ren) und besonders nach Zeitlichen und Kühen,, die bald kalben, gewinnt an Ausdehnung. Die besseren Qualitäten von Jährlingen werden durchschnittlich mit 40 bis 60 fl.. Zeitliche, so­wie Kühe, die bald kalben, mit 125 bis 140 fl. befahlt, welche Erlöse der Viehzucht diesiger Ge­gend einen rentirlichen Ertrag abwerfen.

Sachsen.

Dresden, 26. Okt. DasDresdner Journal" sagt: Oestreich habe in der lezten BundeStagssizung erklärt, die Motivirung des Antrags der Mittelstaaren auf Reform der Bun- deskriegsverfassunq entspräche seinen Ansichten.

Hann over.

Aus dem Hannoverischen, iw Okt. Bei der außerordentlichen Theilnahme, welche die Säcularfeier der Geburt Schill er'S in ^ dem ganzen deutschen Volke erregt, wird eine > Nachricht von nicht geringem Interesse und Vie- , len gewiß überraschend seyn: daß noch ein Mann unter den Lebenden weil«, der unserem großen ^ Dichter in schwerer Zeit treu helfend zu Seite j stand. Es ist dieß der Medicinalraih Dr. Ferd. § Eicke in Eschershausen (Herzogtbum Braun­schweig), welcher in Kurzem sein 91. Lebens­jahr zurücklegt. Des würdigen Mannes geistige v.raft hat sich noch wunderbar erhalten; auS ^ seinem Zusammenleben mit Schiller in Rudol- i stadk, Jena und Karlsbad ist dem nun ehr- ! würdigen Greis noch ein Scha; von Erinner­ungen geblieben, von dem nur zu wünschen ist, daß er nicht verloren geben möge. (A. Z ) Ausland.

Frankreich.

Paris, 23. Okt. Heute Nachmittags traf hier die officielle 'Rachricht von der Kriegs­erklärung ein, die Spanien an Marocco er­geben ließ. Diese Meldung ist von äußerster Wichtigkeit, denn sie wird die Krisis beschleuni­gen. die mit einem Kriege gegen England en- den ioll. Die englische Regierung soll nämlich fest entschlossen seyn, Marocco nicht im Stiche zu lassen, und nickt zu dulden, daß diesem Lande das Schicksal Algeriens zu Theil werde. Eng­land proiestirt ln energischster Weise gegen den Beginn der Feindseligkeit, n, und ist nötbigen, falls entschlossen, von Gibraltar auS sich mit Gewalt der Ansfahrt der spanischen Flotte von Algesiras zu widersezen. Noch ist die marocca- wsche Frage im Hint.rgrunde. Bio sezt dient nur die Weigerung Englands, den Congreß zu beschicken, den hiesigen Blättern zum Vorwand für ihre Angriffe. Ihre Sprache ist höchst drohend. Ein officieller Bruch ist dis jezt zwi­schen England und Frankreich noch nicht einge- ircten, dre Benebungen sind aber höchst gespannt. Lord Cowley hatte heute eine lange Conferenz mit dem Grafen Walewski in Eiiolles. Den verbreiteten Gerüchten zufolge soll aber kein gutes Resultat daraus hervorgegaugen seyn.

(K. Z )

Italien.

Ni mini, l9. Okt Hier ist nach der Güzj. di Milano" ÄllcS auf einen Angriff

gefaßt. Es heißt, daß 15000 Neapolitaner sich mit den Truppen des Papstes vereinigt haben, und daß auch der Herzog von Modena verrü­cken werde. Die Hauprkonzenirirung findet in Ancona statt. Unsere Vorposten überschritten die Brücke bei Tavolta, in der Nähe Cattoli- ca's. Zu Riceione, zwischen Nimini und Cat- ivlica befindet sich das Hauptquartier Garibal- di's. Die einzige Besorgniß» die wir hegen, ist die, daß wir nicht angegriffen werden.

Miszellen.

Das Königreich Sardinien*).

Das Königreich Sardinien**), Venn an diese In­sel knüpft sich der Königstitel des alten Hauses der Herzoge von Savoyen, ist aus vier ziemlich verschie­denen Elementen zusammengesezt; seine Hauptbestand- theile sind aber die Insel, Savoyen, das Genuesische und Piemont, lezteres der ausgedehnteste der genann­ten Bestandtheile und reich an immer wachsendem Kul­turleben. Da es seit vielen Jahrhunderten schon un­ter den Herzogen von Savoyen steht, deren Hause cs mit treuer Ergebung anhängt, so hat sich die Gewohn­heit gebildet, auch wohl das ganze Königreich mit dem Namen Piemont zu bezeichnen. Seine Fürsten trugen im ganzen Laufe der Geschichte einen kriegerischen Cha­rakter an sich, der auch in den lezten Zeiten nicht aus- gestorben ist- Mit umsichtiger Politik haben sie sich lange Zeii in der schwierigen Stellung zwischen den Bestrebungen Oestreich» und Frankreichs, idren Ein­fluß in Italien auszudehnen, erhalten, und ihre Macht zwar langsam, doch immer steigend vermehrt. In den Revolutionskriegcn waren die Herrscher stets mit den gegen Frankreich verbündeten Mächten gegangen und hatten diese unverbrüchliche Anhänglichkeit mit dem Verluste der festländischen Staaten gebüßt. Durch den Wiener Frieden erhielt der damalige König, Victor Emanuel I., sein altes Gebiet zurück, dem die Repu­blik Genua, welche, ähnlich wie Venedig, erst in fran­zösischer Weile demokratisirt und dann dem großen Reiche einvcriribt worden war, zur Verstärkung gegen Frankreich hinzugcfügt wurde. Im Innern der Ver­waltung kehrte die wieder eingesezte Regierung zu allen streng absoluten Einrichtungen zurück und diesen schloß sich, wie fast überall in Italien, die strenge, ultramon- lane Richtung eng und thätig an. Jesuiten fanden lebhafte Begünstigung in den sardinischcn Staaten. Der Adel des Landes, weil er in den alten Einrich- tungcn seinen Einfluß gesichert glaubte, war diesem System günstig; von nationalen Ideen im Sinn ita­lischer Einheit und Unabhängigkeit war hier weniger als irg-nd anderswo die Rede. Ja, die Sprache des

*) Aus der sehr empseblenswertbcn Schrift:Das heutige Italien. Kurze historische Skizzen zum Verständnis der Zustände in den italienischen Staaten. Von A. Zimmermann" Berlin, bei Carl Hey­mann. 1859.

**) Es enthält 1372 Q.-M.; die Zahl der Einwoh­ner ist 5,000,0000; das Heer beträgt 50,760 Mann (im Frieden). Der iezige König Victor EMa­nuel U , ged. 14. März 1820, succcdirt. 23. Mürz 1849.