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«,'e ganze Distri'te von Flammen verwüstet wurden und wie die Zerstörung ihr Reich ausschlug in dielen noch vor Kurzem lachenden Thäleni, welche die ersten Anstrengungen europäischer Industrie- und Ackcrbau- Thätigkcit zu bereichern begannen.
Dann folgten den VerwüstungSscenen die Nieder- mezelungsscenen.
Die Christen, überrascht, schlecht bewaffnet, durch die Türken eingeschüchtert oder verrathcn, sahen all die Festungen, auf die sie gezählt halten, nach und n>ch in die Hände der Feinde salleu. Jede Niederlage war mit Plünderung, Brand und Blutbad begleitet. Nach diesen ersten Schlägen bemächtigte sich der S trecken ganzer Bevölkerungen, welche, ihre Dörfer verlassend, auf die Gefahr hin, am Weg überfallen und erschlagen zu werden, Männer, Frauen, Kinder und Greise nach Beirut und Damascus flohen. Eine große Anzahl derselben ging unterwegs zu Grunde. Bald wimmelten die e beiden Städte von christlichen Flüchtlingen, für deren Bedürfnisse die christliche Barmh rzigkeit kaum noch rorgen konnte. Die Gegenwart dieser Menge verlieh der Stadt Damascus einen unmöglich zu beschreibenden Anstrich: jedes christliche Haus hatte eine oder mehrere Familien von Bergbewohnern bei sich ausgenommen, deren ausgehungerte Gesichter, grobe baumwollene Kleidung und dabei stolze Hartung cigen- thümlich gegen die Seidenkleider, dir weiße Haut und die weibische Höflichkeit der Städter abstachen. Hunderte von Unglücklichen waren in den Gebäuden des griechischen Patriarchats, in den Khans und in den Kirchen in buntem Durcheinander zusammengedrängt. Die Straßen wimmelten von Bettlern und cs ist nicht zu sagen, in welchem Umfang die christliche Mildihätig- keit in Anspruch genommen war und was ,n dieser Beziehung geschehen ist. Und dabei ist, 'seit einem Jahre ungefähr, der Preis der Lebensmittel außerordentlich hoch und der Handel liegt darnieder, so daß cs für Viele selbst bedürftige Familien wahrlich keine Kleinigkeit war, Bande» guter Freunde aus den Bergen, die alle einen sehr guten Appetit miibrachtcn» bei sich zu beherbergen und zu verköstigen. Dennoch fanden alle Geflüchteten eine herzliche Aufnahme, man iheilt sich ein, io gut eS ging, die Halbna.iten wurden gekleidet und Viele waren ordentlich erstaunt, daß sie es so gut hatten. Um der Privat-Mildtbätigkeii zu Hülfe zu kommen, vertheilte üderdieß die griechische orthodorc Kirche täglich 8000 Brode, Geld und Naturalien und jede der andern Secten folgte ihrem Beispiel.
Die Pflichten der christlichen Gastfreundschaft waren nicht die einzigen Sorgen der Einwohner von Damascus. Die Ereignisse gingen ihren Gang und die in der Stadt angehäufte Masse lauschte von Stunde zu Stunde begierig auf die durch neue Flüchtlinge oder Boten aus den Bergen eingebrachten Nachrichten. Diese bestanden in nichts als in Erzählungen von blutiger Tapferkeit oder Grausamkeit von Seiten der Drusen, von Berrath oder Feigheit von Seiten der Türken, von wunderbaren Entweichungen und manchmal Helden- müthiger Vrrtheidigiing von Seiten der Christen. Man erwartete mit Angst und Schrecken die Berichte über jede Schlacht und über jede Belagerung und diese Berichte, einstimmig unheilvoll, ließen die in der Stadt
Versammelten wie die.Bäume eines Waldes beim Heranahen eines Sturmes erbeben.
