sich darüber mit den Mächten, die aus dem Wie- ner Kongreß vertreten waren und der Schwei; zu verständigen. Die Paragraphen 3, 4 und 5 handeln von den gemischten Kommissonen» welche die Grenzen festzustcllen und die darauf bezüglichen Zwischenfalle zu entscheiden haben. 6) Die aus Savoyen und Nizza abstammenden Sarden haben ein Jahr lang das Recht, ihre sardinische Nationalität geltend zu machen.
Miszellen.
Die berühmten Hunde vom St Bernhard sind im Ausstcrbcn; auf dem St. Bernhard selbst und auf dem Simplon-Kloster sind sie bereits ausgestorden und nur im St. Gotthard Kloster leben noch zwei Exemplare. Die ersten Hunde dieser Race erhielt das Kloster auf dem St Bernhard von den Pyrenäen, wo dergleichen gegenwärtig zu Wolfs, und Bärenjagden verwandt werden, als Geschenk eines spanischen Edel« mannes. Sie zeichneten sich durch feinsten Geruch und außerordentliche Spürkrait aus. Da sie aber nur unter sich fortgezüchtet wurden, arteten sie aus, verschlechterten sich, begannen auszustcrben. Seit einiger Zeit find sie durch Hunde aus Lconberg in Württemberg ersezt worden. Der dortige Stadtrath Heinrich Essig, der dem St. Bernhard-Kloster ein Paar seiner Hunde geschenkt hat, wird nun auch dem Gotthard - Kloster ein Paar zuscnden, da deren Spürkraft dem feinen Geruch der alten Bernhardiner Hunde nichts nach« gibt. In Aachen und sonst im Rheinlands bcsinden sich mehrere Leonberger Hunde. (Auch in Neuenbürg befinden sich 2 sehr schöne Exemplare.)
(Bier-Propaganda.) Das Bier hat seit 1V Jahren ungeheure Landstriche erobert; es hat fast ganz Nord-Deutschland cntlusclt, mehrere hundert Branntweinbrenner dort vernichtet und ist selbst über den Acquator gedrungen. In Amerika hat eS die Jankces weniger steif und albern gemacht und ihnen Geschmack an Geselligkeit beigebracht Der gebildete Amerikaner schwärmt für »Lager" und ist Mitglied eines deutschen Turn- und Gesangvereins. Das Lagerbier mit allein 38 Brauereien steht über dem Mäßig- keits-Geseze. Von San Fianscisco dringt es siegreich in Asien ein und gelbe Chinesen, stulvnäsige Kalmücken, Kosaken und Kamtschadalen trinken am Amur mit
Deutschen und anderen Nationen Brüderschaft in Lagerbier, das der deutsche Kaufmann Otto Esche in San Francisco, der das erste Schiff in das neue Amur- Land schickte, mit vollen Segeln gegen die asiatischen, sich dem Lagerbiere nach langem Verschluß freudig öffnenden Küsten schleudert. Durch das Lagerbier herrschen die Deutschen in der neuen Welt. Auch der mächtigere amerikanische Wein ist fast ausschließlich in ihren Händen.
Es gibt viele Hausfrauen und Dienstmädchen, welche die üble Gewohnheit besizen, Holzkohlen durch den Hauch anzublasen. Dies Verfahren ist nicht allein für die Lungen schädlich, sondern kann auch unmittelbar den Tod herbei führen. Ein Mädchen in B, das kürzlich das Feuer auf dem Heerde andlieS, wurde plözlich so unwohl, daß sic umfiel und erstickt wäre, wenn nicht sogleich Hilfe herdeigeschafft worden wäre.
Das russische Blatt „Kolokoll" tbeilt mit, daß der Grundbesizer und CriminalgerichtSdirektor Stahowski während der Obsternte seine leibeigenen Bauern und Bäuerinnen mit Maulkörben versehen habe, damit sie außer Stande sepen, heimlich von dem gebrochenen Obste zu essen.
Ein merkwürdiger Beitrag zu der russischen socialen Oekonomie ist das Factum, daß im vergangenen Jahre aus der Moskauer Bahn die sabelhaitc Masse von 4000 Ctrn. Spielkarten spcdirt wurde.
In Ansbach werden die Recruten nicht mrr gemessen sondern auch gewogen Diese Erweiterung des Conscriptions-Vcrfahrens hat der Mcdicinalrath, Hr. Dr. Eiwerich, welcher schon als Professor mit aller» Eifer Statistik betrieb, eingeführt-
— In der Bretagne herrscht bei Trauungen ein uralter, weiser Gebrauch. Gleich nach der heiligen Cercmonie gibt der Bräutigam der Braut eine Ohrfeige und sagt: „Merke, so schmeckt'» wenn ich döse bin", und dann einen Kuß mit den Worten: „So schmeckt's, wen» ich gut bin."
— Ein Ehemann behauptete, die Bezeichnung M a« lice müsse aus Amalie l Male) und Luise l Lise) zu- sammcngeiczt seyn, denn seine Frau heiße Amalie Luise und sep die penonificirtc Malice.
(Mit einer Beilage.)
Neuenbürg. Ergebniß des FruchtmarktS am 17. u. 24 Mär, 1860.
Vori-
Neue
Ge-
Heu-
Im
Höchster
Niederster
Gegen
Getreide«
tiger
Rest
Durch-
Wahrer
Durch-
Verkaufs-
den vorigen
ger
Zu-
sammt-
Ver-
gcblie«
schnitts-
Mittel-
schnitts-
OurchschnittsvreLS
Gattungen.
Rest.
fuhr.
Betrag
kauf.
den
Preis.
Preis.
Preis.
Summe.
mehr
weniger.
Schfl.
Schfl.
Schfl.
Schfl
Schfl.
fl.
I kr.
ff.
kr.
ff.
kr.
ff.
Ir.
ff
kr.
ff.
kr.
Kernen,alter
35
72
107
4t
66
20
19
50
19
44
813
10
17
neuer
—
—
—
Gem. Frucht
1
—
1
1
—
—
—
13
—
—
—
13
Gerste
—
4
4
—
4
—
_
—
_
Haber
Erbsen
Ackerbohneu
Linsen
_
Roggen
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
Summe
36
76
112
42
70
826
10
Gewicht deS Kernens: Bester 264 Pfund, mittlerer 255 Pfund, geringer 254 Pfund.
Brodtaxe nach dem Mittelprcis vom 17. u. 24. März 1880 von 19 fl- 50 kr. und nach dem Mittelgewicht von 257 Pfund neu Gewicht 4 Pfund weißes Kernendrod kosten 17 kr. 1 Krcuzerweck muß wägen 5V» Loth.
Stadtschuldheiffenamt Weßinger.
Redaktion, Druck und Verlag der M ee h'sche» Buchdruckerei in Neuenbürg.