Organisation bis zum Jahr 1849 bestanden. In dieser Epoche wurde dieselbe aufgelöst bis auf eine kleine Abtheilung, welche in diesem numerischen Verhältniß ihrer Aufgabe nicht mehr gewachsen sein konnte. In richtiger Würdigung der Bundespflichien und rer einschlagenden Ver­hältnisse hat Se. Mai. der König Karl, nach Auflösung der Leibgarde zu Pferd, beschlossen, die Feldjägerschwadron zu reconstituiren, und hat angeordnet, dass dazu aus den bestehenden Regimentern zuverlässige und intelligente Leute beigewgen werden sollen. Da ein für die Lluf- rcchtholtung der Ordnung und Disciplin im Feld so wichtiges Organ unter Einwirkung des Kriegs- Herrn selbst stehen soll, hat Se. Mas. der König befohlen, daß die ncuerrichtete Schwadron i» dienstlicher Beziehung seinem ersten Adjutanten, und nicht dem Kriegsministerium unterstellt sein solle. Die bisherige Uniform der Feldjäger soll im Wesentlichen bcibchalten, und nur solche Aendcrung daran vorgenommcn werden, wodurch der Mann mehr in die Augen fällt und imponirt, was bei militärischer Feldpolizei zweckmäßig .st, da dieselbe schon durch ihr Erscheinen selbst fern­hin wirken soll. Uebcrhaupt soll König Karl sich zur Aufgabe gemacht haben, in der Kleidung und Ausrüstung unserer Truppen solche Aende- rungcn eintrcten zu lassen, welche in den letzten Kriegen die Erfahrung als zweckmäßig au die Hanv gegeben hat. (A. Z.)

Ludwigsburg, 19. Okt. Heute früh um 6 Uhr stürzte sich ein Taglöhner aus Aspcrg unweit des lctztern Orts, unmittelbar vor dem Hcrannahen des Zuges IV. auf die Schienen, wodurch sein augenblicklicher Tod herbeigeführt wurde. Der etwas beschränkte Bursche wird sonst als sehr fleißig und brav geichilderi.

Besigheim, 19. Okt Heute kam hier der bedauerliche Fall vor, daß beim Lesen ein Schneider aus Unvorsichtigkeit den Buttcneräger erschoß, als solcher eben seinen Buiten mit Trau­ben in den Zuber geleert hatte; der Verunglückte ist Familienvater.

Herren borg, 19. Ort. Zu Verbesserung des Rindviehstandeö hat der landwirth. Verein Hcrrenberg in Verbindung mit demjenigen von Böblingen in der Schweiz eine Anzahl Farren aufgckaust und sofort im öffentlichen Aufstreich verkauft. (Schw. M.f

Weil die Stadt, 13. Oktober. Gestern kam hier ein sehr trauriger Fall vor. Gottlob Vögele, wohlhabender Bauer und Wirth von Schafbauscn, 56 Jahre alt, erstach die Magd des Dr. Bcyerle hier im Stalle, als sie mit Melken beschäftigt war. Die Magd diente bei Vögele über 10 Jahre und soll neben der Frau seine Geliebte gewesen sein. Vor einem halben Jahre gieng die Magd aus dem Dienste, da sie nichts mehr mit ihm zu schaffen haben wollte, was diesen sehr ärgerte. Er gab sich olle Mühe sie wieder zu bekommen, aber sie verlobte sich nvt einem Wittwes und sollte in 14 Tagen die Hochzeit sein. Vögele wollte dies verhindern

und weil es ihm nicht gelang, entschloß er sich zu dieser blutigen Tbat. Gestern Vormittag kam er hirber, gieng zu Dr. Beyerle und ließ sich ein Necept machen. Die Magd, als sie ihn sah, versteckte sich und sagte als er fort war, jezt wird er nicht mehr kommen. Vögele trug um 12 Uhr sein Necept in die Apotheke und gieng wieder in das Haus des Doktors, wo er die Magd im Stalle antraf, sie zu Bo­den warf und ihr mit seinem Messer einen Stich in den Hals versezte, worauf sie noch in den Hof sprang und todt niederstürzte. Auf das Geschrei der andern Magd sprangen Nach­barn herbei und verhafteten den Mörder. Im Verbör gab er an, er habe der Magd nur den Zopf abschneiden wollen.

Ehingen, 17. Okt. Der heutige Kirch- weih-Schafmarkt bot ein äußerst belebtes Bild des Verkehrs dar. Der Markt war mit etwa 45,000 Stücken Schafen befahren. Der große Marktplatz reichte nicht mehr hin, die Heerden zu fassen, und auf den anstoßenden Aeckern wur­den Pförche aufgeschlagen, die Schafe unterzu­bringen. Die Preise bewegten sich für fette Waare von 2527 fl. per Paar. In Winler- hämmeln zum Preise von 2023 fl. wurden viele Geschäfte gemacht; auch Brackwaare war gesucht und gute Preise bezahlt.

Ausland.

Aus der Insel Island, der dänischen Colonie, rumorts gewaltig; die Isländer wollen schwedisch werden, um nicht ganz ausgemelkt zu werden zu Gunsten Kopenhagens, Die armen Dänen, die eben erst die Milchkühe in Schles­wig-Holstein verloren haben, können das islän­dische Moos, das wider Abzehrung gut ist, um so weniger entbehren.

Aus dem südlichen Frankreich und aus Burgund wird uns berichtet, daß man mit der stattgehabtcn Weinlese überaus zufrieden ist, sowohl in Bezug auf besondere Güte des Ge­wächses, als auf die Menge. Es läßt sich lctzieres schon daraus ersehen, daß die Fässer mangeln und deßwegen ziemlich hoch im Preise stehen.

Frankfurter Course vom 20-

Oktober >8-il.

Pistolen..

ff.

9 41-42

ditto Preußische.

9 5SV2-56V2

Holländische Zehnguldenstücke . -. .

S 48-/2-4SV2

Dukaten.

5 32 h2-33 V-

ditto al marco ......

5 33l/,-34>/2

Zwanzig-Frankcnstücke . . . .

9 25-26

Englische Souvercigns.

11 50-54

Russische Imperiales.

9 41-43

Gold das Pfund fein.

807-812

Fünf-Frankenthalcr.

Alte Ocstr.Zwanziger pr. raub Pfund

30 24 «.

Randzwanziger per raub Pfund

30 12 8.

Hochhaltig Silber per Pfund fein

52 15. 45

Preußische Kassenscheine . . . .

l 44h-,-45

Teichfische dto.

Diverse Kassenanweisungen . . .

Dollars in Gold.

2 26Vr-274,

(Mit einer Beilage.)

Redaktion, Druck und Verla? der Meeh'fcheu Buchdrucker« in Ncueubürg.