halten der Gewerbe, namentlich in Hinsicht aufs die Ausbildung der Lehrlinge nnd auf manch, fache Beziehungen zwischen Meister und Arbeiter nicht nur wünschenSwerth, sondern sogar noth- wendig sey. Vorzüglich wurde die Errichtung von Gcwerbegerichten zu Schlichtung von Strei­tigkeiten zwischen Lehrherren und Lehrlingen und zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern her­vorgehoben. Die Versammlung, welche den vorgelegten Entwurf als vollkommen zweckent­sprechend fand, beschloß, denselben im Schooße der einzelnen seitherigen Zünfte durchderathe» zu lassen, und nach den Ergebnissen dieser enge­ren Verhandlungen in einer späteren Versamm­lung diese allgemeinen Grundzüge unter thun- lichster Berücksichtigung der von den einzelnen Zünften ausgesprochenen Ansichten und Wünsche definitiv festzustellen.

Baden.

Vom Schwarzwald, 27. Dez. Auf uusern Bergen herrscht seit einiger Zeit eine große Thätigkeit in sämmtlichen Industriezweigen. Die Nachfrage nach Uhren kann kaum befriedigt werden. Nicht minder schwunghaft geht wirk­lich das Strohgeflecht, dessen Preise von Tag zu Tag steigen. Eben so lebhaft ist der Holz­handel. 1K. Z.)

Bayern.

Nürnberg, 25. Dez. (Hopfen-Preise) Die aus Saaz, München, Bamberg, Spalt hie- her gelangenden Nachrichten sagen, daß in den lezten Tagen die Hvpfenprerse wieder etwas ge, stiegen; namentlich sind es französische Aufkäu­fer, die sich noch zeigen. Spalier Landgut wnrde von solchen mit 85 bis 95 fl. per bayr. Ctr. oder 75 fl. 40 kr. bis 84 fl. 36 kr. per deut­schen Zollcentner bezahlt.

P r e e n.

Aus Cöln, 22. Dezember, wird geschrie- den:Die deutsche Turnerschaft hat sich sezt entschieden, das allgemeine deutsche Turnfest im Sommer k863 in Nürnberg abzuhalten.

Berlin, 28. Dez. Die innere politische Lage des Landes ist und bleibt eine höchst ver- hängnißvolle. Die Fortschrittspartei, welche die bei den Wahlen entscheidenden Massen für sich hat, scheint nicht geneigt sich ihres Vortheils, in welchem sie sich befindet, zu begeben. Der König aber erblickt in ihrer bloßen Cristen z ein Mißtrauensvotum gegen seine Regierung und scheint ebenfalls entschloßen zu seyn, den Vortheil geltend zu machen, den ihm, abgesehen von sei- nem Recht, seine staatliche Stellung gibt. Un­ter solchen Umständen kann die bevorstehende Landtagsseffion eine nur sehr stürmische werden.

In Berlin hat sich eine Frau trauen lassen, die viermal Wittwe war und 30 Jahre zählt. Der Mann verdiente das eiserne Kreuz.

Nass au.

Dingen, im Dez. Wie groß der Aus­fall der Wcinerte in diesem Jahre gegen die vorgegangenen ist, beweist eine vom großherzl. Kreisamte dahier bekanntgemachte Uederficht der­selben im Kreise Bingen. Danach betrug die Crescenz in diesem Jahre 5628'/- Ohm gegen 34,383 Ohm in 1860und 43,826 in 1859.

Kurh essen.

Kassel, 30. Dezbr. So eben werden bei einer großen Zahl hiesiger Bürger Haus­suchungen nach der bekannten Adresse an den Kurfürsten, welche sich für die Wiederherstellung der Verfassung von 1831 aussprichr, vvrgenom- men. (T. d. F. P.)

Ausland.

Schweiz.

Bern, 31.Dez. Frankreich hat dem Bun- vesrath geantwortet:Es könne von seinem Standpunkte aus eine Gebiclsverlrzung im Dap» penthal nicht zugeden und daher auch keine Ge- nugthung leisten."

F ra n k r e i ch.

Paris. In der vorigen Woche sind un­gefähr 400,000 Franken mehr aus der Pariser Sparkasse zurückgezogen als in dieselbe eingelegt worden. Nichts bezeugt deutlicher die Noth un­serer sparsamen und ordentlichen Arbeiter, denn seit sehr langer Zeit hatte es sich nicht ereignet, daß der Mehrbetrag der Rückzahlung so bedeu­tend war. (S. M.)

Unter den zahlreichen Projecten, welche dem französischen Finanzniinisier vorliegen, befindet sich auch eins, das den Telegraphen noch nüzlicher zu machen verspricht. Es besteht darin, vermittelst des Telegra- phen Zahlungen an einem anderen Ort zu leisten. Zu diesem Zweck sollen öffentliche Kassen errichtet werden, welche die betreffenden Summen in Empfang nehmen und dagegen einen Schein aus stellen, den der Einzah­lende dem Tclegraphenbeanitcn übergibt. Die Dcpeschr würde sodann dem Empfänger als Anweisung auf die öffentliche Kaffe seines Wohnorts dienen.

Die fünf Schwestern.

Fünf Geschwister, sein und schlank. Räuspern sich ihr Lebelang,

Um in zarten, flinken Händen Ihre Arbeit zu vollenden Für die Menschheit, Jung und Alt, In verschiedenster Gestalt.

Und nicht eine von den Schwestern Läßt sich von der andern lästern. Denn im Wechsel, pünktlich knapp. Lösen sie einander ab.

Meisten» in der Hand der Mädchen Spielen sie mit einem Fädchcn, Sittsam schau'n sie Niemand an. Nahet sich indeß ein Mann Und beginnt das Blut zu wallen Lassen sie ein Auge fallen.

And im Nu, man weiß nicht wie. Ist gestört die Harmonie.

(Mit einer Beilage.5 Redaktion, Druck und Verlag der Mceh'schen Buchdruckerei in Neuenbürg.

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