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denzcn und der Wirksamkeit Cavallo's (mit Ausnahme der Streuefrage) sich einverstanden erkläre.

Fragt man nach dem Ergebnis dieser Wahl» Versammlung, so bürste nach dem Ausdruck und der Stimmung derselben der Schluß sich erge­ben : die Wiederwahl des bisherigen Abgeord­neten ist gesichert Damit halten wir aber weitere Wahlagitationen keineswegs für abgeschnittcn.

Stuttgart, 6. Jan. Nach der am 3. v. M. vorgenommenen Volkszählung hat Stuttgart mit den drei dazu gehörigen Weilern eine Be­völkerung von 61,313 Seelen. Hievon kommen auf die Stadt selbst 56,103 Seelen, und hat Stuttgart seit drei Jahren somit einen Zuwachs von 4448 Seelen erhalten.

Der Staats-Anz. v. 14. Janr. bringt das Gesez betr. den Bau weiterer Eisenbahnen in der Finanzperiode 186164. Art. 1 desselben sagt: Von den durch das Gesez -4. vom 17. Nov. 1858 zur Ausführung bestimmten Eisenbahn­linien sollen während der Finanzperivde vom 1. Juli 186164 auf Rechnung des Staats gebaut werden: a) die Bahnstrecke von Wasser­alfingen bis zur Landesgrenze bei Nördlingen. d) die Bahnstrecke von Aalen bis Heidenheim; Art. 2. Außerdem sollen die Vorarbeiten a) für die Fortsezung der oberen Neckarbahn von Notten- burg thalaufwärts bis gegen Horb; k>) für den Bau einer Bahn von Hellbronn an die badische Grenze gegen Neckarelz; o) für die Fortsezung der Nordostbahn von Hall nach Crailsheim vor­genommen werden. Art. 3. An dem Aufwand, welcher für die Art. 1 und 2 bezeichnten Bau­ten und Vorarbeiten zu ungefähr 17 Millionen Gulden angeschlagen ist, werden s) die Kauf- schillinge für die Baupläze der erforderlichen Gebäude und für die Grundflächen der Bahn­höfe und Stationen von der Grundstocksver­waltung bestritten, b) der Nest aber durch Staatsanlehen gedeckt, welche nach Bedarf unter möglichst billigen Bedingungen aufzunehmen sind.

(Schwäbischer Turnerbund.) Nach einer Bekanntmachung desselben hat Schwaben 55 Vereine in 53 Orten, mit ungefähr 4000 Er­wachsenen und 1000 Mitgliedern vom 14. bis 18. Jahre. Der Handwerkerstand ist vorwiegend.

Baden.

Hr. C. Gülich in Pforzheim verbreitet durch den dortigen Beobachter einen Aufruf zu UnterstüzungSbeiträgen für die Evangelischen Vorarlbergs bebvfs ihres Kirchenbaues in Bregenz (Oestreich), und ist bereit Liebesgaben, wenn auch noch so klein in Empfang zu nehmen und weiter zu befördern.

Baden, 8. Jan. Von den zur Zeit im Bau begriffenen Eisenbahnen sollen die Wiesen- thal- und die Karlsruher Eisenbahn (an den Rhein) bis zum Sommer dieses Jahres, wo­möglich schon bis 1. Juni, die Bahnen von Pforzheim nach Mühlacker (Stuttgart) und jene von Heidelberg nach Mosbach bis 1. Okt. 1862 eröffnet, eben so jene von Waldöhut nach Kon­

stanz bis 1. April 1863 dem öffentlichen Ver­kehr übergeben werden.

Bayern.

In Würzburg wurde kürzlich ein Theil deS einst in Mainz aufbewahrten, dann zerstreuten deutschen ReichsarchivS gefunden. Mehr als 6000 Pergamenturkunden, darunter sehr werth- volle, z. B. ein Brief Kaiser Friedrichs H., Ludwigs des Bayern re., kamen zum Vorschein. P r e e n.

Bei lin. Die preußischen Junker haben zu einem Ehrenschilde für den Exkönig von Ne­apel 12 000 Thaler zusammcngebracht. Für die deutsche Flotte hat das Junkerthum kein Geld.

Berlin, 7. Jan. In Bezug auf die Be­dingungen für den beabsichtigten Handelsver­trag zwischen Frankreich und dem Zoll­verein und auf die bis jezt bereits verein­barten Reformen in den Tarifposiiivuen gehen der hiesigen Börsenzeitung, folgende nähere An­gaben zu: 1) Aufhebung der französischen Auo- fuhrvergütigung für diejenigen mit Bcnüzung von Salz dargestelltcn Maaren, für welche von Seiten des Zollvereins eine Zollcrmäßigung in Aussicht gestellt wird. 2) Ermäßigung deS Ein- gangszollö für lackirtes Leder von l00 Fr. auf 45 Fr. für 100 Kilogramm oder 6 THIr. vom Eentner. 3) Ermäßigung des Eingangszolls s. für CoutilS (Zwilliche), Damaste, Strumpf- waaren, Posameniierwaaren und Bandwaaren aus Flachs oder Hanf, so wie t>. für Posamen- tierwaaren und Bandwaaren aus Molle auf 10°/o vom Merh. 4) Ermäßigung des Ern- gangszollö für gewischte Gewebe, und zwar a. für Gewebe mit Jute vermischt, in welchen das Gewicht der Jute überwicgt, auf 15"/»vom Werh; >>. für alle gemischten Gewebe, welche Seide nicht enthalten, gleichviel, welches Ma­terial in der Mischung überwiegt, spätestens von 1864 ab auf 10°/o vom Werth; v. für die mit Seide gemischten Gewebe, gleichviel, ob die Seide in der Mischung überwiegt oder nicht, auf 3 Fr. pro Kilogramm oder 40 Thlr. vom Eentner.

Ausland. ' England.

Wie die Times berichtet, ist in einem vor­gestern abgehaltenen Ministerrath in London be­schlossen worden, an die Negierung in Washing­ton eine Antwort ergehen zu lassen, um darin Befriedigung über die Zurückweisung der That des Kapitäns Wilkes auszusprechen, die erhaltene Genugthuung anzunchmen und die Ansicht aus­zusprechen, daß der Vorgang der Trent-Affaire auch zur Regelung des neuerlichen Falles derEugenia Smith" dienen werde.

London, 8. Jan. Die Oelquellen in Dritisch-Nordamenka liest man im Cityar- tikel der Times versprechen eine thatsächliche unerschöpfliche Ergiebigkeit. Nach dem Ausbau der kanadischen Eisenbahnlinien wird dieser Oel- reichthum eine Revolution in verschiedenen Han­delszweigen Hervorbringen.

Redaktion, Druck und Perlag der Mech'schen Buchdruckerei in Neuenbürg.