««Niger absolutistisch sind und so lange auch dir vierie, England, einen deipolischen Colonialbessz bat- Die Frage der Umgestaltung des stehenden Heerwesens ist wohl wesentlich eine Frage der innere» freiheitlichen Entwicklung der Großstaatcn; ohne Ausbildung conüi- tutionrller Schranken für die Hinan wirlhschaft und einer widerstandskräfiigen gebildeten öffenllichcn Mei­nung gegen imithwillige Eroberungssucht in den Groß- staatcn des Mitilärab^olutismus wird die Aera des ewigen Friedens nicht sobald anbrechen. Der Zustand der Bildung in Rußland. Oesterreich und Frankreich, die ganze centralistiich fügsame Richtung des öffent­lichen Geistes in Frankreich, der vom Ertrem der krie­gerischen Revolution zu dem des eroberungssüchtigen Despotismus überspringt, scheinen uns ttoz der viel­gepriesenen Civilifalion des IS- Jahrhunderts, noch wenig Trostreiches für den baldigen Eintritt des un­kriegerischen Zeitalters zu versprechen. In olangc wird auch Deutschland, eingekeilt zwilchen zwei kriegS- und angriffslustige große Militärstaaken, selbst bei freier bürgerlicher Entwicklung, die hoffentlich auch Oesterreich nicht lange me: r kehlen wirk, dazu vcrurthrill bleiben, bei dem kostspieligen stehenden Heerwesen zu verhar­ren; ja die durchaus notbwendigr Schaffung einer Marine wird ihm noch weitere Opfer auferlegen. Die bestbegründeten Appellationen im Namen der Humani­tät, alle Drohungen »lit »Acht und Bann durch den europätschcn Credit ' werden vermutlich »och über den Gräbern unserer Enkel nuzloS verhallen. Wenn es irgend Jemand gegeben war, d e friedliche Periode einzuweibe», so war eS s-apoleon. Der friedfertige und inneren Staaksresonnrn zugewendcte Sinn seines in Rußland Herr chenden Zeitgenossen, die mit inneren Reformen beschäftigte Lage Oesterreichs hätten ihm diese wahrhaft civilisireude Mission erleichtert. Es war anders beschloss«!', und wir Deutsche müssen leider un­serer stehenden Heere ,'ezt herzlich froh sepn. Der Ver­fasser ist natürlich nicht der radikalen Ansicht der eng­lischen Friedensapostel, welche Angesichts von Gegnern, die bis an die Zähne in Waffen stehen, zur Entwaff­nung rathen; in seinem Nachtrag bemerkt er im Ge- gentheil: »Ist den Deutschen keine andere Wahl ge­blieben, als die möglichst rasch entscheidende Theilnahme am Krieg, so ist eS ohne Zweifel die an sich beste Ber- thridigung des gekämmten Bundes ebiets, wenn die deutsche» Heere in gewaltigen Massen auf den kürze, sie» Straßen gegen Paris Vordringen. Das scheinbar Kühnste ist dann gewiß auch daS Sicherste.« (.Did.)

Tabelle der wichtigsten Ereignisse aus den Revvlutivnsjahren 1848 und 48.

1848 .

(Fortsezung)

November.

2. Sturm in der Berliner Kammer, weil der König daS Ministerium energisch ändern will.

3. Ministerium Brandenburg - Manieuffel. Blum und Fröbel in Wien verhaftet

7. Baffermann geht als ReichScommiffär nach Berlin. K. Der König von Preußen befiehlt die Verlegung der Kammer nach Brandenburg. -- Blum'S Hin- - richtung in Wien.

10- Die preußischen Truppen rücken unser Wränge! in Berlin ein: passiver Widerstand der Kammer.

tl. Auflösung der Berliner Bürgerwcbr: ebenfalls pa siver Widerstand: daS Siänkchaus durch Sol­daten geschlossen.

l2. Berlin in Belagerungszustand erklärt. Auflö­sung der bayerischen Kammern.

14- D e deutsche Nationalversammlung e>klärt sich ge­gen das Ministerium Brandenburg.

>8. Baffermann kehrt unverrichteter Dinge auS Berlin zurück.

21. Neues Ministerium für Oestreich: Fürst Schwar­zenberg, Gras Stadion.

22. Eröffnung des istrcichischen Reichstages in Kremsicr.

24. Heinrich von Gagern gebt nach Berlin.

27. Fürst Schwärzend rg verkündet dir staatliche Ein­heit aller österreichischen Länder. Silberne Hoch­zeit des Königs von Preußen.

28. Wiedereröffnung der constitiiirendcn preußischen Versammlung in Brandenburg.

Dezember.

1. Die Linke verläßt in Brandenburg den Saal und macht die Mehrheit beschlußunfähig.

2. Kaiser Ferdinand pon Ocstreid entsagt der Krone zu Gunsten seines Neffen Franz Joseph.

4. Gagern kehrt ohne Erfolg von Berlin nach Frank­furt zurück.

5. Der König von Preußen löst die constiimrende Versammlung in Brandenburg auf, und octropirt eine neu» Versaffung.

8. Der ungarische Reichstag protestirt gegen die Ab­dankung Kaisers Ferdinands.

10. Glückliche Erfolge der östreichischen Armer in Un­garn.

17- Gagarn Präsident des deutschen ReichsministeriumS.

18. Dessen antiöstrcichischeS Programm. Die deut­sche Nationalversammlung beschloßt das Einfüh- rungsgeiez der Grundrechte. Jellachich erstürmt Wieseldurg.

28. Protest Oestreichs gegen das Programm Gagern'S. Sieg der Oestreicher in Ungarn bei Bapolna.

1849 .

Januar.

L. Gagern besteht daraus, mit Ocstrcich abgesondert zu unierhandrln. Windischzrätz rückt ohne Wi- stand in Pcsth ein

8. Die deutsche Nationalversammlung verbietet die Spielbanken.

14. Schlick's Sieg bei Kascha» in Unaarn.

17. Note Oestreichs an Frankreich : gemeinsames Aus-- treten für den Pabst.

20- Erklärung Oestreichs, eS werde sich nie auS dpm dcnlfchen Bunde hinauSdrängen lassen.

2t. Bem zurückgeschlagen in Siebenbürgen. Die Oestreicher erstürmen Schemniz.

22. Schlick's Sieg bei Tarnopol.

23. Die deutsche Nationalversammlung verwirft da» Erbkaisert'>um.

Februar.

2. Die Oestreicher erobern Leopoldstadt.

4. Oestreichs Note für ein Direktorium.

7. DaS bayrische Ministerium dankt ab.