markte, zum zweiten Male abgebalten werden. Die Zweckmäßigkeit »es vereinigten Verkaufe« trat im vo- rigen Jahre so deutlich hervor, » «ine zahlreiche Be- theiligung Seiten« der Gemeinden, welche Eichenwälder »csizen, zu erwarten ist. Zn Gemeinden, bei welchen die Bertheilung des BuschholzeS im Winter als Bür- gergabcn im Werth von etwa 2 fl. üblich gewesen war, erhielten die Bürger nach der Schälzeit neben dem ge­schälten Holz, dessen Menge kaum sich vermindert hatte, je noch 8-9 fl- Anthcil am Glan,rinden<Erlös. Durch die vereinte Versteigerung bildet sich ein allgemeiner Rindcnpreis; der Waldbesizer erhält für seine Rinde den wahren Marktwertb und die Gerber finden reiche Gelegenheit zum Einkauf. Das Gewerbeblatt hat in Nro. 2 die allgemeinen Bedingungen gebracht, deren gleichförmige Annahme Seitens der Gemeinden und Privatwaldbcsizer eine große Erleichterung für das Derkaufsgcschäit wäre und zugleich den richtigen Markt­preis jedem Tbeilnehmer mehr sichern würde. Anmelde­formulare find gleichfalls an die Waldbesizer hinaus- gcsendet worden mit der Aufforderung zur Anmclrung im Januar, damit sodann eine Zusammenstellung der Anmeldungen gemacht und den Gerbern so zeitig zuge­sendet werden kann, daß sie im Stande sind, die Wälder aus denen Rindcnmuster zur Versteigerung kommen, vor dieser noch anzuschen. Im Interesse der Waldbesizer liegt es sehr, daß sie gewiß im Monat Januar ihre Anmeldungen machen.

Baden.

Nastatt, den !4. Jan. Vorgestern sind die ersten gezogenen Geschützrohren von Gußstahl, 5 Stücke (nach preußischem System) hieher gebracht worden. Wie man hört, soll bald eine größere Anzahl Nachfolgen.

Bayern.

Nürnberg. Die Abhaltung eines auf nächsten Sommer prosektirten allgemeinen deut­schen Gesangfestes in Nürnberg ist von Seiten der Regierung genehmigt worden.

Preußen.

Berlin. Von drei hervorragenden An­hängern der demokratischen Partei, dem früheren Minister Rodbertus auf Jagezow, dem Kaplan v. Berg in Köln, welcher Mitglied des Abge­ordnetenhauses ist, und L. Bücher in London, dem Korrespondenten der Nationalzeitung, ist eine gegen die Abtretung Venetiens an Sar­dinien gerichtete feurige Erklärung veröffentlicht worden.

Ausland.

Italien.

Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß das Turiner Cabinet nachgerade den Gedanken auf­gibt Oestreich »m bevorstehenden Frühjahr in Veneticn anzugreifen. Nicht etwa, weil es sich eines Bessern besonnen hätte, sondern weil cs einsieht, daß seine Macht zu einem solchen Schritt weitaus nicht zureichend ist, und daß eine ein­zige Niederlage ihm olle Erfolge der beiden lezten Jahre und noch mehr vernichten könnte. Es mag darum, weil es die Verhältnisse dazu zwingen, den guten Willen haben, einstweilen

den Frieden mit Oestreich und Deutschland noch nicht zu brechen; ob aber dieser gute Wille auch die Garidatdiauer und Mazzinistcn znrückzuhaltm vermag, ist eine andere Frage.

Rußland.

Während man in Siiddcutschland am 7. d. M. 1620 Grad Kälte zählte, hatte mark in Moskau nur 5, in Petersburg 7 und in Stockholm 3 Grad.

Frankreich.

Kaiserin Enge nie gibt den Franzosen kein gutes Beispiel: es gefällt ihr unter Na­poleon nicht. Sie spricht schon wieder von einer Reise nach Jerusalem und nach Egypten.

Belgien. ,

Die belgischen Blätter bringen die bcrzzer- ^ reißendsten Schilderungen der Ueberschwemmun- gen der ganzen Gegend zwischen Herzogenbusch und Utrecht: es sind hier mit einem Schlage viele Tausende zu Bettlet» geworden, da sie ihre ganze Habe, unbewegliche und bewegliche^ plözlich verloren, nur das nackte Leben retteten. Allenthalben hat man in Belgien Subscrivtlonen für die Unglücklichen eröffnet. Nord-Brabant ist auch bedroht; man erwartet mit jedem Au­genblicke das Schrecklichste. Uebermenschlich sind^ die Anstrengungen, den Unglücklichen Hilfe und Nahrungsmittel zu bringen.

Spanien.

In der Provinz Valladolid haben die Ue- berschwemmungen wieder großen Scharen un­gerichtet. Bei Tudela sind gegen 300 Häuser von den Fluthrn weggeriffen worden. Auch in einigen andern Provinzen herrscht noch Waffers- noth.

Amerika.

Die neuesten Nachrichten von La Platw melden, daß man in vielen Gegenden Süd-- amerika's namentlich in den nördlichen Provin­zen Brasiliens seit Monaten keinen Tropfen Regen gehabt hat. Die Bewohner der Provinz Babia verlassen massenweise ihre 'Seiioes und sterben unterwegs vor Entkräftung. Beim Ab­gang der lezten Post hatte sich in erfreulicher Weise etwas Regen eingestellt.

Man hört, daß sich eine Anzahl achtbarer Damen Stuttgarts vereinigt Hai, das Uebermaß der Reifröckc, der sogenannten Crinolinen, auf einen anständigen, dem wahren SchönheitSgefuhl angemessenen Umfang zu- rückzuführen.

Gold-Cours

derK. württemb. Staatskassen-Vcrwaltung. Württemberg Dukaten (Fester Cours) 5 fl. 45 kr. Dukaten mit veränderlichem Cours . . 5 fl. 26 kr-

Preußische Pistolen ........ 9 fl. 54 kr.

Andere ditto.9 fl. 33 kr-

20 Franks-Stücke.9 fl. 15 kr.

Stuttgart, den 29. Dezember 1860-

(Mit einer Beilage.)

Redaktion, Druck und Verlag der Meeh'schcn Buchdruckrrei iu Neuenbürg.