Miszellen.

Einfluß -er Schlagzeit auf die Dauerhaftigkeit -er Hölzer.

Die »landwirthschaftlicbe Zeitung für Westphalen und Lippe" theilt die Resultate von Versuchen mit, welche angestellt wurden, um den Grad der Tüchtigkeit zu ermitteln, welche daS Holz bei seiner Verwendung zu Gebäuden und Geräthen nach der verschiedenen Bauzeit des Stammes zeigt. Vier Fichtenstämme von gleichem Alter, die auf gleichem Boden in gleicher Lage neben einander gewachsen waren und die Kennzei­chen gleicher Gesundheit an sich trugen, wurden resp. Ende Dezember, Ende Januar, Ende Februar und Ende März gefällt. Alle wurden in Balkenstücke zu 30 Fuß lang, 6 Zoll breit und 5 Zoll dick sorgfältig behauen, und zwar so, daß der Kern in der Mitte blieb. Nachdem die Balken möglichst ausgetrocknet wa­ren, wurden sie auf Gerüste gelegt und durch Beschwe' rung mit Gewichten in ihrer Mitte auf ihre Tragfähig­keit probirt. Bei dem Balken, wozu das Holz im Januar geschlagen, war die Tragbarkeit 12 Proc-, bei dem im Februar gehauenen 20 Proc., bei dem im März gefällten 38 Proc. geringer, als bei dem im Dezember geschlagenen-

AuS gleichalterigen und gleich starken Fichtenstan- gen, die zum Theil Ende Dezember, zum Theil Endx März gehauen worden, wurden Baumpfföckc von 4 Zoll Durchmesser gefertigt und nach gutem Austrocknen 3 Fuß tief an einem Plaze in die Erde geschlagen. Die im Safte gehauenen brachen nach 3 bis 4 Jahren bei der geringsten Bewegung ab, die außer dem Safte ge­schlagenen standen nach 16 Jahren noch fest.

Bon zwei gleichen Fichten, deren eine Ende Dezem­ber, die andere Ende Februar geschlagen, wurden Blöcke in feuchte Erde eingegrabcn; der Block von der lezteren war nach 8 Jahren verfault, der der erstercn zeigte nach 16 Jahren noch immer festes Hol;. Mit Holz von denselben Stämmen wurden zugleich zwe^ Pferdestände gedielt, die Dielung von dem im Dezem der geschlagenen Holze dauerte 6 Jahre, die anders mußte schon rm zweiten Jahre erneuert werden.

Zwei Wagenräder wurden mit Felgen von Bu. chenholz bekränzt. Das eine, zu dem im Februar ge. schlagcncS Holz genommen, wurde im zweiten Jahre unbrauchbar, das andere, zu welchem im Dezember gefälltes verwendet worden, dauerte bei starkem Ge" brauch 6 Jahre lang. Um z» untersuchen, welchen Ein­fluß dfe Schlagzeit des Holzes auf dessen Dichtigkeit und Porosität äußere, ließ man von 4 Eichen gleicher Beschaffenheit, welche resp. Ende Dezember, Januar. Februar, März gefällt waren, in gleicher Bodenhöhe von jeder eine 4 Zoll dicke Scheibe abschneiden, auf diese einen 6 Zoll hohen und gleich weiten blechernen Kranz aufkitten, so daß die Scheibe den Boden eines offenen Gefässes bildete, worin 2 Maß reines Wasser gegossen wurden. Der Boden vom Holz, dessen Stamm im Dezember gehauen, ließ kein Wasser durch; auf der unteren Fläche des Bodens von dem Januarholz bil­deten sich schon nach 48 Stunden einzelne Tropfen, das Februarholz hielt die Wassermasse nicht über 48 Stun" d en und daS Märzholz ließ das Wasser ist 2'/r Stun­

den durch. Zu gleichem Zwecke wurde von zwei gleichbeschaffcnen, neben einander gewachsenen Eiche», deren eine Ende Dezember, die andere Ende Januar gefällt worden, ein gleiches Stück zu Faßdauben anf- gehauen. Die daraus sorgfältig und gleich stark ge­fertigten zweiohmigen Fässer wurden nach vorgängiger Anbrühung und Reinigung mit jungem Wein gelullt. Im Verlauf von Jahr und Tag, schwanden im Faß, wozu das Holz im Dezember gehauen, 1'/, Maas, in dem andern aber 8 Maas.

(Hamb. Garten» und Blumenzeitung.)

Während jezt allgemein große Wohlhabenheit und ein sehr levendigeS GeschäftSticiben wahrzunehmen ist, hat wenigstens ein Geschäftszweig an Lebendigkeit bedeutend verloren und find in den leztcn Jahren eine Menge von Agenturen desselben eingegangcn: es ist das Geschäft der Ausw andcrungSbur eaur, daS fast ganz entbehrlich geworden, da die Auswanderung nur noch in sehr beschränktem Maßstabe stattfindet, was natürlich durch die erfreulicheren nationalükono» mischen Zustände des eigenen Landes bedingt ist. Ueb- rigcns hat auch der Reiz zur Auswanderung, wenig­stens nach Nordamerika, bedeutend abgenommen, seit dem man die dortigen socialen und geschäftlichen Zu« stände etwas genauer kennen gelernt hat.

Telegraphische Depeschen. (Privat-Kabel desPunsch".)

Paris. Wegen ungünstiger Witterung ist die Kriegserklärung an Oesterreich einstweilen aufgeschoben. Das Nähere wird durch besondere Anschläge bekannt gemacht.

Turin. Man berichtigt: daß der König gar keine Rede gehalten hat, also auch nicht von einem Angriff auf Oesterreich sprechen konnte. Es war also jeden­falls eine ungehaltene Rede.

R o m. Tie Gesandten der Großmächte überreichem dem jungen Mortara eine Tüte voll Zuckerbemchen, mit rem Bemerken, daß sie sonst nichts für ihn thun könnten.

Damit nun auch die schöne Leserin erfahre, was ihr berühmtestes und berüchtigtes Kleidungsstück eigent­lich für eine Bedeutung habe, will ich cS ihr verrathen. Krinon heißt nämlich auf Griechisch die Lilie und Lincn rin leinenes Gewand, also wäre Krinoline ein leinenes Gewand in Form einer Lilie. Der glück­liche Erfinder muß in der That außer seiner philolog. Bildung noch eine bedeutende Portion poetischer Fähig­keit besizen; ich mit meiner prosaischen Idee hätte das Ding lieber, wenn es durchaus einen griechischen Na- men haben muß, Pitholine genannt, d. h. ein leinenes Faß; dann wäre auch der Vergleich in Bezog auf die Reifen von Holz oder Metall richtig. Oder hat am Ende jener Aller-Damenweltsbrglücker daran gedacht, daß Manche, die in einem solchen alle Form verspotten­den Monstrum steckt, von der Eigenschaft jener stolzen Blume selbst angesteckt ist, die io all ihrer Pracht nicht arbeitet und nicht spinnt.

Vor einigen Tagen wurde in dem Dorf M. . . ...... O -A. C .. . durch den Ansscheller bekannt

j gemacht: Dia Rekruta wo zum nächst» Zug müsset, send am Rothhaus angnagclt.