Kanakir, Saida, Rashapa, Deir-el-Kamar, HaS- baya, Zahleh, überall Flucht und Verwirrung. Blutbad, vollkommene Niederlage. Zahleh, das stolze Zahleh, batte sein Loos verdient, — die religiöse Unduldsamkeit hatte hier ihr Hauptquartier aufgeschlagcn.
Seit mehreren Jahren halte sich Zahleh der Ober^ Herrlichkeit der türkischen Reg erung entzogen und sich als thcokralische Republik unter der Leitung von Je- suitcnvätcrn constituirt. Da die römisch-katholiche die Staatsreligion war, waren nicht nur die protestantischen Missionäre mehrmals verjagt worden, sonder» die Griechen selbst, die in Zahleh wohnen und dort seit mehreren Jahrhunderten Eigenthum besizen, durften ihre Kirche und ihre Schule nicht wieder ausbauen. Nachdem die Zahlioten mehrere Jahre lang die Plage und Geißel der andern Seelen gewesen, fanden sie eS doch am Plaze, alle Christen in ihren Streit mit den Drusen zu verwickeln. Der Kamps begann; aber anstatt, wie sie eS konnten, ihren bedrängten Glaubensgenossen Hülfe zu bringen, schloffen sie sich in ihre Mauern ein. Im Augenblicke, wo sic selbst sich durch die Drusen belagert sahen, lamen ihnen die maroni- tischen Truppen zu Hülse; sie verweigerten ihnen den Eintritt, da deren Befehlshaber, der General Joseph Kartm, sich angeblich mit Eroberungsplänen gegen sie trüge. Uebrigens sind sie noch nicht am Aergsten mitgenommen worden. Sie haben 700 Mann verloren, dagegen aber lSOO den Drusen getödtet. Ihre Stadt ward eingenommen und in Brand gesteckt, aber sie konnten doch wenigstens mit idren Familien und Hab- seltgkcilen entkommen und zu der Armee Karim'S stoßen, der sie in einiger Entkernung erwartete.
(Fortsczung folgt.)
(Tdeure Schinken.) Ein dänischer Pfarrer im Lande Angeln l.Schleswig-Holsteinz fand, daß mehrere seiner Beichtkinder mit ihren Schinken für die Pfarrkirche im Rückstände sepen. Flugs sezte er ein Ver- zeichniß und eine Ermahnung auf und befahl den Bauern, die den Kirchen- und Gemeindevorstand bildeten, das Schriftstück zu unterschr>idcn -Dänisch unterschreiben wir nicht, schreibe,. Sie deutsch!- sagten dt« Bauern. Ihr müßt! befahl die vödcrc Behörde — bei SO Thaler Strafe. Was geschah d Jeder zählte seine 50 Thaler auf und unterschrieb nicht. Das Spiel ging fort; bei 200 Thaler erst wurden die zähen deutschen Bauern mürbe.
Zu den merkwürdigen Einrichtungen Chin a's gehört die der öffentlichen Sittenrichter sCensoren), die von ihrem Recht, zu tadeln und z„ rügen, einen außerordentlich sreimüthigcn Gebrauch machen. Vor einigen Moneten proiestirlc der Ccnsor gegen den Lebenswandel des Kaisers, gegen seine Trunksucht und Liederlichkeit, seine Vorliebe für Schauspieler und gemeine Gesellschaft. Dieler Sr. Majestät ertheilte Verweis erschien in der »Pekinger Zeitung", und circulirte im ganzen Reich.
Während man in Europa über einen beispiellos nassen Sommer klagt, werden die Prainen cm Westen der Vereinigten Staaten von einer furchtbaren Dürre heimgesucht. Aus Mound City iw Kansas schreibt ein der Verzweiflung anbcimgefallencv Landwirth, daß man in seiner Gegend seit fünf Monaten kaum einen Regentropfen gesehen habe-
Redaktion, Druck und Verlag der Kleey'fchen Luchdruckeret tu ist cu enli ü es -