortsbnefe Stuttgarts dermalen zwischen 2200 und 2300 Stücken, und es ist diese enorme Zunahme der Stuttgarter Stadtcorrcsponden; hauptsächlich der Ausgabe von Einkreuzerfreicouverten in Ver­bindung mir der nun 6mal täglich erfolgenden Dricfbestellung zuzuschreiben.

Sonstige neue Postverkehrs-Ein« richtungen

sind im Etatsjahre 1864 65 getroffen worden: durch Anbringung von Briefladen an sämmt- liche aus den Landstraßen fahrende Postwagen.

Diese Einrichtung bewährt sich als ganz zweckmäßig und es wird von derselben auch ein verhältnißmäßig starker Gebrauch gemacht.

Die Zahl aller in Württemberg an Häu­sern in Post- und Landorten, an Eisenbahn» und Postwagen befindlichen Briefladen beträgt am Schluffe des Jahres 186465 2,475 Stück und hat sich dieselbe gegenüber von dem voran­gegangenen Etatsjahre um 238 Stück vermehrt.

Auslan d.

Paris. Mit dem Herannahen des Früh­jahrs tritt in Frankreich die Cholera wieder häufiger auf; auS verschiedenen Provinzstädten wird das Erscheinen des schlimmen Gastes ge­meldet.

Gold-CourS

derK. württemb.StaatSkassen«Verwaltung» Stuttgart, den 1, März 1866.

Württemberg. Dukaten (Fester CourS) 5 fl. 45 kr» Dukaten mit veränderlichem CourS . 5 fl. 35 kr.

Preußische Pistolen. 9 fl. 55 krc

Andere ditto.. 8 fl- 45 kr.

20 Franks-Stücke ....... S fl. 26 kr.

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Ne uen bürg..